Kapitel 6 -Geschenk des Weihnachtsmannes-

Kichernd machte Obito halt und lief in einem entspannteren Tempo weiter, sodass Rin aufholen und hinterher kommen konnte. ,,Der Weihnachtsmarkt?" skeptisch sah sie zu ihm, auch wenn sie die Idee gar nicht so schlecht fand. Er nickte überzeugt. ,,Mal etwas Abwechslung zum Shinobi-Leben." dachte er laut nach, was sie verstand und dadurch nur noch mehr zu strahlen begann. ,,Dann mal los." voller Tatendrang nahm er wieder ihre Hand und lief mit ihr zusammen über den Marktplatz durch die Menschenmengen durch, wobei sie eindeutig sehr viel Spaß daran hatten.

Von einem Stand zogen sie zum nächsten, kauften bei dem einen gebratene Mandeln und knusperten ihre Tüte zusammen auf. Bis zur Hälfte kamen sie, doch dann wurde ihnen jeweils eine Hand auf die Schulter gelegt. Überrascht sahen beide über ihre Schultern und zuckten erschrocken zusammen, als sie sahen, wer da stand. ,,Ho ho ho, das sieht man doch gerne." Er nahm seine behandschuhten Hände wieder zu sich und raufte sich seinen Bart, welcher dabei leicht verrutschte.

,,Gute Freudne, welche gemeinsam Mandeln essen. Ich habe ein Geschenk für euch." Der falsche Weihnachtsmann, der in Wirklichkeit nur einer der Jonin war, schaute die zwei von oben herab an und legte fragend den Kopf schief, wobei seine rote Mütze ebenfalls leicht rutschte. Obito und Rin wollten sich zuerst herausreden, dass sie gar keines brauchten, doch der Rubrecht hörte dabei gar nicht zu. ,,Seid nicht so. Es ist nur eine Kleinigkeit und außerdem ist Weihnachten. Das gehört da dazu.. und zudem will ich mein Geld für den Mist." knurrte er den Rest in seinen Bart.

Damit sie ihre Ruhe hatten und ihm seinen Wunsch erfühlten, stimmten sie nach einem langen Seufzer endlich zu. ,,Wenn es unbedingt sein muss." Obito fuhr sich mit seiner einen Hand durch die Haare, während der Jonin noch eine Bedingung hatte. ,,Dann sagt noch ein kleines, schönes Gedicht auf und ihr habt euch euer Geschenk verdient." genervt gab der Uchiha nach und überlegte kurz. Diskutieren würde nichts bringen, weshalb er es schnell hinter sich bringen wollte und anfing singend vorzutragen:

,,Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum,
Der Weihnachtsmann hockt im Abstellraum.
Die Geschenke kommen nie mehr an,
Da er sich nicht befreien kann.
Oh Tannenbaum, Oh Tannenbaum,
Der Weihnachtsmann hockt im Abstellraum.

Oh Tannenbaum, Oh Tannenbaum,
Er kauert neben dem Kaffeebraun.
Neben Eimern und den Besen,
Dabei war es nicht sein Plan gewesen.
Oh Tannenbaum, Oh Tannenbaum,
Er kauert neben dem Kaffeebraun.

Oh Tannenbaum, Oh Tannenbaum,
Der Wichtel stapft zum Werkeraum.
Die Maschine ist kaputt
Und daran ist ganz der Rubrecht Schuld.
Oh Tannenbaum, Oh Tannenbaum,
Der Wichtel stapft zum Werkeraum."

Perplex wurde der Uchiha von allen Außenstehenden gemustert, während Rin sich das Lachen unheimlich verkneifen musste und dem Weihnachtsmann die Kinnlade an den Kniekehlen hing. Kurz musste er sich den Kopf schütteln, um wieder klare Gedanken fassen zu können. Annerkennend nickte er dann. ,,Das war nicht schlecht." tief räusperte er sich, um seine tiefe Weihnachtsmannstimme anzunehmen. ,,Damit habe ich wirklich gar nicht gerechnet. Dafür habt ihr beide euch echt das Geschenk verdient."

Er griff in seine Tasche und bat die beiden, ihm jeweils eine Hand entgegen zu strecken, was sie auch taten. Geschickt machte er um Rins Finger einen Knoten und danach um Obitos einen, was er mit einem stolzen Nicken beendete. Verwirrt musterten beide den roten Faden, welcher sie nun verband und sie wussten genau, was dieser zu bedeuten hatte. ,,Dann lasse ich das Pärchen mal in Ruhe weiterschlendern, aber nicht abmachen. Denn dann zieht das Unheil der Weihnacht über euch." Noch bevor sie sich rechtfertigen konnten, dass sie kein Paar waren, war der Jonin in der Menschenmenge verschwunden und unauffindbar.

Mit großen Augen sahen sie den roten Faden der Verbundenheit an. Normalerweise schenkte man diesen sich unter Verliebten, um anzudeuten, dass man auf ewig zusammengehören würde. Als sie das genauestens realisierten, wurden beide rot an den Wangen und sahen beschämt voneinander weg. ,,Ehm.." wollte der Uchiha beginnen, doch er fand keine Worte.

Überlegend kratzte er sich mit seiner freien Hand am Nacken und stammelte unbeholfen vor sich hin, bis er dann doch einen anständigen Satz bildete. ,,Wir.. nun ja.. können es doch für heute dranlassen. Immerhin ist Weihnachten. Ehm.. es ist doch auch das Fest der Gemeinsamkeit oder findest du nicht?" Überlegend wiegte sie den Kopf hin und her, was nach einigen Abläufen in ein verstehendes Nicken überging. ,,Von mir aus. Du hast dir immerhin auch viel Mühe beim Singen gegeben." 

Innerlich platzte er vor Freude, sie aber genauso. Obito wusste längst, dass er Gefühle für seine Kameradin besaß, aber sie war erst vor nicht allzu langer Zeit auf den Geschmack gekommen, den Schwarzhaarigen mehr als nur mögen zu wollen. So liefen sie mit dem Faden an den Fingern weiter über den Markt und verschränkten sogar ihre Hände wieder ineinander, was beide im Herzen zum Schmelzen brachte.

Nach einer Weile erreichten sie einen der ruhigen Plätze, an welcher mehrer Feuertonnen standen, um denen sich einige wenige Menschen sammelten und sich wärmten. Auch Rin und Obito setzten sich auf eine der Bänke, um ein wenig Wärme aufzunehmen. Stumm saßen sie da und sahen sich in der Weltgeschichte um. Nur der Augenkontakt mied sich und entstand einfach nicht. Obwohl ihnen warm war, schwitzten sie mehr, als sie eigentlich sollten, denn die Nähe des anderen, heizte sie enorm auf.

Nervös nestelte er mit seinen Fingern herum und verhädderte seine Finger mit dem Faden, weshalb er begann, wild mit seiner Hand herumzufuchteln. Dadurch sah Rin wieder zu ihm. ,,Warte.. ich helfe dir." Sanft umfasste sie seine Hand und wickelte den Faden ab, damit er sich wieder freibewegen konnte. ,,Blöder Strick." meckerte er. ,,So schlimm ist er nun auch wieder nicht."  Besänftigte sie ihn und drehte seinen Kopf zu sich, um ihm in die Augen zu sehen.

Verdutzt blinzelte er sie an und legte den Kopf schief. ,,Mir macht er eigentlich nichts aus, solange er dich nicht abschnürrt." zartrosa leuchteten ihre Wangen im orangen Schein des Feuers, was auch ihm die Röte in den Kopf schoss. Überlegend musterte er ihr Gesicht und öffnete leicht seinen Mund, um etwas zu sagen. ,,Was ist los, Obito? Was gibt es?" ,,Naja.." begann er leise und tippte seine Finger aneinander, wobei er immer wieder gegen ihre Hand stieß. ,,Ich muss dir da etwas sagen."

Er nahm seinen gesamten Mut zusammen und atmete noch einmal tief durch, bevor er ihre Hand ganz umschloss. ,,Und zwar.. naja... Du weißt ja, dass Weihnachten das Fest der Verbundenheit - oder besser gesagt - das Fest der Liebe ist und ich trag da schon lange etwas mit mir herum, was ich dir jetzt unbedingt sagen will." je näher der Moment kam, desto nervöser und unruhiger wurde er.

,,Ich.. ehm.. naja.. mag dich.. wirklich sehr.. ich-ich liebe dich, Rin." fest kniff er seine Augen zusammen und versuchte, seinen Kopf zwischen seinen Schultern zu verstecken. ,,M-Meinst du das ernst? Also wirklich ernst?" sachte nickte er und neigte sich langsam mit seinem Gesicht zu ihr hinunter, bevor seine Lippen vorsichtig auf ihre Wange trafen, während sie nur sprachlos und regungslos dasaß. Er zog sein Ding einfach durch, ehe er sich löste und sich ein paar Zentimeter zurückzog, sodass seine Nase beinahe ihre berührte.

Leicht begann es zu schneien. Die Flocken segelten vom Himmel und wimmelten zwischen den Menschen herum, wobei eine auf Rins Nasenspitze landete und diese kühlte. ,,Du, Obito.." er rechnete mit allem. Dass er sie anmeckern würde, dass sie gehen würde, dass sie ihn abservieren würde. Er spürte schon, wie sein Herz schwer wurde, doch bei den nächsten Wörten hüpfte es aufgeregt und überschlug sich dabei mehrmals. ,,Ich habe auch Gefühle für dich. Ich.. ich l-liebe dich auch. Du bist einfach besonders und einzigartig."

Er konnte sein Glück kaum fassen, als die Worte in seinem Kopf ankamen. Zittrig atmete er aus und berührte nun wirklich ihre Nase, was sie ausnutzte und ihre Lippen zusammenführte. In beiden brach ein riesiges Feuerwerk aus, was die rieselnden Schneeflocken nur verstärkten. Einmal küssten sie sich und wollten sich gar nicht mehr lösen, außer sie mussten nach Luft schnappen. Vorsichtig zog er sie zu sich, um sie warm zu halten, bevor sie sich wieder liebevoll küssten und den Moment genossen.

1313 Wörter

Können wir uns darauf einigen dass das letzte Kapitel morgen kommt? Ich müsste das nämlich noch schreiben hehe

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