Marvel: Sam Wilson / Bucky Barnes

Die ganze Welt drehte sich wild um dich herum, nur um abrupt stehen zu bleiben. Du sasst auf einem Sessel und liesst dich auf der Stelle in ihn sinken. Du hättest dich am liebsten erstmal erholt, doch neben dir schrie jemand äusserst männlich auf, was dazu führte, dass du erneut auffuhrst. „Was zur Hölle?", rief eine Person vor dir, worauf dein Sitznachbar genau so laut zurück schrie: „Fremde im Wagen!"

Okay, also warst du in einem Auto gelandet. Der Mann neben dir hatte lange brauen Haare, doch du konntest praktisch nur auf seinen Metallarm starren. Der zweite Typ, welcher auf dem Beifahrersitz sass, sah eins zu eins aus wie Anthony Mackie als Sam Wilson. Die beiden starrten dich an, als wärst du ein Alien. „Sam? Was ist los?" „Wir haben einen blinden Passagier, Cap", erwiderte Sam. Wie hoch war die Chance, dass er Wilson zum Nachname hiess?

Nun drehte sich auch der Fahrer zu dir um und dir verschlug es endgültig den Atem. Dieser Mann war eins zu eins Steve Rogers. „Von wo kommt sie denn?", rief er nun auch aus. Eine wirklich seltsame Situation, du sasst auf der Rückbank eines kleines Autos und wurdest von drei total verwirrten Männern beobachtet. Dein Blick glitt von einem zu anderem, nur um plötzlich aus dem Fenster zu sehen.

„Schau auf die Strasse!", schriest du auf und der blonde Typ drehte sich auf der Stelle um und konzentrierte sich aufs Fahren. Er machte einen heftigen Schlenker mit dem Lenkrad, so dass du gegen deinen Sitznachbar knalltest. „Bist du etwa nicht angeschnallt?", fragte dieser dich. „Wie denn? Ich bin doch gerade erst angekommen!"

Euer Fahrer machte einen weiteren Schlenker und du wärst wieder herumgeschleudert worden, hätte dich der Metallarm-Typ nicht festgehalten. „Wo hast du denn Fahren gelernt?", stöhntest du auf und der blonde Mann warf dir einen entschuldigenden Blick zu. „Ich habe gar keinen Ausweis." „Was?" "Was?" Immerhin, dieses Mal war auch Sam schockiert. „Wann hätte er denn einen machen sollen?", meinte dein Nachbar ganz ruhig und du schütteltest den Kopf. „Wir werden alle sterben."

Im Auto herrschte Stille, während der blonde Mann sein Auto wieder unter Kontrolle brachte. „Darf ich wissen mit wem ich hier überhaupt im Auto sitze?", durchbrachst du die Stille. „Sam Wilson, freut mich", meinte Sam und streckte dir die Hand entgegen. Du ergriffst sie aus Reflex, auch wenn dein Gehirn gerade einen Kurzschluss erhalten hatte. „Steve Rogers, ich würde dir ja auch die Hand reichen, aber naja..." Und ein weiterer Schlag für dein Hirn. „Schau auf die Strasse. James Barnes, du kannst mich aber einfach Bucky nennen"

Oh Gott, warst du etwa gestorben und im Himmel aufgewacht? „Ich sitze mit fiktiven Charakteren im Auto",murmeltest du leise zu dir selber. „Alles in Ordnung?", kam die Frage von Bucky. Du grinstest ihn an: „Es ging mir nie besser!" Dann stelltest du dich selber ebenfalls vor. „Und wie bist du in unser Auto gekommen?", fragte Sam dich und du zucktest mit den Schultern.

„Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung. Da war so ein blauer Strudel und im nächsten Moment war ich hier. Ich stell mal einfach die These auf, dass der Wirbel mich irgendwie teleportiert hat und ich nun in einem anderen Universum gelandet bin", erklärtest du. „Das hört sich nach etwas für diesen seltsamen Doktor an", murmelte Steve und du zucktest mit den Schultern. So gern du auch Doctor Strange mochtest, deine momentane Situation gefiel dir bereits jetzt mehr als genug.

„Strange? Dann fahren wir aber in die falsche Richtung" „Wohin fahren wir überhaupt?", fragtest du und Steve warf dir einen verwirrten Blick zu: „Was heisst da wir?" „Jetzt tu nicht so, wir können sie ja wohl schlecht rauswerfen", meinte Bucky. „Schnall dich wenigstens an, sonst werden wir noch angehalten", murmelte Sam und sah wieder auf die Strasse. Du verdrehtest die Augen, gehorchtest aber: „Wäre ja ganz schon peinlich, wenn die Welt erfährt, dass Captain America keinen Ausweis hat." „Die Medien würden sich das Maul zerreissen... Weisst du was, versuchen wir aufzufallen!", schlug Bucky vor, ein fettes Grinsen auf dem Gesicht.

„Wenn ihr beide da hinten nicht still seid, fahre ich in die nächste Wand", drohte Steve dir und Bucky. Der Winter Soldier warf dir einen amüsierten Blick zu, lehnte sich aber in den Sitz zurück. Im Wagen kehrte Stille ein. Du versuchtest immer noch zu verstehen, was gerade abging, Bucky starrte aus dem Fenster, Sam spielte mit seinem Handy und Steve fuhr. Der Captain warf dir aber immer wieder Blicke durch den Rückspiegel zu. Offensichtlich wusste er nicht so recht, was er von der ganzen Sache halten sollte.

„Macht mal jemand das Radio an?", meldete Bucky sich. Sam beugte sich nach vorne und kurz darauf schallte „All the Single Ladies" durch den Wagen. „Mach das Radio wieder aus", befahl Steve und Sam sah ihn verwirrt an: „Wieso das denn?" „Ich will mit ihr reden. Sie hat gesagt, dass sie aus einem anderen Universum kommt. Kümmert euch das nicht?"

Bucky zuckte mit den Schultern: „Ich hab schon verrückteres gesehen, zudem, sie hat doch genau so wenig Ahnung von der ganzen Situation wie wir. Schau sie dir doch mal an, Steve!" „Hey!", riefst du aus. Das hatte sich doch wie eine Beleidigung angehört, auch wenn er recht hatte. Bucky grinste nur und wuschelte dir durch die Haare.

„Ich kann's nicht glauben, aber ich stimm ihm zu. Wir werden das Ganzes sowieso noch mit Stark und den anderen besprechen,  so muss sie sich nur einmal erklären", fügte Sam an und bevor Steve ein Gegenargument bringen konnte, drehte er das Radio gleich noch lauter auf.

Steve hatte noch nicht ganz aufgegeben und versuchte einfach über die Musik zu reden, was dazu führte, dass Sam in höchster Lautstärke anfing mit zu trällern. Captain Americas Empörung ging erst recht im Lärm unter als du und Bucky Sam bei seinem Cover von „American Idiot" begeistert unterstütztet. Ja, die Autofahrt war wohl die beste in deinem ganzem Leben.

Eineinhalb Monate war es bereits her, seit du im Avengers-Tower eingezogen warst und du hattest dich bestens eingelebt. Du hattest zahlreiche Bekanntschaften geschlossen und so einige Fangirl-Anfälle gehabt, aber irgendwann hattest du dich daran gewöhnt, dass du mit Superhelden zusammenlebtest.

Von allen Leuten, die du kennengelernt hattest, waren Bucky und Sam aber ganz klar deine Favoriten. Ihr drei bildeten das perfekte Trio und man konnte sich sicher sein, dass immer jemand der beiden bei dir war. Während du nämlich darauf wartetest, dass Strange herausfand, was genau passiert war, zeigten sie beide dir New York und jegliche geheime SHIELD-Verstecke, sehr zum Missfallen von Nick Fury. Falls ihr mal nicht unterwegs ward, hattet ihr angefangen, das Leben der anderen mit Streichen zur Hölle zu machen.

Das war auch der Grund warum du gerade lachend davon ranntest, hinter dir Sam und Bucky. „Hör auf zu lachen (y/n), renn lieber oder wir sind tot!" Sams Panik machte die ganze Sache jedoch nicht weniger lustig und du wärst fast hingefallen. Bucky fing dich jedoch gerade noch auf und zog die wieder auf die Füsse: „Weniger lachen, mehr rennen!"

Das laute „Motherfuckers" hinter dir war dann auch Motivation genug und du wurdest wieder schneller. „Wir teilen uns auf. Er kann nicht alle von uns töten." „Oh, er wird es aber sicher versuchen!" Bei der nächsten Kreuzung hörtest du Bucky und Sam rechts und links verschwinden. Also warst du jetzt auf dich alleine gestellt.

Hals über Kopf stürztest du dich wenige Sekunden in das Wohnzimmer, nur um panisch versuchen anzuhalten, weil vor dir ein goldenes Portal aufgetaucht war. Doch es war bereits zu spät, du krachtest direkt in Doctor Strange hinein und fielst zu Boden. Der Doctor selber bliebt stehen und sah dich wortwörtlich von oben herab an.

„Hast du es eilig?" „Ich glaube, ich habe eine Hirnerschütterung", murmeltest du und riebst dir die Stirn. Strange schüttelte nur den Kopf und wischte sich imaginären Staub von der Kleidung. „Wir müssen uns unterhalten." Du rappeltest dich vom Boden auf und sahst den Magier erwartungsvoll an.

Strange war von SHIELD kontaktiert worden um einen Weg zu finden, dich wieder nach Hause zu bringen. Das Wissen, dass der Magier sich um dein Problem kümmern würde, hatte dich immens beruhigt und dazu geführt, dass du deine Zeit im Marvel Universum richtig geniessen konntest. Immerhin wusstest du, dass Strange immer einen Weg finden würde.

Der ehemalige Arzt begab sich zu der Coach und setzte sich hin. Dann deutete er dir an, dich ebenfalls zu setzen. So langsam wurdest du nervös und du bekamst ein ungutes Gefühl. „Ich habe schlechte Neuigkeiten", begann Strange das Gespräch und dir stockte der Atem, „Ich kann dich nicht in dein Universum zurück bringen. Ich habe alle Möglichkeiten ausprobiert, keine führt zu Ergebnisse"

Du fühltest dich , als hätte dir jemand eine Faust in den Magen gerammt. „Ich habe ehrlich nicht mal eine Ahnung, wie du überhaupt hier gelandet bist. Es tut mir aufrichtig leid" Stranges mitfühlender Blick schnitt dir nur noch mehr ins Herz und du wusstest, du musstest hier weg. Dir traten bereits jetzt die Tränen in die Augen und du wolltest sicher nicht vor ihm weinen.

„Danke, dass du es probiert hast", murmeltest du mechanisch und standest auf. „(y/n), soll ich jemanden rufen. Du bist extrem blass und ich vermute, dass du unter Schock stehst." Auch Strange stand auf und ging einen Schritt auf dich zu. Du jedoch schütteltest nur den Kopf: „Alles okay, danke nochmals."

Dann drehtest du dich um und flüchtetest so schnell aus dem Raum wie du nur konntest. Du ranntest auf der Stelle zum Lift und befahlst Jarvis dich aufs Dach zu fahren. Dort würde dich sicher vorerst niemals suchen und du solltest deine Ruhe haben.

Du stolpertest förmlich aus dem Lift und brachst auf dem Dach zusammen. Die Tränen liefen dir über die Wangen und du spürtest wie dein Körper von Schluchzern geschüttelt wurde. Du hattest dein Zuhause für immer verloren. Niemals mehr würdest du deine Heimat wiedersehen. Deine Familie, deine Freunde, alle die du jemals kanntest, waren für immer weg.

Verzweifelt vergrubst du dein Gesicht in den Händen und versuchtest einen Schrei zu unterdrücken. Du fühltest dich als würdest zu zerbrechen. Was solltest du nun nur tun? Du konntest ja wohl schlecht für immer im Tower als Gast bleiben. Irgendwann müsstest du auf eigenen Beinen stehen, aber wie? Du existiertest eigentlich gar nicht hier. Du solltest nicht hier sein!

Plötzlich wurdest du in eine warme Umarmung gezogen. „Es ist gut, wir sind hier", murmelte Bucky und strich dir über den Rücken. Sam zog dich auf seine Schoss. „Versuch einfach zu atmen, okay?"

„Was macht ihr hier?", fragtest du krächzend. Deine Stimme war offensichtlich bereits äusserst strapaziert. „Wir kümmern uns um unsere beste Freundin. Wo sollten wir denn sonst sein?", hörtest du Buckys Stimme nah an deinem Ohr und du vergrubst unwillkürlich dein Kopf an seiner Brust.

Du schlangst deine Arme mit aller Kraft um deine beiden Freunde und hieltest dich an ihnen fest. „Ist ja gut, ist ja alles gut", beruhigte Sam dich weiter. Du hattest keine Ahnung, wie lange ihr drei zusammen auf dem Dach knietet, doch irgendwann begann deine Atmung sich zu beruhigen und die Tränen liefen dir nicht mehr über die Wangen.

Jetzt da du nicht mehr von Trauer überwältig warst, war dir dein Ausbruch peinlich. „Es tut mir so leid-", wolltest du dich bereits entschuldigen, doch Sam unterbrach dich. „Du musst dich nicht entschuldigen. Du hast soeben praktisch alles verloren, was dir lieb ist. Da sind Tränen ja wohl angebracht."

„Du gehst mit der Situation besser um als ich. Als ich in einer neuen Welt aufwachte, liess ich mich einfach wieder einfrieren. Die Option steht dir natürlich noch offen. Du bist so klein, ich glaube, wir können dich einfach in den Kühlschrank packen", witzelte Bucky und kassierte dafür einen Schlag gegen die Brust von dir.

Sam verdrehte die Augen:„ Ich wünschte, wir könnten dich wieder einfrieren. Ich sollte mal T'Challa anfragen." „Ach halt doch die Klappe, Wilson" Du konntest ein Lachen nicht komplett unterdrücken und Sam und Bucky sahen sich zufrieden an.

„Jetzt aber mal im Ernst. Du weisst, dass du bei uns bleiben kannst, oder? Stark ist vermutlich schon dabei dir dein eigenes Stockwerk zu designen. Oder wir drei suchen uns wieder ein Apartment in der Stadt, ganz wie du willst." „Danke", flüstertest du leise und zuerst warst du dir nicht sicher, ob die beiden dich gehört hatten. Doch Bucky und Sam drückten dich nur fester.

„Nichts zu danken, dafür sind Freunde doch da, oder? Und wir werden beide immer für dich da sein"

Erinnert ihr euch an die fröhlichen 2012 Avengers, welche alle zusammen im Tower leben? Dieses AU kann mir niemand nehmen!

Ich könnte so viel mehr veröffentlichen, wenn ich einfach mutig genug wäre, die Sachen, die ich produziere, auch zu veröffentlichen...

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