Hi!
Da es letztens ein kleines Missverständnis gab, sollte ich vielleicht kurz erwähnen, dass die ganze Story nur aus Harrys Sicht geschrieben ist. :)

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Interessiert starren Niall, Liam und Josie mich an, sobald ich vor der Theke stehe und mich dagegen lehne.

"Ist er es?", möchte Jo neugierig von mir wissen und ich blase die Luft laut aus.

"Müsst ihr nicht arbeiten?", murre ich, doch sie regen sich keinen Millimeter. War ja klar.

"Ja."

Liam zischt mit einem Grinsen auf den Lippen ab, während die anderen beiden den bekannten Unbekannten und das Mädchen beobachten.

"Hey, Leute", mache ich sie auf mich aufmerksam und setze ein ironisches Lächeln auf, "Glotzt noch auffälliger."

Jo lässt sich unzufrieden auf den Hocker hinter sich plumpsen. Niall hingegen starrt so lange, bis ich ihm unsanft auf den Fuß trete. Fluchend nimmt er einen Schritt Abstand von mir und boxt mir gegen meinen Oberarm.

Er räuspert sich und flüstert leise: "Heiß ist er schon."

Nun kann ich nicht anders, als ihm einen Schlag auf dem Hinterkopf zu verpassen. Kichernd huscht er davon. Genervt atme ich aus und widme mich Jo. Man kann ihr deutlich ansehen, dass sie versucht ein breites Grinsen zu unterdrücken. Ich gehe gar nicht darauf ein und lasse sie einfach machen.

"Das ist so komisch."

Das Grinsen auf ihren Lippen wird kleiner und sie legt den Kopf schief. "Wieso?"

Unsicher hebe ich meine Schultern und wage einen Blick in die Richtung des fremden Menschen. Er betrachtet sein Gegenüber, das sich vor Lachen fast gar nicht mehr einkriegen kann. Ein paar wenige Worte lassen das Mädchen noch mehr kichern und man kann im Ausdruck des Mannes erkennen, wie glücklich es ihn macht sie so zu sehen. Süß.

"Er sieht gar nicht aus wie ein FruchtZwerg-Eis Liebhaber", teilt sie mir mit, wobei mir auffällt, dass sie wieder von dem Hocker aufgestanden ist, um die beiden besser beobachten zu können.

"Da stimme ich dir zu", meine ich und wende meinen Blick zu ihr. "Aber das Aussehen muss nichts über einen Menschen aussagen." Jo nickt.

"Stimmt schon. Aber er wirkt sympathisch." Jetzt sieht auch sie wieder zu mir.

"Findest du?", möchte ich wissen und sie nickt kräftig.

"Hm. Ich weiß nicht. Irgendwie passt das alles nicht zusammen. Er sieht so ... unbeschreiblich aus."

Josie hebt skeptisch eine Augenbraue. "Was soll das denn bitte heißen? Schau ihn dir an. Braune Haare, lacht viel, süß, hübsch. Und schon ist er beschrieben."

"Nein, das meine ich nicht. Ich meine seine Ausstrahlung und wie er mit einem redet. Und dann seine Augen, der Augenkontakt beim Gespräch. Das habe ich so noch nie erlebt und es passt irgendwie nicht zusammen. Er wirkt so einfach, aber alles an ihm schreit, dass er nicht einfach nur einfach ist. Der Typ verunsichert mich", murmle ich, während ich ihn weiter beobachte.

Ich höre sie seufzen. Ein Blick zu ihr verrät mir, dass sie, wie so oft, mit den Augen rollt und sich eine Wasserflasche aus dem kleinen Kühlschrank stibitzt.

"Das ergibt keinen Sinn, Harry. Das ist einfach nur kompletter Bullshit. Aber mich geht es ja auch gar nichts an." Nach den Worten würdigt sie mir keinen Blick mehr. Dementsprechend kann ich schwer beurteilen, ob sie jetzt vielleicht genervt oder sogar sauer auf mich ist. Den Anschein macht sie nämlich gerade. Ich lasse sie mal.

Ein weiterer Blick zu den beiden Gästen, lässt mich nachdenken. Auch wenn der Typ etwas eigenartig wirkt und mich irritiert, weckt er die Neugierde in mir. Aber nicht nur er, sondern auch das braunhaarige Mädchen. Sie beide. Sie wirken so besonders.

Ich muss zugeben, das erste Zusammentreffen unsererseits war nicht das Beste, das spielt wohl auch eine große Rolle an meiner Unsicherheit. Dennoch will ich ihm einfach aus dem Weg gehen, was jedoch schwer werden könnte, wenn er meint, nun öfter herkommen zu müssen. Aber wieso sollte er? Ich war schließlich nicht besonders liebevoll zu ihm.

Oh man, vielleicht sollte ich mit Ramon darüber reden. Er wird mir bestimmt einen guten Rat geben können. Vielleicht. Hoffe ich.

Ich stoße mich von der Theke ab und arbeite weiter. Dabei vergeht die Zeit zum Glück relativ schnell. Menschen betreten und verlassen den Shop nach und nach. Doch die zwei speziellen Gäste bleiben fast den ganzen Tag und ich weiß nicht so ganz, was ich davon halten soll. Selbst das verunsichert mich, weswegen ich es einfacher Weise auf das regnerische Unwetter draußen schiebe. Sie werden schon noch gehen.

~

Es ist nun schon fast Abend, langsam fangen wir mit der Nacharbeit an. Immer mehr leert sich der Laden, bis nur noch die letzten beiden anwesend sind. Ich atme tief durch und schreite auf sie zu. Insgeheim habe ich gehofft, dass Liam das übernimmt, aber natürlich hat er besseres zu tun.

Der junge Mann hält wieder Augenkontakt mit mir, sobald ich vor ihrem Tisch stehe, und ich zwinge mich zu einem freundlichen Lächeln.

"Kann ich euch noch etwas bringen? Wir schließen demnächst."

Da sie keinen weiteren Wunsch haben, verschwinde ich kurz, damit ich ihm die Rechnung bringen kann. Während diese gedruckt wird, schnappe ich mir einen Kugelschreiber aus einer Schublade, um den er mich gebeten hat.

Hastig eile ich zu ihnen zurück, überreiche sowohl die Rechnung, als auch den Stift. Er zahlt und ich bedanke und verabschiede mich, um schnell zu fliehen. Cora überreiche ich die Schürze, die ich den ganzen Tag über wieder einmal gegen meinen eigenen Willen tragen musste und ab hier konzentriere ich mich komplett auf das Abräumen und Putzen der Tische. Ich brauche dringend einen klaren Kopf, so werde ich nur wahnsinnig.

"Ähm, Harry?"

Fragend hebe ich meinen Blick und streiche mir mit meinem Handrücken die Locken aus der Stirn. Vielleicht sollte ich mal wieder zum Friseur gehen, schaden würde es jedenfalls nicht. Andererseits bin ich zufrieden mit meiner derzeitigen Haarlänge, vielleicht probiere ich es mit einem Haarband oder einem Haargummi. Vielleicht auch nicht.

"Dir wurde eine Nachricht hinterlassen", schmunzelt Liam und streckt eine Rechnung nach mir aus.

"Von?" Ich nehme das Papier entgegen und meine Augenbrauen ziehen sich zusammen, als ich meine Frage selbst beantworten kann.

"Dem Typen mit der kleinen Süßen."

Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich von der Rechnung hoch. Wortlos grinsend entfernt er sich wieder von mir und lässt mich Kopfschüttelnd stehen.

Auf einer kleinen freien Fläche der Rechnung, die nicht bedruckt ist, steht eine Handynummer. Sie ist krakelig geschrieben und auch etwas verwischt. Es könnte darauf hindeuten, dass er Linkshänder ist. Von Niall, der auch mit der linken Hand schreibt, weiß ich nämlich, dass er oft seine eigene Schrift verschmiert, weil die Hand beim Schreiben darüber wischt. Oder das Mädchen hat das geschrieben. Denn darunter stehen zwei Namen: Louis und Fizzy. Louis' Name ist auch unordentlich geschrieben, aber dennoch irgendwie hübsch. Fizzys ist eher wie die Handynummer darüber. Ich muss grinsen. Weitere kleine süße Zeichnungen zieren die ganze Rechnung. Verschmierte, saubere, krakelige, geschwungene, gut erkennbare und schlecht erkennbare.

Mit dem Wissen, dass ich definitiv nicht anrufen werde, falte ich die Rechnung grob zusammen und stopfe sie in meine Hosentasche. Es ärgert mich, dass ich das Kunstwerk nicht einfach zerknüllen und wegschmeißen kann, da ich sonst ein viel zu starkes schlechtes Gewissen der Kleinen gegenüber hätte.

Lächelnd mache ich beim Putzen weiter und helfe anschließend auch den anderen.

Eine halbe Stunde später sind wir endlich fertig und wir machen uns alle jeweils auf den Weg nach Hause. Cora bietet mir an, mich wegen des Wetters mit dem Auto nach Hause zu fahren. Ich entscheide mich dankend dagegen. Winkend verabschiede ich mich von meinen Freunden, setze die Kapuze meines Hoodies auf und spaziere Heim. Natürlich könnte ich mit dem Bus fahren, doch für die eine Station zahlt es sich nicht wirklich aus.

Nur schon nach wenigen Sekunden bin ich komplett durchnässt. Aber mich stört es nicht.

Das Vibrieren in meiner Hosentasche teilt mir mit, dass ich angerufen werde. Kurz zögere ich, da ich gerade nicht wirklich Lust auf Reden habe. Doch bei dem Gedanken, dass es Ramon sein könnte, hole ich es hervor und tatsächlich ist es Ray. Glücklich hebe ich ab. "Hey!"

"Hallo, Hübscher. Wie geht es dir?"

Seine Stimme zu hören, macht mich unglaublich glücklich. Mein Herz fängt sofort an schneller und kräftiger zu schlagen.

"Jetzt gut", schmunzle ich. "Aber ich vermisse dich. Wie geht es dir?" Ein Seufzen seinerseits ist zu hören.

"Ich vermisse dich auch, Harry. Wirklich sehr. Und sonst ist es auch sehr angespannt hier. Jasper nervt", sagt er und ich muss lachen.

"Wie immer. Richte ihnen schöne Grüße aus, Biskuit", bitte ich ihn und sofort erfüllt er diese Bitte. Von den anderen Mitgliedern der kriminellen Gruppe kann ich die Grußrufe durchs Handy hören, wenn auch nur ganz leise.

"Wo seid ihr? Weißt du schon was?", erkundige ich mich und mein Lächeln fällt ein wenig.

"Wir sind in der Hütte im Dorf von Paxtons Freundin. Müssen aber vielleicht woanders hin. Ich hoffe, ich kann spätestens in einem Monat wieder bei dir sein."

Ich schlucke. "Erst?"

"Spätestens, mein Liebster. Spätestens."

Ist doch scheiße.

"Hattet ihr wenigstens Erfolg?", will ich wissen, auch wenn er mich nie genau bei den Dingen einweiht. Aus dem Grund weiß ich auch jetzt nicht genau, was sie da geplant haben oder erledigen mussten. Aber das möchte ich gar nicht. Hauptsache meinem Freund geht es gut und er kommt bald wieder Heim.

"Naja, nicht so wirklich. Außerdem wurde Davina von einem Hund gebissen."

Zischend atme ich die Luft ein. "Oh scheiße."

"Ja, was du nicht sagst. Aber egal, wie ist es bei dir so? Machst du viel mit den Monstern?", fragt er mich und ich nicke schmunzelnd.

"Ja, doch. Schon. Ihnen geht es auch ganz gut, nervig wie immer, aber man kennts ja nicht anders", lache ich und fummle meinen Schlüssel aus der Hosentasche, damit ich das Gebäude betreten kann.

"Du, Ray?"

"Ja, Harry?"

"Letztens, bei dieser Feier. Wir haben ja telefoniert. Danach hat sich so ein Typ zu mir gesetzt und wir haben uns draußen ein wenig unterhalten. Ich wollte zwar meine Ruhe, aber das war ihm egal. Der Typ war auch nett, aber irgendwie komisch. Und heute war er zufällig, zumindest hoffe ich, dass das zufällig war, im Shop. Mit einem kleinen Mädchen. Er ist irritierend und macht nicht wirklich Sinn. Und er hat seine Nummer auf der Rechnung hinterlassen."

In der Wohnung angekommen, streife ich nur meine Schuhe von den Füßen, wofür ich eine halbe Ewigkeit brauche, und schmeiße mich anschließend endlich auf die Couch. Erst dann spricht mein Freund wieder.

"Hast du die Rechnung behalten oder weggeschmissen?"

"Ich hab sie noch. Das Mädchen hat sie zu einem Kunstwerk erschaffen und sämtliche Dinge gezeichnet. Das ist so lieb, ich würd mich schlecht fühlen, wenn ich das wegschmeiße", gebe ich ehrlich zu und schmolle.

Ray muss lachen. "Du und Kinder. Ein Wahnsinn."

Ich grinse. Tja, da hat er wohl recht.

"Er war auf der Party? Vielleicht kenne ich ihn ja, weißt du wie er heißt?"

"Louis."

"Hm. Ja, kann sein. Braune Haare, klein und blaue Augen, die in deine Seele starren und all deine Geheimnisse aufdecken?", fragt er und ich stimme amüsiert zu. Schön, dass es nicht nur mir so geht, was seine Augen betrifft.

"Richtig kennen tu ich ihn nicht, aber ich habe mich ein paar Mal mit ihm unterhalten. Er scheint ganz nett und korrekt zu sein."

Nachdenklich beiße ich meinen Fingernagel.

"Ist er auch kriminell?", erkundige ich mich unsicher, doch er nimmt mir die Sorge ein wenig.

"Nein, soweit ich weiß nicht. Wird wahrscheinlich ein Kumpel von irgendwem dort gewesen sein, oder so."

Verstehe ...

"Und was mach ich jetzt? Soll ich ihm aus dem Weg gehen? Er verunsichert mich total", gebe ich ehrlich zu.

Ray seufzt. "Schau einfach was passiert. Möglicherweise seht ihr euch eh nie wieder. Mach dir keinen Kopf, er ist ziemlich sicher ganz okay. Harry? Ich muss leider auflegen. Aber wir hören uns bald wieder, versprochen. Mach dich Bettfertig und geh schlafen."

"Versprich nichts, was du nicht versprechen kannst", murmle ich traurig und schmolle.

"Will ich auch gar nicht, aber das verspreche ich dir. Komme was wolle."

Nun muss ich lächeln. "Ich liebe dich, Ray. Gute Nacht."

"Ich liebe dich auch. Schlaf gut."

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Hello agaaain!

Nun wissen wir es, der mysteriöse Dude ist tatsächlich Louis. Was eine Überraschung haha

Ich möchte mich wieder bei euch bedanken, für eure Unterstützung. Fürs lesen, fürs voten und fürs kommentieren. You guys are the sweetest, I swear.

Any thoughts?

See you soon.
Loads of love xx