17. 𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉𝑒𝓁

"Cally, bist du fertig? Du musst gleich los!", hörte ich meine Mum nach oben rufen. "JA MUM! KOMME SCHON!", schnell ging ich im Kopf nochmal alles durch, damit ich auch ja nichts vergessen hatte. Ich war dezent nervös, immerhin würde ich zum ersten Mal länger als nur einen Tag auf ein Kind aufpassen. Meine Sachen hatte ich alle in meinen schwarzen Koffer gepackt und ein paar Medizinische Mittel durften natürlich auch nicht fehlen. Dieser Auftrag war der größte den ich je hatte. In folge dessen wollte ich natürlich nichts falsch machen und das Kind wie mein eigenes behandeln. Zwei Wochen allein mit einem Kleinkind! Ich wurde noch aufgeregter und versuchte verzweifelt mich abzulenken. 

Ich lief langsam mit dem Koffer in der Hand die Treppen runter und atmete nochmal tief ein und aus.  Dad stand bereits an der Haustür und hielt mir diese auf.  "Na, beireit Mäuschen?", fragte er und drückte mich an sich. "Klar, ich schaff das schon", gab ich zurück, während ich mir Mühe gab halbwegs entspannt zu klingen. Mum hatte sich mit ihren Freundinnen verabredet, weshalb sie nicht da war um sich von mir zu verabschieden.

Da mein Koffer schlecht auf mein Motorrad passte, fuhr mich mein Dad zu dem Haus, in dem ich die nächsten Wochen verbringen würde. Ich dachte zuerst, dass die Familie im Westen der Stadt wohnte. Verblüfft stellte ich aber fest, dass Dad in die Straße bog, in der ich sonst joggen ging. Noch mehr überraschte es mich aber, dass wir genau vor der großen Villa zum Halt kamen,  die ich jedes Mal so sehr bewunderte. Jakes weißes Motorrad stand nicht wie letztes Mal in der Einfahrt, weshalb ich davon ausging, dass einer seiner Freunde hier wohnte. Vielleicht ja auch seine Tante.

Ich atmete noch mal tief durch und öffnete dann die Autotür. Die Sonne war bereits untergegangen, weshalb das Licht im Inneren des Hauses nach draußen schien. Ich lächelte meinen Vater an, dieser startete dann den Motor und fuhr los. Nun gab  kein zurück mehr. Okay so schlimm war es nicht, ich hätte nur 20 Minuten nach Hause gebraucht. Aber meine Nervosität ließ meine Hände zittern. Ich strich meine Bluse glatt und überprüfte nochmal meine Frisur. Meine braunen langen Haare hatte ich mir ordentlich hoch gesteckt, schließlich wollte ich so verantwortungsvoll wie möglich aussehen.

Ich bewegte mich zu der Haustür hin, welche mit einem goldenen Türklopfer versehen war. Am Rand war eine ebenfalls goldene oder zumindest goldfarbene Klingel angebracht. Ein weiteres Mal atmete ich durch und drückte dann die Klingel. Nicht wenige Minuten später öffnete eine Frau Mitte dreißig die Tür und lächelte mich breit an. "Du musst Calypso Phillips sein. Komm doch rein Liebes", sagte sie freundlich. Auch ihre Haare waren hochgesteckt, allerdings waren ihre schwarz und leicht gewellt. "Jake! JAKE! JAKE ANGEL BLADE KOMM RUNTER!" , rief sie plötzlich und drehte sich dann wieder zu mir. "Komm rein Liebes, den Koffer kannst du hier stehen lassen." Ich lächelte sie an und trat dann ins Haus ein. Wenn ich dachte von außen wäre es schon schön, dann war das Innere noch schöner. Der Boden aus Marmor, die Wände in Weiß mit kleinen goldenen Verzierungen geschmückt. Der Flur besaß einen großen Schuhschrank und einen noch größeren Kleiderschrank. Die Frau rief ein weiteres Mal nach Jake und ich betete, dass es nicht der Jake war, den ICH kannte. Plötzlich spürte ich zwei große Hände an meiner Taille, die dann immer höher wanderten. Schlagartig drehte ich mich um und blickte in die dunkelbraunen Augen Jakes. "Jake!", stieß ich vor Schreck aus. Auch wenn ich damit gerechnet hatte, dass er es war. Die Frau, die offenbar seine Mutter kam nun auch in den Flur. "Jake,  sei doch mal ein Gentleman und bring ihren Koffer auf ihr Zimmer. " Der Fuckboy ließ mich los und drehte sich zu seiner Mutter: "Aber natürlich Mutter." Dann  ging er und ich blieb mit der Frau zurück. "Ich heiße Clara, Jake kennst du ja scheinbar schon. Mein Mann Tom kommt bald nach Hause und dann fahren wir gleich weiter zum Flughafen. Bitte pass gut auf Ella  auf  und sorg dafür, dass mein Sohn sich benimmt." Ich nickte, scheinbar vertraute sie ihrem Sohn nicht so weit, dass er so lang auf das kleine Mädchen aufpassen könne. "Machen Sie sich keine Sorgen, ich habe schon auf einige Kinder aufgepasst. Ich weiß was ich tue." "Das ist gut, bei meinem Jake weiß ich nämlich nicht genau, ob er verantwortungsvoll sein kann.", mit ihrer Aussage bestätigte Clara meine Vermutung. 

Jake stieg die große Wendeltreppe hinab und reichte mir seine Hand. "Wenn du nichts dagegen hast Mutter, zeige ich unserem Gast nun ihr Zimmer." Ich sah Clara verwirrt an, diese schien diese förmlichen Ausdrücke von Jake gewöhnt zu sein.  Sie nickte im nur zu und gab ihm eine kurze Umarmung.  "Dein Vater wird jeden Moment hier sein. Von Ella habe ich mich bereits verabschiedet. Ich bitte euch sie nicht zu wecken. Sie weiß noch nicht nicht lang wir weg sein werden." Ich stellte mir die Frage, ob dieses Kind sehr an seinen Eltern hing, sodass es ohne sie nicht einschlafen konnte oder Ähnliches. Dies würde mir meine Aufgabe nämlich deutlich erschweren. In diesem Fall musste ich wohl auf Jake vertrauen,  der hoffentlich eine gute Beziehung zu seiner kleinen Schwester hatte.  Eine Hupe riss mich allerdings aus meinen Gedanken. Das musste dann wohl Mr. Blade sein. "Das ist mein Mann, macht es gut und Jake bitte benimm dich!", sagte Mrs. Blade an Jake gewannt, bevor sie sich ihre Jacke anzog und samt Gepäck aus der Tür ging. 

Jake und ich starrten beide noch auf die Haustür, bevor Mr. Fuckboy wieder ganz der alte wurde. "So Ava, jetzt sind es nur noch wir zwei.", er legte mir seinen Arm um die Schultern und zog bedeutungsvoll die Augenbrauen hoch. Ich jedoch schob seinen Arm von mir runter und sagte stattdessen: "Magst du mir nicht lieber das Gästezimmer zeigen?" "Oh, ich kann dir noch ganz andere Dinge zeigen", seine Flirtversuche wurden immer schlimmer. "Nein danke, ich möchte lieber das Gästezimmer sehen und vielleicht kannst du mir dann das Haus zeigen, immerhin werde ich hier die nächsten zwei Wochen verbringen." Ich ging schon halb die Treppe hoch, bevor er mich stoppte. "Am besten ich zeige dir erst einmal mein Zimmer. Wenn du einen Albtraum hasst, musst du ja wissen wo dein Prinz schläft." Ich verdrehte nur die Augen, sparte mir aber weitere Bemerkungen, da es eh keinen Sinn hatte mit ihm zu diskutieren. 

-----------------------------------------------------------------------



Ich entschuldige mich, dass dieses Kapitel so spät erscheint. Mein Privat-und Schulleben erschlagen mich momentan, weshalb ich nicht dazu gekommen bin ein neues zu veröffentlichen. Ich hoffe dieses Kapitel hat euch trotzdem gefallen.  Wie immer freue ich mich auch über Votes und Kommentare. 

LG Mary

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top