11. Das muss gefeiert werden!
Alle versammelt, wie schön!
Wie geht es euch? ❤️
How fast the night changes
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Pov Franzi
Dass wir zu spät gekommen waren, war absolut definitiv Louis Schuld, nicht meine!
Auch, wenn mein Mitbewohner mir da vermutlich widersprechen würde. Egal.
Liam und Roman waren uns sowieso nicht böse und so sehr zu spät kamen wir auch gar nicht - scheinbar nur kurz nach Zayn und Harry und die zwei hatten einen viel kürzeren Weg hierher aus wir. Also war unsere Verspätung nicht halb so dramatisch wie Niall sie die ganze Zeit beschrieb, als wir in der Bahn saßen. Einfach, um uns aufzuziehen. Mein Freund halt.
Ich spürte alle Anspannung aus meinem Körper weichen, als ich mich neben Emma auf das Sofa plumpsen ließ und die Beine überschlug. Roman grinste mich an und Wärme sackte durch meine Adern, als mein Blick über meine versammelten Freunde wanderte. So oft kamen wir alle leider nicht zusammen, aber wenn, dann war das Balsam für meine Seele. Laut, chaotisch und mitunter verstörend, aber auch absolutes Glück. Mit diesen Menschen fühlte ich mich wohl. Und ich hoffte, dass es den anderen da genauso ging.
,,So, wem kann ich was zu Trinken anbieten?", fragte Liam in die Runde und die Hände schossen in die Luft, meine auch.
,,Ich helf dir tragen.", meldete sich Harry auch schon sofort, während der Rest seine Wünsche diktierte und ich mich ebenfalls zu einem Bier überreden ließ. Naja, nicht wirklich überreden, diese Entscheidung traf ich dann doch sehr bestimmt selbst.
Liam und Haz verschwanden in der Küche und Zayn konnte es sich nicht nehmen lassen, uns aufzuziehen. Vielleicht waren er und Niall sich in ihrer Schadenfreude einen Tick zu ähnlich.
,,Na, Streit ums Badezimmer gehabt?", fragte er grinsend und Louis verdrehte die Augen, bevor er seine Version der Geschichte verbreitete, die sich definitiv ganz anders zugetragen hatte. Der Lügner.
,,Franzi hat Jahre zum Duschen und was sie sonst noch so alles macht gebraucht, also hab ich bis auf die letzte Sekunde vor der Tür rumgehangen und gesagt, dass sie sich gefälligst beeilen soll. Ich kann nichts dafür, dass wir so viel später als geplant losgekommen sind, sie hat den Verkehr aufgehalten, ich hab danach grade mal fünf Minuten im Bad gebracht."
Ich spürte Nialls Blick auf mir und wie erwartet widersprach ich Louis vehement. So nicht, Freundchen!
,,Blödsinn, Louis lügt! Er ist derjenige, der Ewigkeiten unter der Dusche stand, das warme Wasser verbraucht hat und sich unbedingt noch rasieren musste, nicht ich! Ich bin die, die sich in fünf Minuten die Haare gewaschen und die Zähne geputzt hat, nicht dieser trödelnde, eitle Schönling, der auf jeden Fall zuerst und in Ruhe ins Badezimmer musste!", beschwerte ich mich und die Mundwinkel von Emma zuckten, als sie die Leidenschaft in meiner Stimme hörte. Louis verschränkte die Arme.
,,Jetzt lügst du aber, Rotlöckchen!"
,,Wie wärs wenn Niall als unparteiischer Zeuge sagt, wer hier recht hat?", warf mein Bruder ein und alle Blicke flogen zu dem blonden Jungen, den ich meinen Freund nannte, der jetzt die Ehre hatte, Louis oder meine Wut auf sich zu ziehen, indem er einen von uns als Lügner enttarnte. Louis natürlich!
,,Er ist nicht unparteiisch!", krähte dieser auch schon und Zayn begann laut zu lachen, als hätte Louis den Witz des Jahres erzählt. Wahrscheinlich fand er's einfach zum Schießen, wie Louis und ich unsere Aussagen verteidigten. Bei ihm und Harry gabs das Problem mit dem Badezimmer ja scheinbar nicht, obwohl Luke auch noch dort lebte. Wie machten die das ? Könnte ich meinen besten Freund ja mal fragen, Zayn würde ich diese Genugtuung nicht gönnen.
,,Trinken für alle!", beendete Liam die Diskussion, indem er und Haz die Flaschen gemeinsam mit einem Öffner auf den kleinen Tisch pflanzten. Schade eigentlich, ich hätte gerne bewiesen, wie verdammt recht ich hatte. Als hätte er meine Gedanken gehört, grinste Harry mich von der Seite an, bevor er mir eine Flasche reichte.
,,Wollt ihr Gläser?", fragte Roman und kollektives Kopfschütteln bewahrt ihn davor, sich aus seinem Sofa zu wühlen, um uns welche zu besorgen. Aber ganz ehrlich, die Pints trank man auch einfach so.
Für einen Moment wurde es ruhig, da jeder reihum seine Flasche öffnete und ein paar Schlucke daraus nahm, um den Durst mehr oder weniger zu stillen. Der bittere Geschmack des Ale kroch meinen Hals hinunter und kurz bereute ich, nicht einfach Wasser genommen zu haben, aber beim nächsten Schluck wurde es bereits besser. Gewöhnungssache.
,,Ich will euch auch gar nicht stressen oder so, aber wegen Essen...zwei Straßen weiter gibt's einen Imbiss, der alles von Chinesisch über Burger zu Salaten und Pies macht, da wollten wir bestellen. Ich schick euch eben die Speisekarte in unsere große Gruppe, dann könnt ihr euch was aussuchen, wir laden euch ein. Ich bestell dann und hols nachher ab.", durchbrach Liam dann die Stille mit seinen Überlegungen über das Abendessen.
Die Augen meiner Freunde leuchteten und wie sie zückte ich mein Handy. Das klang vielversprechend, da musste ja für jeden was dabei sein, nicht? Und eine Essenseinladung schlug sowieso keiner von uns aus, revanchieren würden wir uns eh beim nächsten Treffen.
Nachdem ich durch die Karte gescrollt hatte - Kilometer lang das Ding - entschied ich mich nach ewigem hin und her für Pommes mit Hamburger, einem absoluten Klassiker. Trotzdem aß ich das nur selten, häufiger lief es bei mir in der Mittagspause auf ein Sandwich hinaus. Und auch, wenn die Nudeln samt Ente mich neugierig gemacht hatten, waren die viel teurer, das musste ja nicht sein. Besonders nicht, wenn man eingeladen wurde.
Ich tippte meinen Wunsch in die Gruppe und musste grinsen, als ich Nils Bestellung sah: genau meine. Tja.
,,Okay, dann ruf ich da jetzt eben an und bestelle, Sekunde.", sagte Liam, als jeder sich entschieden hatte und stand auf, um in der Küche Ruhe zu suchen.
Ich lehnte mich im Sofa zurück und nahm mir einen Moment Zeit, um meinen Blick abermals über meine versammelten Freunde wandern zu lassen, einfach so.
Louis und Niall schienen mit Zayn und Nils wegen irgendeines Videospiels zu diskutieren, dessen Name mir gar nichts sagte. Ihre Gestik war wild und unbeherrscht und ich musste lächeln, als ich sah, wie gelöst alle wirkten. Die vier waren ganz schön leidenschaftlich wenns ums Zocken ging, schade, dass sie so selten wirklich dazu kamen.
Emma hingegen plauderte mit einem ernst dreinblickenden Roman über einen Artikel, den sie heute morgen im Netz gelesen hatte, scheinbar ging es um das Gendern. Auch meine beste Freundin schien thematisch aufzugehen, sie schien Roman zuzutexten, der allerdings nicht so wirkte, als würde ihn das wirklich stören.
Ich drehte mich zu Haz um, der der Diskussion wegen dieses Videospiels zu lauschen schien, ein Grinsen auf seinen Lippen, sich aber nicht wirklich daran beleidigte. Seine Augen blickten immer wieder in die Ferne und ich musterte meinen besten Freund unauffällig, als er in Gedanken versunken zu sein schien.
Harry hatte sich verändert, seit ich ihn in den Zug nach Manchester hatte steigen sehen, und das in mehr als einer Hinsicht.
Äußerlich hatte er seine Locken wachsen lassen und seine kindlichen Gesichtszüge waren größtenteils denen eines jungen Erwachsenen gewichen, auch wenn die Grübchen und die Weichheit in jedem Lächeln seinerseits Harry jünger machten, als er war. Trotzdem fiel mir auf, wie viel deutlicher Harrys Wagenknochen hervorstachen und wie markant sein Kinn geworden war. Das konnte die dunklen Ringe unter seinen Augen und seine Blässe allerdings nicht verschwinden lassen und wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass Harry auch Gewicht verloren hatte, ein wenig zumindest. Er sah insgesamt älter aus, aber auch so, als würde irgendetwas ihm dem Schlaf rauben. Aber zumindest war die Zerbrechlichkeit aus seinen Augen verschwunden.
Innerlich war da auch eine Veränderung geschehen, da war ich mir sicher. Schon bei Telefonaten und Nachrichten war mir aufgefallen, wie viel ruhiger Haz geworden war. Nicht, was seinen Redeanteil anging, mehr so, dass er jetzt nicht mehr wie ein kleiner Welpe um einen herumsprang, um einem etwas zu erzählen, was er erlebt hatte. Gleichzeitig schien er aber auch gelernt zu haben, den Dingen ihren Lauf gehen zu lassen, als wir vor ein paar Monaten am Telefon über das Studium sprachen schien er sich nicht so wie früher über alles und jeden Gedanken und Sorgen zu machen, sondern sich einfach nur zu freuen. Das war eine positive Entwicklung. Und auch dass er, wenn man seinen Erzählungen glauben konnte, jetzt gerne mal Abends Clubs besuchte, betrachtete ich als grundsätzlich gut. Sollte er doch wirklich mal leben.
Ich wusste nicht, was ich über meinen besten Freund denken sollte.
Auf der einen Seite war er so viel selbstbewusster geworden, er entschuldigte sich nicht mehr für ausnahmslos alles, er sagte seine Meinung, wenn man ihn fragte und er schien sich großartig mit Luke zu verstehen, was mal wieder zeigte, wie unglaublich schnell er Freunde finden konnte. Er strahlte mehr als vor Manchester, zumindest hatte er das letzte Woche und heute schon getan. Vielleicht war endlich alle Last von seinen Schultern gefallen, die die letzten Jahre darauf gelegen hatte.
Auf der anderen Seite jedoch sah ich die Müdigkeit in seinen Augen, die Nachdenklichkeit und die Rastlosigkeit. Konnte man alles auf den Umzug und die Aufregung wegen dem Studienstart schieben, aber sicher war ich mir da nicht.
Ich wusste ja nicht mal, ob Haz noch immer Panikattacken hatte. Ich wusste nicht, ob er noch immer unter allem litt, was mit Derek passiert war. Ich wusste relativ wenig darüber, wie es ihm grade ging.
Ich schluckte, als mir das aufging. Wir sollten uns mal unterhalten, Dringend. Nicht so wie vorher weitermachen.
,,Bestellt.", unterbrach Liam meinen Gedankenfluss, als er ins Wohnzimmer zurückkehrte und mich dazu brachte, meinen Blick von Harry los zu reißen, bevor jemand mein Starrten bemerkte und interpretierte.
,,Dann wird es ja jetzt Zeit, dich zu feiern, Liebling." Roman stand auf und legte Liam einen Arm um die Taille, der ihn für ein paar Sekunden verliebt anblickte, bis Nils den Moment zerstörte.
,,Was feiern wir denn?"
,,Ihr wisst ja, dass ich meine Ausbildung zum Koch fast abgeschlossen habe.", fing Liam an zu erzählen, wendete den liebevollen Blick aber nie von Roman ab. Ich spürte mein Herz aufgehen, ich liebte die zwei.
,,Naja, danach müsste ich mir eigentlich eine Stelle irgendwo suchen und ich hab auch schon eine Bewerbungen verschickt, aber jetzt habe ich ein anderes Angebot erhalten." Kunstpause. Gott, Liam!
,,Einer meiner schulischen Ausbilder, der auch mal bei den Praxisteilen anwesend war, hat mich wegen einer Stelle angesprochen. Er ist der Bruder von der Besitzerin des Restaurants Duck & Waffle, ihr wisst, welches ich meine, oder?", fuhr unser Freund vor und erntete einen Haufen aus Nicken und Kopfschütteln. Mir sagte der irgendwie verrückte Name nichts, Harry, Niall und Emma scheinbar aber wohl.
,,Naja, so ein super schickes Restaurant in Stadtmitte, richtig? In nem Hochhaus?", hakte Niall nach und Liam nickte.
,,Genau das. Jedenfalls haben sie dort eine Stelle für einen vielversprechenden Anfängerkoch und mein Ausbilder hat mich seiner Schwester vorgeschlagen. Ich darf nächste Woche zu einem Vorstellungsgespräch hin und wenn ich Glück habe, ist meine erste Stelle schon in einem so exklusiven Restaurant, besser in die Branche starten kann ich nicht."
Liam klang unglaublich glücklich und der Stolz in Romans Augen ließ auch mich ganz emotional werden. Das wäre tatsächlich ein perfekter Berufsstart für Liam als Koch, er könnte ohne diese Chance auch wer weiß wo landen. Besser ging's nicht. Und ich wusste, dass er sich das absolut verdient hatte, aus einem Hobby hatte Liam in den letzten Jahren eine Berufung gemacht und so hart an seinen Fähigkeiten und seinem Wissen gearbeitet, als dass er mit Bestnoten seine Ausbildung beenden konnte. Wahnsinn.
,,Das ist fantastisch!", drückte Zayn meine Freunde aus und Harry sprang auf, um Liam in eine kurze Umarmung zu ziehen.
,,Das hast du so so so verdient Li, du wirst das rocken. Glückwunsch!", sagte er und jetzt stürzten wir uns alle auf Liam, um eine große Gruppenumarmung zu starten. Ein breites Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des jungen Kochs aus und seine eigene Freude und sein eigener Stolz schürten unseren noch mal an. Das war wirklich der Wahnsinn.
,,Aber eins kapier ich noch nicht.", sagte Louis, als wir uns wieder beruhigt und gesetzt hatten, nachdem Liam noch mehr Umarmungen über sich hatte ergehen lassen müssen.
,,Wieso warst du letzte Woche so nervös, als du uns eingeladen hast? Dachtest du, wir freuen uns nicht für dich oder was?" Berechtigte Frage, hatte ich noch nicht drüber nachgedacht. Liam rieb sich den Nacken.
,,Naja, diese Stelle bedeutet auch mehr Arbeit. Also weniger Zeit, Zeit für euch, die jetzt schon so knapp ist. Ich hab mir Sorgen gemacht, dass euch das verletzt oder dass ihr nicht wollt, dass ich die Stelle annehme, wenn ich sie bekomme...", begann er zu erklären, stieß aber damit auf Empörung. Ich war die Lauteste.
,,Liam! Du wirst diese Chance gefälligst annehmen und wir werden dich dabei unterstützen, immer! Wir sind nicht verletzt, wir sind stolz!", rückte ich das Ganze grade und die anderen stimmten mir aus ganzen Herzen zu.
,,Franzi hat recht, das waren blödsinnige Sorgen, ganz im Ernst."
Liams Augen glänzten feucht, als er unsere Mienen sah und Roman legte wieder einen Arm um ihn.
,,Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Leute. Ich hab euch so lieb, so sehr...das bedeutet mir viel. Und ich verspreche, dass wir trotzdem Zeit finden werden, ganz sicher.", schniefte er und jeder im Raum schenkte ihm ein warmes Lächeln. Das wussten wir. Selbst wenn er schwierig werden würde, auch Louis, Emma, Nils und ich mit unseren Studien fanden Zeit, das würde schon funktionieren. Und grade siegte die Freude sowieso über alles.s
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Eine halbe Stunde später saßen wir auf dem Boden und aßen unsere Stellungen auf, die Liam, Roman, Louis und Nils zuvor in Teamarbeit abgeholt hatten. Mein Burger schmeckte himmlisch, ich könnte mich reinsetzten.
Gefräßiges Schweigen herrschte allerdings nicht, irgendwie fanden meine Freunde es lustig, mit besonders langen Pommes Schwertkämpfe darzustellen und die Komödie auf dem Fernseher war auch nicht unbedingt etwas, das zur Stille führte: Nialls Lachen erfüllte die ganze Wohnung. Da hatte ich allerdings nichts gegen - ich liebte das ansteckende Lachen meines Freundes sehr.
Das ganze Chaos lichtete sich erst, als alle Essensreste entsorgt und jegliche Schwerter verputzt worden waren. Dann quetschten wir uns nämlich alle gemeinsam auf die Sofas und dimmten die Lichter, um Geschichten der Vergangenheit auszutauschen, die einerseits Nostalgie weckten, andererseits aber auch zu weiterem Gelächter führten.
,,Einmal, das war noch in der Grundschule, mussten wir einen Grammatiktest in Englisch schreiben und Louis hatte nicht gelernt.", erinnerte sich Zayn und Liam musste augenblicklich kichern. Schien eine bekannte Geschichte zu sein.
,,Er war aber schlecht in Englisch - unfassbar, schau dir mal seine Abschlussprüfung an! - und wollte einmal eine gute Note haben, also hat er mich die Stunden zuvor die ganze Zeit bedrängt, ihn abschreiben zu lassen."
,,Aber du wolltest Bezahlung!", mischte sich Liam lachend ein und Zayn nickte grinsend.
,,Genau, Bezahlung. Und die bestand darin, dass Louis eine Woche lang meinen Putzdienst übernehmen sollte." Zayn und Liam bekamen ihr Gelächter nicht mehr unter Kontrolle, als sich Erinnerungen vor ihren Augen abzuspielen schienen, die sonst keiner von uns sehen konnte. Mit Ausnahme von Louis natürlich, dessen beleidigter Gesichtsausdruck für sich sprach.
,,Ja schön, und wir haben gelernt, dass ich absolut alles für eine gute Note tue, auch wenn ich dafür mit einem Besen in der Hand durch den Klassenraum tanzen muss. Ehrgeiz eben, oder?", meckerte der Blauäugige und ich musste bei diesem Gedanken in das Gelächter meiner Freunde einstimmen und ich war damit nicht die Einzige.
,,Eigentlich ganz schön fies von dir, für einen Freundschaftsdienst Bezahlung zu verlangen, oder?", wandte sich Emma grinsend an Liam, der nur die Schultern hob.
,,Nö, nicht, wenn ich Louis damit für null Arbeit eine perfekte Note liefere. Außerdem hätte er an meiner Stelle dasselbe getan.", rechtfertigte er sich und Louis nickte bestätigend. So funktionierte ihre Freundschaft nunmal und irgendwie war das mehr als lustig.
,,Und nachmittags war das sowieso wieder vergessen, wisst ihr noch? Das war doch der Tag, als wir mit Louis Mom ihr Wohnzimmer gestrichen haben, oder?", grübelte Zayn weiter nach und Louis Grinsen wurde immer breiter.
,,Eigentlich haben wir uns mehr gegenseitig gestrichen als das Zimmer, aber ja, das war der Tag, wenn ich nicht ganz daneben liege."
,,Stimmt, meine Haare waren noch Tage später weiß und Louis Hose musste weggeschmissen werden.", erinnerte sich Liam und ich konnte mir die Farbschlacht quasi ausmalen. Ob Louis Mutter von dieser Hilfe begeistert gewesen war? Vermutlich eher weniger.
,,Wo warst du da eigentlich, Haz? Hast du bei der ganzen Aktion mitgemacht?", wandte sich Niall an meinen besten Freund, der neben einem etwas angetrunkenen Roman - er hatte fast nichts getrunken, aber ich warf ihm das nicht vor, sicher nicht - auf dem Sofa hockte und jetzt erschrocken zusammenfuhr.
,,Hm? Was?" Das war wohl jemand nicht ganz bei der Sache.
,,Weißt du noch, wie wir das Wohnzimmer von Jay gestrichen haben und dabei mehr zerstört als renoviert haben?", half Zayn Harry aus und kurz zuckte Irritation über dessen Gesicht, dann grinste er Louis an und nickte.
,,Stimmt! Aber sie war gar nicht böse, obwohl wir Lottie auch noch angestiftet haben."
Die Jungs lachten und schon kamen neue Geschichten und Erinnerungen auf, diesmal beinhalteten sie auch Niall und Nils, nur Emma, Roman und ich hatten noch nicht genug Vergangenheit mit der Gruppe gehabt, um in diesen Storys vorzukommen. Ich schaffte es nicht, mich auf die Erzählungen zu konzentrieren, mein Blick blieb auf Harry liegen, der wieder im Sofa versank und die Unterhaltung an sich vorbeifliegen ließ. Ich rutschte näher an ihn heran und lehnte mich zu ihm rüber, um ihm ins Ohr flüstern zu können.
,,Alles in Ordnung?" Harry zuckte abermals zusammen, dann drehte er sich überrascht zu mir um.
,,Klar, wieso denn nicht?" Natürlich.
,,Du siehst so aus, als würde dich etwas beschäftigen."
,,Da muss ich dich leider enttäuschen, das sind keine klugen Gedankengänge, das ist nur Müdigkeit. Ich war eben laufen, keine gute Idee. Das bisschen Alkohol reicht grade irgendwie, um mich einzuschläfern.", sagte Haz und grinste dann schief, bevor er einen weiteren Schluck nahm und sich wieder im Sofa zurücklehnte. Ich runzelte die Stirn.
,,Das ist alles?"
,,Das ist alles.", bestätigte Harry und ich seufzte leise. Da würde ich wohl bei bleiben müssen. War aber vielleicht auch nicht der beste Zeitpunkt, um über Gefühle und all das zu reden. Ich nahm mir vor, das nicht zu vergessen und griff nach meiner eigenen Flasche. Der Abend versprach lang und lustig zu werden.
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Liam und ein Stellenangebot, Wahnsinn, was?
Entschuldigung für meine Abwesenheit letzte Woche und für die ausgelassenen Updates!!
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