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Mit einem frustrierten Geräusch ließ sich Jo rücklings in ihr Bett zurückfallen. Sie drehte sich etwas herum, bis sie den strahlend blauen Himmel vor ihrem Fenster sehen konnte. Mehr war aktuell einfach nicht drin. Denn raus an die frische Luft durfte sie nicht. Ihr Vater hatte sich wieder in eine überfürsorgliche Mutterglucke verwandelt und wusste am liebsten ununterbrochen, wo sie sich befand. Sie verstand ihn ja, aber so langsam nervte es.
Jo starrte aus dem Fenster und ließ ihren Gedanken freien Lauf. Seitdem sie wieder aufgewacht war, waren fünf Tage vergangen. Einen Tag hatte sie noch in dem Krankenzimmer verbracht, bevor sie darauf gedrängt hatte wieder in ihr eigenes Zimmer zu kommen. Das besorgte Angebot ihres Vaters, doch zu ihm und Pepper zu ziehen hatte Jo entschieden abgelehnt.
Es ging ihr gut.
Jeder hatte mal Albträume.
Sie musste seufzen und setzte sich wieder auf. Aber keiner der anderen projizierte seine Träume und die dazu gehörenden Gefühle. In der ersten Nacht haben alle im Tower ihre Träume geteilt. Ausnahmslos. Sie alle hatten von ihrer ununterbrochenen Angst und ihrer Einsamkeit während ihrer Gefangenschaft erfahren. Und ebenso hatten alle von dem Monster erfahren. Wie hilflos und gelähmt sie sich unter seinen Händen gefühlt hatte. Und schließlich dieses Hochgefühl als sie ihn getötet hatte.
Am nächsten Morgen hatte sie ihrem Vater gleich angesehen das etwas nicht stimmte. Nur zögerlich hatte er auf ihre Nachfrage hin angefangen zu sprechen. Sie hatte das Grauen in seinen Augen gesehen, als er ihr von dem Traum erzählte. Und Genugtuung als er von dem Tod des Monsters erzählte. Einen ähnlichen Blick hatte sie teilweise auch bei den anderen gesehen.
Sie hatten sich anschließend lange unterhalten und überlegt, wie sie dem Übertragen ihrer Träume Einhalt gebieten konnten. Letztendlich waren sie zu keiner zufriedenstellenden Lösung gekommen. Außer Training bei Wanda, die ihr etwas mit ihren Kräften helfen konnte und der vorübergehenden Einnahme von Schlafmitteln. Wobei diese nur einen bescheidenen Erfolg einbrachten. Denn durch die Mittel wurden ihre Träume nur etwas gedämpft. Sie strahlte ihre Gefühle nicht mehr aus, aber die Bilder hatten die anderen dennoch empfangen.
Jo stand auf und fing an unruhig auf und ab zu gehen. So sehr sie ihren Vater zu lieben gelernt hatte und so sehr sie die anderen auch mochte, sie hatte ihre Überfürsorge langsam satt. Sie wollte ihr Mitleid nicht mehr ertragen. Die Gespräche, die verstummten sobald sie den Raum betrat. Selbst Pietro hielt Abstand zu ihr. Gut, sie hatte etwas Angst davor mit ihm allein zu sein. Aber wie sollte sie diese jemals überwinden, wenn er sich nicht an sie heran traute?
„Unruhig?" Fragte Fridays Stimme aus dem Nichts.
Jo hatte sich daran gewöhnt das Friday sie, aus dem nichts ansprach, denn sie hatte sich in den letzten Tagen viel mit der KI unterhalten. Denn diese konnte sie offensichtlich nicht mitleidig ansehen und trotz der fantastischen Programmierung ihres Vaters war sie einfach viel zu analytisch veranlagt.
„Ein bisschen. Ich komme mir hier etwas eingesperrt vor. Ich brauche frische Luft! Aber niemand will mich raus lassen. Nicht einmal in Begleitung." Beklagte Jo sich.
„Dann wieso fahren sie nicht zur Dachterrasse? Dort ist selten jemand anzutreffen, sodass sie Ruhe hätten." Sagte Friday nach einer kurzen Pause.
Joannas Gesicht hellte sich bei dem Gedanken in die Sonne zu kommen auf. Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. Schnell lief sie zur Tür und sah erst vorsichtig hinaus. Wie erhofft befand sich niemand auf dem Gang. Weder die Zwillinge noch Bucky. Dieser war nämlich der neueste Bewohner des Towers und hatte ein Zimmer auf ihrer Etage bezogen.
Jo hielt einen Moment inne und sah in Richtung von Buckys Zimmer, bevor sie zügig in Richtung des Aufzugs lief. Ein kleines Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie an ihn dachte. Er hatte nicht nur zu ihrer Befreiung beigetragen. Nein, er hatte ihr auch in den letzten Nächten geholfen. Nachdem die Träume sie geweckt hatten, da hatte sie nicht mehr schlafen können. Sie war ruhelos auf der Etage herumgewandert und hatte schließlich Bucky in der kleinen Küche angetroffen. Er hatte nicht viel geredet, sondern einfach nur zugehört. Und schließlich, als Jo fragte, ob sie bei ihm schlafen könnte, da hatte er zugestimmt. Danach waren keine Träume mehr gekommen. Daraufhin war sie in der nächsten Nacht, nachdem sie aufgewacht war wieder zu ihm. Sie hatte ihn dann scherzhaft als ihren persönlichen Traumfänger bezeichnet.
Jo betrat den Aufzug und wählte die Taste für die Dachterrasse. Sie war bereits mehrmals auf dieser gewesen, hatte sie aber nach ihrem Erlebnis total vergessen. Dort gab es eine kleine sonnen geschützte Lounge, in der es sich gut aushalten ließ. Voller Vorfreude wippte sie auf ihren Füßen und stürzte sofort aus dem Aufzug, als sich die Tür öffnete.
Sie sah niemanden, was ihre Laune erheblich in die Höhe trieb. Komplizierte Gespräche wären jetzt nichts für sie. Jo bog um den Sichtschutz und blieb wie angewurzel tstehen. Soviel zu komplizierten Gesprächen, dachte sie trocken. Denn vor ihr auf der breiten Liege hatte es sich Pietro bequem gemacht. Dieser sah sie jetzt ebenfalls etwas erschrocken an. Einen Moment überlegte sie tatsächlich, ob sie wieder umdrehen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Jo lächelte Pietro zu und überwand schnell die paar Schritte zu ihm. Sie setzte sich zu ihm auf die Liege und lehnte sich an ihn. Dann sah Jo zu ihm hoch und lächelte ihn an.
„Hey!"
Pietro sah sie erst mit hoch gezogenen Brauen an, bevor er ebenfalls zurücklächelte. „Hey Kleine."
„Ich bin nicht klein!" Gab Jo gespielt schmollend zurück.
Der Speedster schüttelte lachend seinen Kopf. „Wie der Vater. Tony ist da genauso empfindlich."
„Ist ja auch kein Wunder." Jo schwieg einen Moment. „Denn für einen Mann ist er tatsächlich etwas klein geraten."
„Lass ihn das bloß nicht hören!" Gab Pietro mit einem Lachen von sich. Schnell wurde er ernst. „Wie geht es dir?"
„Was willst du hören? Die Lüge, die jeder bei dieser Frage von sich gibt, oder die ungeschönte Wahrheit?" Fragte Jo forsch.
„Die ungeschönte Wahrheit bitte." Antwortete Pietro sofort.
„Größtenteils geht es mir gut." Jo musste bei Pietros skeptischen Gesichtsausdruck etwas schmunzeln. „Lass mich bitte ausreden. Körperlich geht es mir ja wieder gut. Nur die Psyche ist noch etwas angeknackst. Die Träume machen mir noch zu schaffen. Ich hoffe, dass es einfach nur Zeit braucht bis sie verblassen. Aber auch das ihr mich anders behandelt als davor, macht mir zu schaffen."
Während sie sprach, sah sie starr gerade aus, denn ein bisschen fürchtete sie sich vor der Reaktion der anderen. So bemerkte sie Pietros sanftes Lächeln zu ihr hin nicht. Dieser hob seinen Arm und legte ihn der Jüngeren um die Schulter und zog sie somit näher an sich heran. Im ersten Moment verspannte sich ihr Körper wie von selbst und Pietro wollte seinen Arm schon wegziehen, aber Jo hinderte ihn daran. Im Gegenzug kuschelte sie sich näher an seine Brust.
„Bitte lass deinen Arm da. Es braucht nur Zeit." Flüsterte sie gegen seine Brust.
Pietro folgte ihrer Bitte und hielt sie weiterhin fest. Er stützte sein Kinn auf ihrem Kopf ab und fing an zu sprechen. „Es ist keine böse Absicht das wir dich anders behandeln. Und wahrscheinlich nicht einmal bewusst. Zumindest war es bei mir so. Bis du etwas gesagt hast, ist es mir nicht wirklich aufgefallen. Der Traum in der ersten Nacht hat uns einfach verunsichert." Er machte eine kurze Pause und überlegte seine nächsten Worte. „Jeder von uns hat etwas mitgemacht worüber er nicht reden will. Etwas das Gefühle in uns auslöst, die wir nicht beschreiben können, weil sie uns Angst machen. Dein Traum hat das alles aufgewirbelt."
„Wie meinst du das?" Fragte Jo. Da Pietro seinen Griff nicht lockerte, konnte sie ihm nicht ins Gesicht sehen, sondern nur erraten was für Gefühle sich in seinem Gesicht spiegelten.
„Wir waren ja nicht als Unbeteiligte in deinem Traum. Wir haben es durch deine Augen gesehen. Haben gefühlt was du gefühlt hast." Er stockte und Jo bemerkte ein leichtes Zittern. „Ich kenne dieses Gefühl der Hilflosigkeit. Ich hatte gehofft es nie wieder erleben zu müssen. Es war anders, aber deswegen nicht weniger schlimm. Es hat zumindest bei mir Erinnerungen an meine Kindheit aufgewühlt. Genauer gesagt an deren Ende. Wanda ging es da nicht anders."
„Das tut mir leid." Gab Joanna mit einem flüstern von sich.
„Das muss es nicht." Antwortete Pietro schnell. „Du kannst ja nichts dafür. Und wie ich von Wanda gehört habe übst du fleißig deine Gedanken bei dir zu behalten."
Joanna schnaubte gereizt. „Hat ja noch nicht viel gebracht. Aber ja, ich habe auch heute wieder geübt. Der Gedankentrick eine stabile Mauer zu errichten ist nicht so einfach und Wanda hat ihr Bestes gegeben es mir zu erklären."
„Dann bin ich ja auf die nächsten Nächte gespannt. Auf jeden Fall glaube ich, dass du es schaffen wirst. Hab nur Geduld." Sprach Pietro ihr Mut zu und streichelte dabei sanft über ihren Rücken.
Jo grummelte ein paar unverständliche Worte gegen seine Brust. Aber es freute sie, das er an ihren Erfolg glaubte. Dann kam ihr ein anderer Gedanke. Sie pikste Pietro in seinen Bauch und musste grinsen, als er zusammen zuckte.
„Wirst du frech?" Knurrte der Speedster gespielt böse.
„Ein bisschen." Antwortete Jo und pikste ihn noch einmal. „Aber ich hab eine Frage, die mir mein Dad nicht beantwortet hat. Er hat bloß wässrige Augen dabei bekommen."
„Was für eine Frage bringt Tony zum Weinen?" Fragte er erstaunt und versuchte Joannas Finger auszuweichen. Letztendlich reichte es ihm, sodass er sich herum rollte und damit Jo unter sich begrub.
Diese grinste ihn zuerst frech an, wurde aber schnell wieder ernst. „Ich glaube nicht, das es wegen der Frage an sich war, sondern seine Hintergedanken. Denn ich wollte nur wissen, wo und wie ich letztendlich gefunden wurde."
„Ich verstehe seine Reaktion." Pietro lächelte sie vorsichtig an. „Aber ich kann dir da genauso helfen." Er rutschte von Jo runter und legte sich wieder neben sie, aber so das er ihr weiter ins Gesicht sehen konnte. „Es war vielleicht ein paar Stunden nachdem wir gesehen haben wie du geschlagen wurdest. Da haben wir einen Anruf erhalten. Dieser Bucky war dran und er erzählte er hätte Informationen über deinen Aufenthaltsort. Er nannte seinen Namen nicht, sondern beschrieb einfach nur dich und was davor geschehen war. Tony war zunächst skeptisch, aber er trommelte uns alle zusammen und flog mit uns Richtung Kanada. Denn da hatte Bucky sich versteckt." Pietro musste kurz bei der Erinnerung grinsen. „Du hättest Tonys Reaktion sehen sollen, als wir ausstiegen und er ihn erblickte. Er wollte ihn in die Luft jagen."
„Kann ich ihm nicht einmal verübeln." Gab Jo trocken von sich.
„Du kennst den Grund?" Fragte Pietro und sah sie interessiert an.
„Ja." Jo seufzte. „Bucky hat die Eltern meines Vaters getötet. Da war seine Reaktion durchaus angebracht. Aber erzähl bitte weiter."
„Ich verstehe." Gab Pietro von sich. Er schwieg einen Moment und sprach erst weiter, als Jo ihm wieder einen Finger in die Seite stieß. „Schon gut! Ich mach ja weiter. Wir waren also inmitten Kanadas Wildnis und Tony wollte Bucky in die Luft sprengen. Er dachte wohl, das wäre ein schlechter Scherz und Bucky würde noch immer irgendwie für HYDRA arbeiten. Steve ist letztendlich dazwischen gegangen und hat deinen Dad aufgehalten. Er meinte, dass dies doch kein Zufall sein könnte und diese Spur sei immerhin besser, als wenn wir gar nichts wüssten. Bucky ließ sich dann freiwillig fesseln und beschrieb uns die Basis, in der du gefangen warst."
„Wo?" Fragte Jo und merkte, wie ihr Hals trocken wurde
„Willst du das wirklich wissen?"
Jo nickte nur.
„Bei Pine Hill circa drei Fahrstunden von New York entfernt befand sich eine alte HYDRA-Basis. Bucky kannte sie von früher und er meinte, dass du dich dort befindest. Als wir ankamen, sahen wir, das er Recht hatte. Das Gelände der Basis war gut gesichert. Es waren viele Patrouillen unterwegs." Pietro machte eine kurze Pause. „Wir haben erst eine schnelle Erkundung der Umgebung gestartet und dann sofort einen Plan ausgearbeitet, um die Basis zu stürmen. Leider wusste Bucky die genaue Lage der Zellentrakte nicht mehr. Aber das hast du ja wundervoll gelöst."
„Wie das?" Joanna blinzelte ihn verwirrt an. Sie erinnerte sich da an nichts Besonderes.
„Du hast dich doch mit Wanda in Verbindung gesetzt." Antwortete er ihr. „Sie hat es irgendwie geschafft die Richtung, aus der dein Gedanke gekommen ist zurückzuverfolgen. Dann hat sich Tony sofort auf den Weg gemacht. Den Rest kennst du ja." Damit schloss Pietro seine Ausführungen.
„Ja, den Rest kenne ich." Jo wandte sich von Pietro ab und sah in den Himmel hinauf. Sie bemerkte das sich die Sonne im Laufe des Gesprächs über den Himmel bewegt hatte und es allmählich Abend wurde. Und auf diesen würde unweigerlich die Nacht folgen. Jo wurde bei dem Gedanken daran bleich.
Pietro besah sich das ganze, bevor er sich zu Jo rüber beugte und ihr die Sicht versperrte. Er sah sie mit einem vorsichtigen Lächeln an. „Wie geht es dir?" Fragte er erneut.
Jo blinzelte und spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen und die Wangen herunterrollten. „Ich habe Angst."
„Wovor?" Fragte er vorsichtig und strich ihr mit diesen Worten ihre Tränen aus dem Gesicht.
„Vor der Nacht! Vor meinen Träumen! Angst davor euch wieder mit hineinzuziehen." Gab Jo mit einem flüstern von sich. „Ich hab Angst das Wandas Training nicht ausgereicht hat. Angst, das ich das nie mehr vergessen werde und Nacht für Nacht davon träumen werde."
„Mach dir nicht so viele Sorgen. Ich vertraue darauf das du es schaffst. Du bist einfach zu streng zu dir. Und solltest du tatsächlich nicht schlafen können, dann komm einfach zu mir." Er grinste sie schelmisch an. „Ich sorge dann dafür, dass du sicher nicht schlecht schläfst, beziehungsweise erst gar nicht dazu kommst."
Jo sah ihn einen Moment fassungslos an, bevor auch ihr Lachen wieder zurückkehrte. „Du bist unmöglich!" Sie boxte spielerisch gegen seine Brust. „Wenn mein Dad wüsste, dass du mir hier unmoralische Angebote machst."
„So schnell könnte ich gar nicht vor ihm abhauen." Pietro lachte mit, bevor er sie wieder ernst ansah.
Jo spürte die plötzliche Spannung und sah ihn fragend an. „Was ist?"
Pietro beugte sich weiter zu ihr runter, sodass sich ihre Lippen beinahe berührten. „Das war ein ernst gemeintes Angebot." Er machte eine kurze Pause, bevor er weiter sprach. „Jetzt da Tony von uns weiß, da kann ich dich doch jetzt viel öfter küssen."
„Was weiß er denn?" Fragte Jo frech.
„Das du so etwas wie meine Freundin bist." Gab er gequält von sich.
„Nur so etwas?" Erwiderte Jo amüsiert. Innerlich musste sie grinsen, denn trotz ihrer fehlenden Erfahrung mit Männern fand sie es sehr belustigend zu sehen wie er sich wand, um die richtigen Worte zu finden.
„Nein! Du bist ganz und gar mein Mädchen. Sollte dir ein Kerl je wieder zu Nahe kommen, dann wird der sein blaues Wunder erleben! Und sei es nur dieser Spinnentyp." Knurrte Pietro fast und überwand die kleine Distanz, die ihre Lippen noch trennte.
Jo grinste in diesen Kuss hinein und prügelte ihre Gedanken zur Ruhe, die aufbegehren und ihr wieder ihr Alptraumszenario zeigen wollten. Sie wollte das hier aber einfach nur genießen. Entgegen ihres letzten Kusses, vor so vielen Wochen, war dieser hier sanft und vorsichtig, so als traue Pietro sich nicht mehr zu fordern. Deswegen ergriff Jo die Initiative. Ihre Hand glitt in seinen Nacken und zog ihn enger an sich. Zudem fing sie an vorsichtig an seiner Lippe zu knabbern.
Innerhalb weniger Augenblicke intensivierte sich ihr Kuss und Pietro drückte sie fester an sich. Jo spürte, wie seine Hand vorsichtig unter ihr Shirt wanderte und ebenso vorsichtig über ihren Rücken strich. Wie als Antwort drückte sie sich näher an ihn heran, um ihn zu zeigen, das ihr gefiel, was er hier machte.
Joannas Hände waren ebenfalls nicht untätig, sondern waren ebenfalls auf Wanderschaft unterwegs. Mit ihrer rechten kraulte sie Pietros Nacken und fuhr durch seine Haare, während ihre linke seinen Oberkörper hinab geglitten und unter sein Hemd geschlüpft war. Dort streichelte sie über seine Muskeln und genoss es wie sie sich unter ihrer Hand bewegten.
Pietro hatte sich von ihren Lippen gelöst und bedeckte jetzt ihr Gesicht mit vielen kleinen Küssen, bevor seine Lippen langsam tiefer wanderten. Jo entschlüpfte ein kleines Seufzen, als er diese kleine Stelle an ihrem Hals küsste die ihr immer eine Gänsehaut verursachte. Sie spürte, wie seine Lippen sich gegen ihren Hals zu einem zufriedenen Grinsen verzogen, als er sie hörte. Ein weiteres Stöhnen kam über Jos Lippen als er in ihren Hals biss und vorsichtig begann an diesem zu saugen. Das würde man später sicher noch sehen, kam ihr ein flüchtiger Gedanke. Dieser verschwand aber sehr schnell, als sie spürte wie seine Hand langsam auf ihren Bauch und von dort in Richtung ihrer Brust wanderte. Sie seufzte, als sie spürte, wie seine Finger sanft die Unterseite ihrer Brüste streichelte.
In der hintersten Ecke ihres Kopfes wusste Jo das sie dem Einhalt gebieten musste. Denn sie wusste, dass es sonst nur auf ein Ende hinsteuerte und sie wusste nicht, ob sie bereits dafür bereit war. Ganz sicher nicht nach ihren neuesten Erlebnissen und ganz sicher nicht hier, wo jeder sie sehen konnte.
Sie wollte bereits was sagen, als Pietro von ihrem Hals abließ und sein Gesicht wieder auf die Höhe von ihrem brachte. Dann hauchte er ihr noch einen Kuss auf die Lippen und löste sich von ihr. Er sah sie mit einem leicht gequälten Grinsen an.
„Genauso würde ich dich von deinen Träumen ablenken. Oder auch anders. Je nachdem was mir gerade einfällt."
Jo sah ihn zuerst perplex an. Zu abrupt war das Ende. Sie spürte am Zittern seines Körpers, das er seine ganze Selbstbeherrschung aufbringen musste, um ja nicht weiter zu gehen. Ihre Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln.
„Irgendwie wünsche ich mir ja fast das Wandas Trick nicht funktioniert und du mich dann ablenkst." Flüsterte sie heiser.
Beide sahen sich mit einem verschmitzten Grinsen an. Dieses machte aber einem erschrockenen Ausdruck Platz, als sie auf einmal eine Stimme hörten.
„Hallo. Ich hoffe doch ich störe nicht." War von einer amüsierten Stimme zu hören.
Joanna und Pietro wandten ihre Köpfe schnell zur Seite und sahen einen blonden langhaarigen Mann nur wenige Meter neben ihnen stehen. Schnell trennten sich die beiden und setzten sich aufrecht hin, was von dem Mann mit einem belustigten Schnauben quittiert wurde.
Jo warf dem Mann einen bösen Blick zu. Aber wirklich böse war sie nicht, denn so hatten sie es tatsächlich geschafft sich zu trennen. Wer weiß wie lang Pietros brüchige Selbstbeherrschung gehalten hätte.
„Könnt ihr mich vielleicht zu Tony bringen?" Fragte der Blonde.
Sie räusperte sich. „Klar. Aber wer bist du? Und wie bist du auf das Dach gekommen?"
„Hi Thor." Begrüßte Pietro den anderen knapp.
Joannas Kinnlade fiel hinab und sie sah fassungslos zu dem Gott.
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