#13 The words behind my back
Pov Jimin
Bevor wir uns an den Tisch setzten, huschte Yoongi noch einmal nach oben. Ich saß wieder am Kopf des Tisches und ließ an der Ecke neben mir einen Platz für Yoongi frei.
"Was musstet ihr denn besprechen?" Fragte Namjoon schmatzend, wobei ihm etwas Reis aus dem Mund fiel. Jin stupste ihn ermahnend an, wollte nicht, dass er mit vollem Mund redete.
"Wir haben es nicht umsonst alleine besprochen." Seufzte ich und sackte auf dem Stuhl zusammen.
Von oben hörte man in lautes Rumsen. Ich erschrak und zuckte zusammen. Hoseok stand sofort auf, setzte sich jedoch gleich wieder hin, als man Yoongi die Treppe runter stolpern hörte. Anders als erwartet, sah er normal aus, als wäre nichts passiert. Auch seufzend setzte er sich neben mich. Jin räusperte sich, "Was ist da oben gerade passiert?"
"Mein Bett ist kaputt." Gab der schwarzhaarige monoton an und machte sich über das Essen her.
"Warst du zu schwer?" Kicherte Jungkook, bekam dafür einen kalten Blick vom älteren ab. "Ich bin noch lange nicht so schwer wie du. Keine Ahnung, der Lattenrost ist gebrochen."
"Und was willst du jetzt machen? Kannst du noch drauf schlafen?" Fragte Taehyung. Mich wunderte dieser Vorfall. Denn als ich das letzte mal in diesem Bett lag, war es total in Ordnung und hatte nicht mal geknarzt.
"Nein, das Holz ist komplett durch."
"Möchtest du bei mir schlafen? Ich kann dann auf der Couch schlafen, wäre kein Problem." Warf Hoseok ein. Uns überraschte seine nette, zuvorkommende Art nicht mehr. Er war im Herzen wirklich ein guter Mensch und half immer anderen. Besonders wenn es um seine Freunde ging.
"Danke, aber ich schlafe bei Jimin. Du bist doch damit einverstanden?" Er wandte sich zu mir. "Na klar!" Schoss es aus mir heraus. Viel zu schnell, als das es mir einmal durch den Kopf hätte gehen können. Verlegen schaute ich auf meinen Teller, musste mich unter Kontrolle halten, um nicht gleich quietschend aufzuspringen.
Allein dafür hatte er es getan. Um bei mir zu sein. Um bei mir schlafen zu können. Warum sonst sollte er den Ort zerstören, in dem er neunzig Prozent des Tages verbrachte?
Und was das für mich hieß? Für eine lange Zeit neben ihm einschlafen und aufwachen, abends an seinem warmen Körper Ruhe finden und morgens von seiner rauen Stimme geweckt werden. Glücksgefühle beflügelten meinen Körper, ich hätte schweben können. Nun konnte er meinen Kuschel-Attacken nicht mehr entkommen.
Glücklich sah ich zu ihm, worauf er mir unbemerkt zuzwinkerte. Seine schwarzen Haare waren zerzaust, doch so sah er immer aus. Etwas zerstört, als wäre er gerade aufgestanden. Immer wie ein kleines Kätzchen.
Ich bemerkte einmal mehr, wie perfekt er mir doch erschien. Seine dunklen Augen, die so leer schienen, doch sich mit Lust und Gier füllten, wenn er bei mir war. Seine schwarzen Haare, an denen ich so gerne zog, wenn er meinen Lustpunkt traf. Seine im Vergleich kleinen und rauen Lippen, die so gut schmeckten. Seine blasse Brust, von der durch seinen Pulli nur ein winziger Ausschnitt entblößt wurde, so viele rote Kratzer und Knutschflecken hatten schon darauf gepragt. Seine großen Hände, die so viel anstellen konnten. Wenn es nun um meine Befriedigung ging oder um das halten der meiner.
Ich wollte mehr mit ihm unternehmen, mehr als einfach nur Sex. Sex war nicht alles. Ich war für ihn ein Objekt der Begierde. Ein Körper, den er ausnutzen konnte, wann und wo er wollte. Er meinte es ernst, wenn er sagte, dass er mich nicht verlieren wollte. Doch es war nicht, weil er mich liebte oder mochte. Er liebte meinen Körper, fand nichts anderes so anziehend. Er gab mir diese Fürsoge, damit ich nicht weglief. Er wusste, dass ich es sowieso nicht konnte, meine Gefühle für ihn waren zu stark.
Dennoch versuchte ich mich an jeden Strohhalm zu klammern, hoffte immer wieder, dass er etwas für mich empfand. Tat immer wieder süße oder schöne Dinge, hoffend seine Gefühle ändern zu können. Doch wie konnte er sich in mich verlieben? Ich war ein niemand, er hatte nur seinen Nutzen in mir gefunden.
Seine dunklen Augen trafen mich, er hatte mein Starren bemerkt. In ihnen konnte ich nichts lesen, konnte nicht sagen, wie er sich gerade fühlte oder woran er dachte. Sein Blick lag einfach nur auf mir, träge, fast desinteressiert und gefühllos.
"Ich bin morgen vielleicht für ein paar Stunden mal weg." Startete Hoseok eine Konversation. Yoongis Blick wandte sich von mir ab und eine umlegende Wärme verschwand plötzlich.
"Wo gehen wir denn hin?" Fragte Namjoon gerade heraus. Hoseok sah zu ihm auf, lächelte. "Doch nicht etwa zu Sayeon?"
"Vielleicht." Nun grinste er breit.
Lee Sayeon, Hoseoks feste Freundin seit ungefähr einem halben Jahr. Er hatte sie uns nie vorgestellt, immer nur von ihr erzählt. Wie süß sie doch war und wie attraktiv.
"Weiß nicht, vielleicht Kino oder so."
"Wart ihr eigentlich schon im Bett?" Fragte Yoongi fordernd, Jungkook verschluckte sich. Jin wollte wieder irgendetwas predigen, doch Namjoon kam ihm zuvor. "Du erzählst uns doch immer wie heiß sie ist." Lachte er. Hoseok grinste weiter, rollte mit den Augen. "Wenigstens habe ich jemanden." Sagte er und richtete seinen Blick auf seinen Teller.
Ich sah hoffnungsvoll zu Yoongi, doch er schaute mich nicht an. Ich hatte gehofft, dass dies ein Stichwort für ihn war, so wie für mich, doch er ignorierte mich.
Offiziell war Hoseok auch der einzige in einer Beziehung. In einer Beziehung waren Yoongi und ich auch, nur war es keine aus Liebe. Wieder machte es mich traurig. Wieder zog es mich runter. Eine einseitige Liebe, die auf meiner Seite brannte und auf seiner Seite noch nichtmal kitzelte. Ich hatte so viele Gründe um zu gehen, um mich von ihm abzuwenden, doch meine Liebe war ein und der einzige Grund, warum ich es nicht tat. Sie ließ mich einfach nicht. Immer wenn ich sauer auf ihn war, zeigte er mir unbewusst etwas von ihm, was ich liebte. Seine liebenswerten Eigenschaften umklammerten meine Wut und ließen sie ersticken.
Es gab nichts, dass ich gegen ihn tun konnte. Das wurde mir einmal mehr bewusst.
"Jimin, ist alles in Ordnung? Du schaust so bedrückt drein." Richtete sich Jin an mich. Yoongi fuhr ruckartig um und sah mich verwundert an. Ich hatte recht gehabt, es war keine gute Idee Jin einzuweihen. Er machte sich nun immer sorgen, selbst wenn ich lächeln sollte. Mein genervter Blick traf den älteren, dann lächelte ich. "Ja, ich habe nur nachgedacht." Log ich. Ich würde gerne sagen, dass während meinem Lächeln ein Teil in mir starb, doch in mir drinnen konnte nichts mehr sterben. Alles war zerstört und abgestorben. Mein Körper war eine Puppe und irgendwo über uns hielt jemand die Fäden. Vielleicht war es ja sogar Gott selbst. Engel, das würde doch passen. Bestimmt hatte er einen Engel herunter geschickt, um zu testen, wie lange er hier mit seinen zerbrechlichen Flügeln schweben konnte.
Demnach hatte ich ihn wohl enttäuscht. Schon lange war ich nicht mehr am schweben, hatte gar keine Kraft mehr dazu. Mit dem Bösen direkt an meiner Seite war dies schier unmöglich. Ich hätte lachen können. Beinahe jeden Abend wurde ich von diesem Typen gevögelt. Er kannte keine Pausen, brauchte nur kurz seine Ruhe. Und ich würde so lange mit machen, bis sich etwas änderte.
-
Ich wurde dazu verdonnert, den Abwasch zu machen. In einem Haus von sieben Leuten staute sich über den Tag dann doch etwas mehr an.
Genervt tauchte ich meine Hände in das heiße Wasser der Spüle und fischte einen Teller heraus. Ich hörte aus dem Flur irgendwelche Stimmen, die ich nicht zuordnen konnte. Ich war mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt, führte eine Debatte über mein Leben. Doch ich wurde hellhörig, als ich Jins Stimme erkannte, die meinen Namen sagte.
"Du weißt von Jimin? Wie lange?" Hörte ich den ältesten flüstern.
"Lange, keine Ahnung. Ich hätte es dir ja gesagt..." Sein Gegenüber war Jungkook, er klang aufgelöst.
Ich hörte weiterhin zu und ließ einen Teller in das Wasser sinken.
"Warum hast du es mir nicht gesagt?"
"Ich konnte nicht!"
Ich fischte den Teller wieder heraus.
"Warum? Habt ihr so wenig Vertrauen zu mir?"
"Nein, Hyung bitte versteh doch-"
"Das ist keine kleine Sache, Kookie. Sowas solltet ihr mir nicht vorenthalten."
Der nächste Teller war fertig.
"Ich hatte Angst! Er hat mir sogar gedroht, sich umzubringen! Und ich setze ihn nicht so einfach aufs Spiel, er ist mir doch so wichtig!"
Mein Blick wurde leer, meine Finger waren schon schrumpelig.
"Es war schwer das geheim zu halten, nicht war?"
Der ältere wurde einfühlsamer.
"Ja."
Ich hörte Jungkook schniefen.
"Komm her," Ein Schrittgeräusch.
"Ich habe Angst, Hyung. Wann wird er sich wohl das nächste mal etwas antun? Ich habe immer Angst, dass er es übertreibt und vielleicht irgendwann zu weit geht. Und ich kann nichts machen, er hört nicht auf mich! Egal was ich sage, er blockt ab. Ich will ihm doch nur helfen!"
Ein Teller fiel scheppernd zu Boden. Ich biss die Zähne zusammen, meine Augen versuchten etwas zu fixieren.
Hinter mir hörte ich Jin in die Küche treten, "Was ist los?"
"Nichts, Jin, nichts!" Ich griff nach dem Küchentuch und trocknete meine Hände ab, während ich mich zu ihnen umdrehte. Jungkook war ihm gefolgt. Dann ging ich zum älteren, drückte ihm das Tuch in die Hand, "Es ist nie etwas." Und verließ den Raum.
In meinem Zimmer angekommen schloss ich die Tür und kauerte mich hinter ihr zusammen, meine Hände fuhren durch mein Haar. Etwas hatte dieses Gespräch in mir ausgelöst, doch ich konnte meine Gefühle in nichts einordnen. War es Wut oder Trauer - es hatte einen bestimmten Drang in mir geweckt. Den Drang etwas zu fühlen. Nur irgendetwas, einfach irgendein Gefühl sollte durch diesen Körper fließen. Und nur eine Sache konnte dieses Verlangen lindern.
"Jimin?"
Durchschnitt es die Stille und ich erstarrte. Mein Herz hörte für einen Moment auf zu schlagen, bevor es zu rasen begann.
Yoongi.
"Was ist los?" Ich hörte ihn aufstehen, er lag wohl auf meinem Bett. Kurz darauf spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich guckte auf, direkt in die Augen des älteren. Ihre Stärke erniedrigte mich, ich würde nie so stark werden wie er.
"N-nichts, ich bin wirklich nur müde." Wollte ich ihn abschütteln, denn ich merkte, wie sich ein Unbehagen in mir breit machte. Und dieses Unbehagen waren meine Stimmungsschwankungen, bei denen mir nicht mehr klar war, was ich zu wem sagte.
"Was brauchst du?" Fragte er, meinen Satz völlig ignorierend. Natürlich merkte er, dass nicht alles in Ordnung war. Tränen stießen mir in die Augen, es kam einfach so plötzlich. Wenn er dabei war, fühlte ich alles, was ich fühlen konnte und es übermannte mich.
Meine Stimme war brüchig und hell.
"Vielleicht eine ehrliche Umarmung?"
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[Danke für's kommentieren und Voten]
Huuiii~
Bis morgen ;3
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