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Die junge Stark lag auf ihrem Bett und sah von ihrem Buch auf. Ihr Blick ging verträumt in den blauen Himmel, der sich vor ihrem Fenster erstreckte. Nach dem Frühstück hatte sie sich in ihr Zimmer verzogen und die Zeit seitdem lesend verbracht. Sie war nicht gestört worden und seitdem hatte sie Pietro auch nicht mehr gesehen, denn er wurde noch während des Frühstücks von Bucky in Beschlag genommen und anschließend zum Trainieren genötigt. Sie beneidete Pietro nicht darum, denn sie konnte sich vorstellen das Bucky ihn sicher nicht mit Samthandschuhen anfassen würde. Und nachdem sie Buckys sadistisches Grinsen gesehen hatte, war sie sich mehr als nur sicher. Wenn er Glück hatte, dann würde Pietro heute noch kriechen können. Sie sah zur Tür, als jemand energisch an dieser zu klopfen begann.

„Herein!"

Die Tür öffnete sich und Wanda, gefolgt von Natascha betraten ihr Zimmer. Letztere trug einen Stapel Kleidung mit sich und sah grinsend zu Jo, während diese weiterhin fragend zu den beiden sah. Aber wenn beide schon so überlegen grinsten, dann konnte es nichts Gutes sein. Natascha legte den Stapel sorgfältig auf das Bett und wandte sich an Jo.

„Du gehst heute auf ein Date." Informierte sie Jo ohne Umschweife.

„Was?" Fragte Jo wenig intelligent und sah zwischen den beiden hin und her. Klang letztendlich doch nicht zu dramatisch, fand Jo. „Wie kommt ihr auf so etwas?" Was bei dem plötzlichen Plan durchaus für berechtigt war.

„Wir waren gerade bei Pietro oder besser gesagt bei dem Rest den Bucky übrig gelassen hat und haben ihn dazu angestiftet dich auf ein Date zu begleiten." Sagte Wanda und wandte sich dem Stapel zu. „Und unter diesen Klamotten suchen wir dir jetzt etwas zum Anziehen aus."

„Okay. Und jetzt bitte für Dumme, warum habt ihr Pietro zu einem Date angestiftet?" Fragte Jo uns sah die beiden Rothaarigen misstrauisch an.

„Weil wir es uns für dich wüschen." Erwiderte Natascha. „Dadurch das du entführt warst, hat sich eure Beziehung zeitlich verzerrt. Ihr habt zu viel übersprungen. Von der anfänglichen Flirterei geht ihr gleich in die Vollen."

Jo warf Wanda einen bösen Blick zu. „Hast du ihr das von heute morgen erzählt?"

„Vielleicht." Erwiderte Wanda. „Aber du hast dir so etwas verdient! Diese Erinnerungen. Die Erfahrung einer ersten Verabredung mit dem Jungen, in den du verliebt bist. Ich wünschte, ich hätte so etwas jemals gehabt." Sie seufzte.

„Junge?" Fragte Jo und zog amüsiert ihre Augenbraue hoch.

„Ja. Trotz seiner fünfundzwanzig Jahre ist und bleibt mein Bruder ein Kind." Erwiderte Wanda mit einem Lächeln. „Und er soll sich etwas um dich bemühen und nicht meinen, dass du ihm so einfach in den Schoß fällst."

„Das ist sie doch schon." Mischte Natascha sich ein, die ein einfaches Sommerkleid in Joannas Richtung hielt. „Hier anziehen!" Sie wandte sich an Wanda. „Sie hat das verliebt nämlich nicht abgestritten."

Wanda wurde hellhörig und wandte sich an Jo, die rot geworden war während Natascha gesprochen hatte. Sie sah sie freudestrahlend an. „Endlich mal eine vernünftige Frau für ihn! Die oberflächlichen Barbies habe ich ja alle gehasst! Da war eine wie die andere. Du bist ganz nach meinem Geschmack!"

Jo, die sich gerade ihr Shirt über den Kopf zog, sah sie belustigt an. „Du jetzt etwa auch? Mir reicht ein Maximoff. Ist anstrengend genug." Sie nahm das Kleid von Natascha entgegen und zog es sich über.

„Hey!" Erwiderte Wanda schmollend. „Das ist nicht nett! Aber jetzt Hose runter."

Jo grinste und zog sich ihre Hose aus. Sie strich sich das Kleid glatt und lief zu dem großen Spiegel an ihrer Schranktür. Sie drehte sich um ihre eigene Achse und beobachtete zufrieden, wie das hellblaue Kleid um sie herum schwang. Mit einem zufriedenem Lächeln wandte sie sich zu den beiden Frauen.

„Es sieht wunderschön aus!"

„Das hatten wir gehofft." Merkte Wanda an und reichte ihr ein Schuhpaar. „Die passen gut dazu. Und dann ab ins Bad. Haare und Makeup machen sich nicht von selbst."

„Wieso die Hetze?" Fragte Jo verwundert, tat aber wie geheißen.

„Weil Pietro dich in einer halben Stunde abholt. Bis dahin muss alles sitzen." Wurde sie von Natascha informiert und anschließend ins Bad getrieben.

„Was wenn ich nein gesagt hätte?" Gab Jo von sich und setzte sich auf den Hocker vor dem Spiegel. Natascha sah sie daraufhin schief an, sodass sie resigniert seufzen musste. „Schon gut. Ich hätte nicht nein gesagt."

„Das dachten wir uns auch. Und jetzt still halten!" Wurde sie von Wanda angewiesen.

Jo hielt anschließend still und sah zu wie Wanda und Natascha sich an ihren Haaren zu schaffen machten. Wie bereits am gestrigen Abend bewunderte sie das Talent der beiden. Für so etwas hatte sie nie viel Geduld besessen. Was wohl auch ein weiterer Grund war, weswegen sie in Missys Augen uninteressant gewesen ist. Sie seufzte tief, woraufhin sie von Natascha fragend angesehen wurde. Jo schüttelte nur lächelnd ihren Kopf. Dann kam ihr ein Gedanke.

„Wie habt ihr es geschafft das mich Dad allein mit Pietro aus dem Tower lässt?" Fragte sie interessiert.

Wanda zögerte einen kurzen Moment bevor sie ihre Frage beantwortete. „Wir haben es gar nicht probiert, denn er ist in dieser Beziehung ja etwas eigen. Du weißt doch, dass die Kombination mit dir und Pietro noch immer nicht nach seinem Geschmack ist. Er weiß ehrlich gesagt nichts davon." Sie sprach schnell weiter, als sie Joannas skeptisches Gesicht im Spiegel sah. „Dafür weiß Pepper natürlich Bescheid! Sie befürwortet unsere Aktion und deckt sie vor Tony."

Jo musste seufzen, als sie das hörte. „Ihr spinnt doch." Sie lächelte die beiden an. „Aber vielen Dank! Ihr seid die Besten!"

Die beiden Rothaarigen sahen sich zufrieden an und beendeten die Arbeit an Jos Äußeren. Gerade rechtzeitig, denn die drei hörten aus dem Zimmer ein Klopfen und schließlich eine Stimme. Natascha trug ihr noch etwas Lipgloss auf und trat anschließend zurück. Wanda trat neben sie und sah zufrieden auf die Jüngere.

„Perfekt." Merkte Natascha an, während Wanda zustimmend nickte.

Es klopfte an der Badtür. „Seid ihr da drinnen?" Fragte Pietro.

„Ja. Komm nur rein." Antwortete seine Schwester.

Die Tür öffnete sich und Pietro sah zu ihnen hinein. Er lächelte alle drei an und reichte Jo seine Hand. Diese griff danach und wurde schwungvoll nach oben gezogen. Der Blonde ließ einen prüfenden Blick über sie gleiten und lächelte sie anschließend an. „Du siehst gut aus."

„Nur gut?" Warf Wanda gekränkt ein und ging dann zu ihrem Bruder, während sie ihn kritisch ansah. Bei ihm angekommen hob sie drohend einen Finger. „Du musst dringend daran arbeiten bessere Komplimente zu machen!"

„Die bekommt sie, wenn ihr weg seid." Erwiderte Pietro mit einem grinsen und zog Jo enger an sich. Diese schüttelte nur amüsiert den Kopf und sah zwischen beiden Maximoffs hin und her.

„Was plant ihr?" Fragte daraufhin Natascha, bevor die Zwillinge endgültig das Streiten beginnen konnten.

„Das lass meine Sorge sein." Erwiderte Pietro.

Jo hatte bei deren Frage zu Natascha gesehen und misstrauisch die Stirn gerunzelt. Sie konnte sich vorstellen warum die Spionin fragte. „Keine Spionagetricks bitte! Ich will keinen von euch auch nur in der Nähe sehen!" Drohte sie und sah dabei auch zu Wanda hin.

„Aber..."

„Kein aber! Sollte ich mitbekommen das sich einer von euch in der Nähe aufhält, dann gibt es Ärger." Sie machte eine kurze Pause und funkelte die beiden böse an. „Denn dann übe ich, wie ich euch beiden in eure Träume pfuschen kann!"

„Iihh... Wie fies von dir! So etwas macht man nicht!" Warf Wanda ein.

„Ebenso wie man anderen nicht hinterher spioniert!"

„Schon gut! Wir bleiben hier." Mischte sich daraufhin Natascha ein. Sie warf einen Blick zu Pietro, der das Gespräch belustigt verfolgt hatte. „Wollt ihr nicht los?"

Pietro warf einen Blick auf seine Armbanduhr und nickte zustimmend. Ohne was zu sagen, zog er Jo hinter sich her aus dem Bad. Die beiden Frauen folgten ihnen dicht hintendran. Wanda lief schnell zum Bett und schnappte sich eine zu Joannas Outfit passende Jacke und reichte sie dieser.

„Falls es spät wird. Die Abende sind noch kühl." Gab sie fürsorglich von sich.

„Macht ja keinen Unfug!" Schaltete sich Natascha noch ein.

Jo und Pietro besahen sich einen Moment das Schauspiel wie die beiden Rothaarigen mit drohenden Gesichtern dastanden, bevor sie beide laut lachen mussten. Dabei wurden sie irritiert angesehen. Es dauerte einen Moment, bis Jo sich soweit gefangen hatte, sodass sie sprechen konnte. Sie lehnte sich gegen Pietro und wischte sich eine Lachträne aus den Augen.

„Wozu brauchen wir denn meinen Dad? Wenn ihr das mit der überfürsorglichen Mutterglucke mindestens genauso gut könnt!" Sagte Jo immer noch grinsend. „Kommt jetzt noch die Ermahnung das Pietro ja die Finger von mir lassen soll? Oder wann wir zurück sein sollen?"

Wanda und Natascha sahen sich ertappt an, bevor auch sie grinsen mussten. Natascha hob ihren Zeigefinger und kam drohend auf den Speedster zu. „Ich warne dich... Solltest du ihr kein unvergessliches Date bereiten, dann bekommst du Ärger!"

„Jawohl Mrs. Romanoff!" Pietro salutierte im Spaß und griff dann nach Joannas Hand und zog sie weiter Richtung Tür. „Ihr entschuldigt. Das Kino wartet nicht."

Jo riss erfreut ihre Augen auf, während sie Pietro folgte. „Welcher Film?" Fragte sie und sah interessiert zu dem Blonden vor ihr.

Pietro betätigte die Knöpfe des Aufzugs und wandte sich zögernd zu ihr. „King Arthur - Legend of the Sword. Der Trailer sah ganz interessant aus."

„Klingt nach Action." War kritisch aus dem Hintergrund zu hören, bevor Joanna antworten konnte. „So etwas ist nichts für ein Date."

Jo lächelte Pietro aufmunternd zu, zog ihn durch die sich öffnende Tür und betätigte gleich den Knopf für das Erdgeschoss. „Den Trailer kenne ich! Der sah interessant aus und die Musik darin hat mir gefallen. Wahrscheinlich ein Film nach meinem Geschmack, da ich Actionfilme mag."

„Puh... da bin ich ja erleichtert." Erwiderte Pietro wieder mit seinem bekannten Grinsen im Gesicht. „Denn ich war mir nicht sicher, was jetzt dein Filmgeschmack ist, da du ja so viel anschaust."

Sie gelangten ins Erdgeschoss und verließen gemeinsam den Avenger-Tower. Kaum hatten sie das Gebäude verlassen, als Pietro nach Joannas Hand griff und ihre Finger miteinander verschränkte. Jo sah sich das mit einem Lächeln an.

„Damit du mir nicht wieder verloren gehst." Erklärte er ihr.

„Niemals!"

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