1. Kapitel
Zehn Jahre später
Seufzend lief ich runter die Küche und setzte mich an den Tisch. Da ich meine Oma kannte, steht wahrscheinlich gleich wieder essen vor meiner Nase. Eigentlich hatte ich nie wirklich Hunger, aber ohne durfte ich das Haus nicht verlassen.
Keine fünf Minuten später stand eine Schüssel mit Obstsalat vor mir.
"Guten Appetit, Schätzchen. Gut geschlafen?" fragt sie mich lächelnd und ich zuckte nur mit den Schultern und fing an zu essen.
Sie strich durch meine Haare.
"Du solltest sie mal etwas heller färben." "Wozu?"
Wenn Sie wüsste was ich heute Abend geplant hatte, hätte sie mich nicht so behandelt.
Heute war der zehnte Todestag meiner Mutter.
Ich vermisste sie so sehr..
"Hörst du mir noch zu Schatz?" fragt sie und ich schüttelte den Kopf.
Sie seufzt. "Mit einer helleren Haarfarbe würdest du noch etwas hübscher aussehen und nicht mehr so blass, wie mit diesem schwarz." "Es war aber Mamas Haarfarbe."
Schon war sie ruhig.
"Ich muss zur Schule." murmelte ich und stand auf.
Ich wollte hier raus. Ich hatte das Gefühl ich würde gleich ersticken und sterben.
Also das will ich ja eh, aber nicht vor meiner Oma.
Ich mache nicht das selbe was meine Mutter getan hat.
Jetzt nach zehn Jahren kann ich es verstehen. Nur nicht wieso sie sich vor meinen Augen umgebracht hat..
Ich nahm meine Tasche, drückte meiner Oma ein Kuss auf die Wange und sie lächelte traurig.
"Komm wieder nach Hause." murmelte sie und ich küsste ihre Wange noch mal und verließ dann das aus und holte tief Luft.
Nach einem langen Tag in der Schule, ging ich zum Café wo ich jobbte und mein Kollege klopft mir auf die Schulter.
"Zu spät." sagt Minho und sah mich besorgt an.
"Geht es dir gut? Du siehst richtig scheiße aus."
"Danke Minho." murmelte ich und bindete mir die Schürze um, nahm mein Block und ging zu den Gästen.
Noch fünf Stunden.
In fünf Stunden konnte ich alles beenden.
In fünf Stunden war es Dunkel und die meisten zuhause oder feiern.
Niemand kann ich noch abhalten.
Minho lächelte mich sanft an.
"Du magst doch eigentlich keine Menschen. Wieso arbeitest du dann hier?" fragt er und ich zuckte mit den Schultern.
"Um Geld zu bekommen. Denke ich." murmelte ich und Minho zog eine Augenbraue hoch.
Eigentlich hat meine Oma das eingefädelt. Sie wollte das ich nicht nur zuhause bin sondern das ich auch unter Menschen bin und vielleicht auftaue und glücklich werde.
Jedoch war Minho auch nicht dumm, er wusste das irgendwas nicht stimmt.
"Wollen wir nachher zusammen was essen?"
Ich schüttelte den Kopf. "Wieso nicht?" "Hab ein Date." murmelte ich und Minho zog die Augenbraue hoch.
"Du? Ein Date? Mit wem, deinem Bett?"
"Nein." murmelte ich und er zog die Augenbraue höher. Wie kriegt er das hin? Bei mir funktioniert das gar nicht.
"Frag doch Jisung. Der wird sich über eine Einladung bestimmt freuen."
Minho lief knallrot an und schüttelte den Kopf. "Vergiss es!" Damit verschwand er hinter den Tresen und ließ mich alleine.
Nach der Schicht, verabschiedete ich mich von Minho und lief dann zur Brücke.
Ich betrachtete die Farben.
Die Häuser spiegelten sich im Wasser und es sah einfach wunderschön aus.
Ich sah auf die ganzen Schlösser am Gerüst. So viele versiegeln ihre Liebe an diesem Gerüst, aber mindestens genauso viele haben sich hier in den Tod gestürzt und ich werde der nächste sein.
Ich atme tief durch und stieg über das Gerüst.
Ich schloss die Augen und wollte grade springen.
"Hay... Was machst du da?" Ich ignorierte den Typen und ließ das Geländer los und wollte springen, doch ich wurde festgehalten.
"Was soll das?" "Sieht man das nicht?"
"Wenn du dich selbst umbringst, bist du feige. Was bringt es dir dich umzubringen?" "Ich bin bei meiner Mutter."
Dazu sagte er nichts.
"Ich habe keinen Grund zu leben und jetzt lass mich los."
"Du willst einen Grund zum Leben?" fragt der Fremde Junge. Ich nickte zögerlich und sah zu ihm.
"Dann werde ich dein Grund zum Leben."
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