36


36


Laut fiel die Tür hinter Joanna ins Schloss. Sie ging ein paar Schritte in den Raum hinein und blieb schließlich leicht zögerlich stehen. Gänsehaut zog sich über ihren ganzen Körper, als sie hörte, wie hinter ihr abgeschlossen wurde. Dieses Mal hatte sie die Gewissheit, das sie keiner stören würde.

Jo hörte wie Pietro näher an sie herantrat und so dicht hinter ihr stehen blieb, sodass sein Atem  dabei ihren Nacken streifte. Weiter berührte er sie nicht. Aber es reichte aus. Sie erzitterte vor Erwartung als auch Anspannung und ein kleines Seufzen entschlüpfte dabei ihren Lippen.

„Willst du das wirklich?" Fragte Pietro, wobei seine Stimme durch die Anspannung heiser klang.

Joanna zog verwundert eine Augenbraue in die Höhe. Das er so eine Frage tatsächlich noch stellen konnte fand sie irgendwie bewundernswert. Er wollte ihr tatsächlich die Wahl lassen. Sie nicht drängen. Oder er hatte die Befürchtung, ihre Entscheidung wäre zu sehr von ihren Gefühlen beeinflusst. Jo seufzte erneut. Nur dieses Mal aus Frustration. Sie lehnte sich gegen Pietros Brust und sah zu ihm hinauf.

„Hätte ich wirklich Zweifel, dann wäre ich nicht hier." Dabei lächelte sie ihn an. „Aber offensichtlich willst du nicht. Schüchtern?"

Auf diese Frage hin knurrte er sie nur an. Es fielen keine weiteren Worte. Der Blonde schlang seine Arme um Jo und seine Hände wanderten zu ihrer Jacke, an der er zügig den Reißverschluss nach unten zog. Seine Lippen strichen ruhelos über ihren Nacken, während er ihr die Jacke herunterzog und achtlos zur Seite warf. Sofort waren seine Hände auf Jos Armen und wanderten diese hinauf. Er sorgte erneut dafür, dass Jo erneut erzitterte und sich auf die Lippe beißen musste.

Liebevoll drehte Pietro sie zu sich um und sah ihr in die Augen. Sein Blick wanderte zu ihrer Stirn und er verzog seine Lippen zu einem Grinsen. „Soll ich immer noch mit dir duschen gehen?" Fragte er.

„Nein. Ich kann mich immer noch morgen waschen. Lass das hier..." Dabei deutete sie auf die Farbflecken in ihrem Gesicht. „... meine Kriegsbemalung sein."

Der Blonde hörte ihr aufmerksam zu und zog bei ihren Worten belustigt eine Braue in die Höhe. „Ziehen wir denn in den Krieg?"

„Vielleicht." Erwiderte Jo leise. „Aber ich habe gehört, dass es zum Blutvergießen kommen kann." Bei diesen Worten sah sie unsicher zu Pietro hinauf. Dieser lächelte sie liebevoll an und streichelte ihr beruhigend über die Wange.

„Es kann, aber muss nicht. Keine Angst. Ich bin vorsichtig." Dann griff er nach ihren Händen und zog sie zu seinem Bett. Dort angekommen, setzte er sich und zog Jo auf seinen Schoss. Diese sah ihn erst kurz verschüchtert an, bevor sie ihre Arme um seinen Hals schlang. „Fangen wir mit etwas einfachen an. Ein Kuss."

Jo nickte zustimmend und beugte sich vor, um seine Lippen mit den ihren zu berühren. Sie war froh, dass Pietro als der Erfahrenere die Führung übernahm und sie führte. Gut, sie beide hatten in den letzten Wochen nicht nur Händchen gehalten, aber Sex war nun mal doch ein großer Schritt für Jo. Sie erzitterte, als der Blonde seine Hände unter ihr Shirt schob und langsam ihren Rücken hinauf strich.

Jo folgte seinem Beispiel, strich mit ihren Händen seinen Rücken hinab und von dort aus unter sein T-Shirt. Sie seufzte zufrieden, als sie die warmen Muskeln unter ihren Händen spürte. Spürte wie sie sich bewegten, als der Blonde auf dem Bett zurückrutschte. Während er das tat, griff Jo nach dem Stoff und schob ihn nach oben. Schnell befreite sie Pietro von dem Stoff und warf es hinter sich.

Im Nachhinein konnte sie gar nicht mehr sagen, was dann weiter geschah. Zumindest nicht mehr detailliert. Schnell verloren sie beide ein Kleidungsstück nach dem anderen. Kurz darauf lagen sie beide im Bett und schickten ihre Hände auf Wanderschaft. Dem folgten ihre Münder. Zumindest Pietros Mund wanderte ihren Körper hinab. Hinterließ einen Kuss nach den anderen. Er neckte und biss sie, bis Jo begann sich unruhig unter ihm zu winden.

Als sie schon meinte es nicht länger auszuhalten, ließ er von ihr ab. Mit einem verwegenen Grinsen brachte er sein Gesicht wieder in ihr Blickfeld. Der Kuss, der daraufhin folgte sorgte dafür, dass Jo ein sehnsüchtiges Seufzen vernehmen ließ.

Sie wollte mehr!

Jo löste sich aus dem Kuss und sah zu dem Blonden hinauf. „Pietro..." Sie stockte, denn eine freche Hand strich ihre Seite entlang und kitzelte sie damit. Sie griff nach seinen Händen und brachte ihn dazu innezuhalten. „Ich will mehr... Bitte." Gab sie fast mit einem Flüstern von sich.

Als Antwort nickte Pietro nur und streckte seine Hand zu seinem Nachtkästchen hin aus. Er griff in die obere Schublade und zog nach kurzem herumtasten ein Päckchen heraus. Jo sah ihn fragend an.

„Ich will nicht derjenige sein, der Tony mitteilt, das er Opa wird." Beantwortete er ihren fragenden Blick.

„Musst du auch nicht." Erwiderte die Jüngere schüchtern. „Ich verhüte bereits."

Diese Information brachte den Blonden kurz aus dem Konzept. Er sah sie daraufhin skeptisch an. „Seit wann?" Fragte er neugierig.

„Lange genug."

„Sicher?" Fragte er.

Als Antwort nickte sie nur. Aber das reichte aus. Pietro legte die Kondomverpackung weg und schob sich wieder über Jo. Für einen kurzen Moment hielt Jo ihren Atem an. Als sie das bemerkte, stieß sie die Luft zittrig aus. Sie sah in Pietros Augen, der so unglaublich geduldig über ihr lehnte. Sah in dieses blau, welches sie bis in ihre Träume verfolgte. Schließlich nickte sie, während sie beide sich weiterhin ansahen.

Nachdem er ihre Zustimmung gesehen hatte, beugte Pietro seinen Kopf zu ihr hinunter und gab ihr einen liebevollen Kuss. Dabei senkte er ebenfalls vorsichtig seinen Körper auf den ihren hinab. Schob sich langsam in sie hinein. Ein leises Stöhnen entwich ihm dabei, während er sich behutsam voran tastete.Schließlich gelangte er zu dem letzten Hindernis. Einen kurzen Augenblick lang zögerte Pietro und verharrte beinahe bewegungslos. Schließlich zuckten seine Hüften fast wie von selbst und er durchbrach das letzte Hindernis, welches sie noch voneinander trennte.

Ein leises Wimmern erklang aus Joannas Mund, welches aber durch den Kuss gedämpft wurde. Es tat weh! So hatte sie es irgendwie doch nicht erwartet. Ihre Hände, die davor noch mehr oder weniger locker auf Pietros Rücken gelegen hatten, krallten sich jetzt in diesen. Brachten ihn dazu ebenfalls schmerzlich zu keuchen.

„Hey Kleine!" Flüsterte Pietro gegen ihre Lippen. „Es ist alles gut. Schließe deine Augen und lass dich fallen. Vertrau mir."

Jo sah in seine Augen. Bemerkte die Sorge in seinem Blick. Sie konnte nicht mehr als erneut nicken, da sie nicht wusste, ob ihr ihre Stimme gehorchen würde. Jo legte ihren Kopf zurück in das Kissen und sah zu Pietro hinauf. Ein schiefes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Er hob eine seiner Hände zu ihrem Gesicht und wischte eine Träne weg, die unbemerkt ihre Wange hinab gerollt war. Noch einmal küsste er sie sanft, bevor er begann sich langsam in ihr zu bewegen.

Ein Stöhnen kam über Joannas Lippen, als der Schmerz allmählich verflog und sich ein anderes Gefühl in ihr breit machte. Ein überraschtes Keuchen kam über ihre Lippen, als Pietro sie plötzlich in den Hals biss. Sie riss ihre Augen auf und sah in das Gesicht des Älteren, sah auf seine Lippen, die er zu einem frechen Grinsen verzogen hatte. Auf ihren Lippen erschien ebenfalls ein Grinsen und sie zog ihn wieder zu einem Kuss zu sich hinab.


Versonnen sah Jo aus dem Fenster. Sah in den noch immer dunklen Himmel hinaus. Dabei bemerkte sie aber bereits eine leichte Veränderung. Der Morgen war wohl nicht mehr fern. Während sie der beginnenden Dämmerung zusah, streichelte sie tief in Gedanken über Pietros Arme, welcher diese fest um sie geschlungen hatte.

Das ist es also gewesen.

Ihr erstes Mal.

Es war so anders, wie das was sie sich vorgestellt hatte. Bücher, Filme und Erzählungen konnten einen nicht darauf vorbereiten. Denn es war letztendlich um so viel besser.

Vorsichtig drehte Jo ihren Kopf und sah in das schlafende Gesicht des Blonden. Sie könnte Stunden damit verbringen ihn einfach nur anzusehen. Es wurde ihr dabei einfach nicht langweilig. Wie von selbst gingen ihre Gedanken wieder zu dem vorherigen Erlebnis. Sie seufzte tief.

Natürlich, es hatte weh getan, aber das war es wert gewesen. Auch jetzt verspürte sie noch einen leichten Schmerz zwischen ihren Schenkeln. Gänsehaut zog sich über ihren Körper, als sie an den Grund dachte. Jo lächelte verträumt vor sich hin. Sie konnte von Glück reden, dass es Pietro gewesen war. Er hatte die ganze Zeit Rücksicht genommen und war liebevoll mit ihr umgegangen. Was sie jetzt nicht als selbstverständlich empfand. Kurz erschauderte sie, denn das Monster schob sich in ihre angenehmen Gedanken. Wie anders hätte es laufen können. Jo schüttelte ihren Kopf, um den Gedanken an den anderen loszuwerden. Er hatte hier nichts zu suchen! Diese Bewegung bewirkte, dass Pietro sie mit reinem leisen grummeln näher an sich heranzog.

Jo verzog ihre Lippen zu einem sanften Lächeln und beugte sich schließlich etwas vor, um den Blonden zu küssen. Auch davon bekam sie nie genug. Während sie Pietro küsste, ließ dieser wieder ein Grummeln vernehmen und der Griff um ihren Körper wurde noch fester, sodass sie sich fast nicht mehr bewegen konnte. Sie lehnte ihren Kopf zurück und sah in seine halboffenen müden Augen.

„Du magst es wohl mich aus dem Schlaf zu holen?" Fragte er leise.

„Was wohl daran liegt, dass du schlafend so unfassbar süß aussiehst. Da konnte ich einfach nicht widerstehen." Erwiderte Jo mit einem breiten Grinsen.

Pietro registrierte ihre Antwort mit einem Schmunzeln. „So so..." Er sah sie frech an. „Lust auf eine weitere Runde?"

Erstaunt riss Jo ihre Augen auf. „Zweite Runde?" Fragte sie fassungslos. „Kannst du denn schon wieder? Also... ich meine..."

Bei ihrer Frage ließ der Ältere ein kleines Lachen vernehmen. „Du bist ja süß." Mit diesen Worten zog er Jo näher an sich heran, sodass sie zu spüren bekam, das er durchaus bereit für sie war.

Amüsiert über sich selbst, schüttelte Jo ihren Kopf. Sie war wohl wirklich naiv. Sie sah wieder zu dem Blonden hoch. „Nimmersatt."

„Ist das ein 'Ja'?" Fragte er sicherheitshalber nach.

„Was meinst du?" Stellte Jo eine Gegenfrage.

Jo erhielt keine Antwort, denn Pietro grinste sie frech an, bevor er sich auf sie rollte und anfing Küsse von ihren Lippen hinab zu verteilen. Sie spürte sein Lächeln, als er bei ihrem Hals ankam. Aber dort blieb er nicht lang, denn er schob sich weiter nach unten und verschwand schließlich unter der Decke.

Jo riss schließlich überrascht ihre Augen auf. Ihre Lippen formten sich zu einem kleinen Kreis. Das hatte sie jetzt nicht erwartet.

„Oh."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top