62. Dumbledores Armee
62. DUMBLEDORES ARMEE
"Heute Abend treffen wir uns." Geflüsterte Worte von Neville am Gryffindortisch, ein paar Tage nach dem Vollmond, bevor sie wieder zu ihren Unterrichtsstunden hasteten. "Sieben Uhr."
Nur ein Nicken als Antwort von Emily und den anderen Gryffindors.
Ein schneller Blick zum Lehrertisch, doch die Carrows waren immer noch auf ihr Essen konzentriert.
Snape fehlte wie immer.
McGonagall schien nicht unglücklich darüber zu sein, dass der Platz neben ihr frei blieb, unterhielt sie sich doch lieber mit Flitwick und Sprout.
Emily erzählte es Inga, die es wiederum den anderen Hufflepuffs berichtete.
Ginny informierte Luna und so wussten innerhalb von Momenten alle Bescheid, die im letzten Jahr noch der DA angehört hatten.
So etwas wie Vorfreude stieg in Emily auf, wenn sie an das Treffen dachte. Sie hatte die Treffen der DA im fünften Jahr geliebt, die Kameraderie, das Gefühl etwas bewirken zu können. Auch wenn sie sich anfangs fürchterlich mit Harry zerstritten hatte. Emily seufzte. Irgendwie schien es dieses Jahr nicht anders zu sein.
Gemeinsam mit Neville, Leo und Ginny schlich sich Emily um kurz vor sieben aus dem Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Noch war es früh genug, dass die Lehrer und die anderen Vertrauensschüler nicht auf den Gängen patrouillierten, so dass die vier ohne Problem den Raum der Wünsche erreichten.
Gegenüber von dem Wandbehang mit den tanzenden Trollen, lief Ginny dreimal hin- und her, bevor die vertraute Holztür wieder auftauchte und die vier in den Raum ließ. Hinter der Tür lag immer noch die riesige Halle, deren eine Wand mit Spiegeln bedeckt war. Dunkle Spuren zogen sich über den Boden, fehlgeleitete Flüche, die dort eingeschlagen waren. Sogar die Bücherregale standen noch an der Wand. Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, erwachte das Feuer in dem riesigen Kamin zum Leben. Nur langsam wich die Kühle aus dem lang nicht genutzten Raum.
Es sah aus wie damals, doch wenn Emily genauer hinsah, hatte sich so einiges geändert seit ihrem fünften Jahr. Trainingsgeräte standen ordentlich aufgeräumt in einer Ecke, in der anderen stand eine gemütliche Sitzecke. Darüber zog sich über mehrere Meter eine riesige Pinnwand über und über mit Pergament und Bildern voll behangen. Trainingspläne, Anleitungen und Erklärungen, aus Büchern kopiert und unzählige Artikel - fein säuberlich herausgetrennt, unordentlich rausgerissen - aus dem Tagespropheten und Klitterer.
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"Der Artikel über dich ist echt gut geworden", sagte Inga lachend. "Also falls du mal was zum Lachen brauchst."
Emily hatte gar nicht bemerkt, dass ihre Freundin inzwischen auch im Raum der Wünsche angekommen und neben sie getreten war. "Ich werde dran denken", murmelte Emily.
"Ich kann dir die Highlights später zeigen", meinte Inga und zog Emily zu der Sitzgruppe, wo bereits die anderen Hufflepuffs und Luna saßen. Auch Neville, Leo und Ginny hatten ihre Plätze bereits eingenommen.
Irgendwie fühlte sich Emily etwas fremd. Jeder schien seinen Stammplatz zu haben, lachend und scherzend saßen sie da. Auch wenn Emily bereits von Anfang an Mitglied der DA gewesen war, fehlte ihr doch ein Jahr, kam jetzt irgendwie neu dazu.
Doch Ginny und Inga rutschten etwas beiseite und Inga winkte Emily herbei.
"Danke", murmelte Emily und ließ sich zwischen die beiden auf das Sofa fallen. Es war genauso plüschig und altmodisch wie die Sofas in ihren Gemeinschaftsräumen. Die lila Samtbezüge waren zwar etwas mottenzerfressen und rochen nach Staub, aber die Gemütlichkeit machte das wieder wett.
"Danke, dass ihr alle gekommen seid", sagte Ginny in die Runde.
Neville, Ginny, Leo.
Inga, Susan, Ernie. Hannah (auch wenn sie fast ebenso lang gefehlt hatte wie Emily).
Luna.
Aber vielleicht war es auch kein Wunder, hatte sich der Grund für die Gruppe, nämlich Widerstand gegen Umbridge und etwas Lernen für die Prüfungen, doch erledigt. Auch ihr Anführer hatte sich plötzlich nicht mehr für die DA interessiert.
Geblieben waren nur wenige. Dafür wunderte es Emily nicht, dass es ausgerechnet diese Personen waren, die geblieben waren und im Raum der Wünsche waren. Sie alle kannten den Krieg auf die eine oder andere Weise.
Neville, Luna, Inga und Ginny hatten in Hogsmeade gekämpft, im Astronomieturm.
Neville, Hannah und Susan hatten Familie verloren.
Leo hatte sich gegen seine Familie gestellt.
Und Ernie? Ernie war vielleicht kein großer Kämpfer, aber er war loyal und er hatte seinen besten Freund Justin verloren.
Niemand außer Lilium wusste, dass Justin nun unter falschem Namen sicher in Australien hockte. Gerne würde Emily Ernie sagen, dass Justin in Sicherheit war, doch das durfte sie nicht. Also biss sie sich auf die Lippen und wandte ihre Aufmerksamkeit lieber dem Treffen zu.
"Führt ihr wieder die DA an?", fragte Susan an Ginny, Inga und Neville gerichtet.
"Keine Ahnung", sagte Neville und sah zu Emily. "Wie denkst du darüber?"
"Ich?", fragte Emily erstaunt. "Warum ich?"
"Harry war der erste Anführer der DA-", begann Neville. "Und du als seine Schwester-"
"Nein." Emily schüttelte vehement den Kopf. "Das sollte keine Rolle spielen. Außerdem hat Harry euch im letzten Jahr verlassen." Harsche Worte, aber sie mussten gesagt werden. "Und wenn es danach geht, war Hermine die Anführerin der DA." Es war Hermines Idee gewesen, sie hatte alles organisiert. Harry war nur ihr Lehrer gewesen. "Ihr habt die DA weiter geführt, ihr solltet entscheiden, wer euer Anführer oder Anführerin ist."
Emily schwieg für einen Moment, bevor ihr dicken Stapel mit Aufzeichnungen einfielen, die sie von Lilium bekommen hatte. "Ich mein, ich kann euch gerne ein paar Sachen zeigen, ich hab im letzten Jahr ein paar neue Zauber aufgeschnappt."
Ingas blaue Augen funkelten begeistert auf, schließlich wusste sie genau welche Zauber Emily meinte. "Das solltest du auf jeden Fall machen, Emily."
Ginny nickte. "Gut, dann machen wir so weiter wie letztes Jahr, wenn keiner von euch etwas dagegen hat." Sie sah in die Runde, aber keiner widersprach ihr. "Dann werden Inga und ich wieder mit dem Sportprogramm anfangen. Das Team von Gryffindor trainiert sowieso, ihr könnt bei unseren Läufen wieder mitmachen. Da können die Carrows auch nichts gegen sagen."
"Ich kann wieder das Organisatorische übernehmen", fügte Neville hinzu. "Wir müssen uns nur überlegen, wie wir uns gegenseitig verständigen."
"Können wir nicht wieder die Galleonen nehmen?", fragte Hannah. "Das hat doch auch vorher funktioniert."
"Wir wissen nicht wo alle Galleonen sind", erklärte Neville. "Viele der DA haben Hogwarts verlassen, einige von uns sind auf der Flucht oder haben England verlassen. Wir wissen nicht, ob sie ihre Galleonen haben oder ob die Münzen in falsche Hände geraten sind. Das Netz ist zu unsicher geworden, ich will nicht, dass eine Nachricht an den falschen Empfänger gerät. Ich glaub zwar nicht, dass jemand damit etwas anfangen kann, aber sicher ist sicher. Letztes Jahr war es einfacher, wir waren so wenige, dass wir keine Münzen brauchten."
"Dann sollten wir erst einmal dabei bleiben", sagte Ginny. "Später können wir vielleicht noch mal darüber nachdenken neue Galleonen zu verteilen. Emily, du hast doch mit Hermine zusammen gearbeitet, oder?"
"Das meiste ist von Hermine entwickelt worden", sagte Emily. "Aber ich könnte neue Galleonen herstellen." Die grundlegenden Zauber hatte alle Hermine entwickelt, erst bei den Modifikationen hatte Emily mehr mitgearbeitet. Falls sie jedoch Hilfe von Charlie bekam, war sich Emily sicher, dass sie auch neue, verbesserte Galleonen für die DA herstellen konnte.
"Die alten Galleonen sollten trotzdem aktiv bleiben", warf Susan ein. "Wenn jemand Hilfe braucht, dann kann er oder sie uns so benachrichtigen."
"Gute Idee, Susan", sagte Neville.
"Was wollen wir überhaupt machen?", fragte Hannah. "Treffen wir uns weiter wie in den letzten Jahren und üben-" Mit fahrigen Finger spielte sie am Ende ihres blonden Zopfes herum, bevor sie mit ihrer Frage weiterfuhr: "Oder wollt ihr auch Aktionen gegen Snape und die Carrows starten?"
So richtig schien keiner eine Antwort auf Hannahs Frage zu wissen.
Blieben sie unter sich und trainierten, übten und machten sich bereit für diesen Krieg, der da in ihrer Welt tobte und dem sie sich wieder mit voller Wucht stellen würden, sobald sie die Mauern von Hogwarts hinter sich lassen mussten?
Oder bewegten sie sich in den Widerstand gegen die Todesser in ihrer Schule? Wohl wissend, dass Snape und die Carrows erwachsene und gut ausgebildete Zauberer waren, die das Dunkle Mal trugen. Gingen sie das Risiko ein, stellten sie sich gegen die Anweisungen ihrer Hauslehrer?
Was war ihnen wichtig?
Was war es ihnen wert?
Was hatten sie zu verlieren?
Was hatten sie zu gewinnen?
Die Antwort war einfach: alles.
Sie hatten alles zu gewinnen und alles zu verlieren.
Emily wusste genau was die richtige Antwort war. Natürlich war der Widerstand gegen die Todesser das Richtige, das Kämpfen gegen das Unrecht.
Jeder Tag, den sie im Hauptquartier des Orden verbracht hatte, hatte ihr dies gezeigt.
Jedes Treffen von Lilium, die auf ihre eigene Art und Weise Widerstand leisteten.
Jeder gefälschte Ausweis, den Emily in ihren Händen gehalten hatte.
Jedes Gespräch mit Sophia, Sirius und Remus, die gekämpft hatten, seitdem sie nicht viel älter als Emily, als die Mitglieder von Dumbledores Armee waren.
Doch es war Ginny, die schneller antwortete: "Ich bin für den Widerstand." Ihr sommersprossiges Gesicht verhärtete sich. "Wir können den Carrows nicht die Schule überlassen."
"Ich bin auch deiner Meinung, Ginny", sagte Emily. "Wir sollten kämpfen, so viel wir können." Es fühlte sich gut an diese Worte zu sagen, der Wut in ihrem Körper seit der ersten Stunde mit Alecto und der unsäglichen Broschüre Raum zu geben. Sie wollte nicht diese Broschüren lesen, sie wollte nicht die endlosen Monologe hören.
Sie wollte etwas tun, etwas machen. Für Hogwarts, für sie alle, für sich selbst. "Wir sollten für Hogwarts kämpfen."
"Und für uns", fügte Inga hinzu. Ein Blick des Verständnis wechselte zwischen Ginny, Emily und Inga, ein Verständnis, geboren aus dem ersten Kampf, den sie Seite an Seite bestanden hatten.
"Ich mein, momentan hat Amycus uns noch keine wirklich Dunklen Flüche beigebracht und Alecto hält am liebsten Monologe, aber das bleibt bestimmt nicht immer so", sagte Inga. "Es schmerzt mich, dass zu sagen, aber vielleicht haben wir die Intelligenz der Carrows unterschätzt." Ein kleines Lachen begleitete ihre Worte, doch niemand anderes lachte.
Leo nickte. "Wir wissen es besser, aber die jüngeren Schülerinnen und Schüler nicht."
Emily hatte schon fast vergessen, dass Leo auch mit im Raum war und zuckte zusammen als er sprach. Trotzdem wagte sie es nicht einen Blick zu Leo zu werfen und lehnte sich lieber zwischen Inga und Ginny ein Stück zurück. Merlin verdammt. Vielleicht sollte sie doch endlich mal mit ihm sprechen.
Aber nicht jetzt. Jetzt gab es wichtigeres zu besprechen.
Es würde immer etwas wichtigeres geben, sagte eine dunkle Stimme in ihrem Kopf, die verdächtig nach Hermine klang und Emily gerade ziemlich unwillkommen war.
"Dann müssen wir auch die Jüngeren schützen. Sie dürfen nicht darunter leiden, falls wir etwas machen sollten."
Lieber konzentrierte sich Emily auf Hannah, die wieder das Wort ergriffen hatte.
"Ich glaube, dass wir noch nicht Widerstand leisten sollten", sagte Hannah leise und vorsichtig. "Wir sollten es so machen wie im letzten Jahr."
"Wir sind Dumbledores Armee", rief Ginny aufbrausend, sie hatte sich schon halb aufgerichtet und fixierte Hannah. "Wir müssen etwas tun, wir können Hogwarts nicht-"
"Halt Ginny." Neville hob die Hand. "Wir sollten uns erst einmal Hannahs Gründe für ihre Meinung anhören, bevor wir darüber diskutieren." Irgendwie war es inzwischen vollkommen natürlich, dass Neville unter ihnen die Führung übernommen hatte.
Ginny verschränkte die Arme und ließ sich wieder auf ihren Sitz zurückfallen.
"Danke Neville." Hannah lächelte Neville schüchtern an. "Ich bin nicht komplett gegen die Idee von Widerstand, Ginny, das kannst du mir glauben." Sie seufzte. "Ich habe nur manchmal das Gefühl, dass euch allen-" sie sah zu Inga, Ginny und Emily, "der Gedanke an Widerstand so viel leichter fällt, weil eure Familien im Orden sind. Ihr seid es einfach gewöhnt. Ihr müsst nicht an eure Familien denken oder zumindest ander als wir." Sie sah zu Ernie hinüber.
"Wir müssen daran denken, was unsere Aktionen für Auswirkungen auf unsere Familien haben", erklärte Ernie. "Ihr natürlich auch, aber eure Familien kämpfen bereits im Widerstand. Sie haben sich in die Gefahr gestürzt." Er raufte sich das blonde Haar. "Merlin, es ist ein bisschen schwer zu erklären, ich will die Taten eurer Eltern nicht herabsetzen, aber keine Ahnung, ich hab null Plan vom Krieg, ich weiß nicht wie ich mich am besten verhalten soll. Ich will nicht, dass die Carrows oder die Todesser gewinnen, aber ich will auch meine Familie schützen. Versteht ihr?"
Auf eine Art und Weise konnte Emily Ernies Worte nicht verstehen. Sie hatte zehn Jahre ohne Familie gelebt, sie dann überraschend in Hogwarts gefunden und war dann in den Krieg gezogen worden, nur aufgrund der Tatsache wer ihr Bruder war.
Harry hatte niemals die Wahl gehabt und somit Emily auch nicht. Da war niemals die Frage gewesen, ob sie ihren Bruder verlassen würde. Der andauernde Krieg gegen Voldemort war Teil ihres Lebens, seitdem sie in Hogwarts war. Für Harry und Emily hatte der Krieg vermutlich schon im ersten Jahr begonnen.
Aber Emily verstand Ernies Wunsch seine Familie zu beschützen. Sie wollte, dass Harry, Sirius, Sophia, Remus, Tonks, Teddy, Sirje und all die anderen sicher und gesund waren. Dass kein Zauber sie jemals streifen würde. Kein Blut vergossen wurde.
Alles nur Wunschdenken, das wusste Emily. Weil es unvermeidbar war.
"Meine Familie ist nicht im Widerstand", sagte Hannah. "Ich habe meine Mutter trotzdem verloren." Ihre Miene verdüsterte sich.
Susan griff nach Hannahs Hand um sie fest zu drücken. "Du musst nicht weiter reden, Hannah."
"Ich möchte aber." Hannah warf Susan ein dankbares Lächeln zu. "Ehrlich gesagt, habe ich schreckliche Angst, dass meiner Familie noch etwas passiert, wenn ich ins Visier der Carrows gerate. Und dazu bin ich derzeit noch nicht bereit. Es klingt vielleicht egoistisch, aber momentan kann ich nicht anders."
"Verstehe", murmelte Ginny.
"Vielleicht können wir auch zu einem späteren Zeitpunkt nochmal entscheiden, ob wir Widerstand leisten wollen und können", sagte Ernie. "Ich brauch einen Schulabschluss, ansonsten bekomme ich keinen Job und kann meine Familie nicht unterstützen."
"Willst du wirklich in dieser Welt arbeiten?", fragte Ginny. "In einer Welt mit den Carrows?"
"Nein", erwiderte Ernie. "Wenn ich ehrlich bin nicht. Mein Vater wurde bei einer Todesserattacke im ersten Krieg verwundet und nun ja- " Er zuckte mit den Schultern. "Die Rechnungen von St. Mungos bezahlen sich nicht von allein, vor allem wenn man spezielle Behandlungen benötigt."
Es war eine bittere Erkenntnis, dachte sich Emily. Vielleicht musste man sich Idealismus auch erstmal leisten können. Besonders wenn der Preis deine Familie sein könnte, die sich eben nicht für ein Leben im Widerstand, in dieser extremen Gefahr entschieden hatte.
Schweigen senkte sich über die kleine Gruppe, scheinbar mussten alle erstmal die Worte von Hannah und Ernie verdauen.
"Dann sollten wir also fürs erste einen Kompromiss finden, der all unsere Wünsche berücksichtigt", sagte Neville leise. "Ich würde vorschlagen, dass wir uns einmal in der Woche treffen und gemeinsam trainieren. Dann sind wir auf jeden Fall bereit, wenn wir Aktionen gegen die Carrows und Snape starten möchten." Er sah in die Runde. "In Ordnung."
"Danke Neville", sagte Hannah. "Ernie und ich haben als Schulsprecher und Vertrauensschülerin viel mit den jüngeren Schülerinnen und Schülern zu tun, wir werden uns Mühe geben auf sie aufzupassen und mit ihnen zu reden. Ich mein, wir werden keine großen Reden schwingen können, aber vielleicht hilft schon ein Wort hier und da."
"Das können wir gerne tun", bestätigte Ernie.
Inga seufzte. "So lange ich deswegen nicht ständig mein bestes Benehmen zeigen muss, kann ich auch helfen." Sie hob gespielt drohend den Zeigefinger. "Aber beschwert euch nicht, wenn ich am Ende nicht das beste Vorbild bin."
Leises Lachen ertönte und brach die angespannte Stimmung zwischen ihnen etwas.
"Ich wollte den Erstklässlern sowieso über die neuesten Entdeckungen der Lenkpflaumen unterrichten", sagte Luna, "aber ich kann mit ihnen auch über die Carrows sprechen." Ein seltener Ernst hatte sich in ihren weiten, blauen Augen geschlichen.
"Danke Luna", sagte Hannah fröhlich. "Danke, dass ihr Ernie und mir zugehört habt."
"Naja, ich würde mich auch nicht als Vorbild bezeichnen", sagte Emily. Die anderen lachten, waren die Geschichten von Harry und Emily fast schon legendär in Hogwarts. "Aber man tut was man kann."
Und darauf kam es wohl am Ende an, jeder und jede von ihnen würde das für den Widerstand leisten, was er oder sie bereit war zu geben.
Neville grinste in die Runde. "Also, damit ist Dumbledores Armee wohl zurück."
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