Tag 09.

Pov.Basti:
Die Tür fiel laut ins Schloss. Ich zuckte. Was war das denn? Geschockt sah ich auf die zerbrochene Vase am Boden. Hatten ihm die Rosen nicht gefallen? Selbst wenn, Felix würde nie so reagieren. Niedergeschlagen lies ich mich auf der Couch nieder.

In meinen Augen sammelten sich langsam die Tränen. Warum hatte er das gemacht und wo war er jetzt? Schlurzend sammelte ich die Scherben auf. Liebte er mich nicht mehr? Schwachsinn. Wir waren schon 6 Jahre zusammen. Streit gehörte zu einer gesunden Beziehung. Redete ich mir ein, während ich die letzten Scherben zusammenfegte. Beim aufsammeln schnitt ich mir ungeschickt in den Finger. „Autsch! Verdammt.", fluchte ich und nahm meinen Finger reflexartig in den Mund und leckte mein Blut davon ab.

Mit den Scherben in der Hand lief ich in die Küche um sie in den Müll zu werfen und mir den Finger mit einem Pflaster zu verarzten.

Ich schrieb Felix etliche Nachrichten. ‚Wo bist du?', ‚Was ist los?', ‚Komm zurück, ich mache mir Sorgen!' und weiteres. Er las. Und er ignorierte. Was war los? Ich versuchte ihn anzurufen. Besetzt. Noch ein Anruf. Besetzt. Noch ein Anruf. Er lehnte ab. Die Tränen stauten sich erneut und kurz darauf brach es aus mir heraus. Was wenn er sich von mir trennen wollte? Er würde niemals... oder doch?

Ich sollte ihm hinterher gehen. Doch wo sollte ich anfangen? Er könnte ihn alle Richtungen gegangen sein. Tracken konnte ich ihn auch nicht, da er sein ‚Wo Ist' ausgeschaltet hatte. Oder weil er mich entfernt hatte...

Ich holte tief Luft um nicht wieder zu heulen. Reiß sich zusammen Sebastian, er hat bestimmt einen guten Grund für sein Verhalten. Auch wenn er es bestimmt nicht wollte, zog ich meine Schuhe und meine Jacke an und lief ihm hinterher.

Draußen lag Schnee. Es war eigentlich wirklich schön weil es noch frisch war. Wie gern würde ich jetzt mit ihm spazieren gehen? Ich seufzte. Wo sollte ich zuerst nach ihm suchen? Vielleicht am Dom? Entschlossen lief ich Richtung Dom. Ich brauchte einen Anhaltspunkt.

Auf halben Weg ging ich über die Hohenzollernbrücke, die vielen Schlösser waren faszinierend. Vor 5 Jahren hatten wir auch eins hier angebracht. Am 27 Gitter-Zweig. Relativ weit in der Mitte. Ich zählte die Gitter mit, bis ich am 27 ankam. Dort fand ich nicht nur das Schloss, sondern auch Felix der wie ein Irrer daran zog. „Felix?", fragte ich verwirrt und sah ihn auch genauso an. Die Tränen standen schon wieder. Er schreckte hoch und sah mich an.

„Geh nachhause Sebastian.". Ich schüttelte trotzig den Kopf. „Was machst du da?", zitterte ich und wischte mir einmal übers Gesicht. Scheisse, warum wollte er unser Schloss lösen? „Geh, Sebastian.", wiederholte er sich. Er zog und drehte immer weiter an dem rotem Schloss. Solange bis es knackte. Erschrocken hielt ich inne. Er zog das verbogene Schloß von dem Gitter und drückte es mir in die Hand. „Sieh mich an.", befahl er. Sofort schaute ich in seine vor Wut und Trauer glühenden Augen. „Geh nachhause.". Er verschloss meine Hand um das Schloss und drehte mir den Rücken zu.
————————————————————————
Das ist das einzige Kapitel dieser Geschichte aus Bastis Sicht. Wie findet ihrs? Nächstes Kapitel wird voraussichtlich das letzte sein. Ist halt nur nh Mini Story🙈

-Lani
-512 Wörter

-geschrieben: 26.01.2023
-veröffentlicht: 28.01.2023

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top