13. 𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉𝑒𝓁
"Los, wir kommen sonst zu spät zu Schule! Worauf wartest du denn?", fragte ich ungeduldig, doch Jake lehnte einfach an einem Baum und musterte mich. Ich stieg vom Motorrad ab und lief auf ihn zu. "Hallo?! Erde an Fuckboy!", als ich dieses Wort ausgesprochen hatte sah er mich endlich an dabei zog seine Stirn leichte Falten, was ihn unglaublich attraktiv wirken lies. "Das DANKE war mir noch ein bisschen zu...wie soll ich sagen...es war nicht aussagekräftig genug. Immerhin stehst du mehr oder weniger in meiner Schuld."
Ich sah ihn unglaubwürdig an, dann drehte ich mich um und setzte mich wieder auf sein Motorrad: "Wenn du nicht fahren willst Jake, dann kannst du gern laufen. Ich jedenfalls fahr jetzt zur Schule, Harley wartet bestimmt schon." Ich rutschte auf den Platzt, an dem Jake sonst saß, doch ehe ich auch nur den Lenker berühren konnte, schubste Jake mich von seinem Platzt und startete den Motor. "Geht doch.", meinte ich triumphierend und hielt mich wieder an ihm fest.
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An der High-School angekommen lagen alle Blicke auf mich und Jake gerichtet, dem schien das allerdings völlig egal zu sein. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken, vor allem als ich Harley sah, die mich versuchte mit ihren Blicken zu erdolchen. Mit gesenktem Kopf lief ich zu ihr, ehe ich mich entschuldigen konnte kam sie mir zuvor.
"BIST DU WAHNSINNIG?! ICH HATTE DOCH GESAGT DAD BRINGT MICH ZUR SCHULE UND DANN ÖFFNE ICH DIE TÜR UND SEHE DEN DA!?" , sie zeigte auf den rauchenden Jaiden, der nun neben Jake und Kyle stand und aus dem Grinsen nicht mehr rauskam. "UND DU!", sie drehte sich ruckartig zu Jaiden um, "ICH WÄRE AUF DIESER FAHRT FAST GESTORBEN! HÄTTEST DU NICHT LANGSAMER FAHREN KÖNNEN?!"
"Tut mir leid Süße, aber du bist nicht die einzige, der ich zu schnell bin", er zwinkerte ihr zu und nahm noch einen Zug, bevor er die Zigarette auf den Boden warf und platt trampelte. Harley kniff wütend die Augen zusammen und blickte erst zu Boden zur Zigarette und dann zu dem immer noch grinsenden Jaiden. Wobei ich mich natürlich fragte, ob Fuckboys alle die selben Sprüche auswendiglernten, damit sie sie im richtigen Moment aufsagen konnten? Jake hatte schließlich den selben Satz gesagt, den Jaiden vor ein paar Sekunden benutzt hatte.
Harley schmollte weiter, doch ihre Augen glühten immer noch vor Wut. Ich nahm sie am Arm und wollte mit ihr ins Schulgebäude gehen, doch plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und hinderte mich am Gehen. "Baby, du schuldest mir noch ein Dankeschön, dass ich dich gefahren habe." Genervt nahm ich Jakes Hand von meiner Schulter und erwiderte barsch: "Ich habe dich nicht darum gebeten, ich wäre prima allein zurecht gekommen." Er lachte rau und drückte mich kurz an seine Brust. Auch wenn es nur ein paar Sekunden waren, in denen ich seinen Oberkörper berührte, spürte ich seine Muskeln unter seinem weißen Shirt. Er roch unfassbar gut, weniger nach Parfum, so wie ich es von Niklas gewöhnt war, sondern eher nach Deo gemischt mit Aftershave und seinem Eigengeruch.
Ich drückte mich von ihm weg und nahm Harley wieder am Arm, die die ganze Zeit Jaiden mit ihren Blicken durchlöchert hat. "Vergiss deine Tasche nicht Baby!", rief mir Jake zu und warf mir meine Tasche in die Arme, ich warf sie ihm zurück. "Du fährst mich doch ohnehin zum Strand und wieder zurück, also kannst du meine Tasche gleich mit nach drin nehmen. Außerdem ist dein Spint größer als meiner und Bücher hast du da vermutlich eh nicht drin." Er schmiss mir meine Tasche wieder zu mit den Worten: "Sie gehört dir, also kümmerst du dich auch drum." Jaiden und Kyle lachten und Jake stimmte mit ein, auch wenn ich nicht wusste, was genau so witzig daran war.
Meine beste Freundin und ich stolzierten davon und hinein ins Schulgebäude, wo uns Easy und Nola erwarteten. Beide standen Hand in Hand vor dem Mädchenklo und unterhielten sich. "Morgen meine Süßen!", rief ich ihnen von Weitem zu und die beiden sahen auf, die Mundwinkel Easy's hoben sich direkt und sie lief uns entgegen. "Das hat mal wieder gedauert. Hey Cally, na Quinn?" Bei dem Spitznamen Quinn grinste Harley gleich und der Zorn von vorhin schien wie weggeblasen. So schnell wie ihre Stimmung wechseln konnte, konnte man gar nicht blinzeln.
"Sag mal Cally, hast du eigentlich mein Geschichtsbuch noch?", fragte mich Nora und umarmte mich. Ich lies sie los und eilte zu meinem Spint, öffnete ihn und tat meine Strandtasche rein und holte Noras Buch wieder raus, dann rannte ich wieder zurück und drückte es ihr in die Hand. "Gut wollen wir los? Sonst kommen wir noch zu spät zum Englisch Unterricht.", schlug Easy vor und wir vier liefen los zu unserem Raum.
"Ich klopfe, du redest.", schnaufte Harley außer Atem und begann hysterisch gegen die Tür des Klassenzimmers zu schlagen. Ein älterer Mann öffnete die Tür, sein Gesicht hatte einen völlig genervten Ausdruck und seine Augenbrauen waren dicht zusammen gezogen. "Sie sind alle zu spät. Das bedeutet Nachsitzen für Sie junge Damen.", sagte er, in einem Ton passend zu seinem Gesichtsausdruck. "Wir sind nur um...", Harley warf einen Blick auf ihre Uhr, "Zwei Minuten zu spät, dafür können wir nichts." Nora und Easy nickten zustimmend. "Außerdem können wir heute nicht Nachsitzen, da die Schulinspektion heute kommt. Das wurde schon vor einer Woche angekündigt.", ergänzte ich und war froh, dass mir das noch eingefallen war. "Aha", meinte der Lehrer nur und zog uns alle nach einander ins Klassenzimmer und das nicht gerade sanft. Ich setzte mich mit Harley an einen freien Tisch und schaute den Mann grimmig an. "Der hat den Beruf ja völlig verfehlt.", flüsterte mir Haley zu und ich nickte unauffällig.
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"Zu Mittwoch erledigt ihr bitte die Aufgabe 15, 16 und 17 im Buch auf der Seite 89 und vergesst nicht die Vokabeln zu lernen.", erinnerte uns unsere Französisch Lehrerin Madam Fleur und wir packten unsere Sachen zusammen, wobei es auch eine Menge Leute gab, die einfach aufsprangen, weil sie vor her schon zusammen geräumt hatten.
Ich wiederum sammelte nach einander meine Sachen zusammen und steckte sie in meinen Schulrucksack. Mein französisch Buch klappte ich zu und die Arbeitsblätter heftete ich ordentlich in meinem Ordner ab. "Bonjour mon amour." Ich drehte mich schlagartig um und sehe einen grinsenden Jake neben mir knien. "Bist du wahnsinnig?! Du kannst doch nicht einfach auftauchen und mich so erschrecken!" Er lachte. Warum fand er alles immer so furchtbar witzig? War ich wirklich so belustigend?
"Ich wollte dich nur fragen ob du fertig bist für den Nachmittag...am Strand...mit mir?", nach dem er dieser Wörter gesagt hatte, hauchte er mir einen federleichten Kuss an den Hals wenige Millimeter unter meinem Ohr. Haley starrte ihn verstört an, doch ich war einfach nur geschockt und rührte mich nicht. Meine beste Freundin stieß mich an und ich erwachte aus meiner Starre. Ich stieß den Fuckboy von mir und stand auf von meinem Stuhl, dann nahm ich meinen Rucksack und meinte: "Meinetwegen können wir los.", auch wenn ich nicht überheblich klingen wollte, mich hatte das Gefühl, dass ich somit das gerade Geschehende ungeschehen machen zu können.
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Meine beste Freundin, die Fuckboys und ich verließen das Schulgebäude und machten uns auf den Weg zum Parkplatz. Jake setzte sich auf sein Motorrad und hielt mir den Helm hin. Ich setzte ihn auf und schwang auf das weiße Motorrad von Jake, anschließend hielt ich mich an seiner Taille fest und er fuhr los. Hinter mir hörte ich Harley schreien und drehte mich um, doch dies war völlig überflüssig, da ein rotes Motorrad direkt an uns vorbei sauste. Harley saß genau auf diesem Ding und nun verstand ich warum sie schrie, Jaiden fuhr wie ein Irrer.
Jake nahm die Geschwindigkeit von Jaiden wohl als Einladung auf ein Rennen und zog das Tempo deutlich an. Kyle raste hinter her und bewegte sich im Slalom zwischen Jaiden und Jake herum. Die Jungs fuhren also ein Wettrennen und Harley und ich waren mitten drin.
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