9. Juli 2031
Ich saß auf dem Sofa und las. Die Haustür wurde aufgeschlossen und ich stand auf, um Tom zu begrüßen. Ich umarmte ihn herzlich, was er warm erwiderte. Wir verstanden uns sehr gut, allerdings waren wir nicht mehr als sehr gute Freunde. Wir konnten uns gegenseitig alles erzählen – er und Helena wussten als einzige, dass ich lesbisch war. „Wie läuft es in der Ausbildung?", fragte ich ihn lächelnd, während ich ihm seine Jacke abnahm – jaja, ich war die fast perfekte Hausfrau... „Sehr gut", erwiderte mein Mann grinsend. „Aus deinem Grinsen zu schließen, bist du gerade sehr selbstzufrieden, weil du wieder am Ende 10 Minuten gelobt wurdest, hab ich Recht?", meinte ich ebenso grinsend – es war nach jedem Tag dasselbe. „Falsch, 13 Minuten." Ich lachte und streckte ihm die Zunge raus, was er mit einem noch breiteren Grinsen quittierte. „Komm, das Essen ist schon fertig!" „Hast du heute mal wirklich gekocht, oder wieder etwas vom Restaurant am Ende der Straße bestellt?" „Hey!" Ich boxte ihm gegen den Arm. „Es ist doch nicht meine Schuld, dass ich eine miserable Köchin bin!" Tom fiel fast um vor Lachen und ich stolzierte gespielt beleidigt in das Esszimmer.
Ich war gerade dabei, das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen, als es an der Tür läutete. Ich stellte den Teller, den ich in der Hand hielt auf der hellen Anrichte ab und ging zur Tür, um zu öffnen. Doch Tom war mir zuvorgekommen. Es traten zwei hochgewachsene – also riesige, wie es für mich Winzling aussah - Personen in den Flur. Mir stockte der Atem. Der Herrscher und die Herrscherin! Tom machte eine Verbeugung und ich einen Knicks – falls ihr euch wundert: ein paar altmodische Bräuche waren auch wieder gängig geworden...
Ich saß unruhig auf dem Sofa. Tom nahm beruhigend meine Hand und fuhr mit seinem Daumen sanft über meinen Handrücken – wir hatten vereinbart, vor allen außer Helena, das perfekte Ehepaar zu spielen, um nicht aufzufallen und auch wegen der Sache, das Tom und ich höchst wahrscheinlich nächste Herrscher werden würden. Die Herrscherin riss mich aus den Gedanken. „Also, wir sind hier wegen einer äußerst wichtigen Sache! Uns ist aufgefallen, wie überaus gut sie beiden ihre Sache machen" - Wobei sie eigentlich nur Tom ansah – „Und haben deshalb beschlossen, dass sie beide mit einigen anderen auffallend guten Ehepaaren in ihrem Alter, die Vorausbildung zum nächsten potenziellen Herrscherpaar machen sollen." Ich drückte glücklich Toms Hand. Auch ohne ihn anzusehen, wusste ich, dass seine Augen strahlen.
Am Abend lag ich neben Tom im Bett und dachte nach. Rechts von mir konnte ich seine ruhigen Atemzüge hören. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht einmal so genau, über was ich nachdachte. Sobald ich versuchte meine Gedanken zu erfassen, entglitten sie mir. Durch den kleinen Spalt zwischen den Vorhängen konnte ich den Mond erkennen, der sanft sein gleisendes Licht verströmte. Die Äste der Kirsche, die schon voll belaubt war und an der schon die Früchte - noch in verschiedenen Rottönen - hingen, vor dem Schlafzimmerfenster sahen aus, wie in Silber getaucht. Durch das gekippte Fenster hörte ich das ruhige Rascheln des Windes in den Zweigen. Ich seufzte, schloss die Augen und spürte, wie der Schlaf mich in Wellen überrollte.
Ich habe heute meinen mega produktiven Tag... Sechs Kapitel für She looks so perfekt und dann auch noch ein neues Kapitel für anders... ^^ Eigentlich sollte ich ja für die Schulaufgabe morgen lernen, aber ich habe gerade irgendwie keine Lust. *hust* *hust* xD
LG Susanna-Rose
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