Kapitel 7

"I screamed so loud but no one heard a thing."

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"Wir haben noch etwas zu besprechen. Du kannst dich hier ja einfach ein bisschen umsehen", meinte Thomas nachdem wir alle fertig waren mit essen. Ich nickte und stand wie die anderen auch auf. Wir liefen aus dem Zelt. Die anderen gingen zu einer größeren Hütte etwas abseits. Ich schaute mich um.

Etwas von den Zelten und vom Meer entfernt waren Felder angelegt, auf denen alles Mögliche wuchs. Ein paar Jungen und Mädchen arbeiteten dort und winkten mir zu, als ich vorbei lief. Ich konnte eine weitere Gruppe Jungen und Mädchen erkennen, die etwas zimmerten und wieder eine Gruppe, die bei einer Scheune standen. Ich lief weiter und wollte mir einen Weg ins Innere der Insel bahnen. Der Strand verlief wohl einmal rundum. Je weiter man ins Innere kam, desto mehr Pflanzen und Bäume wuchsen hier. Ganz hinten in der Ferne konnte ich auch ein Gebirge erkennen. Aber auch hier in der Nähe war ein kleiner Berg mit einer Klippe. Dorthin wollte ich.

Ich setzte gerade einen Fuß in den Wald, als ich eine Stimme "Angel, warte!" rufen hörte. Ich drehte mich um und sah Chuck auf mich zu rennen. "Ja?" "Ich soll bei dir bleiben", schnaufte der Kleine, als er bei mir angekommen war. Ich hob eine Augenbraue. "Warum?" "Einfach so?" Ich ignorierte den fragenden Unterton einfach und nickte. "Na dann komm. Ich will dort oben auf die Klippe. Von dort hat man bestimmt eine prima Aussicht." Chuck seufzte und folgte mir dann durch das Gestrüpp.

Wir brauchten eine geschlagene Stunde um oben anzukommen, was hauptsächlich daran lag, dass Chuck sich alle zehn Minuten beschwerte und wir eine Pause machen mussten. Ich mochte den Kleinen aber trotzdem. Nun standen wir am Rande der Klippe. Naja, ich stand am Rand der Klippe. Chuck hielt vier Meter Sicherheitsabstand. Unter mir war das Meer. Einfach nur Meer. Es war ruhig und klar.

Hier stand ich nun an dieser Klippe mit Blick aufs Meer. "Weißt du was ich jetzt machen will, Chuck?" "Nein, was?" "Das." Und ich schrie. Schrie alles aus mir heraus. All den Frust und den Ärger und zurück blieb nur pures Glück und pure Freude. Am Ende lachte ich und drehte mich zu Chuck um, der ein paar Schritte zurückgestolpert war und mich erschrocken ansah. Dadurch musste ich noch mehr lachen.

Ich schaute wieder nach unten. Die Klippe war nicht sehr hoch. So um die 10 Meter oder höher. Ich konnte es nicht genau einschätzen von hier oben. "Und weißt du was ich jetzt machen will, Chuck?" "Bitte nicht nochmal schreien." "Nein. Jetzt mache ich das." Ich nahm Anlauf und dann sprang ich! Ich sprang! Und ich flog! Von oben hörte ich noch einen erschrockenen Schrei, dann umhüllte mich das kalte Wasser.

Ich tauchte wieder auf und lachte. Einzelne nasse Haarsträhnen klebten mir im Gesicht. Ich strich sie beiseite. "Angel? Geht es dir gut?", fragte Chuck, dessen Kopf vorsichtig über den Rand der Klippe schaute. "So gut wie schon lange nicht mehr!", lachte ich. Chucks Kopf verschwand und einige Zeit später kam der Junge aus dem Wald gehetzt und blieb am Strand neben der Klippe stehen. Er stützte sich mit seinen Händen auf seinen Oberschenkeln ab und atmete schwer. Ich schwamm zu ihm und stolperte immer noch lachend und mit triefnassen Klamotten aus dem Wasser. "Angel mach das nie wieder! Dir hätte was passieren können", quieckte Chuck. "Mir ist aber nichts passiert. Und jetzt komm. Es wird kalt und spät."

Chuck nickte eifrig und zusammen liefen wir den Strand entlang zurück zum Camp. Als die ersten Zelte im Sicht kamen, war es schon am Dämmern und ich frierte etwas, weshalb ich meine Arme um mich geschlungen hatte. Von Weitem konnten wir schon eine Gruppe auf uns zurennen sehen.

"Verdammt, wo ward ihr? Und warum bist du so nass?", fragte Thomas, der als erster bei uns angekommen war. Er hielt seine Laterne hoch und musterte mich. Nun kamen auch Newt, Minho, Alby und Clint. Letzterer legte mir schnell eine Decke um und ich sah ihn dankend an. "Angel ist von einer Klippe gesprungen!", rief Chuck und warf die Arme in die Luft. "Du bist was? Bist du verrückt geworden!", rief Newt, rannte auf mich zu und schüttelte mich an den Schultern. "Mach sowas nie wieder! Hörst du? Nie wieder!", schrie er mich an, sodass ich ihn verwirrt und leicht ängstlich ansah. Was hatte er denn jetzt?

Minho zog Newt von mir weg. "Beruhig dich, man", meinte er. Ich nutzte die Gelegenheit und rannte schnell zu meiner Hütte. "Angel, warte!", rief Alby mir noch hinterher, doch ich blieb nicht stehen. Ich schmiss mich so wie ich war auf mein Bett, was nicht gerade optimal war, wie ich am nächsten Tag bemerkte.

Meine Tür wurde geöffnet und jemand kam neben dem Bett zum Stehen. "Angel? Bist du wach?" Ich tat weiterhin so, als würde ich schlafen. "Es tut mir leid. Ich erkläre es dir irgendwann", meinte Newt und verließ dann die Hütte. Kurz darauf schlief ich ein.

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