32. Noch mehr Geheimnisse

Den Vollmond im Februar verbrachte Emily auf der Krankenstation des Reservates. Die Temperaturen in den Karpaten waren noch einmal deutlich auf unter minus 30 Grad gerutscht und Emily hatte sich eine Lungenentzündung geholt. Nur weil die Drachenzähmer keine dicken Jacken trugen, hieß das noch lange nicht, dass Emily das auch tun konnte.

Sirje hatte Nachtschicht und hatte Emily zu sich auf die Krankenstation geholt, damit sie Emily im Auge behalten konnte. Emily war so erschöpft und die vielen Zaubertränke und Kräuter von Sirje sorgten dafür, dass sie eh die meiste Zeit schlief. Emily war fast schon dankbar dafür, denn dann blieb ihr die ganze Unruhe und die schlechten Träume erspart.

Es brauchte ein paar Tage und diverse Zaubertränke, bis Emily wieder fit genug war um die Krankenstation zu verlassen. Immerhin war die Temperatur wieder gestiegen, es waren jetzt nur noch zehn Grad minus. Emily hatte gelernt lieber eine Schicht mehr anzuziehen als sie dachte, dass sie brauchen würde.

Dick eingepackt stapfte sie durch den Schnee zurück zu Sirjes Hütte, in Gedanken schon längst wieder bei ihren Aufsätzen und Büchern, die sie noch lesen musste. Damit sie jedoch wenigstens etwas Bewegung bekam, drehte sie noch einen Runde durch das Hüttendorf der Drachenzähmer. Mitten am Tag war hier nicht viel los, deshalb fiel ihr die Gestalt, die sich zielstrebig auf Charlies Hütte zubewegte, direkt auf. Es konnte sich um keinen der Drachenzähmer handeln, denn die fremde Person war mindestens genauso warm angezogen wie Emily, was sie allein deswegen schon verdächtig machte. Außerdem fanden sich Besucher meist nur im Verwaltungsgebäude und nicht bei den Hütten der Drachenzähmer.

Emily folgte der Person mit Abstand und versteckte sich hinter der Nachbarhütte, als die Person bei Charlie klopfte. Charlie öffnete sofort die Tür und zog die Person hinein in die Hütte, scheinbar wollte er nicht, dass jemand bemerkte, dass er Besuch hatte. Die Tür fiel ins Schloss und dann zog Charlie auch noch die Vorhänge zu.

Emily runzelte die Stirn, das wurde ja immer merkwürdiger hier. Leise versuchte sie sich der Hütte zu nähern, doch der Schnee knirschte unter ihren Stiefeln. Sollte sie bei Charlie klopfen und ihn überraschen? Vielleicht war das keine gute Idee und die Person war nur ein Freund oder Freundin? Dann lieber lauschen. Doch aus der Hütte kam kein Ton.

Emily stopfte die Hände in die Tasche und stapfte davon. Es wurde Zeit, dass Lasse Ingas Paket mitbrachte. Sie hatte nämlich extra die Langziehohren von Fred und George bestellt, außerdem hatte Inga ihr ein Buch über Abhörzauber versprochen, als Emily ihr ihr Leid geklagt hatte. Inga war nämlich mindestens genauso neugierig.

Emily würde einfach ab und zu bei Charlies Hütte vorbei laufen und schauen, ob die geheimnisvolle Person schon weg war. Wenigstens musste Sirje heute arbeiten, so dass sie freie Bahn hatte.

So lief sie zu Sirjes Hütte zurück, las ein paar Seiten und vor lauter Aufregung, dass endlich mal etwas los war, ging sie wieder nach draußen und drehte eine Runde durch das Dorf.

Kurz vor Charlies Hütte traf sie auf Ari. "Hey, wie ich sehe, hat Sirje dich aus ihren Fängen entlassen", lachte Ari. Sie ließ mehrere, riesige Säcke voller Kraftfutter für die Jungdrachen vor sich her schweben.

"Och, so langsam bin ich Krankenstationen gewöhnt." Emily zuckte mit den Schultern, grinste aber dabei.

"Mal schauen, wie lange es dauert, bis du wieder dort landest", scherzte Ari. "Freut mich, dass es dir wieder besser geht. Aber ich muss weiter. Die Kleinen warten nicht gerne auf ihr Futter."

"Klar, kein Problem", sagte Emily und wollte schon weitergehen, als ihr noch etwas einfiel. "Du, hat Charlie eigentlich eine Freundin?"

Ari sah Emily irritiert an. "Warum fragst du das?"

"Nur so. Ginny und ich haben drüber geredet", improvisierte Emily hastig. "Jetzt wo Bill mit Fleur verlobt ist..."

"Aha", murmelte Ari. Dann grinste sie. "Soweit ich weiß, hat er eine. Bildhübsch, total schlau und Quidditch kann sie auch noch spielen." Sie gab den Futtersäcken einen Schubs mit dem Zauberstab. "Ich bin dann mal weg."

"Bis dann", sagte Emily leise. Vielleicht war es tatsächlich Charlies Freundin, die ihn da besuchte. Emily konnte ja fast verstehen, dass er sie vor Mrs Weasley verheimlichte. Sonst würde seine Mutter glatt die nächste Hochzeit planen.

Emily drehte die nächste Runde durch das Dorf. Aus Sirjes Küche holte sie sich noch eine Thermoskanne Tee, ihr wurde langsam kalt. Sie war schon wieder an Charlies Hütte vorbei, als sie auf einmal Stimmen hinter sich hörte. Hastig sprang sie hinter die nächstbeste Hausecke, während der heiße Tee über ihre Handschuhe schwappte. Sie fluchte leise.

Charlie und die fremde Person standen auf der Veranda und unterhielten sich zu leise, als dass Emily sie verstehen konnte. Es wurde wirklich Zeit für das Paket. Dafür hatte sie wenigstens freie Sicht auf die beiden.

Die fremde Person hatte wieder die dicken Jacken an, so dass nicht erkennbar war, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelte. Nur ein silberner, langer Zopf fiel der Person über den Rücken. War das etwa Fleur? Die einzig anderen mit solch einem Haar waren die Malfoys, aber die waren sicherlich nicht hier.

Die Person verabschiedete sich und Charlie verschwand in der Hütte. Emily drehte sich um und rannte einmal um die Hütte herum, so dass sie auf der anderen Seite wieder auf den Weg treten und der Person entgegen gehen konnte.

"Fleur", rief Emily aufgeregt, sie hatte Recht behalten. "Was machst du denn hier?"

Fleur zuckte zusammen, als hätte man sie auf frischer Tat bei etwas ertappt. "Hallo Maia, richtig? Charlie hat mir erzählt, dass Sirjes Cousine hier wohnt."

Jetzt zuckte Emily zusammen. Fast hätte sie sich selbst verraten und dass nur weil sie so aufgeregt war, dass endlich etwas im Reservat passierte.

Fleur hatte zu ihr aufgeschlossen und beugte sich zu Emily hinunter. "Du solltest besser aufpassen."

Emily verdrehte die Augen. Das hatte sie auch gemerkt. "Was machst du denn hier?"

"Ich habe nur etwas mit Charlie besprochen", sagte sie leise.

"Und was?"

"Nur Sachen für die Hochzeitsvorbereitungen", erwiderte Fleur. "Du bist ziemlich neugierig, n'est ce-pas?"

Als Antwort zuckte Emily nur mit den Schultern.

"Aber ich muss auch schon wieder zurück, ich muss noch etwas für Gringotts erledigen", sagte Fleur und begann loszugehen. Emily musste sich ganz schön beeilen mit ihr Schritt zu halten. "Und du solltest wieder zurück gehen, oui?" Fleurs Ton war freundlich, aber bestimmt.

Selbst Emily verstand, dass Fleur ihr nichts weiter erzählen würde. So murmelte sie nur eine kurze Verabschiedung und bog dann auf den Weg zu Sirjes Hütte ab.

Sie glaubte Fleur kein Wort, dass sie Charlie nur wegen der Hochzeit gesprochen hatte. Aber sie glaubte auch nicht, dass Charlie seinen Bruder mit Fleur betrügen würde. Also was hatten die beiden dann besprochen? So weit sie wusste, war Fleur auch in den Orden aufgenommen worden. Vielleicht hatte Fleur etwas für den Orden zu erledigen? Nur was? Irgendwie würde sie das schon heraus bekommen.

***

"Was hast du heute so gemacht?", fragte Sirje Emily beim Mittagessen.

"Nicht viel", antwortete Emily und nahm sich lieber noch mehr Nudeln. "Bisschen gelesen, bisschen spazieren gegangen."

"Hast du die Bücher zum Apparieren schon gelesen?"

Emily horchte auf. "Ja, die habe ich schon vor Weihnachten gelesen. Aber praktisch habe ich das bisher noch nie geübt."

"Das ist auch gut so", sagte Sirje lachend. "Ich habe in Bukarest schon so einige Apparierunfälle behandelt. Das willst du nicht erleben müssen." Sie wurde aber schnell wieder ernst. "Worauf ich eigentlich hinaus will, ist dass wir gerne heute Nachmittag mit dem Apparierunterricht anfangen können. Also Yuna und Charlie würden sich darum kümmern."

"Hat Charlie denn überhaupt Zeit dafür?"

"Der hat heute frei. Wieso fragst du?" Sirje sah Emily neugierig an.

"Nur so." Emily zuckte mit den Schultern. "Aber von mir aus können wir gerne mit dem Unterricht anfangen. Ziel, Wille und Bedacht. Wenns nicht funktioniert, lande ich halt wieder bei dir."

"Na, du hast einen Optimismus", sagte Sirje kopfschüttelnd.

Tatsächlich tauchten Yuna und Charlie nach dem Essen auf. Der Unterricht konnte allerdings nicht starten, ohne dass Charlie noch einen Teller Nudeln futterte. Emily wunderte sich schon nicht mehr über seinen Hunger.

"Zieh dich warm an", sagte Charlie zwischen zwei Bissen. "Es wird kalt."

"Ach nee, das habe ich langsam schon gelernt", meinte Emily.

"Was Charlie meint, ist, dass du wirklich deine wärmsten Sachen anziehen solltest", erklärte Yuna. "Um Apparieren zu üben, müssen wir das Reservat verlassen. Ich war zwar dafür, dass wir zum Üben an den nächstbesten Strand sollten, aber nun ja, Ende Februar bringt das auch nicht viel."

Charlie verdrehte nur die Augen, während Emily aus ihrer Kammer noch mehr warme Kleidung hervorzog. Als Charlie endlich mit dem Essen fertig war, verließen die drei die Hütte und gingen zum Nordende des Reservates.

Hinter dem Verwaltungsgebäude endete nämlich der Schutzzauber und Apparieren war dort wieder möglich. Kaum hatten sie einen Schritt hinter dem Gebäude hervor gemacht, packte Charlie auch schon Emilys Hand und mit einem leisen Knall, verschwanden die beiden.

Emily hatte keine Ahnung, wo sie überhaupt gelandet waren. Sie waren immer noch in den Bergen, aber welche das nun wieder waren? Charlie hatte sie in ein kleines Tal gebracht, das sehr viel niedriger zu liegen schien als das Reservat, denn hier lag bedeutend weniger Schnee. Ansonsten waren hier nur wenige, knorrige Bäume zu erkennen und hier und da ein paar morsche Scheunen. Es sah ziemlich trostlos aus.

"Wo ist Yuna?", fragte Emily.

Charlie sah besorgt umher. "Wenn sie tatsächlich an einem Strand gelandet ist, dann bringe ich sie um."

Emily blickte etwas skeptisch drein. Irgendetwas war mit Charlie, dass er so schlechte Laune hatte. "Hast du dich mit Fleur gestritten?"

"Nein", sagte Charlie, nur um dann zu Emily herumzuwirbeln und sie durchdringend anzusehen. "Was hast du da gesagt?"

"Ich habe Fleur heute Morgen getroffen", erzählte Emily beiläufig. "Sie hat sich mit dir getroffen, hat sie gesagt."

"Hast du jemanden davon erzählt?" Charlie packte Emily bei den Schultern. "Dass sie hier war, darf niemand wissen, verstanden?"

"Natürlich nicht." Emily schüttelte sich los. Nie und nimmer hatten die beiden sich nur über Hochzeitsvorbereitungen unterhalten.

"Dann ist ja gut. Der Besuch muss auch geheim bleiben", sagte Charlie eindringlich. "Du darfst niemanden davon erzählen."

"Das habe ich schon beim ersten Mal verstanden." Emily verschränkte die Arme. "Vielleicht kann mir ja auch jemand mal was erzählen, anstatt-"

"Yuna, wo hast du gesteckt!" Charlie hatte sich wieder aufgerichtet und brüllte Yuna an, die gerade zu den beiden gelaufen kam.

Yuna hob abwehrend die Hände. "Langsam, langsam. Moreau hat uns gesehen und wollte wissen, wo wir hin wollen. Hab ihm dann erzählt, dass wir nur kurz ins Dorf wollen. Dann wollte er mir was von seiner Forschung erzählen und ich konnte ihn kaum abwimmeln." Sie sah ihn herausfordernd an. "Zufrieden?"

"Nein, du weißt ganz genau, dass wir immer zu zweit bleiben sollen."

"Merlin, Charlie. Krieg dich wieder ein, ja? Es ist nichts passiert", erwiderte Yuna, die Stirn gerunzelt. Sie zog ihren Zauberstab hervor. "Aber du hast so dermaßen schlechte Laune, dass das nichts bringt, wenn du Apparieren übst. Du kannst froh sein, dass du weder Emily noch dich zum Splintern gebracht hast."

Charlie biss sich auf die Unterlippe und blickte Yuna grimmig an. Dann nickte er. "Du kannst Ari rufen. Aber ich gehe erst, wenn sie da ist."

"Schön, dass du wenigstens einmal auf uns hörst." Yuna schwang ihren Zauberstab und murmelte leise: "Expecto Patronum." Ein kleiner, hell leuchtender Vogel brach aus der Spitze ihres Zauberstabes hervor und setzte sich auf ihre ausgestreckte Hand. Sie flüsterte ihm eine Nachricht zu und ließ ihn dann fliegen.

Fasziniert starrte Emily dem Patronus hinterher. Bei Yuna hatte sie sich zwar eigentlich einen ganz anderen Patronus vorgestellt, aber irgendwie passte es dennoch. "Warum schickst du einen Patronus? Sind hier Dementoren?" Emily wollte schon ihren Zauberstab ziehen, auch wenn sie keinerlei Anzeichen dafür verspürte, dass Dementoren nahe waren.

Yuna grinste verschmitzt. "Keine Sorge. Das ist nur unser Weg um Nachrichten auszutauschen."

"Du sollst ihr nicht zu viel verraten, Yuna", grummelte Charlie.

"Ach halt die Klappe."

"Könnt ihr mir das auch beibringen?", fragte Emily begeistert.

"Nein, das ist nur für Mitglieder des Ordens", erklärte Charlie.

"Dann nehmt mich einfach in den Orden auf-"

"Nein, du bist viel zu jung."

Beinahe hätte Emily mit dem Fuß aufgestampft, aber das hätte nun wirklich allen gezeigt, dass sie zu jung war. Aber ein Blick auf Charlies grimmige Miene, ließ sie verstummen.

Still warteten sie bis Ari neben ihnen auftauchte. Charlie nickte nur und verschwand dann postwendend.

"Puh", stieß Yuna hervor. "Das war ja kaum auszuhalten. Weißt du was mit ihm los ist?"

Ari sah Emily prüfend an, bevor sie sich entschied zu antworten. "Fleur hat schlechte Nachrichten vom Orden gebracht. Eine Mission, an der Charlie beteiligt war, ist am Ende schief gegangen." Selbst Emily war klar, dass dies bedeutete, dass Menschen gestorben waren. Menschen, die der Orden versucht hatte, zu retten.

"Verdammt", kam es von Yuna. "Das erklärt natürlich einiges."

"Aber mit seiner Freundin ist alles in Ordnung?", wagte Emily zu fragen.

"Seiner Freundin?", fragte Yuna irritiert. "Natürlich ist mit der alles in Ordnung? Die steht da drüben?" Sie zeigte auf eine lachende Ari.

Jetzt war es an Emily irritiert dreinzublicken. "Aber du hast doch heute morgen erzählt-"

"Das war nur ein Scherz", lachte Ari. "Charlie und ich sind schon seit längerem zusammen, aber die Weasleys wissen bisher nichts davon. Familien können sehr anstrengend sein." Sie seufzte. "Insbesondere wenn es zum Teil Blacks sind."

"Ich verstehe hier gar nichts mehr." Yuna schüttelte den Kopf.

Schnell erzählte Emily davon was sie heute Morgen beobachtet hatte, daraufhin musste Yuna auch lachen.

"Aber wieso kommt es, dass du auch eine Black bist?", fragte Emily Ari.

"Wie groß ist die Chance, dass du es selbst herausfindest?", meinte Ari gutmütig. "Aber es ist sowieso ein offenes Geheimnis, weil meine Mutter sehr viel darauf hält zwei Kinder mit Pollux Black gezeugt zu haben. Pollux Black ist der Großvater mütterlicherseits von Sirius, also der Vater von Walburga. Du kennst das tolle Porträt von ihr?"

"Nachdem Pollux in einer arrangierten Ehe steckte, hat er seinen Spaß eher außerhalb gesucht. Ich vermute, dass es noch diverse uneheliche Black-Kinder gibt, aber nun ja. Meine Mutter hat definitiv ihr Kapital aus der ganzen Affäre gezogen." Ari klang nicht sonderlich begeistert von ihrer Mutter. "Ich habe Pollux nie kennen gelernt, er ist noch vor meiner Geburt gestorben."

"Und was ist mit deiner Schwester?", fragte Emily. "Noah hat mal erwähnt, dass du eine hast."

"Die liebe Selene", seufzte Ari. "Sie ist drei Jahre älter als ich. Tatsächlich bildhübsch und total schlau. Vertrauensschülerin und Schulsprecherin. Beste ihres Jahrgangs. Und die perfekte Tochter. Sie wurde vor zwei Jahren mit dem ältesten Sohn der Notts verheiratet und erwartet ihr erstes Kind."

"Selene ist der Grund warum du im Orden bist", fügte Yuna hinzu. "Allerdings muss ich dir recht geben. Ich habe deine Schwester einmal auf einer Party meiner Mutter getroffen, die ist wirklich schwindelerregend perfekt."

"Was hat denn Selene mit dem Orden zu tun?", fragte Emily interessiert. Bloß sich keine Gelegenheit entgehen lassen, irgendetwas zu erfahren.

"Weil ich durch sie eine Verbindung zu Todessern habe, die ja irgendwann einmal nützlich sein könnte", sagte Ari. Ein Hauch von Verbitterung schien auf ihrem Gesicht zu liegen, doch dieser Ausdruck verschwand so schnell wieder, dass Emily dachte, sie hätte sich ihn nur eingebildet. "Zu mehr sind wir aber nicht von Nutzen."

"Wie meinst du das denn?"

"Ari", sagte Yuna leise. "Wir können Emily nicht mehr erzählen, nicht solange die Anderen nicht zugestimmt haben-"

"Du hast Recht. Eigentlich haben wir dir schon viel zu viel erzählt."

"Eine Frage noch", warf Emily ein. "Yuna, warum bist du im Orden?"

Yuna und Ari tauschten einen Blick, dann zuckte mit Yuna mit den Schultern. "Ach was solls. Ich bin Dumbledore aufgefallen, weil ich euch in Hogwarts kennen gelernt habe. Dann hat er Nachforschungen angestellt und festgestellt, dass die Präsidentin der Magischen Gemeinschaft von Estland meine Mutter ist. Ich sehe ja ein, dass er auch Verbündete im Ausland braucht, aber mehr als das ich ein paar gesellschaftliche Anlässe besuchen darf, ist nicht drin. Ansonsten ist Dumbledore auch nicht sonderlich auskunftsfreudig. Wir würden gerne mehr machen, verstehst du?"

Das verstand Emily nun wirklich zu gut. Sie erinnerte sich an den Sommer am Grimmauldplatz, als es auch ein ständiger Kampf mit den Erwachsenen war um überhaupt etwas zu erfahren. "Und was würdet ihr machen?"

"Dir erst einmal Apparieren beibringen", antwortete Ari grinsend und damit war das Thema beendet.

Aber nur fürs Erste, schwor sich Emily.

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Das neueste Kapitel für Kinder des Krieges hat den Zeitplan für dieses Buch etwas durcheinander gebracht :)

Yunas Patronus ist im Übrigen eine Rauchschwalbe, eins der Nationalsymbole von Estland.


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