Kapitel 5

"There's always

some truth behind 'just kidding',

knowledge behind 'I don't know',

emotions behind 'I don't care'

and pain behind 'It's okay'."

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Ich wurde vom Öffnen einer Tür wieder wach. Aber trotzdem konnte ich meine Augen nicht öffnen oder mich irgendwie bewegen. Ich war gefangen in meinem eigenen Körper.

"Hey Alby. Und? Was passiert?", fragte eine Stimme, die ich sofort Newt zuordnen konnte. "Nein, nichts", seufzte Alby neben mir. Er hielt immer noch meine Hand. "Das wird schon, man. Geh du jetzt was essen. Ich füttere Angel." "Gut, das." Alby stand auf und durch das Schließen der Tür erkannte ich, dass er jetzt wohl nicht mehr im Raum war.

Jemand - wohl Newt - setzte sich hinter mich und hob meinen Kopf leicht an. Dieses Mal trank ich das Wasser sofort und aß auch auf Anhieb die Suppe. Wieder Gemüsesuppe. Mein Kopf wurde vorsichtig wieder auf das Kissen gelegt und Newt setzte sich neben mich. Auch er griff nach meiner Hand und malte kleine Kreise auf meinen Handrücken.

"Was machst du nur für Sachen? Hm? Alle machen sich Sorgen. Auch, wenn es die meisten nicht zugeben wollen. Gally sagt, ihm ist es egal. Aber ich denke wir alle wissen, dass es ihm auch nahegeht. Dieser Strunk. Alby ist ziemlich mitgenommen. Und Thomas. Und Minho. Ich ehrlich gesagt auch. Die anderen sagen es ist okay. Es geht ihnen gut. Aber ich denke wir wissen auch, dass es nicht so ist. Schon krass. Du bist uns in den paar Stunden so wichtig geworden. Schon fast gruselig. Aber ich bin froh, dass du da bist. Und das nicht nur, weil du uns das Leben gegeben hast....." Newt redete noch weiter, doch ich driftete wieder in einen tiefen Schlaf ab und bekam nichts mehr mit.

Das nächste Mal wachte ich nicht von der Tür auf. Auch nicht von Schritten. Ich wachte auf, weil jemand neben mir schnarchte. Hätte ich irgendwas tun können, ich hätte gelacht. Und dann hätte ich die Person angeschnauzt, warum sie mir meinen Schlaf stahl oder warum sie überhaupt in meiner Hütte war. Aber ich konnte nichts tun und ich wusste, dass diese Person nur zu meiner Sicherheit hier war.

"Alter Gally. Warum schläfst du?" Ich hatte weder die Tür noch die Schritte gehört. Zu sehr war ich in meine Gedanken vertieft gewesen. Thomas' Stimme holte mich aus dieser Traumwelt. "Was? Oh. Sorry, man. Bin wohl irgendwie eingepennt." Das musste dann wohl Gally sein. "Hab ich gemerkt. Na komm. Schlafen kannst du auch noch in deiner Hängematte. Ich übernehme jetzt die Wache." "Gut, das. Man sieht sich." Das Schaben eines Stuhls, Schritte und die Tür. Alles war so vertraut, dass es schon fast gruselig war.

Wieder war es die gleiche Prozedur. Thomas setzte sich hinter mich und gab mir etwas zu essen und zu trinken. Dann setzte er sich neben mich und griff nach meiner Hand. Wieder redete er davon, dass alle sich Sorgen machen würden und dass ich schnell wieder aufwachen sollte. Und ich wollte es. Ich wollte es sogar sehr. Nichts war mehr von meinem gestrigen Wunsch übrig, einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen. Doch dann erregte doch etwas meine Aufmerksamkeit. Thomas' nächste Worte.

"Ich weiß es steht mir eigentlich nicht zu, aber ich habe in die Briefe geschaut, die du bekommen hast. Es sind insgesamt fünf. Einer von deiner Mutter, einer von einem gewissen Alfred. Und die restlichen drei sind von Maria, Julia und Salome. Naja, wenn du mich hörst Angel, dann sei bitte nicht sauer auf mich. Ich lese dir die Briefe einfach mal vor. Zuerst der von deiner Mutter.

Angel mein Schatz,
wir lieben dich auch. Wir hassen dich nicht. Dein Vater wird das auch noch einsehen. Ich werde schauen, was sich wegen dem Fotoapparat machen lässt.
Deine Mom.

Ziemlich kurzer Brief, wenn du mich fragst. Dafür, dass sie dich eigentlich vermisst. Den von diesem Alfred lese ich lieber nicht vor. Ich glaube er ist ein Freund deines Vaters. Es tut mir wirklich leid, aber den Brief werde ich verbrennen, damit du ihn nicht lesen kannst. Darin stehen nicht gerade nette Dinge. Und die Briefe deiner Freunde solltest du, glaube ich, selber lesen...."

Thomas redete und redete und hoffte wahrscheinlich, dass ich irgendwann die Augen aufschlagen und antworten würde. Und ich wollte es auch so sehr! So sehr! Doch wieder versank ich in tiefem Schlaf.

Das nächste Mal spürte ich Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Viele Stimmen waren um mich herum. Sie schienen sich zu streiten, doch ich konnte sie nicht klar verstehen. Es schien, als wäre ich in Watte gepackt. Nur eine Stimme hörte ich klar und deutlich. "Wach auf", hallte die Stimme in meinem Kopf. Es war die Stimme des Engels.

Ich nahm all meine Kraft zusammen. Ich wollte aufwachen. Ich musste aufwachen.

Es war, als würde ich kurz vor dem ertrinken stehen. Als wäre ich Unterwasser und mir würde jeden Augenblick die Luft ausgehen. Ich wollte an die Oberfläche. Wollte Leben. Wollte wieder bei meinen Freunden sein. Und ja, ich bezeichnete diese Menschen hier jetzt als meine Freunde. Ich nahm all meine Kraft zusammen. Ich hörte ein Piepen in meinem Ohr. Langsam ging mir die Luft aus. Ich konzentrierte mich weiter. Wollte aufwachen. Und dann tat ich es auch.

Ich riss meine Augen auf, schoss nach oben und atmete hektisch ein und aus, als hätte ich gerade meinen schlimmsten Albtraum durchlebt. Jemand setzte sich vor mich und packte mich an den Schultern. Ich konnte denjenigen nicht genau erkennen. Alles war so verschwommen und das Piepen in meinem Ohr war auch noch da. Ich blinzelte mehrmals und sowohl diese Verschwommenheit als auch das Piepen verschwanden. Meine Atmung ging wieder normal. Die Person vor mir war Thomas.

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