Kapitel 7🏵
"Wachen? Bringt ihn in sein Zimmer und holt ihm neue Kleidung!" befahl Harold nachdem er in meine Zelle eingetreten war.
Ohne weiteres kamen zwei Wachen an, die irgendwie alle gleich aussahen, mich endlich von den Ketten losmachten und mich beide an jeweils einem Oberarm hinter sich her zogen.
"Ich kann selber laufen!" kläffte ich die beiden Wachen an, die mich jedoch weiterhin unsanft hinterher zogen.
Ich staunte wirklich nicht schlecht, als ich durch die großen, protzigen Gänge geschliffen wurden.
Außerdem konnte ich durch die riesigen Fenster erkennen, dass es Nachmittags war, was heißt das ich wirklich hier bereits über Nacht war.
Wie es Niall wohl geht? Und Samantha und dem kleinen Mädchen, Sophie?
Sie denken vermutlich dass ich Tot bin.
Ich seufzte leise und blickte die ganze Zeit zu Boden.
Hoffentlich seh ich sie wie-
"Au! Ey was soll das?!" Rief wütend, als die Wachen eine der vielen Türen öffneten, mich einfach rein warfen und die Tür wieder zuknallten.
Dämliche Wachen...
Ich stand vom dem Hölzernen Boden auf und sah mich um.
Das Zimmer war ziemlich klein und hatte nur das nötigste.
Ein kleines Einzelbett an der Wand, ein ebenfalls kleiner, hölzerner Schrank für meine Sachen/Klamotten und einen Nachttisch direkt neben dem Bett. Neben der Tür hing noch ein kleiner Spiegel, der für mich zwar etwas hoch hing, aber egal.
Mehr passt hier aber auch nicht wirklich rein.
Oh und ich hatte ein kleines Fenster, dass man jedoch nicht öffnen konnte, als ich es versuchte. Außerdem waren dahinter Gitterstäbe, also könnte ich theoretisch schonmal nicht fliehen.
Was ich eigentlich auch nicht vorhatte, weil das hier wie der Jackpot ist. (A/N Ja im Himmel kennt man solche Begriffe :D)
Ich kann der Königsfamilie und besonders dem Prinzen näher kommen, seine Probleme herausfinden und sie wieder geradebiegen.
Easy.
Nachdem ich mich im Zimmer genauer umgeguckt hatte, wurden auch meine neuen Klamotten mit den Worten 'Anziehen und zum Schlafgemach des Prinzen gehen!' hergebracht.
Die Klamotten sahen eigentlich ganz normal (für Bauern zumindest) aus. Lederhose + ein einfaches Leinenhemd.
Die beiden Sachen zog ich an und betrachtete mich im Spiegel.
Mein Gesicht war etwas von Schmutz bedeckt, ebenso meine Haare, die wie wild abstanden und Augenringe zierten mein Gesicht.
Allgemein sah ich ziemlich mitgenommen aus, jedoch hatten meine blauen Augen ihren Glanz nicht verloren, was auch nicht passieren wird.
Als würde ich mich wegen des Prinzen so sehr mitnehmen lassen.
Ich strich noch ein paar mal über meine Haare, ehe ich die Tür aufmachte und raustappste.
Der Marmor Boden, des Ganges war ziemlich kalt, wie ich bemerkte, da ich weder Socken noch Schuhe bekommen hatte.
Wie ich feststellte, war mein Zimmer direkt am Ende des Ganges, an der rechten Wand, gegenüber von meinem Zimmer war noch ne Tür und dann halt zwischen den Beiden Wänden, wo der Gang endet, war noch eine riesige, pompöse Tür.
Und wo ist jetzt das Schlafgemach des Prinzen? Haben diese Idiotischen Wachen auch mal dran gedacht, dass ich hier noch nie war?!
Nachdem ich ein paar Sekunden einfach nur dumm rumstand, hörte ich Schritte, die immer näher kamen.
Kurze Zeit später tauchte eine Wache auf, die scheinbar Patrouille lief, nur mit dem Unterschied, dass die Rüstung der Wache komfortabler und einfach aussah, außerdem trug die Person keinen Helm, weshalb ich die schwarzen Haare des Mannes sehen konnte.
"Kannst du mir sagen, wo das Schlafgemach es Prinzen ist?" Fragte ich ihn neutral, als ich mich vor ihn hinstellte.
Der -nebenbei gesagt, heiße- Mann sah mich böse an.
"Das heißt: Sir Malik!" keifte er und packte mich am Oberarm.
" 'Tschuldigung!" rief ich erschrocken durch den festen Griff des Mannes.
"Was willst du beim Prinzen?" Fragte er und sah mich durchdringend an.
"I-Ich bin sein neuer Bediensteter!" erklärte ich schnell, da sich seine Fingernägel ziemlich unsanft in meine Haut bohrten und ich ehrlich gesagt ein bisschen Angst vor ihm hatte.
Nach meiner Erklärung fing Sir Malik an zu lachen.
"Dann bist du der kleine, überaus freche Gnom, der sich gegen den Prinzen gestellt hat? Ich hatte dich eigentlich anders vorgestellt." sprach Malik und lachte immer noch leicht.
"Erstens, bin ich nicht klein und zweitens, was meinst du mit 'anders vorgestellt'?" maulte ich ihn an, da ich es wirklich hasste, wenn man mich auf meine Körpergröße ansprach.
"Naja, männlicher, größer, stärker halt. Aber das du so aussiehst wie ein 9-jähriger hätte ich nicht gedacht." grinste Malik belustigt.
"Ich bin männlich und stark! Für meine Größe kann ich doch nichts!" meckerte ich ihn an.
"Ich würd lieber deinen Mund halten und nicht so mit mir umspringen, kleiner." Knurrte mein gegenüber plötzlich wütend, weshalb ich ihn aus großen Augen ansah.
Der hatte aber Stimmungsschwankungen...
"Das Schlafgemach des Prinzen ist da am Ende des Ganges." Malik zeigte auf die große, pompöse Tür.
Hätte ich mir eigentlich auch denken können...
"Dankeschön." nuschelte ich, als Malik mich los ließ und ohne Worte wieder verschwand.
Komischer Typ.
Ich streichelte, während ich mich auf die Tür zu begab, meinen Oberarm immer wieder, der bestimmt nen Blauen Fleck bekommen hatte.
Klopfen oder nicht klopfen?
Das situier die Frage...
Eigentlich sollte man bestimmt klopfen, doch wenn ich klopfe geb ich ihm unterbewusst klein bei, also entschied ich mich einfach einzutreten.
Ich öffnete schwungvoll die Tür und versucht möglichst selbstbewusst einzutreten.
Okay, ich kam eigentlich nicht weit, weil mein Unterkiefer, vor staunen, den Boden begrüßte.
"Oh mein Gott." hauchte ich überwältigt.
Und während der Prinz hier den Luxus auskostete, lebten die Familien im Dorf in kleinen, hölzernen Häusern...
Harold, der es sich bis eben noch auf seinem Bett lag, setzte sich grinsend auf und winkte mich zu sich.
Wortlos schloss ich die Tür hinter mir und tapste zu dem Prinzen.
"Setzen." war das einzigste was er sagte, weshalb ich mich neben ihn aufs Bett setzten wollte.
"Nicht auf mein Bett! Vor mir auf den Boden natürlich! Du bist mein Bediensteter!" war seine Reaktion darauf.
Ich rollte mit den Augen.
"Ich bin doch kein Hund!" antwortete ich ihm und stellte mich einfach vor ihm hin, weshalb ich nach unten sehen musste.
"Setz. Dich. Auf. Den. Boden. Sofort!"
"Ich weiß überhaupt nicht was du von mir willst!" rief ich plötzlich und fuchtelte mit meinen Händen herum.
"Du weißt ganz genau, dass ich dir nicht dienen werde! Was willst du dann überhaupt von mir? Du weißt genau wie ich mich verhalte! Such dir doch wen anderes dafür aus!" meckerte ich und sah ihn wütend.
"Nein."
"Nein? Was ist das denn für ne Begründung?" rief ich und atmete tief ein und aus.
Dieser Typ regt mich auf...
"Aus Unterhaltung."
Genervt seufzte ich und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.
"Es macht mir Spaß, zuzusehen wie du dich mir widersetzt, weil ich genau weiß, dass du's nicht lange durchhalten wirst." War seine Begründung als wäre sie vollkommen logisch.
Ich schnaubte abfällig.
"Das wird garantiert nicht passieren."
"Das werden wir ja noch sehen. Und jetzt, setzen! Wenn du's nicht machst kann ich natürlich auch mit unfairen Mitteln spielen." am Ende grinste er mich wieder hämisch an.
"Und was wären die unfairen Mittel?"
"Wir können deinen Blondschopf hierher holen und mal sehen ob du dann endlich das tust was ich verlange."
Ich kniff die Augen zusammen und presste die Lippen aufeinander.
So. Ein. Arsch.
Wortlos und wiederwillig setzte ich mich, wie ein bockiges Kind, in den Schneidersitz vor Harold hin.
Harold grinste zufrieden und strich mir über meine zerstörten Haare, während er 'Brav' Sprach.
Also jetzt fühl ich mich wirklich wie ein Hund.
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- 1263 Wörter
Das hier ist das dritte und letzte Kapitel für heute :D ich hoffe ich nerve euch nicht mit dem geupdate ;-;
Over and Out!
Vik xx
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