75. Hogsmeade
75. HOGSMEADE
Der Schnee erreichte Hogwarts erst spät, dafür aber umso heftiger. Das zweite Quidditchspiel der Saison, Ravenclaw gegen Hufflepuff, konnte gerade noch so stattfinden, bevor in der Nacht der Schneefall begann. Und dann tagelang auch nicht mehr aufhörte. Schnell waren die Ländereien unter einer meterhohen Schneedecke begraben, in die Hagrid jeden Morgen lange Gräben schaufelte, damit man das Schloss überhaupt verlassen konnte. Nicht, dass viele daran interessiert waren, aber der Unterricht in Kräuterkunde und in Pflege magischer Geschöpfe fand trotzdem draußen statt.
Wenn Ginny nicht mit Nachsitzen beschäftigt wäre, so würde auch das Team von Gryffindor draußen sein und trainieren. Aber nicht mal Ginny schaffte es, die Trainingsstunden in ihren vollgepackten Stundenplan zu packen. Emily fand es herzlich wenig schade, dass sie nicht dort draußen rumfliegen musste. Sie musste nicht die Erfahrung machen, wie es war von einem Schneesturm vom Besen gefegt zu werden. Ein normaler Sturm hatte ihr bereits gereicht. Lieber betete sie, wie alle in Hogwarts, dass der Schnee zum Hogsmeade Wochenende wieder aufhören würde, bevor irgendwer auf die Idee kam das abzusagen.
Doch die Wettergötter, Merlin, Morgana und Nimue hatten wohl ein Einsehen mit den Schülerinnen und Schüler und am Samstag wartete der Himmel mit einem strahlenden Blau auf, während der Schnee in der Sonne glitzerte.
“Ich habe extra meine Sonnenbrille eingepackt”, verkündete Inga freudestrahlend als sie sich mit Emily in der langen Schlange vor den Kutschen anstellten. “Sollen wir später noch eine Runde Schlittschuh fahren? Das Eis auf dem See müsste uns eigentlich aushalten.”
Emily schüttelte den Kopf. “Muss nicht sein. Das eine Mal hat mir gereicht.” Sonderliches Talent fürs Eislaufen hatte sie auch nicht gezeigt.
“Ach, da warst du noch Anfängerin.” Inga grinste breit. “Jetzt bist du Profi.”
“In deinen Träumen.” Emily schnaubte leise.
“Hat sich Leo eigentlich bei dir gemeldet?”, fragte Inga. Emily hatte ihr erzählt, dass sie endlich Leo um ein Treffen gebeten hatte.
“Nein, es kam keine Reaktion von ihm”, erwiderte Emily. “Soll ich ihm noch mal schreiben?”
“Ich glaub nicht, dass es was bringt. Leo ist nicht der Typ, der sich drängen lässt.” Inga runzelte die Stirn. “Ist dir eigentlich aufgefallen, dass er Zeit mit Daphne und Astoria Greengrass verbringt?”
“Er sitzt manchmal im Unterricht mit Daphne zusammen”, erinnerte sich Emily. “Das habe ich schon bemerkt.”
“Ich glaube ja, dass Daphne genauso eine Außenseiterin in ihrem Haus ist, wie Leo oft in Gryffindor”, sagte Inga langsam.
“Echt?” Es war offensichtlich, dass sich Daphne oft von den anderen Slytherins fernhielt, aber Emily hatte es mehr der unerträglichen Gesellschaft von Pansy und Millicent oder Crabbe und Goyle zugeschrieben.
“Leo ist auf jeden Fall auch auf Slughorns Weihnachtsparty eingeladen, vielleicht kannst du dort mit ihm reden.” Inga wechselte das Thema. “Dieses Mal hast du auch keine Ausrede, Quidditch findet nicht statt.”
“Ich weiß.” Emily seufzte tief. Seit Beginn des Schuljahres hatte sie es geschafft nicht bei Slughorns Treffen auftauchen zu müssen, aber nun war ihr Glück aufgebraucht. Selbst McGonagall hatte zugestimmt, dass sie die Nachsitzstunden an einem anderen Abend erbringen konnten, denn auch Ginny und Neville waren eingeladen. “Ich freue mich schon total drauf.” Sie verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse.
“Es wird schon nicht so schlimm.” Inga stieß Emily aufmunternd den Ellenbogen in die Rippen. “Wir gehen zusammen hin, trinken Elfenwein und treffen hoffentlich Gwenog Jones.”
“Gwenog Jones ist auch da?” Emily sah Inga mit großen Augen an. “Die Gwenog Jones?” Gwenog Jones spielte als Treiberin bei den Holyhead Harpies und war deren Kapitänin. Eigentlich hatte Emily gehofft sie mal in den Ferien zu treffen, denn Holyhead und Ynys Môn lagen beide auf Anglesey in Wales, aber sie hatte das Cottage von Sophia und Sirius kaum verlassen.
Inga zuckt mit den Schultern. “Vielleicht. Letztes Jahr war sie auch da.” Sie grinste breit. “Konnte dich wenigstens das überzeugen?”
“Ich komm schon mit”, grummelte Emily. “Auch wenn ich mir dann noch etwas passendes zum anziehen holen muss.” In der Einladung hatte etwas vom festlichen Dresscode gestanden, was auch immer das bedeutete. Emily hoffte einfach, dass Sky Edwards wusste was man bei solchen Anlässen tragen sollte.
“Ich hab auch nichts, also passt mir das prima.” Inga stieg in die Kutsche, die vor ihnen angehalten hatte, da sie endlich vorne standen. Filch hakte noch ihre Namen auf seiner ellenlangen Liste ab, bevor er die Tür mit einem Knall zuwarf. Schaukelnd setzte sich die Kutsche in Bewegung.
“Ich kann mich immer noch nicht dran gewöhnen, dass ausgerechnet Thestrale die Kutsche ziehen”, sagte Inga. “Ich fand es etwas weniger morbid, als ich dachte die Kutschen fahren per Magie.” Sie schüttelte sich.
“Das war bestimmt Hagrids Idee”, lachte Emily. “Ich finds gar nicht so schlimm.”
Inga warf Emily einen schiefen Blick zu. “Dein Onkel ist der leibhaftige Grimm, dass dich das nicht stört, war mir klar.”
Emily grinste. “Und mein anderer Onkel ist ein Werwolf.” Ihre Familie war schon ziemlich cool, dachte sich Emily mit einem warmen Gefühl in der Brust.
☽ ◯ ☾
In Hogsmeade angekommen, machten sich Inga und Emily schnurstracks auf den Weg zu dem Drei Besen. Emily wollte die gefälschten Papiere so schnell nur irgendwie möglich an den Kontakt von Lilium übergeben. Die Papiere in der verzauberten Ledermappe steckten mit diversen Schutzzaubern versehen und verkleinert in dem Beutel unter ihrem Pullover. Emily war - zu Recht - davon ausgegangen, dass Filch oder die Carrows die Schülerinnen und Schüler nicht morgens kontrollieren würden, aber sie hatte trotzdem Blut und Wasser geschwitzt, bis sie sicher in der Kutsche saß und diese endlich losfuhr.
Das Drei Besen war so früh am Tag noch ziemlich leer, die meisten Schülerinnen und Schüler stürmten erst die Geschäfte, bevor sie in dem Pub einkehrten. Als Emily und Inga eintraten, hörte man sogar das Radio hinter der Bar dudeln.
Madam Rosmerta summte fröhlich vor sich hin und wippte mit dem Kopf hin und her, so dass die blonden Locken wackelten. Sie schaute nur kurz auf, widmete sich dann wieder dem Polieren der Gläser.
Im Kamin brannte bereits ein großes Feuer, dessen Wärme Emily herzlich willkommen war, auch wenn sie nur einen kurzen Fußweg hinter sich hatten. Neugierig sah Emily sich um, denn weder Ari oder überhaupt jemand hatte bisher verraten, wen sie heute treffen würden. Vermutlich aus Sicherheitsgründen.
“Da sind sie.” Inga zog Emily in eine der Nischen, die vom Eingang her nicht direkt einsehbar waren. Dort saßen an einem der kleinen Tische Ari und Dawn und unterhielten sich leise.
“Hallo ihr beiden”, sagte Dawn, die Inga und Emily als erstes bemerkte. “Setzt euch doch zu uns.” Als wäre dieses Treffen nicht von langer Hand geplant gewesen. Dawn deutete auf die freien Stühle.
“Hey”, murmelte Ari. Ihr dunkles Haar war dieses Mal frei von jeder bunten Farbe und nur nachlässig zu einem Zopf gebunden. Ihr altes Flanellhemd war mit Brandlöchern übersehen, als wäre sie direkt von einer Schicht im Drachenreservat gekommen. Genauso müde blickte Ari auch drein.
Aber das war unmöglich die Distanz zwischen den Karpaten und Schottland so schnell zu überbrücken, selbst mit Portschlüsseln.
“Wie geht es euch?” Inga ließ sich auf einen der Stühle fallen. “Ist viel los?”
Seitdem sie wieder zurück in Hogwarts waren, hatten weder Inga noch Emily viel von Liliums Aktivitäten mitbekommen. Emily hoffte darauf, dass um Weihnachten wieder ein Treffen in England stattfinden würde, an dem sie teilnehmen konnten.
“Das übliche”, erwiderte Ari und schlang die Finger um ihre dampfende Tasse Kaffee.
“Aber davon ziemlich viel”, ergänzte Dawn. Ihre lila geschminkten Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln. “Aber das war zu erwarten.”
Emily nickte. Sie hatte den Anstieg an Aufträgen bemerkt und die Fälschungen nahmen ja nur einen kleinen Teil von Liliums Aktivitäten ein.
Für einen Moment wurde ihr Gespräch unterbrochen, als Madam Rosmerta am Tisch auftauchte und Ingas und Emilys Getränkebestellung aufnahm und dann auch brachte.
“Was ist los in Hogwarts?”, fragte Ari unverfänglich. “Ich habe schon gehört was ihr versucht habt.” Ein winziger Funke Belustigung tauchte in ihren müden Augen auf.
Emily seufzte. “Wenn du es weißt, dann weiß es vermutlich inzwischen die ganze Welt.” Dank Ingas grandiosem Auftritt kochte die Gerüchteküche in Hogwarts, es war kein Wunder, dass es die Gerüchte auch aus den Mauern des Schlosses hinaus geschafft hatten.
“Ich glaube inzwischen wissen es sogar die Kobolde von Gringotts”, sagte Dawn lachend. “Sagt zumindest der Klatsch und Tratsch in der Winkelgasse.”
“Nachdem diskutabel ist, wem das Schwert gehört, würde es mich als Kobold auch sehr interessieren”, sagte Inga. “Ich kann allerdings sagen, dass wir weder Einhörner getroffen haben, noch gegen ein Rudel Werwölfe gekämpft haben, als wir im Verbotenen Wald waren.”
“Das sagen sie über uns?”, fragte Emily ungläubig.
Inga zuckte mit den Schultern. “Das hat mich Rosalie aus der dritten Klasse letztens noch gefragt. Sie war ein bisschen enttäuscht, als ich beides verneinte.”
“Hogwarts hat sich nicht verändert.” Dawn schüttelte leicht den Kopf.
“In der Hinsicht nicht”, sagte Emily. “Aber mit den Carrows und Snape ist es nicht so wie früher.”
“Auch euch steht das Angebot von Lilium offen.” Der Ernst war in Aris Gesicht zurückgekehrt. “Ihr müsst nur eine Nachricht senden.”
“So schlimm ist es noch nicht, oder Emily?”, antwortete Inga mit einem Blick zu Emily.
“Ich finde es wahnsinnig beruhigend, dass du noch nicht sagst”, erwiderte Emily. “Aber Inga hat Recht, wir kommen klar. Es gibt da draußen sicherlich mehr Leute, die Liliums Hilfe dringender benötigen, als wir beide.”
“Darum geht es nicht”, sagte Dawn. “Wenn ihr Hilfe benötigt, dann benötigt ihr Hilfe. Egal, wie schlagkräftig Dumbledores Armee sein mag.”
“Es ist auch nichts ein Geheimnis, oder?”, murmelte Inga.
Ari grinste. “Nun, eure Organisation hat uns eine gute Idee gegeben, wen wir alles rekrutieren können.” Tatsächlich war jedes Mitglied von der DA, welches Hogwarts abgeschlossen hatte, nun auch Mitglied von Lilium. Vielleicht außer Cho und Marietta.
Vorsichtig sah Emily in den Gastraum, aber gerade war alles ruhig, so dass sie die verzauberte Ledermappe hervor zog. “Solange das hier ein Geheimnis bleibt.” Sie schob die Mappe zu Ari, die die Mappe ohne eine Reaktion direkt in die Brusttasche ihres Hemdes steckte. Ein paar Funken blitzen auf, die verrieten, dass nun mehrere Schutzzauber die unscheinbare Tasche schützen.
Ari stürzte die letzten Schlucke Kaffee hinunter, bevor sie ihre Jacke anzog und aufstand. “Es hat mich gefreut, dass wir uns mal wieder gesehen haben. Euch noch viel Spaß in Hogsmeade. Dawn, wir sehen uns.” Sie schmiss noch ein paar Münzen auf den Tisch und verließ dann schnellen Schrittes das Drei Besen.
“Tschüss”, murmelte Emily, auch wenn Ari das schon nicht mehr hörte. “Alles okay bei Ari?”, fragte sie Dawn, die ungerührt dem Abgang ihrer besten Freundin zugesehen hatte. Die Ari von heute hatte nicht viel mit der lebenslustigen Ari gemeinsam, die Emily im Reservat kennen gelernt hatte.
“Ari hat gerade viel um die Ohren.” Dawn runzelte die Stirn. “Es ist nicht einfach all die Aufgaben zu balancieren, die sie sich selbst gegeben hat.”
“Können wir irgendwie helfen?”, fragte Inga sofort.
“Alles gut. Ihr habt ebenfalls genug zu tun”, erwiderte Dawn mit einem leichten Lächeln. “Ihr müsst eure eigene Rebellenorganisation führen.”
Inga rümpfte die Nase. “Momentan sitzen wir eher nach, als großartige Reden zu schwingen oder wundervolle Taten zu vollbringen.”
Jetzt wurde Dawns Lächeln breiter. "Ich bin doch recht froh, nicht mehr zur Schule gehen zu müssen. Manche Sachen vermisse ich wirklich nicht.” Als sie bemerkte, dass Emilys und Ingas Teetassen auch leer wurden, zog sie ihren Mantel an. “Ich muss euch leider auch schon verlassen, ich habe heute noch ein paar Termine im Studio.”
“Wir müssen auch noch ein paar Einkäufe erledigen”, sagte Emily und stand auf. “Wir sind bei Slughorn zur Weihnachtsfeier eingeladen.”
“Ich hab von seinen Partys gehört”, sagte Dawn, “aber wir mussten schon mit Snape vorlieb nehmen. Da war nichts mit feinen Partys.”
“Naja, die wären auch bestimmt so richtig fröhlich gewesen.” Inga schüttelte es. “Slughorn schätzt wenigstens gutes Essen und Getränke.”
“Ich wünsche euch sehr viel Spaß.” Dawn grinste, bevor sie die Getränke bei Madam Rosmerta zahlte.
“Ich werde das Gefühl nicht los, dass du dich über uns lustig machst”, sagte Inga zu Dawn, während sie nach draußen gingen.
Die kalte Luft war ein Schock nach der Gaststube und Emily zog ihre Jacke fester um sich. “Sehen wir uns in den Weihnachtsferien wieder?”
“Im Studio könnt ihr jederzeit vorbeischauen", erwiderte Dawn. “Ansonsten weiß ich noch von nichts. Wenn was ist, meldet sich schon jemand bei euch.”
Emily hatte den Eindruck, dass hinter Dawns zögerlicher Antwort noch mehr steckte, konnte aber inmitten von Hogsmeade schlecht genauer nachfragen, deshalb nickte sie nur. “Dann warten wir wohl ab. Es hat mich trotzdem gefreut, dich zu sehen.”
“Mich auch.” Dawn winkte den beiden zu, bevor sie mit einem Knall disapparierte.
Inga runzelte die Stirn. “Irgendwas ist los.”
“Glaube ich auch”, sagte Emily. “Aber ausnahmsweise kann ich verstehen, dass weder Ari noch Dawn uns irgendwas hier erzählen möchten. Wir sollten der Winkelgasse in den Ferien mal einen Besuch abstatten.” Auch Fred und George würden in ihrem eigenem Laden sicherlich gesprächiger sein.
“Aber sowas von.” Inga nickte ausdrücklich. “Sollen wir zu Sky gehen und Klamotten anprobieren, bevor wir uns im Honigtopf zu viele Süßigkeiten kaufen?”
“Klingt nach einem Plan.” Emily hakte sich bei Inga unter und gemeinsam gingen sie durch die kleinen Gassen von Hogsmeade.
“Mit dem Schnee sieht Hogsmeade immer ganz anders aus”, sagte Inga leise. “So rein und unberührt.”
Emily nickte nur, sie verstand genau was Inga meinte. Leise knirschte der Schnee unter ihren Füßen, verbarg die Brandspuren, die Spuren der fehlgeleiteten Zauber, die in den Boden eingeschlagen waren. Verbarg auch die letzten Spuren des Kampfes von Hogsmeade, die im Sommer noch so offensichtlich gewesen waren. “Es ist schon fast anderthalb Jahre her”, sagte Emily leise.
“Eigentlich noch gar nicht so lang her”, sagte Inga.
“Mir kommt es wie eine Ewigkeit vor.” So viel war passiert, so viel hatte Emily erlebt.
Die beiden waren vor Sky Edwards Laden angekommen. “Mir kommt der Yule Ball wie eine Ewigkeit vor, weißt du noch wie klein wir damals waren?”, sagte Inga.
“Wenn du jetzt sagst, dass ich immer noch klein bin, dann haue ich dich”, drohte Emily lachend. Die schwere Stimmung war verflogen.
“Das würde ich niemals wagen.” Inga hob abwehrend die Hände. “Niemals.”
“Es sei dir auch geraten.”
☽ ◯ ☾
Am Ende war der Kauf ihrer Festgarderobe anstrengender als ihre Mission für Lilium. Die Übergabe der Dokumente war viel entspannter gewesen, als sich durch die Ständer an Festroben und Kleider zu wühlen. Wenigstens wusste Sky tatsächlich was der Dresscode bedeuten sollten und so verließen Inga und Emily den kleinen Laden erfolgreich.
So hatten Inga und Emily noch genug freie Zeit um durch die Gassen zu bummeln und die versprochenen Süßigkeiten zu kaufen. Später trafen sie sich mit den anderen Gryffindors und den Hufflepuffs wieder im Drei Besen auf einen heißen Punsch und Butterbier.
Seamus berichtete brühwarm, dass sich Parvati mit Anthony Goldstein bei Madam Puddifoots getroffen hatte.
Susan hingegen gab von sich aus zu, dass sich Aiden von ihr getrennt hatte, weil er der Meinung war, dass eine Fernbeziehung nicht funktionierte. Ihr neuer Single-Status schien sie jedoch wenig zu kümmern, denn sie hatte sich Michael Corner als Date für Slughorns Weihnachtsparty geangelt.
Neville war noch etwas blass um die Nase, als er davon erzählte, dass Romilda Vane ihn gefragt hatte, ob sie ihn zur Weihnachtsfeier begleiten könne. Sie schien ziemlich begierig darauf gewesen sein, auch wenn Neville es gerade so geschafft hatte, sie abzuwehren.
Emily verbarg ihr Grinsen hinter ihrer Tasse Punsch. Es war schön für einen Moment einfach siebzehn und jung zu sein.
Aber siebzehn und jung zu sein, half nichts wenn in den Mauern von Hogwarts immer noch die Carrows und Snape saßen, denn egal wie viel Klatsch und Tratsch sie austauschen konnten, so saß ihnen die Erinnerung an die Todesser immer im Nacken. So war es vielleicht auch kein Wunder, dass ihr Gespräch irgendwann eine dunklere Wendung nahm.
“Wir müssen unbedingt noch einmal eine Aktion starten”, sagte Seamus und es hätte nicht mehr viel gefehlt und er hätte mit der Faust auf den Tisch gehauen.
Lavender nickte heftig. “Am besten noch vor Weihnachten. Wir haben schon so lange nichts mehr gemacht.”
“Genau”, bekräftigte Parvati. “Dumbledores Armee hat sich kein einziges Mal getroffen.”
Auch wenn der Pub gut gefüllt war, zog Emily verstohlen ihren Zauberstab hervor und legte einen Abschirmzauber über die Gruppe. Nicht so stark, dass Madam Rosmerta misstrauisch werden würde, aber stark genug, dass nicht jeder mitbekam was hier besprochen wurde. Nachdem sie vor Jahren im Eberkopf von Mundungus Fletcher belauscht worden waren, war es jetzt vielleicht ganz gut, dass sie in dem Drei Besen saßen.
“Es tut uns Leid, dass es bisher noch kein Treffen der DA gab”, sagte Neville. “Wir haben einfach keine Zeit gefunden. Aber ich denke, dass ihr Recht habt.”
“Ja Mann.” Begeistert klatschte Seamus auf Nevilles Rücken. “Sollen wir nochmal ein paar Nachrichten an die Wände schreiben?”
“Treffen sollten wir uns auf jeden Fall”, sagte Inga. “Es gibt ein paar Sachen, die wir üben sollten.” Sie warf Emily einen Blick zu. “Ginny, Luna, was denkt ihr?”
“Ich würde gerne noch ein paar Zauber lernen”, sagte Luna sanft, “so wie damals.”
“Wenn wir ein Treffen zeitlich unterkriegen, können wir das gerne machen.” Auch Ginny stimmte zu. “Ich finde, dass wir unbedingt eine Aktion starten sollten.”
“Gut, dann ist also eine beschlossene Sache”, sagte Neville. “Ginny, Inga, Luna und ich machen einen Termin aus und teilen ihn euch mit. Bis dahin könnt ihr euch etwas überlegen.”
“Verabschieden wir uns vor Weihnachten mit einem Knall”, sagte Ginny mit einem kämpferischen Ausdruck im Gesicht.
“Meine Spezialität", sagte Seamus und alle am Tisch lachten.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top