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Lachend verließ Joanna mit Pietro an ihrer Seite das Kino. Sie hatte sich bestens amüsiert und auch der Blonde an ihrer Seite war bestens gelaunt. Was wohl daran lag, dass er Jo im dunklen Kinosaal ein paar Küsse geklaut hatte. Wobei Jo jede weitere Aktivität von seiner Seite her schnell unterbunden hatte, da sie doch sehr an den Film interessiert war. Dennoch hatte sie nicht verhindern können, dass eine ziemlich freche Hand auf ihrem Knie gelandet war und sich von dort aus beinahe arglos unter ihr Kleid geschoben hatte. Jo hatte das zuerst nicht registriert, da sie zu sehr vom der Handlung im Anspruch genommen war. Es war ihr erst richtig bewusst geworden, als Pietro begonnen hatte sachte über die weiche Haut ihres Schenkels zu streichen und ihr somit einem Schauer nach dem anderen über ihren Rücken gejagt hatte. Pietro war wohl auch zufrieden damit ihr überraschtes Keuchen zu hören, denn er war nicht weiter gegangen.
Der Speedster legte seinen Arm um Jos Schulter und sah sie grinsend an. „Wie fandest du den Film?"
„Ganz gut." Antwortete Jo, nachdem sie kurz überlegt hatte. „Ich fand die Geschichte sehr unterhaltsam erzählt. Mal eine andere Art wie man die Sage um König Arthur erzählen kann. Und wie bereits gedacht war die Musik den ganzen Film über gut zu der Stimmung passend."
„Du und deine Musik." Wurde sie von Pietro geneckt und vom Kino weg gezogen.
„Was denn?" Ereiferte Joanna sich und sah mit vor Eifer geröteten Wangen zu ihrem Freund. „Ohne passende Musik wäre jeder Film nur halb so gut wie er letztendlich ist." Sie machte eine kurze Pause. „Wobei der Soundtrack natürlich auch nicht alles retten kann. Wenn der Film schlecht ist, dann hilft der weltbeste Komponist auch nicht viel."
„Und sonst?" Fragte Pietro als sie an einer Ampel stehen blieben. „Wie fandest du die Schauspieler?"
Jos Augen wurden glänzend, als sie an den Film zurückdachte. „Der Arthur-Darsteller war ziemlich gutaussehend!" Kaum hatte sie ausgesprochen, als Jo ihr Fehler auffiel. Schuldbewusst sah sie zu Pietro, der skeptisch eine Augenbraue hoch gezogen hatte und sie etwas beleidigt ansah. „Natürlich kein Vergleich zu dir!" Daraufhin lächelte sie ihn entschuldigend an.
Pietro schüttelte seinen Kopf und zog sie weiter. „Das kannst du jetzt leicht sagen."
Jo, die etwas hinter Pietro lief, war sich nicht sicher ob er tatsächlich böse auf sie war. Vielleicht ein bisschen, aber sie konnte ja sein Gesicht nicht sehen. Also beschleunigte sie ihre Schritte, damit sie vor den Speedster kam. Ein hoffentlich unauffälliger Seitenblick zeigte ihr aber das Pietro sein übliches Grinsen zeigte. Etwas erleichtert atmete Jo auf. Sie geriet ins Straucheln, als Pietro unvermittelt stehen blieb und sie in eine Umarmung zog.
„Merke dir, dass man vor dem eigenen Freund nicht von anderen Männern schwärmt und diese als gutaussehend bezeichnet." Flüsterte er in ihr Haar.
Jo sah etwas schuldbewusst gegen seine Brust und nickte schließlich langsam. „Ja. Werde ich mir merken." Nuschelte sie gegen seine Brust. Langsam wandte sie ihren Blick nach oben und sah in Pietros Gesicht. Ihr kam eine etwas verwegene Idee. „Wie kann ich das wieder gut machen? Ich würde alles tun, damit du mir verzeihst."
„Alles?" Fragte Pietro und sah sie so direkt an, dass Jo ihr Gesicht errötend senken musste. „So ein Angebot sollte man als Frau keinem Mann machen. Am Ende wird es nur ausgenutzt."
„Nun ja, solang ich deine Forderungen auch erfüllen kann, hab ich kein Problem damit. Außerdem würdest du mein Angebot ja nicht ausnutzen." Erwiderte Jo mit einem frechen Seitenblick. Sie sah schließlich nach vorne und runzelte die Stirn. „Wo gehen wir überhaupt hin?"
„Ich bin einfach zu gutmütig." Brummte Pietro. „Ich werde mir aber etwas einfallen lassen und auf dein Angebot zurückkommen. Und zu deiner Frage, wir gehen jetzt noch etwas essen."
„Wohin?" FragteJo neugierig weiter.
„Das siehst du wenn wir da sind." Gab Pietro überlegen zur Antwort und zog sie weiter.
Joanna verzog etwas schmollend ihren Mund, beließ aber weitere Fragen. Denn Pietro würde ihr nichts sagen. So viel wusste sie inzwischen von ihm. Während sie gemeinsam durch die Straßen Manhattans gingen, besah sich Jo nun die Passanten, die an ihnen vorbei gingen. Wie üblich genoss sie es inmitten so vieler Menschen zu sein. Vor allem da sie nicht allein war. Allein hätte sie sich jetzt doch nicht ganz getraut. Sie blinzelte kurz und blieb irritiert stehen, sodass Pietro ebenfalls stehen bleiben musste.
„Was ist los?" Fragte Pietro und sah in ihr konzentriertes Gesicht. „Was hast du gesehen?"
Jo sah zu ihm hoch und schnaubte missbilligend. „Etwas das verdächtig nach den Rotschöpfen von Wanda und Natascha aussah."
„Wirklich? Meinst du nicht, dass deine Drohung gewirkt hat?"
„Seh ich auf irgend eine Art und Weise bedrohlich aus?" Auf diese Frage hin, ließ Pietro seine Augen ihren Körper rauf und runter wandern, bevor er seinen Kopf mit einem breiten Grinsen schüttelte. Jo seufzte resigniert und setzte sich wieder in Bewegung. „Da ich mir nicht sicher bin, lasse ich das mal auf sich beruhen. Außerdem..." Sie kratzte sich verlegen am Kopf und sah ebenso verlegen grinsend zu Pietro. „...hab ich keine Ahnung wie ich Träume aktiv manipulieren kann."
„Also hast du gelogen." Stellte der Speedster fest und folgte ihr. Schnell schloss er zu ihr auf und sah ihr forschend ins Gesicht.
Jo verzog ihr Gesicht bei seiner Feststellung. „Sagen wir doch einfach, das ich die Tatsache etwas verschleiert habe. Theoretisch sollte ich das ja können. Aber bisher ist es mir eher zufällig gelungen. Und das auch nur bei Bucky."
„So so." Pietro schmunzelte bei dieser Aussage. Er sah kurz hoch und sein Gesicht hellte sich auf. Nach wenigen Schritten blieb er schließlich stehen. „Wir sind da."
Jo ließ ihren Blick zu dem Schild, welches über der Tür hing, wandern. „Das sieht gut aus." Stellte sie schließlich fest. „Ich mag die italienische Küche."
„Ich weiß." Erwiderte Pietro grinsend. „Kein Mensch isst so viel Pizza und Nudeln wie du und sieht auch noch so aus wie du." Pietro ging, während er sprach zum Eingang und hielt sie für Jo auf. „Die Dame."
„Danke der Herr." Gab Jo als Antwort, als sie mit einem Lächeln an ihm vorbeiging. „Ich habe halt wie du einen guten Stoffwechsel." Erwiderte sie noch lachend und sah sich dann neugierig in dem Restaurant um.
Was sich Joannas Augen anbot, war ein rustikal und wie ihr schien typisch italienisch eingerichteter Raum. Warme Farben waren vorherrschend und viel Grün rundete das Gesamtbild ab. Vor dem Küchenbereich war eine große Bar, hinter der eine ältere Frau am arbeiten war und zu ihnen sah, als sie die Tür hörte. Ihr freundliches Gesicht hellte sich auf als sie Pietro hinter Jo erblickte. Freudestrahlend verließ sie ihren Platz und kam schnell auf sie zu.
„Pietro mein lieber Junge!" Begrüßte sie den Blonden und zog ihn in eine mütterlich-feste Umarmung. Sie ließ ihn nach einem Moment los und sah ihn anklagend an. „Wir haben dich schon lange nicht mehr gesehen! Wo warst du?"
„Es tut mir leid Maria. Die letzten Wochen ist einfach zu viel passiert." ErwidertePietro fast kleinlaut. Schnell legte er seinen Arm um die verblüffte Jo und zog sie an sich heran. „Dafür hab ich jemanden mitgebracht, den ich dir vorstellen möchte!"
Jo senkte etwas schüchtern ihren Blick, als sie den prüfenden Blick der älteren Frau spürte. Sie sah einen Moment auf ihre Schuhe, bevor sie zwei Finger unter ihrem Kinn spürte, die ihren Kopf wieder anhoben. Sie sah in die dunklen Augen der Frau, die sie immer noch bohrend betrachtete. Nach einem Moment verzog sich Marias Gesicht schließlich zu einem liebevollen Lächeln.
„Deine Freundin?" Fragte sie an Pietro gewandt und ließ Joannas Gesicht wieder los.
Pietro nickte. „Ja. Das ist Joanna."
„Freut mich sie kennenzulernen." Schaltete sich Jo in das Gespräch ein, nachdem ihr ihre gute Erziehung wieder eingefallen war. Sie reichte der älteren Frau ihre Hand und lächelte sie dabei an.
Maria nahm Jos Hand in ihre und lächelte sie ebenso liebevoll an, wie davor Pietro. „Mein Kind, sag ruhig Maria zu mir. Wenn dieser Nichtsnutz..." Dabei zeigte sie auf Pietro, der daraufhin eine beleidigte Schnute zog. „...schon ein Mädchen hierher bringt, dann muss sie etwas Besonderes sein. Kommt, ich habe einen schönen Tisch für euch."
Damit wandte sie sich ab und ging zu einem Tisch der in einer kleinen Nische stand und somit etwas Privatsphäre gewährte. Jo folgte Maria und setzte sich an den Tisch, der ihnen gezeigt wurde. Sie blickte auf und stellte amüsiert fest das Pietro noch immer wie angewurzelt im Eingangsbereich stand.
„Kommst du?" Fragte sie lachend.
Bei ihren Worten ging ein Ruck durch den Blonden und er schloss schnell zu ihr auf. Er setzte sich zu ihr und lächelte sie entschuldigend an. Dann warf er einen spitzbübischen Blick in Marias Richtung.
„Wo bitte schön bin ich ein Nichtsnutz?"
„Überall." Erwiderte Maria und deutete lachend auf ihn. „Deswegen pass ja auf das dir die Kleine nicht wegläuft!"
„Ich glaub nicht, das ich ihm weglaufen könnte. Bin nicht schnell genug." Gab Jo trocken zur Antwort.
„Es gibt immer einen Weg." Maria sah einen Moment verloren aus, bevor sie ihr Lächeln wieder zeigte. „Was kann ich euch bringen?"
„Das Tagesmenü für uns beide und dazu zwei große Cola." Gab Pietro zur Antwort.
„Lieber ein großes Wasser." Warf Jo ein.
Maria nickte und wandte sich ab, um den beiden ihre Getränke zu bringen.
„Wasser?" Fragte Pietro irritiert.
„Ja." Erwiderte Jo. „Ständig nur Cola trinken kann nicht gesund sein. Das klebt einem auf Dauer ja den Arsch zusammen."
„Tztztz... Diese Wortwahl." Merkte Pietro amüsiert an.
„Ja... Du färbst ab." Jo grinste zurück. „Wie hast du diesen Ort gefunden und wie kommt es, das man dich hier so liebevoll aufnimmt?"
„Hast du wohl nicht erwartet, oder?" Fragte er verschmitzt. Pietro wartete mit seiner weiteren Antwort etwas, da Maria ihre Getränke bei ihnen abstellte. Er nahm einen Schluck von seiner Cola und fing dann zu erzählen an. „In meiner Anfangszeit bei den Avengers bin ich nachts oft durch die Stadt gelaufen. Um mit ihr vertraut zu werden. Um ein Gefühl für die hier lebenden Menschen zu bekommen. Dabei bin ich irgendwann zufällig hier vorbeigekommen. Zum Glück für Maria und ihrem Mann Marcus. Denn eine Gruppe Halbstarker hat Randale gemacht und die beiden dabei bedroht." Er machte eine kurze Pause, als er an diesen Moment zurückdachte. Jo lauschte ihm gebannt und sah neugierig zu ihm. „Ich konnte nicht daran vorbei. Also hab ich die Bande ausgeknockt. Seitdem liebt Maria mich. Sie versucht mich jedes Mal zu mästen." Schloss er lachend.
Jo lachte mit und sah ihn anschließend liebevoll an. Sie konnte sich die damalige Situation genau vorstellen und jetzt verstand sie auch, weswegen Maria so einen Narren an Pietro gefressen hatte. Selbst wenn er es vielleicht nicht zugeben wollte, so war er doch zum Superhelden gemacht.
„Was ist? Was schaust du so?" Fragte Pietro misstrauisch, als er ihren Blick bemerkte.
„Mein Held." Erwiderte Jo mit einem Lächeln.
Der Speedster kratzte sich daraufhin verlegen am Hinterkopf, sobald er ihre Antwort hörte. Damit hatte er jetzt offensichtlich nicht gerechnet. Er wirkte deutlich erleichtert, als Maria wieder zu ihrem Tisch kam. In jeder Hand einen Teller, dem von es verlockend dampfte. Sie stellte diese vor ihnen ab und sah sie freundlich an.
„Mit besten Grüßen aus der Küche. Lasst es euch schmecken!"
„Danke!" Gaben Joanna und Pietro synchron von sich und wandten sich ihrem Essen zu.
„Ist das gut!" Stellte Jo nach einigen Minuten der Stille fest, in denen sich jeder seiner Mahlzeit gewidmet hatte.
Pietro blickte erfreut auf, als er ihren Ausruf hörte. „Das freut mich. Ich hatte gehofft das es dir hier schmeckt."
„Erzähl mir was." Bat Jo nach ein paar Minuten, die sie wieder geschwiegen hatten. Es störte sie nicht wirklich zu schweigen. Es war eine angenehme Stille, die zwischen ihn herrschte. Aber dennoch wollte sie mehr über Pietro wissen.
Angesprochener zog eine Augenbraue hoch und sah sie prüfend an. „Was willst du wissen?"
Jo zuckte mit ihren Schultern, während sie kurz nachdachte. „Was du willst. Wie wäre es mit weiteren Geschichten aus deiner Anfangszeit hier in New York?"
„Auch die dreckigen und blutigen Details?" Fragte er mit einem Grinsen.
„Ich bitte darum." Erwiderte Jo lachend.
„Gut." Pietro beugte sich etwas zu ihr vor und fing an zu erzählen. „Es war vielleicht in meiner zweiten Woche hier, als..."
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