Kapitel 3
"Family isn't always a matter of blood. Sometimes it's something we should build. It's a desicion to care for someone else. It's the opposite of loneliness."
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Unsicher blieb ich stehen. Ehrlich gesagt hatte ich Angst vor den anderen. Angst was sie sagen und tun würden. Angst, dass sie mich womöglich verstoßen würden. Alby blieb ebenfalls stehen und drehte sich zu mir um. Als er mein unsicheres Gesicht sah, lächelte er mir aufmunternd zu. "Komm schon. So schlimm sind wir doch gar nicht, oder?" Dadurch entlockte er mir ein kleines Schmunzeln. "Na komm. Ich bring dich zu Thomas, Minho und Newt. Die stellen dir dann ein paar Leute vor. Wenn was ist, ich bin immer in der Nähe des Feuers." Ich nickte und folgte Alby weiter in Richtung der Menge.
Rund um den Lagerfeuer Platz war eine Tribüne aus Holz gezimmert. Dahinter viele Zelte und weiter hinten Hütten aus Holz. An den Stangen, die die Zeltplanen hielten, waren Laternen und bunte Lampions befestigt. Neben dem Feuer mit genügend Sicherheitsabstand meinte ich Gally zu sehen, der mit einem mir unbekannten Jungen in einem Kreis aus Menschen stand und mit ihm rangelte. Ich sah Jorge und Vince am Rande der Tribüne sitzen. Beide hatten die Hände vor der Brust verschränkt und ein Bein über das andere geschlagen. Sie beobachteten das Geschehen und sobald sie mich sahen, folgten sie mir mit ihren Blicken, was mein Unwohlsein wieder verstärkte. Pfanne war an einer Art Stand und gab Essen aus. Die anderen konnte ich in der feiernden und gröllenden Menge nicht entdecken.
Alby lief zielstrebig weiter durch die Menge. Die meisten, an denen wir vorbei liefen, drehten sich zu uns um und klopften mir auf die Schulter. Ich machte einen Schritt vor und klammerte mich an Albys Arm. "Du brauchst keine Angst haben. Sie zeigen nur auf ihre Weise, dass sie beeindruckt und dankbar sind", flüsterte er und schaute auf mich herunter. Ich nickte nur und ließ Albys Arm nicht los.
Alby steuerte weiter auf die Tribüne zu und stieg mit mir die Stufen hoch. Da hier so gut wie niemand saß, konnte ich auch schon Thomas, Minho und Newt entdecken. Die drei saßen auf dem obersten Teil der Tribüne und unterhielten sich freudig. Dabei lachten sie immer wieder und man sah ihnen die Freude an. Sofort überkam auch mich ein warmes Gefühl und ich war mir wieder absolut sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
"Hey ihr Strünke. Hier hab ich unseren Engel", unterbrach Alby die drei Jungen. Alle hörten auf zu reden und schauten auf. So schnell konnte ich gar nicht gucken, da war Minho schon aufgesprungen und hatte mich in eine feste Umarmung gezogen. "Du glaubst gar nicht wie dankbar ich dir dafür bin", flüsterte er leise. Alby lachte. "Ich denke ich werde hier dann nicht mehr gebraucht. Man sieht sich." Und schon war er verschwunden.
"Minho, lass sie am Leben", lachte Newt. Augenblicklich ließ Minho mich wieder los und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Setz dich doch", meinte er dann und setzte sich wieder zwischen Thomas und Newt. Ich setzte mich einfach neben Thomas. "Hier", meinte dieser und reichte mir ein Glas mit einer gelblich-braunen Flüssigkeit. "Was ist das?", fragte ich und betrachtete zuerst das Glas und dann Thomas skeptisch. Dieser grinste nur breit und meinte einfach nur: "Probier." Immer noch misstrauisch nahm ich Thomas das Glas aus der Hand. Ich roch einmal an der Flüssigkeit, zuckte dann mit den Schultern und trank alles in einem Zug aus.
Schulterzuckend gab ich Thomas das Glas wieder. "Schmeckt gut. Was ist das?" Thomas starrte mich nur mit offenem Mund an und Minho und Newt kriegten sich nicht mehr ein vor Lachen. "Tja Tommy. Nicht jeder reagiert so wie du", lachte Newt und klopfte Thomas auf die Schulter. Fragend schaute ich die Jungen an.
"Als unser lieber Tommy hier das erste Mal dieses Zeug getrunken hat, hat er es im hohen Bogen wieder ausgespuckt", erklärte Newt, nachdem Minho und er sich wieder beruhigt hatten. "Ah. Was ist das eigentlich genau?", hackte ich nach. "Keine Ahnung. Irgendso ein Zeug, was Gally braut. Man bin ich froh, dass er das jetzt wieder macht. Aber frag nicht wie und woraus", sagte Minho. Ich nickte und sah mich kurz nach Gally um. Er rangelte immer noch mit jemandem.
"Ach so, wir wollten dir noch ein paar Leute vorstellen. Komm mit", meinte Thomas und sprang auf. Newt, Minho und ich taten es im gleich. Ich folgte den dreien die Tribüne nach unten. Wir hielten auf eine Gruppe von zwei Mädchen und einem Jungen zu, die mit Pfanne neben dem Feuer saßen und sich prächtig unterhielten. Wie eigentlich alle hier.
"Hey Leute!", rief Thomas und unterbrach so das Gespräch der vier. "Darf ich euch Angel vorstellen? Angel. Pfanne kennst du ja bereits. Und das sind Aris, Sonya und Harriet", stellte Thomas uns gegenseitig vor. "Hey", meinte ich schüchtern. "Hey! Schön dich kennenzulernen", sagte Sonya und grinste mich an. Ich lächelte etwas unbeholfen.
Wir redeten noch kurz und dann gingen wir wieder zurück auf unseren Platz auf der Tribüne. Mittlerweile machte sich auch meine Müdigkeit und die Erschöpfung wieder bemerkbar, sodass ich gar nicht mehr dem Gespräch der Jungen folgte. Mein Kopf fiel einfach auf Thomas' Schulter und schon war ich weg.
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