Kapitel 10
Ginzou hatte die ganze Zeit schweigend gerade aus gestarrt, während ich wohl zwischendurch eingeschlafen war. Nun saßen wir nebeneinander und beobachteten wie der rote Feuerball sich den Horizont näherte. Schon kurz nach dem die letzten Sonnenstrahlen den Sportplatz verlassen hatten wurde es kühler und ich begann zu frösteln.
„Ist dir kalt, Kanade-chan?", fragte er leise ohne mich an zu sehen.
„Nein alles gut, ich bin nur erschöpft.", trotz der paar Stunden Schlaf, welche ich bekommen hatte, fühlte ich mich niedergeschlagen und müde. Kein Wunder heute war auch ein anstrengender Tag für mich gewesen.
Ich war gestorben, wieder zum Leben erwacht und jetzt hier im Jenseits. Einem Internat bestehend aus programmierten Schülern und Lehrern.
Wer würde da nicht tot müde sein?
„Na komm ich bring dich zum Wohnheim.", sagte Ginzou und richtete sich schwerfällig auf. Helfend streckte er mir die Hand entgegen. Ein Ruck ging durch meinen Körper als er mich auf die Beine zog. Schnell strich ich meinen flatternden Rock glatt und folgte Ginzou den Sportplatz herunter.
„Ich hoffe du hast deine Schlüssel noch.", sagte und beäugte die Taschen in der Jacke. Prüfend glitten meine Hände in die Linke, dann in die Rechte und auch noch oben in die kleine Brusttasche, doch nirgends war ein Schlüssel. Entsetzt blickte ich zu ihm hoch: „ Ginzou-kun, ich hab rein gar nichts in meinen Taschen."
„Och Kanade, wo sind denn dann bitte deine Sachen?", fragte er und verdrehte leicht die Augen.
„Ich hab sie irgendwo an einer Treppe liegen gelassen.", gestand ich ihm und blickte zu Boden.
„Ist ja nicht so als ob diese Schule wenige Treppen hätte.", scherzte er und wuschelte mir spielerisch durch die Haare, "Bitte sag mir, dass du noch weist welche es war."
„Na natürlich weiß ich das noch.", lachte ich, „An dieser Treppe mit den Wasserbecken daneben."
„Davon gibst zwei hier auf dem Gelände.", lächelte er mir entgegen.
Zwei?
Och man, ich wusste ja nicht mal das es zwei gab, wie sollte ich jetzt Ginzou erklären an welcher meine Tasche lag. Doch bevor ich ihm antworten konnte meinte er belustigt: „Na komm wir werden sie schon finden." Mit seinem verschmitzten Lächeln machte er sich auf den weg.
„Danke, Ginzou-kun.", freudig hüpfte ich ihm hinter her.
Nach einiger Zeit hatten wir dann endlich meine Tasche gefunden. Jemand hatte sie im Fundbüro des Verwaltungsgebäudes, dort wo auch das Lehrerzimmer war und der Direktor sein Büro hatten, abgegeben. In den Tiefen meiner Tasche hatte ich dann auch einen silbernen Schlüssel mit einer kleinen Marke dran gefunden. Auf der Marke stand die Zimmernummer, 326.
Ginzou erklärte mir das es wohl 6 Stockwerke gab und die vorderste Nummer für die Etage stand. Ich würde also wohl mal wieder ein paar Treppen laufen müssen. Insgeheim hoffte ich, dass das Gebäude einen Aufzug hatte.
Wir standen vor dem weiß, schon leicht vergilbten, Flachbau. Durch die große Glastür strahlte uns das Licht aus dem Eingangsbereich entgegen. Eine ältere Dame saß am kleinen Empfang und las Zeitung. Ginzou deutete auf sie: „Das ist die Empfangsdame, sie kannst du ruhig fragen wenn etwas ist. Ich würde dich ja noch bis zum Zimmer begleiten, aber es wird sehr darauf geachtet das keine anderen Geschlechter ins jeweilige Wohnheim kommen."
„Kein Problem, ich bin froh das du mich überhaupt hier her gebracht hast sonst hätte ich nie mein Zimmer gefunden.", gestand ich verlegen.
„Hab ich gern gemacht. Dir soll es nicht so scheiße wie mir in dieser Welt ergehen.", lächelte er mich an, „Wie wäre es wenn wir morgen gemeinsam rüber in die Kantine Frühstuck holen gehen, bevor der Unterricht anfängt?"
„Ja bitte, sonst verhungere ich noch.", scherzte ich, doch bei dem Gedanken an essen knurrte mir schon leicht der Magen. Hoffentlich hatte ich in dieser Welt irgendwas zu knabbern in meinem Zimmer.
„Alles klar, dann treffen wir uns um 7:30 Uhr genau hier wieder. Denk dran in dieser Welt gibt's keine Handys oder so, weil die Schule ein verbot dafür ausgesprochen hat. Wir können nur über E-Mails kommunizieren", suchend kramte er in seiner Jackentasche herum und hielt kurze Zeit später einen Kugelschreiber in den Händen. Etwas überrascht zuckte ich zurück als er meine Hand ergriff, den Ärmel beiseite zog und mir eine E-Mail Adresse auf den Arm kritzelte. „Wenn irgendwas ist kannst du mich hierüber erreichen.", lächelnd ließ er meine Hand wieder los, „ Also dann, bis morgen"
Grüßend hob er die Hand in die Luft während er gemächlich rüber zum Jungen-Wohnheim schlenderte.
Fasziniert blickte ich ihm hinter her. Noch nie war ich einer so Emotionalen Person begegnet. Seine Stimmungswechsel kamen so unerwartet und unvorhersehbar, dass ich ihn einfach nicht einschätzen konnte. Trotz all dem und der leichten Aggressivität in seinem Charakter, vertraute ich ihm voll und ganz. Alleine wäre ich hier bestimmt schon durchgedreht, aber er hat mir halt gegeben. Dadurch dass ich mich um ihn kümmern konnte, hatte ich meinen eigenen Schmerz und Verlust schon längst vergessen. Doch jetzt war ich wieder alleine.
Müde und emotional niedergeschlagen schlurfte ich zum Tresen an dem die Empfangsdame saß.
„Entschuldigen Sie, gibt es hier einen Aufzug?", fragte ich die ältere Dame.
„Aber natürlich Schätzchen, da drüben.", sie deutet mir den Finger nach rechts auf eine Nische hinter der steinigen Treppe.
„Vielen Dank.", nuschelte ich und schlich Richtung Aufzug.
„Schätzchen, du siehst nicht gut aus. Hast du heute schon was gegessen?", hörte ich noch hinter mir die krächzende Stimme der Alten.
„Nicht das ich wüsste.", gestand ich und blickte mich zu ihr um.
Die Dame lächelte mir zu und verschwand kurz unter dem Tresen. Als sie sich ächzend wieder aufrichtete hielt sie ein verpacktes Onigiri entgegen: „Ich hoffe du magst Hähnchen"
Mit einer kleinen Verbeugung nahm ich das dreieckige Reisbällchen mit der Hähnchenfüllung an.
„Haben Sie vielen Dank.", sagte ich noch bevor ich im engen Raum des Aufzugs verschwand.
„Kein Problem, Schätzchen.", winkte mir die alte Dame noch hinterher.
Gierig öffnete ich die Verpackung des Onigiris. Der Geruch von klebrigen Reis und Hühnerfleisch kam mir entgegen und ließ mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Genüsslich bis ich in das von getrockneten Seetang Blättern umhüllte Reisbällchen.
Erleichtert schloss ich die Augen. ich hatte wirklich den ganzen Tag nichts gegessen oder getrunken. Es tat so gut wieder was im Magen zu haben.
Mit einem Ping kam ich in der dritten Etage des Wohnheimes an. Die Türen des kleinen Fahrstuhles gingen auf und ließen mich auf einen breiten Flur heraus. In regelmäßigen Abständen hingen ein paar Lampen an den Wänden und verbreiteten ein angenehmes gelbliches Licht. Suchend schaute ich mich um. Zwei Schilder waren gegenüber dem Aufzug angebracht worden. Eins zeigte nach links, das andere nach rechts. An ihnen standen die Zimmernummern für die jeweilige Richtung.
Mein weg führte nach rechts und so lief ich an den vielen gleich weisen Türen mit den silbernen Nummernschildern vorbei.
Während ich den Gang entlang lief mampfte ich den letzten Rest des Onigiris auf und kramte in der Schultasche nach meinen Schlüssel. An meiner Tür angekommen wollte ich schon den Schlüssel in das Loch stecken, als diese von innen aufgerissen wurde.
„Tachibana-chan, da bist du ja endlich ich hab mir schon sorgen gemacht.", begrüßte mich Nakasawa lauthals.
Etwas verdattert blinzelte ich ihr entgegen und konnte kein Wort heraus bekommen.
Was zum Henker machte sie in meinem Zimmer?
„Na komm rein, Tachibana-chan. Möchtest du was trinken?", Fragte sie und zog mich am Handgelenk in den Raum. Das Zimmer war durch eine kleine Deckenlampe und ein paar im Raum verteilte Kerzen erhellt, was einen sehr gemütlichen Eindruck machte. Auf dem tiefen Tisch des Zimmers stand eine dampfende Kanne und ich vernahm den angenehmen Duft von Früchtetee. Nakasawa platzierte mich auf einen der flauschigen Kissen und kniete sich hin um mir eine Tasse einzuschütten.
Ich war immer noch verwirrt. Was machte meine falsche Freundin hier? Hatte sie sowas in der Art gesagt?
Langsam erinnerte ich mich an ihre Worte, als wir uns das erste mal begegnet waren und ich sie zu den Umständen der Schule gefragte hatte:
"Wir sind natürlich auf dem Gelände der Kanazawa University. Wo du und ich zur Schule gehen und in dem Wohnheim zusammen leben."
Natürlich. Sie war also meine Mitbewohnerin.
Sie drückte mir die Tasse mit dem heißen Tee in die Hand und sah mich aus ihren großen rotbraunen Augen entgegen. Neugierig starrte sie mich an und wartet darauf dass ich etwas sagen würde.
„Äh...Dankeschön.", stammelte ich vor mich hin. Nach dem langen Tag hatte mich das hier schon etwas mitgenommen. Ich hatte mich doch auf ein ruhiges Zimmer gefreut, in dem ich alleine sein konnte und meine Ruhe hatte. Aber nein jetzt war ich auch noch gezwungen mit dieser falschen Freundin zu reden.
„Bitteschön.", lächelte sie breit und kleine Lachfalten bildeten sich an ihren Augen.
Schüchtern nahm ich einen Schluck des heißen Getränks. Ich wollte Nakasawa nicht verstören, schließlich war sie ja nur eine Art programmierte Schülerin, die keine Ahnung von Ginzou und mein Problem hatte. Überraschender weise schmeckte der Tee erstaunlich gut und genüsslich nahm ich einen weitern Schluck.
„Oh Tachibana-chan!", rief Nakasawa plötzlich und ich hätte beinah meine Tasse fallen lassen, „Warst du etwas mit einen Jungen unterwegs?"
Vollkommen übertreiben nahm sie die Hände an den Mund und riss ihre Augen weit auf. Schon hatte sie sich mein Handgelenk geschnappt und beäugte es neugierig. „Aww, und er hat sogar seine Mail-Adresse auf deinen Arm geschrieben! Wie romantisch.", rief sie und ich konnte schon fast die Herzchen in ihren Augen sehen die vor Begeisterung strahlten.
„Hä?", machte ich und zog mein Arm zurück. „Das ist nicht romantisch. Ich hab doch gar nichts mit ihm. Wir sind Freunde", versuchte ich ihr zu erklären, aber das strahlen in ihren Augen hörte nicht auf und zuhören tat sie mir anscheinend eh nicht.
„Aww, wie romantisch.", babbelte sie immer wieder vor sich hin.
Genervt verdrehte ich die Augen. Mit zwei großen schlücken hatte ich die Tasse gelehrt und stand auf. „Ich geh dann schlafen, Nakasawa-san.", sagte ich trocken.
„Was?", zog die die Frage lang und hüpfte zu mir hoch, „Aber Tachibana-chan, du musst mir doch alles erzählen! Hat er mit dir geflirtet? Habt ihr demnächst ein Date? Wie sieht er aus und in welche Klasse geht er?"
Als Antwort bekam sie nur ein genervtes seufzen von mir und ich machte mich auf, in mein Schlafzimmer. Zum Glück war jemand so schlau gewesen die Zimmertüren zu beschriften, sonst hätte ich sie jetzt auch noch nach dem Weg fragen müssen.
Schnell schloss ich die helle Holztür hinter mir und drehte den Schlüssel um. Von draußen hörte ich noch wie Nakasawa an meiner Tür stand und jammerte: „ Ach komm schon, Tachibana-chan."
Man war die nerv tötend. Wenn sie dabei so süß und putzig wie Sita wäre, hätte mich das Ganze nichts ausgemacht, aber keiner war wie Sita und keiner sollte versuchen sich so wie sie zu benehmen. Mit ihrem Benehmen hatte Nakasawa es sich eindeutig bei mir versaut.
Niedergeschlagen ließ ich den Kopf hängen. Ich vermisste Sita und Mio sehr. Ginzou war toll, keine Frage, aber niemand könnte die beiden für mich ersetzen.
Ich schlurfte rüber zu dem einladend aussehenden Bett, welches längs unter dem kleine Fenster des Zimmers stand. Müde ließ ich mich auf die Matratze sinken und fing an meine Schuhe auszuziehen. Meine sonst so weißen Overknees waren an den Sohlen schmutzig. Achtlos ließ ich sie auf den Boden fallen und schon bald hatte sich ein Haufen, bestehend aus meiner Schuluniform, vor meinem Bett gebildet. Das würde ich morgen aufräumen nahm ich mir vor. Heute wollte ich nichts mehr tun, nur noch schlafen.
Ich kramte meinen grauen Schlafanzug unter dem Kissen hervor und zog mich an. Müde und schon fast wie ein Zombie wankend rutschte ich unter die flauschig weiche Decke und kuschelte mich im lilafarbenen Stoff zusammen. Auf den Abendlichen Besuch im Badezimmer verzichtete ich heute ausnahmsweise. Erst morgen würde mein Alltag hier an der Schule beginne, da konnte ich es auch einmal ausfallen lassen.
Die schwarze Tiefe eines traumlosen Schlafes nahm mich freudig auf nachdem ich endlich meine Augen schließen konnte.
Ein ohrenbetäubendes Klingeln ließ mich am nächsten Morgen aufschrecken. Der kleine Wecker auf meinen Nachtisch rappelte ununterbrochen hin und her. Genervt beugte ich mich zum Gerät herüber und schaltete die Nervensäge aus. Erleichtert ließ ich mich wieder zurück in die flauschig weiche Matratze sinken. „Nur noch fünf Minuten.", nuschelte ich leise vor mich hin und kuschelte mich wieder zusammen.
„Tachibana-chan, du hast gestern nicht zu Ende erzählt.", klopfe Nakasawa keine Minute später gegen meine Tür. Konnte dieses Mädchen mich nicht einfach in Ruhe lassen? Leise vor mich hin am fluchend legte ich das Kissen über meinen Kopf. „Komm aufstehen, ich weiß das du wach bist", rief sie nochmals.
„Du bist schlimmer als meine Mutter, wenn ich aufstehen soll.", antwortet ich hin unter dem Kissen.
„Was? Tachibana-chan ich hab dich nicht verstanden.", hörte ich Nakasawa gedämpft unter dem Kissen.
Genervt schubste ich das Kissen beiseite und rief: „Jaaaa, ich komme schon!"
Verschlafen schlurfte ich rüber zur Tür und machte meiner Zimmerkameradin auf.
„Guten Morgen, Tachibana-chan.", lächelte sie mir entgegen. Wieder bildeten sich ihre Grübchen an den Augen und sie legte den Kopf. „Ich habe uns Tee gekocht. Heute gibt es mal Kamillentee. Magst du den?"
„Äh, weiß nicht. Ich hab den noch nie getrunken. Aber du kannst mir mal eine Tasse einschenken. Lass mich nur vorher ins Bad gehen, ja?", immer noch etwas wankend machte ich mich auf um eine frische Schuluniform aus meinen Schrank zu holen.
„Alles klar. Gehen wir nachher gemeinsam in die Kantine, Frühstück holen?", hörte ich Nakasawa aus dem Wohnzimmer.
Ich öffnete den hölzernen Kleiderschrank und suchte die Einzelteile der Uniform zusammen.
„Nein, tut mir leid. Ich treffe mich schon mit Ginzou-kun.", rief ich aus dem Tiefen des Schrankes.
Ein keuchen war zu hören und als ich aufblickte stand Nakasawa im Türrahmen. Ihre rotbraunen Augen starrten mich an: „Der Mizuki, Ginzou?"
„Ja, oder gibst noch einen anderen?", fragte ich etwas überrascht. Ich legte meinen Kopf schief uns starrte die immer noch entsetzte Nakasawa an. War er so bekannt hier oder hatte er vielleicht einen Zwilling von dem ich nichts wusste?
„Aber zu dir würde doch eher so ein lustiger, süßer Typ passen, Tachibana-chan.", etwas verlegen beobachtete sie ihre Füße und wippte hin und her, „Ich hatte mir romantische Sonnenuntergänge, Spaziergänge am Strand oder picknicken hinten in den Bergen ausgemalt, aber mit dem Typen kannst du das eindeutig vergessen."
Bitte was?!
Ich stellte mir gerade bildlich vor wie Nakasawa auf ihrem Bett saß mit einen Block in der Hand und Schritt für Schritt die Einzelheiten meines *Dates* durchgeplant hatte. Das wäre gruselig und komisch! Und dann auch noch mit Ginzou, nein danke! Ich mochte ihn, klar, aber romantische Gefühle oder sowas hatte ich eindeutig nicht. Ein leichter Schauer lief mir den Rücken runter und inzentiv musste ich mich schütteln.
„Nein, Nakasawa-san, ich bin wirklich nur mit ihm befreundet, verstehst du? Ich helfe ihm nur bei...äh...den Hausaufgaben. Er macht gerade eine stressige Fase durch und seine Noten leiden darunter, deswegen helfe ich.", redete ich mich aus der Sache raus.
Nakasawa's Miene hellte sich wieder auf: „Ach so, sag das doch gleich. Das ist wieder so typisch für dich, selbst einen so Energiegeladenen Typen wie Mizuki-sama zu helfen. Kein Wunder das du für den Posten der Schulpräsidentin kandidieren möchtest."
*Energiegeladenen Typen wie Mizuki-sama*, was sollte das denn jetzt bitte heißen?
Hatte Ginzou sich in den fünf Tagen, seit dem er hier ist, so den vorprogrammierten Ruf kaputt gemacht?
Ich erinnerte mich an die Worte des Direktors:
„Ich hatte mehr von Ihnen erwartet Mizuki-sama."
Bestimmt hatte er irgendwas angestellt.
Lächelnd kam Nakasawa auf mich zu und umarmte mich stürmisch: „Ich werde dich natürlich auch wählen, Tachibana-chan. Du wirst die beste Schulpräsidentin, welche die Schule je hatte."
„Äh...ja Dankeschön.", nuschelte ich in die einseitig Umarmung, „Dürfte ich dann ins Bad?"
„Natürlich! Dann treffe ich mich einfach mit Takawa-chan Sie ist bestimmt schon wach und am PC, ihre Mails checken. Ich benutze dann mal unsern Computer, ja?", rief mir Nakasawa zu, während sie auch schon ins Wohnzimmer lief. Wie gut das ich keine Ahnung hatte von wem ist da redete. Ich tippte auf die Blondine, welche ich gestern im Unterricht kennen gelernt hatte.
„Ja, ja mach ruhig.", nuschelte ich und schlurfte zum offenstehenden Badezimmer.
Mit einen seufzen verschloss ich die Tür hinter mir. Endlich war ich alleine. Langsam aber sicher ging mir meine
Mitbewohnerin auf die Nerven. Müde legte ich meine Sachen auf die kleine Ablage im weis gefliesten Badezimmer.
Ich brauchte jetzt erst mal eine kalte Dusche!
Schläfrig zog ich mir meinen Schlafanzug aus und stieg in den durch Glaswände abgetrennten Bereich der Dusche.
Das kalte Wasser lief sanft meinen Rücken herunter und ich genoss das kühle Nass auf meiner Haut. Ich legte den Kopf in den Nacken und ließ das Wasser über mein Gesicht strömen.
Heute würde mein erster richtiger Schultag an dieser High School sein.
Was wohl auf mich zukommen wird?
Irgendwie hatte ich Angst davor alle zu enttäuschen und nicht den Erwartungen meines bisherigen Rufes erfüllen zu können. Ich sollte Schulpräsidentin werden und anscheinet gab es genügend Leute, inklusive des Direktors, die genau das von mir erwarteten. Aber wollte ich das überhaupt?
Sollte ich mich einfach den Erwartungen hin geben und tun was diese Welt für mich vorgeschrieben hatte? Oder sollte ich lieber wie Ginzou dagegen rebellieren?
Ich wollte mir nicht mein Leben vorscheiben lassen, wer weiß wie lange dieses Leben hier noch ging. Sollte ich dann nicht erst recht genau das tun, was ich schon immer machen wollte? Aber was wollte ich überhaupt?
Damals hatte ich mich so über die zweite Chance gefreut, dass ich meine Ziele im Leben niedrig gesteckt hatte und somit alles erreicht hatte was ich wollte. Doch hier...was war hier mein Ziel?
Ich hatte nichts mehr was ich wirklich erreichen wollte, oder etwa doch? Wenn ich genauer drüber nach dachte wollte ich eigentlich nur Ginzou helfen mit seinen alten Leben abzuschließen. Als Schulpräsidentin hatte ich bestimmt Mittel und Wege um das noch einfacher hin zu bekommen.
Mein Entschluss stand fest;
ich würde die neue Schulpräsidentin werden.
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Hallo lieber Leser,
so dies hier ist das erste *neue* Kapitel seit der Überarbeitung und ich hoffe dir hat das Kapitel, trotz der unspektakulären Ereignisse gefallen. Aber jeder der selbst schreibt weis das nicht im jeden Kapitel was spannendes passieren kann.
Habt ihr vielleicht Anregungen oder Verbesserungsvorschläge dann schreibt mir das doch einfach in die Kommentare.
Vielen Dank und immer schön ein Fan-Girl bleiben.
Gruß KittiCat98
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