2. Der Orden
2. Der Orden
Die kalte Luft, die Emily ins Gesicht fuhr, ließ sie erschaudern, aber sie fühlte sich zumindest ein bisschen wacher. Unter ihnen erstreckte sich ein riesiges Meer aus Lichtern, dessen Ausläufer sich quer durch das Land zogen und scheinbar alle in einem Punkt mündeten, London.
Es dauerte nicht lange bis sie London erreichten, eine Masse aus bunten Lichtern und nur wenigen Flecken von tiefem Schwarz. Emily war froh, denn inzwischen hatte sich die kühle Luft in Eiseskälte verwandelt und es wurde nicht besser, dadurch dass Moody, paranoid wie er war, immer wieder darauf bestand durch Wolken zu fliegen und tausend Umwege zu nehmen, damit man sie nicht sah.
Doch irgendwann ertönten die heißersehnten Worte. „Zeit zum Landeanflug“, rief Remus.
Die Gruppe landete auf einem ungepflegten Stück Gras inmitten der Stadt, rundherum standen lange Reihen von Häusern, die genauso dreckig und schmuddelig aussahen. Die Straßenlampen gaben nur ein schwaches Licht ab, doch Moody zog etwas aus seiner Tasche, das wie ein Feuerzeug aussah, klickte ein paar Mal und schon standen sie im Dunkeln.
Emily zog zitternd den dicken Mantel, den sie sich übergezogen hatte, fester um sich und folgte Sophia über die Straße. Als sie den Häusern näher kamen, hörte Emily laute Musik aus einem der Zimmer wummern und die Häuser sahen noch schäbiger aus. Was wollten sie hier?
„Hier.“ Sophia reichte Emily einen schmalen Streifen Pergament. „Lesen und merken.“
Im Licht von Sophias Zauberstab, blickte Emily auf das Blatt. Das Hauptquartier des Phönixordens befindet sich am Grimmauldplatz Nummer Zwölf, London.
Verwirrt sah Emily zu Sophia, doch diese bedeutete ihr zu schweigen und verbrannte das Blatt. Das selbe tat Moody, er hatte Harry den Zettel gezeigt.
Doch Emily sah keine Nummer Zwölf, es gab nur Elf und Dreizehn.
„Denkt an das, was ihr euch gerade eingeprägt habt“, erklärte Remus leise.
Gedanklich wiederholte Emily die Worte und mit einem Mal erschien eine ramponierte Tür zwischen Elf und Dreizehn, dicht gefolgt von dreckigen Mauern und Fenstern. Das Haus hätte auch gut die Kulisse für einen Horrorfilm sein können.
Moody scheuchte Emily und Harry vor sich her, hoch zur Tür, die Remus mit einem Klopfen seines Zauberstabs gegen das schwarze Holz öffnete. Im Vorbeigehen sah Emily noch das der Türklopfer die Form einer Schlange hatte.
„Drinnen bloß nichts anfassen“, warnte Sophia die beiden noch als sie ins Haus traten. Nacheinander traten alle ein und Moody schloss die Tür, so dass sie alle im Dunkeln standen. Ein Zauberstab traf Emily auf dem Kopf und etwas Heißes schien nun ihren Rücken hinuntertröpfeln, der Desillusionierungszauber war wieder aufgehoben.
Im Haus schien es nicht viel wärmer als draußen zu sein und die Dunkelheit verbesserte Emilys Eindruck nicht wirklich. Von irgendwoher ertönte ein leises Zischen als die uralten Gaslampen ansprangen. Im schwachen Licht erkannte Emily, dass sie einem schmalen Flur standen, an dessen Ende eine Treppe nach oben führte. An den Wänden schälten sich schon die Tapeten ab und der Teppich war zerschlissen.
Eine Tür klapperte und dann tauchte Mrs Weasley auf, die Harry und Emily sofort umarmte. „Oh, wie schön euch zu sehen! Ihr seht schmal aus, wir müssen euch aufpäppeln, aber ich fürchte es wird noch ein bisschen dauern, bis es Abendessen gibt.“ Dann wandte sie sich an die anderen, die immer noch hinter ihnen standen. „Er ist gerade angekommen, die Versammlung hat begonnen.“
Einer nach dem anderen eilte an den Zwillingen vorbei und verschwand hinter der gleichen Tür, aus der Mrs Weasley aufgetaucht war.
„Die Versammlung ist nur für Mitglieder des Ordens. Ron, Hermine und Inga sind auch oben, ihr könnt gemeinsam warten“, erklärte Mrs Weasley.
Emily horchte beim Namen ihrer besten Freundin auf, auch wenn die Müdigkeit sie schon wieder überfiel. Inga hatte ihr letztes Schuljahr noch erzählt, dass ihre Eltern und ihr Bruder in den Widerstand gehen würden, aber sie hatte Emily nicht geschrieben, dass sie hier war.
Mrs Weasley führte Emily und Harry nach oben, vorbei an mottenzerfressenen Vorhängen und aufgespießten Köpfen von Hauselfen. Langsam fragte sich Emily wirklich ob Moody und die anderen sie in das richtige Haus gebracht hatten? Hier konnte auch irgendein dunkler Zauberer leben.
Auf dem zweiten Treppenabsatz blieben sie stehen. „Eure Zimmer sind hier. Emily, ich habe dich bei Inga mit einquartiert, am Ende des Flurs neben Hermine und Ginny. Harry, dein Zimmer ist hier rechts“, sagte Mrs Weasley und eilte dann schon wieder die Treppe hinunter.
Keine Sekunde später tauchte Hermine auf, so schnell, dass man nur ihre buschigen braunen Haare erkannte. Sie umarmte Emily so fest, dass sie beinahe keine Luft mehr bekam und ließ dann von ihr ab, nur am dann Harry genauso zu umarmen. Dabei redete sie unglaublich schnell. Emily kam gar nicht so schnell hinterher.
Hinter Hermine tauchten Inga und Ron auf. Ingas Haare waren länger und lockiger geworden, außerdem war sie genauso wie Ron noch ein ganzes Stück in die Höhe geschossen. Allerdings glitzerten Ingas blaue Augen genauso fröhlich wie immer. Sie grinste Emily an.
„Dumbledore hat uns schwören lassen, dass wir euch nichts erzählen“, sagte Ron gerade. Hermine hatte auch schon so etwas gesagt, wenn Emily sie richtig verstanden hatte.
Emily rieb sich die Schläfen, sie war schon wieder, besser gesagt, immer noch so erschöpft und müde. Am liebsten würde sie sich jetzt einfach nur auf ihr Bett legen und drei Tage lang schlafen.
„Er glaubte wohl es wäre das Beste“, sagte Hermine. „Dumbledore, meine ich.“
„Ich glaub, er dachte, ihr wärt bei den Muggeln am sichersten aufgehoben“, fügte Ron hinzu.
„Jaaa?“, erwiderte Harry. „Ist einer von euch diesen Sommer vielleicht von Dementoren angegriffen worden.“
„Na ja nein – aber darum hat er euch ja ständig bewachen lassen“, sagte Ron.
Inga legte einen Finger auf die Lippen und bedeutete Emily ihr leise zu folgen. Neugierig folgte Emily Inga, die sie die Treppe hinaufführte.
„Hier oben ist Fred und Georges Zimmer“, erklärte Inga. „Außerdem haben sie hier noch ein paar Zimmer für die aus dem Orden. Meistens Lasse, Tonks oder irgendwer anderes von den Jüngeren. Hier ist es lustiger. Wie geht’s dir im übrigen? Du siehst gar nicht gut aus.“
„Hmm“, murmelte Emily und zog die dicke Jacke noch enger, ihr war immer noch nicht wärmer geworden. „Hätte nicht zaubern sollen. Ansonsten geht’s ganz gut.“
„Naja, irgendwer aus dem Orden kann dich bestimmt wieder heile machen“, erwiderte Inga leichthin.
„Was weißt du eigentlich über den Orden?“, fragte Emily. „Und seit wann bist du hier?“
„Eigentlich fast die ganzen Ferien über schon“, antwortete Inga. „Wir waren am Anfang ein paar Tage in Schweden, aber dann haben sie meine Mama wieder zurück gerufen und seitdem sitze ich hier. Es ist ganz okay hier, besser als alleine zu Hause rum zu sitzen. Über den Orden weiß ich auch nicht so viel. Es ist eine Widerstandsorganisation, die einzige wahrscheinlich, so wie Fudge Du-Weißt-Schon-Wers Rückkehr leugnet. Fred und George spionieren schon mal die Treffen aus, aber das klappt auch nicht mehr so gut. Lasse erzählt mir mal was, aber nie was wichtiges.“
Inga öffnete eine Tür am Anfang des Flurs, hinter der das Zimmer von Fred und George lag. Die beiden hielten irgendwas fleischiges, rosafarbenes in der Hand.
„Hallo Jungs, ich hab euch wen mitgebracht“, verkündete Inga fröhlich. „Die Versammlung hat im Übrigen angefangen, Ginny checkt gerade unten die Lage.“
Die beiden Jungen begrüßten Emily begeistert und zeigten ihr gleich ihre neueste Erfindung, die Langziehohren, eben jenes fleischiges, rosafarbenes Zeug, das sie in den Händen hielten. Damit hatten sie bis lang immer den Orden ausspioniert, wenn ihnen schon keiner etwas sagen wollte und hatten zumindest ab und zu mal Erfolg.
Emily ließ sich auf eins der ungemachten Betten fallen und gähnte. „Tschuldigt, bin noch etwas müde.“
„Etwas?“ Inga musterte Emily kritisch. „Du siehst ehrlicherweise aus als ob du viel zu lange nicht geschlafen hast. Sind das immer noch die Nachwirkungen?“
„Geht schon“, wehrte Emily ab. „Ich bin nur noch müde, sonst ist alles okay. War alles zu anstrengend.“ Sie gähnte erneut, es war immer schwieriger die Augen aufzuhalten, hier war es so angenehm warm. Sie zwang sich ihre Augen wieder aufzureißen. „Also, was habt ihr über den Orden erfahren?“
„Willst du dich nicht lieber erst ausruhen?“, fragte George. „Wir können dir morgen alles erzählen.“
„Genau, so schnell kommen wir eh nicht weg“, fügte Fred hinzu. Er schüttelte sein Langziehohr, aus dem es nur rauschte. „Irgendwas stört den Empfang.“ Wieder schüttelte er das Ohr und jetzt ertönte laut Harrys Stimme, der sich wütend darüber beschwerte, dass man ihm und Emily nichts gesagt hatte.
„Ich wusste gar nicht, dass Harry so laut werden kann“, meinte Fred fast schon bewundernd zu Emily.
Doch Emily war schon auf dem Bett zusammen gesunken und eingeschlafen.
***
Als Emily aufwachte, wusste sie erst nicht wo sie war. Die Laken fühlten sich so weich an und auch das Bett war breiter als ihre Matratze bei den Dursleys. Im schwachen Dämmerlicht erkannte sie ein weiteres Bett, das unter dem riesigen Fenster stand. Dann eine Kommode, darüber hing ein Spiegel und einen Stuhl, auf dem sich die Klamotten türmten.
Jemand hatte ihr die dicke Jacke ausgezogen und die Brille abgenommen und so tastete sie im Dunkeln auf dem Nachttisch herum, bis ihre Finger gegen das Gestell stießen und es beinahe herunter geschmissen hätten.
Mit einem Mal flammte ein helles Licht in der Dunkelheit auf und Emily kniff vor Schreck die Augen wieder zusammen als das Licht sie blendete.
„Keine Angst“, sagte eine Männerstimme. „Ich bins nur.“
„Remus?“
Das Licht wurde schwächer, Remus hielt eine Hand um seinen Zauberstab herum um den grellen Lichtschein abzuschwächen. „Genau der.“ Ein schwaches Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
„Wie lange habe ich geschlafen? Wo bin ich?“
„Inga, Fred und George haben uns Bescheid gesagt, dass du einfach so eingeschlafen bist“, erklärte Remus geduldig. „Wir haben dich in dein und Ingas Zimmer gebracht. Du hast fast zwei Tage geschlafen, so erschöpft warst du.“
„Was?“, rief Emily erschrocken aus. „So lange?“
„So wie es scheint sind es immer noch Nachwirkungen des Gifts“, sagte Remus. „Madam Pomfrey hat uns schon ein paar Tränke geschickt, damit sollten wir alles in den Griff bekommen. Sie meinte, du hättest viel zu wenig Nährstoffe bekommen, sonst wäre das längst schon besser.“ Er runzelte die Stirn.
„Ich hab ja auch mehr oder weniger nur geschlafen“, murmelte Emily verlegen. „Was habe ich sonst noch verpasst?“
„Nichts wichtiges“, beruhigte Remus sie.
Unausgesprochen klang mit, dass die Sachen sie auch nichts angingen. Nun, dann würde sie halt die Weasleyzwillinge und Inga fragen, die am besten Bescheid wussten.
„Hier.“ Es klapperte kurz, dann reichte Remus Emily mehrere Phiolen mit Zaubertränken. „Nimm die, Stärkungstrank und irgendwelche Nährstofftränke.“
Seufzend nahm Emily einen nach dem anderen, immerhin schmeckten die Tränke nicht so fürchterlich wie die meisten. Danach schlug sie die Decke beiseite und versuchte aufzustehen. Remus musste sie wieder auffangen, weil ihre Beine nachgaben, doch sie weigerte sich wieder ins Bett zu gehen.
Remus verließ das Zimmer, damit Emily sich in Ruhe fertig machen und umziehen konnte, dann begleitete er Emily nach unten in die Küche.
„Wem gehört eigentlich das Haus?“, fragte Emily.
„Sirius“, antwortete Remus mit einem Seufzer. „Er hat hier allerdings nicht mehr gewohnt seitdem er sechzehn war, musst du wissen. Aber das Haus hat den Vorteil, dass uns keiner hier vermutet und es fast so gut geschützt ist wie Hogwarts.“
„Das erklärt einiges“, murmelte Emily als sie die Köpfe der Hauselfen passierten.
In der Küche wurde Emily mit großem Hallo begrüßt. Abgesehen von den Weasleykindern, Hermine und Inga, saßen dort noch Sirius, Lasse und Elina Bergström. Die beiden sahen müde aus, als hätten sie die Nacht durch gearbeitet. Emily würde es nicht wundern, wenn dies wirklich so wäre, schließlich waren beide Auroren.
Mrs Weasley verteilte gerade das Mittagessen und alle griffen herzhaft zu. In einem unbeobachteten Moment flüsterte Inga Emily ins Ohr: „Wir haben neue Informationen. Erzähl dir nachher alles.“
Emily nickte nur und widmete sich dann wieder ihrem Essen, währenddessen verkündete Mrs Weasley, dass sie sich nun um den Rest des Salons kümmern konnten, denn die meiste Zeit verbrachten die Jüngeren damit das Haus aufzuräumen und wieder etwas bewohnbar zu machen.
„Emily, du bist natürlich ausgenommen“, sagte Mrs Weasley. „Du musst dich noch erholen.“
„Hmm, danke.“ Emily wusste nicht ob sie froh darüber sein sollte nicht mit aufräumen zu müssen oder ob sie sich darüber ärgern sollte, dass alle sie für schwach hielten.
„Egal, was du denkst, sei froh, dass dir das Putzen erspart bleibt“, flüsterte George ihr zu. „Die Hälfte aller Sachen in diesem Haus versucht dich umzubringen. Außerdem hasse ich Putzen.“
Das ließ dann doch ein Lächeln auf Emilys Gesicht erscheinen.
„Quetsch lieber Sirius oder einen der anderen aus“, kam es jetzt von Inga. „Nutz die Zeit.“
„Okay.“ Das klang zumindest mal nach einem sinnvollen Zeitvertreib.
Nach dem Essen scheuchte Mrs Weasley alle nach oben, auch wenn alle stöhnten und maulten. Elina und Lasse gingen ebenfalls, sie wollten nach Hause um den verlorenen Schlaf nachzuholen. Zurück blieben nur Remus und Sirius.
„Feuerfell, wie geht’s dir?“, fragte Sirius und setzte sich auf den Stuhl neben Emily.
„Besser als vorher“, erwiderte Emily. „Madam Pomfreys Tränke haben echt was gebracht.“ Zum ersten Mal seit langem, war Emily auch nicht mehr müde und erschöpft. „Was habt ihr die ganze Zeit gemacht?“
Sirius verzog das Gesicht. „Ich war die ganze Zeit hier eingesperrt. Das Ministerium ist immer noch hinter mir, die Todesser wissen mittlerweile bestimmt, dass ich ein Animagus bin, also bin ich praktisch nutzlos.“
„Hast du was von Leo gehört?“, fragte Emily einer spontanen Eingebung folgend. Außer einen kurzen Brief zu ihrem Geburtstag hatte sie von Leo nichts gehört und langsam machte sie sich wirklich Sorgen um ihren Freund. Wer weiß was seine Familie ihm dafür antun würde, dass er mit Harry Potters Zwillingsschwester zusammen war.
„Leo? Welcher Leo?“
„Leo Lestrange“, erwiderte Emily. „Dein Neffe oder so.“
„Was willst du mit einem Lestrange?“, sagte Sirius verwirrt.
„Bevor du noch einen Anfall bekommst“, meldete sich jetzt Remus zu Wort. „Leo ist genauso wie Emily in Gryffindor.“
Sirius starrte Emily und Remus für einen Moment ungläubig an. „Ha“, rief er dann aus. „Das geschieht Bella recht. Ihr Erstgeborener ein Gryffindor. Warum sagt mir keiner, dass ich doch noch so etwas wie vernünftige Verwandtschaft habe? Andromeda und Tonks werden begeistert sein.“
„Wer ist Andromeda?“, fragte Emily.
„Ich habe drei Cousinen“, erklärte Sirius. „Bellatrix, Leos und Katharinas Mutter, Narcissa, die inzwischen mit Malfoy verheiratet ist und Andromeda. Sie ist genauso wie ich von der Familie enterbt worden. Sie hat nämlich einen muggelstämmigen Zauberer geheiratet, Tonks ist ihre Tochter. Bellatrix und Narcissa hängen der Familienideologie an.“
„Das habe ich auch gemerkt“, seufzte Emily. „Leo und Katharina wohnen nämlich bei den Malfoys. Katharina ist allerdings in Slytherin gelandet, irgendwer meinte, sie sieht ihrer Mutter so ähnlich. Leo hat sich nur einmal bei mir gemeldet, ich fürchte die Malfoys machen ihm irgendwelche Probleme.“
„Ich werde mich mal darum kümmern“, antwortete Sirius. „Ich bin immer noch das Oberhaupt des fürnehmen und gar alten Haus der Blacks.“ Er verdrehte die Augen bei diesen Worten.
„Habt ihr sonst noch etwas gemacht?“, fragte Emily. „Was macht der Orden überhaupt die ganze Zeit?“
Remus und Sirius tauschten einen Blick. „Da wir es Harry und den anderen gestern Abend auch erzählt haben, kann Molly nichts dagegen sagen“, erwiderte Remus schließlich.
„Dank Harry konnte Dumbledore den Orden schon eine Stunde nach Voldemorts Rückkehr wieder ins Leben rufen, musst du wissen“, begann Sirius.
Emily nickte. „Inga hat mir davon erzählt, das war noch im Krankenflügel.“
„Genau“, sagte Sirius. „Seitdem versuchen wir die Zaubererwelt davon überzeugen, dass Voldemort wieder zurück ist. Das ist nicht ganz so einfach, Fudge hat ne ziemlich große Rede gehalten in der er versichert hat, dass alles sicher ist. Dass er an seinen Lügen nicht erstickt ist, ist aber auch alles.“
„Sirius“, mahnte Remus leise. „Wir können nicht so offen agieren, wie wir es gerne würden. Die meisten haben Jobs in wichtigen Positionen im Ministerium und wir können es uns nicht leisten die Informationen zu verlieren, die sie uns geben. Außerdem bin ich immer noch ein Werwolf und Sirius ein verurteilter Massenmörder, also nicht unbedingt die verlässlichsten Quellen in den Augen der Leute.“
„Und was ist mit Dumbledore?“
„Fudge verleumdet ihn die ganze Zeit, genauso wie Harry. Sagt alles sind Lügen“, antwortete Sirius. „Wenn du mich fragst, hat der nur Angst um seinen Job.“
„Fudge weiß, dass wenn der Krieg ausbricht, er seinen Job los ist“, erklärte Remus. „Er ist ein Friedensminister. Er fürchtet, dass Dumbledore ihn ersetzen will. Aber Dumbledore hat deutlich genug gemacht, dass er den Posten nicht will. Er hat genug mit Hogwarts und dem Orden zu tun. Er ist der einzige, der weiß was Voldemort gerade macht.“
„Und was macht Voldemort?“
„Versucht genauso wie wir Anhänger zu gewinnen. Riesen, Leute, die er erpresst oder verhext. Wie ist ihm egal. Genauso wie damals.“ Ein bitterer Zug schlich sich in Sirius Gesicht. „Allerdings hat er noch ganz andere Pläne. Er ist auf der Suche.“
„Nach was?“ Emily wurde langsam ungeduldig.
„Etwas, dass er das letzte Mal nicht hatte. Eine Waffe zum Beispiel“, sagte Sirius.
„Was für eine Waffe? Gibt es noch etwas Gefährlicheres als den Todesfluch?“ Emily runzelte die Stirn.
„Waffe ist nicht im wörtlichen Sinn zu verstehen“, erwiderte Remus. „Man kann vieles als Waffe verwenden, Wörter sind ein gutes Beispiel dafür. Aber mehr sollten wir dir nicht sagen, die anderen wissen auch nicht mehr.“
„Komm schon“, bettelte Emily. „Du hast doch immer gesagt, dass wir ganz viel lernen sollen und Wissen nicht schadet.“
Sirius fing bellend an zu lachen. „Moony, jetzt werden deine Worte schon gegen dich verwendet.“ Er beugte sich vor und wuschelte durch Emilys Haar. „Feuerfell, du machst dich.“
Auch auf Remus Gesicht erschien ein Lächeln. „Trotzdem. Manches Wissen ist zu gefährlich für dich. Lies lieber deine Schulbücher.“
Als Antwort streckte ihm Emily nur die Zunge heraus sehr zur Belustigung von Sirius.
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