Kapitel 10🏵
3 Tage später/ Samstag
"Ja, Sir." sprach ich lächelnd und lief aus Harold's Zimmer raus, um zur Küche zu laufen.
Soweit läuft alles ganz gut.
Zwar meckere ich immer noch manchmal rum, weil ich kein Schoßhündchen bin, aber Harold musste nicht nochmal Gewalttätig werden und es ist jedesmal wieder lustig, zu sehen, wie er sich wundert, wo mein altes-ich war.
"Na, Lou?" Begrüßte mich Liam direkt, als ich die Küche betrat.
"Unsere königliche Majestät wünscht ihren üblichen 16 Uhr, Tee." begrüßte ich ihn geschwollen und lachte dann.
"Du bist komisch." Murmelte Liam ebenfalls lachend.
"Der Tee für den Prinzen!" rief er dann noch in die Küche, damit jemand den Tee herholte.
"Und? Klappt dein Plan soweit?" fragte er interessiert.
Mit Schwung setzte ich mich auf den Tresen und baumelte mit den Füßen, weil ich nicht bis zum Boden kam.
Ich hatte Liam ein bisschen von meinem Plan erzählt, musste ihn jedoch auch ein bisschen anlügen, weil ich ihm nicht das mit dem Engel-Gedöns erzählen wollte.
Liam denkt nämlich, dass ich einen auf brav tue, um mehr Freiheiten zubekommen und gleichzeitig auch das Vertrauen des Prinzens zu gewinnen, um dann irgendwann abhauen zu können.
Eigentlich ein ziemlich guter Plan.
Aber ich hatte was besseres vor.
"Soweit ganz gut, er ist nur verwirrt und ein bisschen Misstrauisch, warum zum Teufel ich nicht mehr rummecker und so." erklärte ich ihm die Lage.
Wir unterhielten uns noch kurz, bis der Tee kam und ich mich dann wieder zum Schlafgemach des Prinzens lief.
Während ich durch das halbe Schloss lief, ging ich ebenfalls wie jeden Tag hier, an der großen Treppe vorbei, die in den zweiten Stock führte.
Schon seit Tagen frag ich mich, was da oben so sein mag, denn das Gemach, des Königspaars ist ebenfalls im ersten Stockwerk nur in einem anderen Flügel.
Harold hatte mir strengstens verboten, da hoch zu gehen.
Was ich natürlich auch einhalten werde!
Nicht...
"Hier ist ihr Tee, Sir!" sprach ich 'fröhlich' und stellte es lächelnd auf den kleinen Tisch ab.
Harold, der bereits auf dem Sofa-Teil saß, nahm sich eine Tasse, schüttete Tee hinein und trank diesen dann schlussendlich.
Die ganze Zeit beobachtete er mich dabei zweifelnd und ich bin mir ziemlich sicher, dass es ihn irgendwo auch ein bisschen auf den Keks geht, dass ich mein Maul nicht richtig aufmache und rummecker oder all das.
"Kann ich Ihnen noch was bringen, Sir?" fragte ich freundlich wie eh und je und mit meinem 0815 Lächeln im Gesicht.
"Nein. Du kannst in dein Zimmer gehen, Louis. Ich hole dich, wenn ich dich brauche." erklärte Harry mir immer noch misstrauisch und mein Grinsen wuchs.
Sag ich doch! Freiheiten!
"Alles klar, Sir!" Verabschiedete ich mich und trat aus dem Raum.
Jetzt kann ich endlich gucken, was im zweiten Stockwerk ist.
Pfeifend hüpfte ich durch die Gänge bis ich vor der Treppe stand.
Die Treppenstufen unter mir knarzten leicht und ich hoffte wirklich, dass niemand das hörte.
Oben konnte ich dann entscheiden ob ich links oder recht langgehen wollte.
Rechts sah alles ganz normal aus und ich vermutete, dass hier dann die Angestellten schliefen.
Ob die ganzen Leute hier freiwillig sind?
Als ich nach links sah, musste ich die Stirn runzeln.
Denn der ganze Boden und alles war mit hohem Staub bedeckt.
Als hätte seit Jahren niemand mehr diesen Flügel betreten...
Auf Zehenspitzen und mit großen Schritten, Schlich ich durch den dicken Staub, auf die erste Tür zu.
Vermutlich erfuhr ich hier ein paar wichtige Sachen über die Königsfamilie...
Als ich vor der Holztür stand, blickte ich mich um, sodass mich auch ja niemand sah und öffnete die Tür, die leise knarzte.
Schnell schlüpfte ich hindurch und schloss die Tür hinter mir.
Als ich mich umblickte, erkannte ich, dass ich in einem alten Schlafzimmer war.
Ein Mädchenschlafzimmer.
Zumindest waren hier einige Sachen pink und es gab einen Schminktisch.
Auch dieses Zimmer war mit viel Staub bedeckt und es sah ziemlich gruselig aus, da es ohne den Staub aussehen würde, als würde hier noch wer im Zimmer wohnen.
Auf dem Bett lag sogar noch so ein alter Teddybär, der ziemlich gruselig aussah.
Auf dem Boden lag sogar noch ein Kleid und verschiedene Kuscheltiere.
Was ist nur passiert?
Ich ging ein paar Schritte in den Raum rein.
Als hätte jemand dieses Zimmer nur kurz verlassen...
Vielleicht war das das Zimmer der Tochter.
Doch was ist mit ihr passiert? Wo ist sie? Und warum geht hier niemand mehr hin?
Als die Tür plötzlich aufgerissen wurde, schrie ich mädchenhaft auf und fiel vor Schreck fast um.
Ein ziemlich wütender Harold trat in den Raum und sah mich an, als würde er mich eigenhändig erwürgen wollen.
Was er im Prinzip auch könnte, was mir noch mehr Angst machte.
"S-Sir." Stotterte ich ängstlich.
Man konnte sehen, dass Harold sich ziemlich zurück halten musste.
Sein Körper war Angespannt, die Zähne auf einander gedrückt, die Fäuste geballt...
Wortlos packte Harry mich ziemlich unsanft am Handgelenk und zog mich gewaltsam hinter sich her.
"Ich hatte wirklich schon viele Diener. Manche versuchten zu fliehen, andere haben sogar versucht mich zu schlagen... doch niemand, wirklich niemand war so dumm und hat sich hierher getraut." erklärte er mir merkwürdig ruhig und zerquetscht mein armes Handgelenk.
"Es tut mir leid!"piepste ich ängstlich und ließ mich die Treppen runter schleifen.
Wir liefen gerade auf direkten Weg zu Harry's Gemach, als uns Malik über den Weg lief.
"Was hat er denn jetzt ausgefressen?" Fragte dieser belustigt.
"Der Flügel..." knurrte Harold nur und der andere schien es sofort zu verstanden haben.
"Oho! Da hast du aber einen ganz aufsässigen erwischt!"
"Fresse Zayn!"keifte Harold den schwarzhaarigen an.
Zayn heißt er also...
Ohne weiteres zerrte Harold mich in sein Zimmer und schmiss die Tür hinter sich zu.
"Ich hab wirklich gedacht, dass du's vielleicht endlich mal hinnimmst! Ich hätte dir mehr Vertraut und hätte dich auf Händen getragen, doch scheinbar willst du das garnicht! Setzen!" Schnauzte Harry mich wütend an, ging zu seiner Kommode und wühlte in einer der Schubladen herum.
Was holt er denn jetzt heraus?
Schluckend setzte ich mich im Schneidersitz vor das Bett und sah ehrfürchtig zu Harold rauf, der inzwischen wieder vor mir stand.
Er kniete sich vor mich hin und fummelte irgendwas an meinem Hals herum.
Es klirrte irgendwas und schon spürte ich ein Gewicht um mein Hals.
Harold stellte sich wieder auf und blickte grinsend zu mir herunter.
Ist das sein Ernst?!
Um sicher zu gehen, dass meine Vermutung richtig war, fasste ich mir an den Hals.
"Ein Halsband?!" Rief ich entsetzt zu Harold, der hämisch am grinsten war.
"Da du dich ja scheinbar nicht benimmst, muss ich dich nunmal wie einen Hund behandeln. Es wird sich jetzt einiges ändern."
Harold holte grinsend einen Handspiegel heraus und zeigte mir somit das Halsband.
Dieses sah um ehrlich zu sein, ziemlich teuer aus.
Es war aus rotem, feinen Stoff (zumindest fühlte es sich ziemlich weich an) und die Marke war, ich ging mal von aus, aus echtem Gold mit einer Inschrift.
H.S
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- 1171 Wörter
Over and Out!
Vik xx
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