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Jo nahm einen kleinen Schluck aus ihrem Glas und sah sich in der gut gefüllten Lounge um. Dafür das die Party mehr oder weniger kurzfristig geplant war, waren letztendlich viele Leute erschienen. Aber wer ließ es sich schon entgehen auf einer Party von Tony Stark eingeladen zu sein. So wie es aussah nicht viele.
Etwas missmutig sah sie in ihr Glas. Es war eine Cola. Sie hatte nicht vorgehabt sich zu betrinken, aber jetzt auf der Party hätte sie zumindest gerne ein Glas Sekt getrunken. Aber ihr Dad hatte ihr nur einen mahnenden Blick zugeworfen und den Kopf geschüttelt, als sie nach ebenso einem Glas greifen wollte. So hatte sie dann bei Cola bleiben müssen.
Aktuell saß sie allein an der Bar. Die erste Zeit hatte sie sich noch mit Wanda unterhalten. Aber diese hatte sich bald verabschiedet und hatte sich nach Vision umgesehen. Jo musste grinsen, denn die Rothaarige war etwas rot geworden als sie den Mann erwähnt hatte. Wie es aussah, hatte Wanda eine Schwäche für ihn. Anschließend war auch Peter kurz bei ihr aufgetaucht und hatte sich mit ihr unterhalten. Aber auch er war letztendlich gegangen, weil er von einer jungen Frau in ein Gespräch verwickelt worden war. Jo seufzte tief. Allein auf einer Party zu sein, ohne jemandem zum Unterhalten zu haben, war grauenhaft. So machte es einfach keinen Spaß.
Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, das sie laut Zeitplan ihres Dads nur nur noch eine Stunde bleiben durfte. Sie seufzte frustriert. Sie war doch kein kleines Kind! Selbst Peter der nicht viel älter war, durfte mit Erlaubnis seiner Tante die Nacht hier verbringen. Das hatte er ihr nach dem Abendessen erzählt. Direkt während diesem kurzen Gespräch hatte sich Pietro dazwischen gedrängt und Jo für sich in Beschlag genommen. Peter hatte es mit Humor genommen, während Jo ungehalten reagiert hatte. Sie hatte ihn angefaucht, dass er ihr Gespräch nicht jedes Mal stören und verschwinden sollte. Pietro hatte sie daraufhin einen Moment lang gekränkt angesehen und war dann tatsächlich gegangen.
Jo seufzte wieder tief. Das hatte sie so nicht gewollt. Denn seitdem war der Speedster nicht einmal mehr ansatzweise in ihre Nähe gekommen. Sie drehte sich mit ihrem Hocker weg von der Bar und sah in den Raum hinein. Versuchte ihn in dem gedämmten Licht ausfindig zu machen. Was nicht so einfach war, da viele Männer dunkle Anzüge trugen und blonde Haare auch nichts Seltenes waren.
Schließlich meinte sie ihn ausgemacht zu haben. Und der Anblick gefiel ihr nicht. Er befand sich am entgegengesetzten Ende der Bar und eine große schöne Blondine hatte sich zu ihm gebeugt und unterhielt sich mit ihm. Jo knirschte mit den Zähnen, als sie sah, wie die Frau ihre Hand auf Pietros Arm legte und ihn dabei anlächelte. Das er zurück lächelte, machte es in Joannas Augen nicht besser. Jetzt lachte die Blonde und warf dabei ihren Kopf so zurück, damit ihre Brust besser zur Geltung kam. Jo bemerkte, wie Pietro der Bewegung folgte und wandte sich verstimmt ab.
So viel zur Liebe.
Jo sah böse zu dem Barkeeper, der ihren finsteren Blick bemerkte und mit einem Lächeln auf sie zu kam. Er beugte sich zu ihr über die Bar und sah sie fragend an.
„Warum dieser böse Blick?" Fragte er weiterhin lächelnd. „Das passt so gar nicht zu diesem hübschen Gesicht."
Jos Mundwinkel zuckten etwas nach oben. „Mein Dad hat mir verboten etwas anderes als Cola zu trinken. Und ich habe niemanden zum Reden. Die Party ist langweiliger als gedacht." Die halbe Wahrheit reichte erst einmal.
„Ich kann bei beiden nachhelfen. Wie wäre es mit einem Cuba Libre? Und während ich dir den mixe können wir uns nett unterhalten." Er grinste sie an, während er nach den benötigten Zutaten griff.
Jo sah ihn einen Moment misstrauisch an, bevor sie sich einen Ruck gab und ihn anlächelte. „Cuba Libre?" Fragte sie.
„Das ist Cola mit Rum. Dein Dad wird also nichts bemerken." Antwortete er ihr mit einem verschwörerischen Grinsen.
Jo grinste zurück und nickte, anschließend besah sie sich ihr Gegenüber genauer währender alles zusammen suchte. Er war groß, mit einer schlanken, aber wie sie an seinen Armen bemerkte muskulösen Gestalt. Seine kurzen schwarzen Haare waren hoch gegelt und blaue Augen blitzten sie amüsiert an.
„Wie kommt es, das du auf so einer Party landest und man dir nicht erlaubt etwas zu trinken?" Fragte er.
„Indem man erst siebzehn ist und die Freundin meines Vaters ihn überredet hat das ich überhaupt hierher darf." Jo blickte sich schnell um und sah nach ihrem Dad. Der unterhielt sich gerade angeregt mit Bruce und schien sie vollkommen vergessen zu haben. Vielleicht bliebe das ja länger so und sie könne länger bleiben. Denn jetzt war sie sich nicht mehr sicher, ob Wanda an ihr Versprechen denken würde, damit sie länger bleiben konnte.
Sie wandte sie wieder um. Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn der Barkeeper stellte ihr gerade ihr Getränk hin. Etwas misstrauisch besah sie sich ihr Glas, bevor sie nach dem Strohhalm griff und einen Schluck aus diesem nahm. Es schmeckte anders, aber dennoch gut. Sie nahm einen weiteren Schluck. Jo blickte hoch und sah in das abwartende Gesicht ihres Gegenübers.
„Der schmeckt erstaunlich gut."
„Das freut mich." Er reichte ihr seine Hand über die Bar hinüber. „Ich heiße Alex."
„Freut mich Alex. Ich heiße Joanna." Mit diesen Worten griff sie nach seiner Hand und schüttelte sie. Anschließend griff sie wieder nach ihrem Getränk und nuckelte an dem Strohhalm herum.
„Und wer ist denn dein Vater, dass er hierher eingeladen wird?" Fragte Alex, der angefangen hatte, Gläser zu spülen.
„Er wurde nicht eingeladen." Erwiderte Jo. Sie musste lachen als sie seinen verwirrten Blick bemerkte. „Er hat die ganzen Leute hier eingeladen."
Alex sah sie einen Moment nachdenklich an, bis er die Information verarbeitet hatte. Er riss die Augen auf. „Du bist Starks Tochter?" Fragte er erstaunt.
„So siehts aus." Erwiderte Jo belustigt.
„Hätte nicht gedacht das er so eine hübsche Tochter hat." Erwiderte Alex, nachdem er sie noch einmal genauer gemustert hatte.
Jo spürte, wie ihr die Wärme in die Wangen kroch und war in dem Moment froh, das hier das Licht gedimmt war. Sie lächelte ihn schüchtern an. „Danke für die Blumen."
Er grinste sie über die Bar hinweg an. „Wenn es doch die Wahrheit ist. Noch einen?" Damit zeigte er auf ihr leeres Glas.
Jo blinzelte erstaunt und sah auf dieses. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass sie es so schnell geleert hatte. Als Antwort nickte sie nur. Alex griff sich ihr Glas und begann ein weiteres Getränk zu mischen. Während er mit dem mixen beschäftigt war, wagte Jo einen Seitenblick in Pietros Richtung. Sie schnaubte wütend. Es hatte sich eine weitere Frau zu der anderen dazugesellt und beide flirteten den blonden Speedster jetzt heftig an.
Sie zuckte kurz zusammen, als ein frisches Glas vor ihr abgestellt wurde. Jo nahm es dankend entgegen und sah interessiert zu Alex, der ihr auch immer wieder einen musternden Blick zuwarf.
„Wie kommt es, das du hier als Barkeeper arbeitest?" Fragte sie ihn schließlich.
Alex stellte das Glas, welches er gerade abgetrocknet hatte ab und stützte sich an der Bar ab, sodass er nur noch wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt war. Da die Lautstärke in den letzten Minuten zugelegt hatte, konnten sie sich besser unterhalten, ohne das einer den anderen anschreien musste. Jo sah fasziniert in seine Augen und bemühte sich der Antwort zu lauschen.
„Das hier ist ein Nebenjob. Nichts gibt mehr Geld als auf einer von Tony Starks Partys zu arbeiten. Damit finanziere ich mir mit unter mein Studium." Er beugte sich zu einem der anderen Gäste, der einen Wunsch äußerte und reichte ihm dann das gewünschte Getränk.
„Was studierst du?" Fragte Jo und nahm einen weiteren Schluck. Allmählich verspürte sie ein wohliges Gefühl in ihrem Kopf und ihrem gesamten Körper. Lag wohl am Drink.
„Ich studiere Jura." Er fuhr sich mit einer Hand durch dir Haare und wirkte einen Moment gedankenverloren. „Nur noch zwei Semester und ich bin damit fertig. Mein Dad hätte dann gerne das ich danach in seiner Kanzlei einsteige."
„Das klingt doch gut." Wandte Jo ein. „Da kann man Erfahrungen sammeln, bevor man sich was anderes sucht."
„Das ist wahr. Aber..." Er zögerte einen Moment. „Damit würde ich mich ins gemachte Nest setzen und das wäre zu leicht. Ich will es aber nicht leicht haben. Ich will mir meine Erfolge erarbeiten!" Bei dem letzten Satz sah er wieder in Jos Richtung.
Diese sah ihn einen Moment verwirrt an, bevor sie sich wieder ihrem Getränk widmete. Schnell war es leer und sie hielt ihm grinsend ihr Glas entgegen. „Noch einen bitte."
Alex zog skeptisch eine Braue in die Höhe, folgte aber ihrer Bitte. Während er ein neues Getränk mischte, spürte Jo eine sanfte Vibration an ihrer Seite. Sie griff in die Tasche des Kleides und zog ihr Handy heraus. Sie sah, das Wanda geschrieben hatte.
'Wer ist das mit dem du dich unterhältst?'
'Alex der Barkeeper. Ein netter Kerl.' Tippte Jozurück. Eine Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
'Acha. Wo ist eigentlich Pietro?'
Jo war einen weiteren Seitenblick zu diesem. Die Blonde hatte sich verzogen. Jetzt unterhielt er sich mit der anderen Frau. Die genauso wie die andere aussah, bloß war diese hier dunkelhaarig. Sie knurrte ungehalten und antwortete auf Wandas Frage.
'Er ist beschäftigt. Und zwar offensichtlich nicht mit mir. Also unterhalte ich mich ebenfalls nett.'
Sie schickte die Nachricht ab und legte ihr Handy neben sich auf den Tresen. In dem Moment stellte ihr Alex ein frisch befülltes Glas hin, sowie eine kleine Schüssel mit Knabbereien. Sie griff nach dem Glas und sah fragend auf die Schüssel.
„Damit dir das Zeug nicht zu schnell zu Kopf steigt. Sonst bekomme ich Ärger mit deinem Dad, wenn er mitbekommt das ich dich abgefüllt habe." Erwiderte er auf ihren fragenden Blick hin. Er blickte auf ihr Handy. „Was Wichtiges?"
„Nein." Entgegnete Jo und griff in die Schüssel um sich eine kleine Brezel zu angeln. Zufrieden knusperte sie auf dieser herum, während Alex ihr einen amüsierten Blick zuwarf.
„Tatsächlich?" Fragte er belustigt. Er beugte sich wieder zu ihr vor und brachte seinen Mund nah an ihr Ohr. „Dann haben diese Nachrichten nichts damit zu tun, dass mich der ältere Maximoff mit seinen Blicken ersticht, bloß weil ich hier mit dir rede?"
Jo wandte ihren Kopf überrascht herum und sah in Alex' Gesicht. Sah sein wissendes Grinsen. Schnell wandte sie sich wieder ab und spürte wie ihr Gesicht warm wurde. Es war aber auch zu lästig, das sie so schnell rot wurde! „Das kann nicht sein! Er ist doch mit irgendwelchen Frauen beschäftigt." Murmelte sie leise, aber Alex verstand sie trotzdem.
Alex zog sich wieder zurück und sah ihr mit einem Lächeln ins Gesicht. „Dann muss ich mir diese stechenden Blicke wohl eingebildet haben."
„Er hat keinen Grund dazu so zu schauen!" Schnappte Joanna aufgebracht. Diesmal etwas lauter. „Ich darf mich doch wohl noch unterhalten."
Alex lachte auf ihre Aussage hin. „Da hat er tatsächlich keinen Grund dazu. Selbst wenn wir beide die letzten Menschen auf diesem Planeten wären bräuchte er sich keine Sorgen zu machen."
Joanna sah ihn einen Moment fragend an, bevor ihr ein Licht aufging. „Was meinst du damit? Willst du damit sagen, dass du auf Männer stehst?""
„Fast. Ich bevorzuge grundsätzlich beides. Aber du bist mir noch ein kleines bisschen zu jung. Obwohl du genau mein Typ sein könntest, sobald du über zwanzig bist." Erwiderte Alex mit einem Lächeln. Dieses wurde breiter, als er sah wie Joanna erneut errötete. „Jetzt würde ich mich eher an ihn heranmachen. Aber da brauchst du dir keine Sorgen machen." Wandte er ein, als er Joannas Blick bemerkte. „Er ist nicht mein Typ. Zu blond."
„Da bin ich ja beruhigt." Erwiderte Jo lachend. „Ich mag ihn so blond wie er ist."
Alex stimmte in ihr Lachen ein. Anschließend griff er mit einem fragenden Blick nach Joannas Handy. Jo nickte und sah interessiert zu ihm, während er etwas eintippte. Er reichte es ihr nach einem Moment zurück und Jo sah, dass er ihr seine Nummer eingespeichert hatte.
„Falls du mal mit jemandem schreiben willst. Ich würde mich freuen wenn wir in Kontakt bleiben." Beantwortete er ihren fragenden Blick.
„Das klingt sehr gut." Erwiderte Jo mit einem strahlenden Lächeln. Sie bemerkte bereits, wie ihre Zunge schwerer geworden war. Und sie war sich auch nicht mehr sicher, ob sie noch geradeaus gehen würde, wenn sie aufstehen müsste. Das kam davon, wenn man nichts gewöhnt war.
„Kannst du mir noch einen machen? Vielleicht etwas Fruchtiges?" Fragte sie grinsend, nachdem sie ihr Glas wieder zur Hälfte geleert hatte. Das ging aber auch runter wie nichts.
Alex sah sie skeptisch an. „Meinst du nicht, das es langsam reicht?"
„Nur noch einen. Bitte!" Bettelte Jo und sah ihn mit großen Augen an.
Alex sah sie einen Moment an, bevor er mit einem Seufzen einknickte. „Okay. Einen noch. Aber den mache ich schwach."
„Meinetwegen." Jo sah Alex zu, wie er sich ein paar Schritte entfernte und seiner Arbeit nachging. „Du bist ein guter Barkeeper!"
„Danke." Erwiderte er mit einem Lächeln. „Und du bist betrunken."
„Nein! Nur herrlich leicht im Kopf." Widersprach Jo.
„Das vergeht. Morgen wirst du das hier bereuen." Sagte er mit einem wissenden Lächeln und stellte ihr ein neues Getränk hin.
Jo besah sich die sattrote Flüssigkeit und nippte vorsichtig daran. Der Cocktail schmeckte sehr gut und sie sah zufrieden auf. „Was ist das?"
„Ein Shirley Temple. Genau das richtige für dich denn er kommt ganz ohne Alkohol aus." Beantwortete er ihre Frage.
„Den hättest du mir gerne auch eher machen können. Schmeckt ja viel besser als die anderen." Gab Jo von sich und rührte mit dem Strohhalm in ihrem Getränk herum.
„Das nächste Mal." Erwiderte Alex lachend. Er sah auf und sein Lachen wurde etwas gezwungen.
Jo bemerkte dies und sah ihn fragend an. Alex schüttelte nur seinen Kopf und ging zu einem anderen Gast, der ein Handzeichen in seine Richtung gemacht hatte. Joanna zuckte mit ihren Schultern und wandte sich wieder ihrem Getränk und den Knabbereien zu. Nachdenklich kaute sie auf einer weiteren Brezel herum.
Sie zuckte zusammen als sie eine Hand an ihrer Hüfte bemerkte, die langsam ihre Seite hochstrich. Schnell drehte sie sich um und sah in das Gesicht eines fremden Mannes. Dieser grinste sie lüstern an und beugte sich zu ihr vor, um sie genauer zu mustern. Jo rümpfte ihre Nase, als sie von seiner Fahne getroffen wurde.
Joanna schob seine Hand weg und sah ihn böse an. „Finger weg!" Zischte sie ihn an. Was erlaubte er sich?
„Aber Süße. Sei doch nicht so unfreundlich. Weißt du denn nicht, wer ich bin?" Sagte der Mann mit einem leichten Lallen und umfasste wieder ihre Hüfte.
„Nein! Und es interessiert mich auch nicht!" Erwiderte Jo und entwand sich wieder seinem Griff. Jo wandte sich ab und wollte aufstehen, damit sie von diesem Mann weg kam. Leider kam sie nicht weit, denn er packte sie am Handgelenk und zog sie wieder zu sich heran. Jo keuchte schmerzvoll auf, als er fest zudrückte.
„Ich bin ein wichtiger Geschäftspartner deines Vaters." Flüsterte er in ihr Ohr. „Und solltest du nicht nett zu mir sein, dann wird es ihm geschäftlich ziemlich schaden."
Jo wandte ihm ihr Gesicht zu und sah ihn angewidert an. „Ich bin niemandes Hure! Mein Vater wird dem sicher zustimmen und ihnen für ihr Angebot einen fetten Tritt verpassen!"
Der Mann drückte ihr Handgelenk zusammen und entlockte ihr wieder ein Keuchen. „Ich mag es, wenn sie Temperament haben!" Gab er heiser von sich.
Bei diesen Worten breitete sich eine Gänsehaut auf Joannas Körper aus. Ihr Mund wurde trocken, sodass kein weiterer Ton über ihre Lippen kam. Dieses Timbre in seiner Stimme erinnerte sie viel zu sehr an das Monster und sie spürte, wie sie zu zittern begann. Die Finger des Mannes waren ebenso wie die Finger des Monsters. Sie fragte sich, warum das keiner sah und wo Alex geblieben war. Er hätte ihr auch helfen können. Jo versuchte sich erneut zu befreien, was aber nichts brachte, außer das der Mann fester zupackte.
„Lass sie sofort los!" Ertönte eine wütende Stimme hinter dem Mann.
Dieser wandte sich schwankend um und ließ Jo tatsächlich los. Joanna sah erleichtert hoch und erblickte ihren Vater und Pietro. Nur wenige Schritte entfernt standen Bucky und Steve in Position. Ihr Vater zog den Mann sofort von ihr weg, sodass Pietro zu ihr treten konnte und den Arm um sie legte. Jo spürte, wie die Anspannung nachließ und ließ sich gegen Pietro fallen.
Dieser sah sie besorgt an, erblickte ihr blasses Gesicht und wandte sich an ihren Vater. „Hey Tony ich würde Jo auf ihr Zimmer bringen!"
Angesprochener unterbrach seine Tirade, die er dem anderen gerade zuteil werden ließ und sah zu Jo. Sah ihr erstarrtes Gesicht. Sein Gesicht wurde ernst und er nickte. „Ja mach das bitte."
Pietro sah wieder auf Jo hinunter. „Soll ich dich tragen oder kannst du gehen?"
„Ich gehe." Antwortete Jo durch zusammen gebissene Zähne.
„Wie du willst." Erwiderte Pietro und zog Jo von ihrem Hocker hoch.
Einen Moment lang drehte es sich in Joannas Kopf und sie lehnte sich erneut gegen Pietro. Er legte seinen Arm um sie, damit sie gerade stehen konnte und warf einen wütenden Blick über seine Schulter.
„Du hättest ihr nicht so viel geben sollen!" Zischte er Alex an.
„Ach komm. Die Drinks waren nicht einmal besonders stark und sie wollte es." Verteidigte Alex sich. „Das liegt jetzt wahrscheinlich auch an der Aufregung." Er sah in Joannas Richtung. „Gute Nacht Kleine."
„Ich bin nicht klein!" Nuschelte Jo gegen Pietros Brust und sah den Barkeeper dabei böse an. Zumindest versuchte sie es. Sie erblickte ihr Handy auf dem Tresen und griff danach. Dabei sah sie in Alex' Richtung. „Ich melde mich."
Dieser lächelte zu ihr zurück und nickte. „Da freu ich mich schon drauf."
Nach diesen Worten wandte sich Jo von der Bar ab und ging an Pietros Arm in Richtung Aufzug, der bereits mit offener Tür auf sie wartete. Gemeinsam stiegen sie ein und Pietro drückte den Knopf für ihre Etage. Sobald die Türen sich hinter ihnen geschlossen hatten, lehnte sich Jo wieder gegen Pietro und schlang ihre Arme um seinen Oberkörper.
Sie hob ihren Kopf und sah ihn mit großen Augen an. „Trage mich!" Forderte sie.
Pietro hob eine Braue in die Höhe und sah sie amüsiert an. „Sonst noch Wünsche?"
„Viele. Aber dafür ist der Aufzug eindeutig nicht der richtige Ort dafür." Erwiderte Jo mit einem frechen grinsen.
Der Blonde sah sie einenMoment hilflos an und strich sich nervös über sein Gesicht. Schließlich umfasste er Joannas Rücken und wollte etwas in die Hocke gehen, um seinen Arm unter ihre Knie zu bringen. Diese aber zog ihn wieder hoch und schüttelte den Kopf.
„Nicht so." Sagte Jo bestimmt.
„Wie dann?" Fragte er.
Pietro keucht überrascht auf, denn Jo hatte ihre Arme schnell um seinen Hals gelegt und war an ihm hoch gehüpft. Ihre Beine schlang sie, so gut es ging, um seine Hüfte. Schnell packte er sie mit einer Hand unter ihrem Po, während eine andere Hand an ihren Oberschenkel ging, damit sie nicht hinunterfallen konnte. Durch diese Bewegung zog er sie somit näher an sich heran. Mit einem zufriedenen Grinsen sah ihm Jo in die Augen, da sie sich jetzt nahezu auf Augenhöhe befanden. Der Speedster sah sie daraufhin mit einem schiefen Lächeln an.
„Dir geht es eindeutig zu gut, wenn man bedenkt, was der Typ da oben geleistet hat. Und wenn man an das vor ein paar Wochen zurückdenkt."
Jo zuckte nur mit den Schultern. „Vielleicht brauche ich deswegen jetzt eine kleine Ablenkung." Flüsterte sie und beugte sich zu Pietros Hals hinunter.
Sie spürte, wie Pietros Griff fester wurde, während ihre Lippen seinen Hals entlangstrichen. Schnell fand sie die Stelle, unter der sie seinen beschleunigten Puls fühlen konnte. Sanft biss sie hinein und höre zufrieden wie Pietro ein Keuchen entschlüpfte. Jo grinste gegen seinen Hals und biss noch einmal zu. Dieses Mal fester.
„Was wird das da?" Fragte Pietro mit einem Knurren.
Jo ließ von seinem Hals ab und sah ihn lächelnd an. „Meine Rache für die letzten Male." Zufrieden betrachtete sie ihr Werk und strich mit ihren Fingern über die gerötete Haut.
„Das bekommst du alles zurück." Flüsterte Pietro in ihr Ohr.
Er setzte sich in Bewegung, sodass Jo sich erschrocken in seine Schulter festkrallen musste. Langsam verließ er mit ihr den Aufzug und bewegte sich auf ihr Zimmer zu. Jo blickte über ihre Schulter nach hinten zu ihrer Zimmertür, dann wandte sie ihren Kopf wieder Pietro zu und sah ihn mit großen Augen bittend an.
„Darf ich heute Nacht bei dir schlafen?" Dabei sah sie ihn weiterhin mit einem Unschuldsblick an.
Pietro blieb stehen und sah sie auf ihre Bitte hin prüfend an. „Ich glaube nicht, das es eine gute Idee ist, wenn du bei mir bleibst. Du bist eindeutig betrunken."
„Nein! Ich verspreche auch das ich brav bleibe." Erwiderte Jo. Dabei strich sie mit ihren Fingern seinen Hals hinab bis zu den Knöpfen an seinem Hemd. Während sie ihn ansah, öffnete sie den obersten Knopf und strich über die frei gewordene Haut. „Ganz brav."
Als Antwort gab Pietro nur ein weiteres Knurren von sich und setzte sich wieder in Bewegung. Zufrieden stellte Jo fest, dass er an ihrem Zimmer vorbeiging und tatsächlich auf seines zusteuerte. Er öffnete die Tür und betrat mit ihr auf dem Arm sein Zimmer. Der Blonde durchquerte zügig den Raum und blieb schließlich vor seinem Bett stehen. Er sah prüfend zu Jo hinunter.
„Ich muss dich runter lassen."
„Ich will nicht!" Jammerte Jo und klammerte sich nur fester an ihn.
„Ich will aber nicht im Anzug schlafen. Und dein Kleid ist sicher auch nicht so bequem zum schlafen." Versuchte er ein vernünftiges Argument vorzubringen.
Einen Moment lang sah Jo ihn nachdenklich an, bevor sie bestätigend nickte und sich aus seinen Armen wand. Sobald sie stand kickte sie ihre Schuhe weg und fummelte an dem Reißverschluss des Kleides herum.
Pietro trat daraufhin von ihr weg und fing ebenfalls an sich zu entkleiden. Schließlich legte er seine Kleidung ordentlich über einen Stuhl und ging zu seinem Schrank, aus dem er ein Shirt kramte. Als er sich dieses übergezogen hatte, griff er sich ein weiteres Shirt und wandte sich zum Bett. Er schnaubte belustigt, als er zuerst den Kleiderhaufen vor seinem Bett sah. Sein Blick wanderte höher und er musste trocken schlucken als er schließlich Jo erblickte. Diese saß nämlich nur in Unterwäsche bekleidet auf seinem Bett und grinste ihn fröhlich an.
„Das Shirt brauch ich nicht!" Gab sie sofort kund. Was ja auch stimmte. Sie war ja nicht wirklich nackt. Das war ja nichts anderes als wenn sie einen Bikini tragen würde, was sie nebenbei erwähnt aber noch nie getan hatte. Ganz einfach.
„Bitte tu mir das nicht an! Zieh es bitte an." Kam fast flehend von Pietro, währender auf sie zukam und ihr weiterhin das Shirt hin hielt.
In ihrem benebeltem Hirn nahm Jo zwar deutlich die Anspannung Pietros wahr, aber gerade in diesem Moment war es ihr herzlich egal. Es half ihr wenn sie in seiner Nähe war. Da konnte sie sich sicher fühlen. Und Hautkontakt machte es deutlich besser.
„Wieso? Fällst du sonst über mich her?" Fragte sie amüsiert. Sie hob den Kopf und sah in sein Gesicht, als er bei dem Bett ankam. Kurz überlief sie ein Zittern, als sie sein Gesicht sah. Es war die blanke Gier, die sie in seinen Augen ablesen konnte. Es war ein Blick, den sie bei ihm noch nie gesehen hatte. Dafür aber bei dem Monster und dem Mann von vorhin. Jo streckte ihre Hand aus und griff nach dem Shirt. „Ich zieh es ja schon an." Flüsterte sie heiser. Eine kurze Sekunde fragte sie sich auch, ob es eine so gute Idee gewesen war darauf zu bestehen hier zu schlafen. Sie schüttelte energisch den Kopf und zog sich an. Sie würde jetzt nicht abhauen!
Nachdem sie sich angezogen hatte, rutschte sie zur Seite und unter die Decke. Sie schlug diese zur Seite und bedeutete dem Speedster sich neben sie zu legen. Nach einem ergeben Seufzen kam Pietro ihrer Bitte nach. Er legte sich hin, drehte ihr aber den Rücken zu. Jo besah sich das ganze interessiert und musste schmunzeln. Daraufhin streckte sie ihre Hand aus und streichelte über seinen Rücken. Einen Augenblick lang meinte sie bei ihrer Berührung ein Zittern zu spüren.
„Dreh mir bitte nicht den Rücken zu." Flüsterte sie in Pietros Richtung. „Ich werde schon keinen Unfug mehr machen. Versprochen."
Der Blonde sah sie über seine Schulter hinweg kritisch an. „Wirklich? Denn solltest du wieder auf komische Ideen kommen, dann garantiere ich für nichts! Meine Selbstbeherrschung hat auch ihre Grenzen." Er drehte sich auf die andere Seite und zog Jo in seine Arme. „Betrunken bist du furchtbar frech und viel zu anhänglich." Flüsterte er in ihreHaare.
„Dann sollte ich ab jetzt wohl nur noch in deiner Nähe betrunken werden." ErwiderteJo mit einem Grinsen.
„Das können wir einrichten." Brummte Pietro erneut in ihre Haare und zog sie noch etwas enger an sich.
Jo musste kurz schmunzeln, bevor sie sich allmählich entspannte und merkte, wie sie ruhiger wurde. Auch bemerkte sie etwas Seltsames.
„Das Bett dreht sich." Stellte sie fest.
„Das sind die Drinks. Morgen ist es wieder weg."
Jo nickte und lehnte sich etwas zurück, sodass sie in Pietros Gesicht sehen konnte. Er öffnete bei ihrer Bewegung seine Augen und sah sie fragend an.
„Ich liebe dich." Gab Jo mit einem Lächeln von sich und gab ihm anschließend einen Kuss.
Dann kuschelte sie sich an ihn und war schnell eingeschlafen. Sie bemerkte nicht, das Pietro immer noch wach da lag und erstaunt auf ihren Kopf sah.
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