Wie alles begann
Mit einem erschöpften Seufzer liesst du dich auf dein Bett fallen. Für einen kurzen Moment schlosst du die Augen und atmetest ein paar Mal tief durch. Heute war echt nicht dein Tag gewesen. So ziemlich alles war schief gegangen, was nur schiefgehen konnte.
Zuerst hattest du verschlafen und es gerade nur noch sehr knapp in den Unterricht geschafft. Dein Lehrer hatte dir dort bereits einen warnenden Blick zugeschossen. Die Sache wurde nicht besser, als dir auffiel, dass du in all der Panik vergessen hattest, dein Oberteil zu wechseln. An und für sich wäre das ja nicht so schlimm gewesen, du hattest in einem T-Shirt geschlafen, bei dem man nicht merkte, dass es ein Pyjama war.
Das Problem war eher, was auf dem Shirt stand. Schwarz auf Weiss prangten die Wörter: "Habe soeben meinen Mathelehrer umgebracht, damit hatte er nicht gerechnet!" Die roten Blutspritzer, welche über das Shirt verteilt waren, verliehen ihm noch den gewissen Charme. Das Ganze mochte ja witzig sein, doch für die Schule war es dann doch eher unangemessen. Dein Lehrer schien derselben Meinung zu sein.
"Ich sehe, Sie haben heute Morgen schon einiges zustande gebracht. Ich hoffe, es bleibt jedoch bei diesen zwei Opfern, ihrem Mathelehrer und ihrem Kleidungstil" Deine Klassenkameraden fingen an zu lachen und du wurdest rot. Nur zu gern hättest du dich in diesem Moment verteidigt, doch du warst in diesem einfach nur zu müde und zu beschämt, also setztest du dich still hin.
Ein genervtes Ächzen entkam dir bei der Erinnerung und du drehtest dich auf den Rücken und vergrubst deinen Kopf im Kissen. Dich gleich hier zu ersticken, schien plötzlich ein sehr guter Plan zu sein. Natürlich hatte dein ganzer Tag sich noch mehr verschlechtert, als du dir zum Beispiel dein Getränk über dein Oberteil geschüttet hattest. Oder als du volle Kanne in eine Mathelehrer reingerannt warst, welcher dein Shirt ebenfalls nicht mochte. Oder als es aus dem Nichts anfing zu regnen und du deinen Schirm Zuhause vergessen hattest. Oder als dein Handy aus irgendeinem Grund den Geist aufgab und du dich somit ohne Musik auf den Nachhauseweg begeben hattest müssen, die Liste war heute wohl endlos.
Du richtetest dich auf und fuhrst dir übers Gesicht. Immerhin, nun warst du Zuhause angekommen und konntest dich endlich den Sachen widmen, die dich wirklich interessierten. Womit solltest du anfangen? Irgendwie hattest du Lust zu lesen. Doch du konntest dich nicht entscheiden, ob du ein neues Buch oder doch lieber eine Fanfiction lesen wolltest. Was machte man da? Natürlich man zog den Computer hervor und suchte sich einen Film oder eine Folge einer Serie heraus um diese dann zu schauen.
Bevor du dich jedoch diesen Plan widmen konntest, hörtest du ein seltsames Geräusch, wie ein Brummen, dass durch dein Zimmer hallte. Vorsichtig legtest du deinen Computer zur Seite und glittest aus dem Bett. Was war das wohl nur? "Hoffentlich jagt sich nicht der Kühlschrank gerade in die Luft", murmeltest du zu dir selber. Du wolltest gerade zur Tür gehen, als du jedoch über deine Tasche stolpertest, welche mitten am Boden lag. "Ich sollte die echt woanders hinlegen"
Du hobst die Tasche gerade auf, als das Brummen plötzlich zu einen ohrenbetäubenden Brausen anstieg. Erschrocken tratest du einen Schritt zurück, nur um zu erkennen, dass der Boden unter deinen Füssen verschwunden war und du rückwärts in eine blauen Strudel fielst.
Dir schien, als ob dein ganzer Körper durch einen kleinen Zylinder gedrückt wurde, nur um sich dann gleich wieder zu entfalten. So schnell wie das seltsame Gefühl gekommen war, war es auch wieder verschwunden und stattdessen fielst du einfach. Was für ein beschissener Tag!
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