25

Das Klopfen an Nialls Wohnungstür lässt mich freudig von der Couch aufspringen. Niall grinst mich frech an, weswegen er ein Augenrollen meinerseits quittiert.

Ich lasse mein Handy in die Tasche meiner Jogginghose gleiten.

"Nimm den Schlüssel mit, ich werde nicht auf dich warten", sagt mein Kumpel mir neckend und wackelt mit den Augenbrauen. "Viel Spaß beim Date."

"Das ist kein Date!", stelle ich sofort klar und drehe mich beschämt von ihm weg.

"Sei froh, dass er das nicht gehört hat, Harold!"

Während er mir das hinterherruft, stehe ich schon vor der Tür und bereite mich vor, diese jeden Moment zu öffnen. Ich bin nervös. Warum, kann ich nicht sagen. Es ist ein Tag, wie jeder andere, den ich mit Louis verbringe. Nichts hat sich seit dem letzten Treffen geändert. Naja, außer, dass ich weiß, dass er mir zuhört und ich mit ihm über alles reden kann. Doch das war mir zuvor auch schon bewusst. Auch, wenn er es vielleicht noch nicht so gesagt hat.

Ich drücke die Klinke hinunter und ziehe die Tür auf. Vor mir steht ein breit lächelnder Louis.

"Hey."

"Hi", begrüße ich ihn ebenfalls und lasse mich von ihm in eine liebevolle Umarmung ziehen. Mein Kinn ruht auf seinem Kopf.

"Wie geht es dir?", erkundigt Louis sich bei mir. Wir lösen uns voneinander.

Gerührt heben sich meine Mundwinkel noch mehr. "Mir geht es gut, danke. Wie geht es dir, Lou?"

"Wundervoll." Er umgreift mein Gesicht und küsst meine Nasenspitze. "Komm, gehen wir."

Ich nicke, schnappe mit sicherheitshalber sowohl den Ersatzschlüssel, als auch meine Jacke, und schließe leise die Tür hinter mir.

Draußen angekommen, ziehe ich mir die Jacke direkt über, denn er ist doch frischer, als ich erwartet habe. Louis und ich verschränken unsere kleinen Finger miteinander. Der Himmel ist unbewölkt und sternenklar. Eine sanfte Brise haucht uns entgegen. Louis sieht mich an, das erkenne ich trotz der Dunkelheit gut im Augenwinkel. Unsere Schritte hallen die Hausmauern dumpf entlang.

"Was werden wir machen?", möchte ich von ihm wissen und erwidere seinen Blick. Er bricht den Augenkontakt jedoch sofort. Seine Beine stoppen und er zieht mich zurück. Wir stehen vor einem Zebrastreifen, die Ampel ist rot. Ein paar Autos fahren an uns vorbei. Louis löst unsere Finger und hakt sich stattdessen bei mir unter. Meine Hände vergrabe ich nun in den Jackentaschen.

"Das Zelten letztens war schön. Wie wäre es, wenn wir es wiederholen? Nur diesmal zu zweit und ein bisschen anders."

Jetzt bin ich neugierig. Ich kann mir nichts Genaues darunter vorstellen, um ehrlich zu sein. Denn ich bezweifle, dass wir jetzt noch zum See fahren.

"Das wäre schön."

Louis lacht, ich steige mit ein.

Gemütlich schlendern wir zu Louis nach Hause. Die nächtliche Atmosphäre hat etwas Märchenhaftes an sich. Der Himmel, die Geräuschkulisse, Louis' Nähe. All das ist etwas, was ich nicht missen möchte und bereits tief in meinem Herzen aufgenommen und gefangen genommen habe. Los würde ich es nicht mehr werden, aber das ist gut so.

Nächtliche Spaziergänge mit mindestens einer weiteren Person fand ich schon immer ansprechend. Oft kommt es nicht vor, aber vielleicht ändert sich das jetzt, wie so vieles mehr.

Alles hat sich auf den Kopf gedreht, alles ist anders. Anders, aber nicht weniger toll. Gewöhnen muss ich mich daran, ja. Die anderen möglicherweise auch, aber das ist es mir wert, schätze ich.

Ein Vogelschwarm fliegt hoch über unseren Köpfen hinweg. Sie geben krächzende Laute von sich. Beinahe sind sogar die wilden Flügelschläge von ihnen zu hören.

Das Auto, welches mit hoher Geschwindigkeit an uns vorbeirast, lenkt mich ab. Ich senke meinen Blick und drücke mich näher an Louis, bis wir endlich bei unserem Ziel ankommen.

Wie ganz ein Gentleman, hält Louis mir die Tür zu seiner Wohnung auf. Dankend trete ich ein. Er betätigt den Lichtschalter und bei der plötzlichen Helle muss ich meine Augen zusammenkneifen.

Louis hilft mir aus der Jacke. Auch hält er meine Hand, als ich aus meinen Schuhen schlüpfe. Fast lässt mich diese süße Geste kichern.

Ohne den Griff zu unterbrechen, möchte ich ins Wohnzimmer schlüpfen, doch er hält mich zurück. Vorsichtig legen sich seine Hände auf meine Augen.

"Nicht schauen", flüstert er mir ins Ohr und langsam gehen wir die paar Schritte vorwärts zusammen in den Raum. Süße und blumige Gerüche treffen vermischt auf mich ein und lassen sich beinahe schmecken. Es ist angenehm warm und schwache Lichter strahlen durch Louis' Finger hindurch.

"Bereit?" Ich nicke heftig und er gewährt mir Sicht auf sein Werk. Bei dem Anblick von dem selbst erbauten Zelt aus vielen Decken und Kissen, geht mir das Herz auf. Mit langsamen Schritten gehe ich darauf zu und sinke auf meine Knie. Ich sehe über meine Schulter zurück zu Louis. Er strahlt mich wortlos an und zeigt mir mit einer Geste, dass ich hinein kann. Also krabble ich auf die dicke Matratze, auf der eine große kuschelige Decke ausgebreitet ist.

Glücklich lasse ich mich auf dem Rücken nach hinten in die Kissen fallen. Über mir baumelt eine Lichterkette und ich beiße mir grinsend in die Unterlippe. Wenig später gesellt Louis sich neben mich, bleibt aber sitzen.

"Woher hast du so viele Decken und Kissen? Und wie hast du das alles befestigen können?"

Ein verschmitzter Ausdruck schleicht sich in sein Gesicht, mehr aber auch nicht. Ich rolle mich auf den Bauch und stütze meinen Kopf ab. Vor uns ist Louis' Fernseher. Er hat ihn auf den Boden gestellt, somit haben wir eine perfekte Sicht auf den Bildschirm.

"Was möchtest du dir ansehen?", frage ich Louis. Er greift nach der Fernbedienung und schaltet das Gerät an.

"Was auch immer du möchtest, Love."

"Was ist dein Lieblingsfilm?"

Louis' Augen wandern zu mir und über mein Gesicht. "Grease."

Ich muss kichern. "Dann schauen wir Grease."

Erst scheint es so, als würde er protestieren wollen, doch er lässt es bleiben. Stattdessen beugt er sich zu mir vor und küsst mich. Zu bald löst er sich wieder von mir. Ich lecke mir über die Lippen.

"Ich bin gleich wieder da", haucht er und verschwindet aus dem Zelt.

Meinen Kopf lasse ich auf ein Kissen fallen. Tief atme ich den Duft von dem blumigen Waschmittel ein und ich verschränke anschließend meine Arme, um meinen Kopf darauf platzieren zu können. Ein zufriedener Laut verlässt meine Lippen.

"Was gibts zum Seufzen?"

Erschrocken zucke ich zusammen, wir beide müssen lachen. Ungeschickt stütze ich mich ab und setze mich auf.

"Ich bin glücklich", antworte ich Louis, was ihn sichtlich freut. Er reicht mir ein befülltes Tablett aus dunklem Holz. Ich nehme es ihm ab, damit er sich setzen kann. Die Disk schiebt er in den DVD-Player, stellt alles ein und schon startet das Musical.

"Ich hoffe, du magst Schokofondue."

"Natürlich, Louis", antworte ich selbstverständlich und stelle das Tablett vor uns ab. Louis spießt direkt eines der Marshmallows auf, er taucht es in die geschmolzene Schokolade und führt sie zu seinem Mund. Ich widme mich den Beeren zuerst. Sie schmecken frisch, die Schokolade liegt immer schwerer im Magen.

Irgendwann kommt es dazu, dass Louis und ich uns gegenseitig mit den überzogenen Lebensmitteln füttern. Der Alkohol, den wir nebenbei trinken, sorgt für eine ausgelassenere Stimmung, aber wir übertreiben es auch nicht.

Der Film nebenbei ist fast vergessen. Nur, wenn sie anfangen zu singen, fangen die Schauspieler unsere Aufmerksamkeit. Louis singt teilweise mit. In diesen Momenten bin ich still und lausche seiner wundervollen Stimme. Er bekommt das gar nicht mit, dafür ist er viel zu sehr in den Bildern des Fernsehers vertieft.

Ich nehme ihm die Flasche aus der Hand und schüttle sie. Viel ist nicht mehr drin. Erst zögere ich noch, doch dann schütte ich den restlichen Inhalt in die Schokolade, die nicht mehr erhitzt wird und dadurch nicht mehr so flüssig ist.

Nach kurzem Überlegen, was ich nun nehmen soll, entscheide ich mich für das letzte Marshmallow. Louis hat sie alle aufgefuttert, wollte das letzte Stück mir überlassen, aber für ihn kann ich darauf verzichten. Also tauche ich die Süßware in das neue Gemisch. Als ich es hochhebe und zu Louis führe, halte ich meine Hand darunter, damit die Schokolade nichts voll tropft.

Ich tippe mit dem überzogenen Marshmallow gegen die Lippen. Er zuckt erst zurück, spaltet sie dann aber und umschließt die kleine Kalorienbombe. Meine Gedanken reisen zurück an den Tag, an dem wir uns gegenseitig mit dem Sushi gefüttert haben. Heute sieht er mich mit demselben Blick an. Mit fast demselben Blick. Denn er ist deutlich frecher und ... mehr.

Ich lasse die Fonduegabel auf den fast leeren Teller fallen und beuge mich über das Tablett zu ihm rüber. Meine Hand streicht ihm die Haare aus dem Gesicht. Seine Lippen sind leicht verschmiert von der Schokolade und ich drücke meine auf seine. Nehme den süßen Geschmack auf, rolle meine Augen zurück und schließe sie. Ich möchte ihm näherkommen, doch das Zeug zwischen uns verhindert das. Es ärgert mich. Das Kribbeln, das sich durch meinen gesamten Körper zieht, als er mein Gesicht umfasst, stillt mein Ärgernis jedoch.

Wir lösen uns voneinander, ich setze mich wieder. Louis schiebt das Tablett zur Seite und ich krabble sofort direkt neben ihn. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter. Sein Arm legt sich auf meinen Rücken, seine Hand streicht über meine Taille.

"Ich hab damals in der Schule Danny Zuko gespielt", teilt er mir plötzlich mit und ich hebe meine Augenbrauen.

"Einfach so? Wer war deine Sandy?", kichere ich und er lacht laut los. Er schüttelt den Kopf.

"Nein, wir haben das Musical in der Schule nachgespielt. Da habe ich die Hauptrolle bekommen. Wer Sandy war, kann ich dir nicht mehr sagen. Sie war aber nicht in meiner Klasse, das weiß ich noch." Louis verzieht sein Gesicht und fügt hinzu: "Sie vor den Menschen zu küssen, war unangenehm. Besonders vor meiner Familie."

Ich schürze die Lippen. "Küssen? Ist ja ekelhaft."

Wieder lacht Louis los. Seinen Hinterkopf wirft er nach hinten und er versteckt sein Lachen hinter der Hand. Ich beobachte ihn dabei und muss schlucken. Sein Lachen ist schön, ich mag es sehr. Ich mag es nicht nur, ich liebe es.

Meine Wange presse ich fester gegen seine Schulter. Seine Finger drücken sich fester in meinen Oberkörper.

"Wieso ekelhaft?", möchte Louis immer noch amüsiert wissen.

"Weil so."

"Das ist keine Erklärung, Curly."

Schmollend verschränke ich die Arme vor meiner Brust. "Ist es sehr wohl."

"Du willst mir also gerade sagen, dass du küssen ekelhaft findest?"

Ich nicke überzeugt. "Du, sie? Ja. Wir? Nein. Alle anderen? Ja und nein."

"Wirklich?"

"Nein, Louis", seufze ich schlussendlich. Sein linker Mundwinkel hebt sich.

"Jetzt weiß ich nicht, was ich dir glauben soll", meint er und legt seinen zweiten Arm nun auch um mich.

Mir ist egal was er nun glaubt, deswegen äußere ich mich nicht mehr dazu. Louis sagt auch nichts. Wir widmen uns diesmal komplett dem Film zu, der bald zu Ende ist. Viel habe ich davon nicht mitbekommen. Eigentlich ein wenig schade, aber ich bin mir sicher, dass das nicht unsere letzte Gelegenheit ist, den Film anzusehen. Besonders nicht, wenn das sein Lieblingsfilm ist.

Was davon sehr penetrant im Kopf bleibt, sind die Lieder. Zumindest ein paar von ihnen. Mich wird ein Ohrwurm nach dem anderen verfolgen, das weiß ich jetzt schon. Allein bin ich damit schonmal nicht, Louis wird es gleich gehen. Da bin ich mir sicher.

Mir ist warm. Ich zupfe an meinem Shirt und fächere mir mit der Hand etwas Luft zu. Unzufrieden muss ich mich aus Louis' Griff lösen. Es ist die ganze Zeit schon wärmer, aber gerade bekomme ich einen richtigen Hitzeschub. Im Zelt staut sich die Hitze extrem.

"Alles in Ordnung, Curly?"

"Ja, alles gut", lächle ich ihm zu und puste anschließend von oben in mein Shirt.

Louis schiebt das Thema beiseite. Der Film ist fertig, er schaltet die Flimmerkiste aus.

"Was wolltest du schon immer einmal machen?", fragt er mich und ich stoppe in meiner Bewegung. Ich denke nach. Vieles, das weiß ich. Doch in diesem Moment will mir so gut wie nichts einfallen.

"Naja", ich räuspere mich und erzähle ihm von meinen Gedanken, "Ich wollte schon immer mal weg."

"Wie, weg?"

"Weg. Einfach weg. Weg von hier, weg von den Menschen, weg von den Gedanken, weg von dem Planeten. Weg", lasse ich ihn an meinen Gedanken teilhaben und spiele mich mit meinen Ringen. Ein wenig unangenehm ist es mir schon, auch wenn es das nicht muss.

"Dann lass uns weg, Harry."

Ich schüttle irritiert den Kopf. "Wohin?"

"Keine Ahnung. Werden wir sehen."

~♡~

Hey guys :)
Wie gehts euch Süßen heute?

Mir ist sooo langweilig. Und ich hab dieses Kapitel beim Schreiben gehasst, das weiß ich noch haha
Und ich hab immer noch nicht für die nächste Story weiter geschrieben, someone please punch me ._.

Ich brauch eure Hilfe oder so. Ich will meine Nägel neu lackieren, aber ich weiß nicht wie. Any suggestions? Please? Wehe irgendwer sagt schwarz, immer kriege ich schwarz als Antwort aaahh noo (eine Farbkombi mit schwarz und einer anderen Farbe wäre okay though)

Bertüge ich Niall und grenzt es an Verrat, wenn ich eine Weile nicht Niall als Profilbild haben würde? Ja, oder? Fuck.

I'm heading out.

Loads of love xx

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