12. Hyunjin's Family
🎶
In our family portrait, we look pretty happy
We look pretty normal, let's go back to that.
Daddy, please, stop yelling (stop)
I can't stand the sound
You fight about money, 'bout me and my brother
And this I come home to, this is my shelter
Never knowing what love could be, you'll see
I don't want love to destroy me like it has done my family
🎵
Ich weis nicht ob ich trigger Warnung aussprechen muss but I'll do. Trigger-Warning ⚠️: Erwähnung vom Gewalt, so bisschen Homophobie 🙈
Felix POV
Erst gegen 6:30 waren Hyunjin und ich ins Bett gegangen, wir hatten schnell geduscht und waren sofort eingeschlafen. Es war einer der schönsten Tage meines bisherigen Lebens gewesen. Ich war Glücklich. Wir hatten die Rollläden komplett geschlossen und die Tür des Zimmers zu, damit es dunkel blieb. Als ich aufwachte war es bereits 12:45 Uhr. Knappe 6 Stunden Schlaf waren nicht viel, aber was mich viel mehr störte, war das ich alleine im Bett lag. Hyunjin war nicht mehr neben mir. Ich setzte mich auf und streckte mich, gähnte laut dabei und schwang meine Beine aus dem Bett. Im Zimmer war es dunkel, so war es nicht leicht meine Sachen zu finden. Als ich bemerkte das ich nackt war, wurde ich rot. Zwar waren Hyunjin und ich zusammen und wir hatten ja auch schon ein paar Dinge getan, aber der Gedanke nackt neben ihm zu schlafen, lies mich trotzdem erröten. Gestern Abend hatte ich nicht darüber nachgedacht. Ich hörte Stimmen von unten. Mehrere, die einzige die ich erkannte war Hyunjin. Es klang zudem nach 2 weiteren weiblichen Stimmen. Ich schnappte mir eine Boxer und ein Shirt von Hyunjin bevor ich leise, barfüßig und nur in Boxer und Shirt die Treppe runter tapste. Besser als nackt runter zu gehen, falls er wirklich Besuch hatte , war das unangenehm. Aber vielleicht telefonierte er ja auch nur. Vorsichtig streckte ich den Kopf in die Küche. Ich sah Hyunjin , ein Mädchen die nicht viel älter als ich wirkte und eine etwas ältere Dame. Ich verstand nicht worüber sie redeten, sie hatten einen starken Koreanischen Akzent. Und zwar sprach ich nun schon einige Jahre Koreanisch und auch nicht schlecht aber das war zu schnell und leise für mich. Zudem unterbrachen sie sobald ich den Kopf durch die Tür streckte. „Hallo" sagte das Mädchen in meine Richtung und sofort schellte auch Hyunjins Kopf zu mir rum. Die kühle die ich nur für einige Sekunden gesehen hatte verschwand, er lächelte mich warm und liebevoll an, so wie ich ihn kannte. Das Mädchen war ihm wie aus den Gesicht geschnitten. Vielleicht Familie? In dem Moment fiel mir ein das ich über Hyunjins Familie nichts wusste. „Wer bist du den?" fragte die ältere Frau, nicht böse aber auch nicht besonders freundlich. „Eomma...." sagte das Mädchen. Sie war zumindest die Tochter der Frau, ich sah fragend zu Hyunjin. Er streckte den Arm in meine Richtung. So ging ich zu ihm und er zog mich auf seinen Schoß. Ich legte die Arme um ihn, er seuftze leicht und sagte dann. „Felix, das sind meine Schwester Yeji und meine Mutter." Ich nickte in die Richtung der beiden. „Schön sie beiden kennenzulernen." sagte ich. Dann sagte Hyunjin. „Yeji, Eomma, das ist mein Freund, Felix" „Freut mich dich kennenzulernen!" sagte die Schwester sofort erfreut, dann sah ich zu der älteren Frau, sie hingegen starrte uns nur an. „War klar..." sagte Hyunjin und ich zog eine Augenbraue hoch. „könnte mich jemand aufklären?" fragte ich leise. Ich merkte die Anspannung, die dicke Luft, aber keiner wollte darüber reden. Zudem war diese kühle und beinahe hasserfüllte Ausstrahlung an Hyunjin neu für mich. Yeji begann. „Als Hyunjin entschied Idol zu werden, wollte Eomma ihn stoppen..." begann sie aber Hyunjin unterbrach sie. „Ach komm Yeji, die Geschichte beginnt viel früher und das weißt du" Sagte er dann, aufgewühlt. Ich legte eine meiner Hände auf seine was ihn runter kommen lies. Das merkte ich. Ich sah zu ihr. „Erzähl weiter, bitte." sagte ich sanft und Hyunjin nickte. Yeji begann wieder zu sprechen. „Als Hyunjin entschied idol zu werden, wollte eomma ihn stoppen. Sie haben sich gestritten, das wenn er geht, er nie zurück kommen kann. Aber er hat sich nicht aufhalten lassen und von sich aus den Kontakt zur Familie abgebrochen, so gut das als nicht volljähriger halt möglich war. Als Hyunjin 18 wurde, hat er den Kontakt zu uns vollständig eingestellt." sagte Yeji, ich nickte leicht. Und jetzt versuchten die beiden wieder Kontakt aufzubauen? „Warum?" fragte ich dann sofort. Jeder schwieg, fast 5 Minuten sagte keiner was und ich wartete einfach ab. Gerade als ich nochmal nachfragen wollte? Sprach Hyunjin. „Weil mein Vater uns geschlagen hat." sagte Hyunjin und ich sah ihn an, geschockt. „Ich war 7 und Yeji war 3 als ich das erste mal sah wie mein Vater sie verprügelt hat." bei sie nickte er in die Richtung seiner Mutter. „Ich bin dazwischen gegangen und er hat angefangen auch mich zu schlagen. Immer und immer wieder weil ich versucht habe Eomma und Yeji zu beschützen. Mein Vater war immer 4 Tage arbeiten und dann 3 zuhause. Er hat mich zusammen geschlagen an jeden Tag an dem er da war, für alles was ihm nicht an mir gepasst hat. Wenn mein Vater weg war, hab ich meine Mum angefleht mit uns zu verschwinden, ihn zu verlassen..." erzählte er mir und ich hielt seine Hand, begann aber zu verstehen. Die Wut und der Schmerz des kleinen Hyunjins die sich über die Jahre nur noch mehr angesammelt hatten. „Aber das hat sie nicht" sagte ich leise. Und sah kurz zu der Mutter von Hyunjin bevor ich zu ihm zurück sah. Er sah mich an und nickte. „Im Gegenteil... sie hat ihn unterstützt und nicht mich, mir eingeredet, ich sollte auf ihn hören. Einfach sagen was er hören will, tun was auch immer er will. Dann würden die Schläge aufhören" erzählte Hyunjin weiter. Er war wir in Trance als er erzählte, starrte vor sich in die Luft. „Aber das haben sie nicht..." sagte ich leise und Hyunjin nickte wieder. „Ich war nicht der Sohn den mein Vater wollte und ich habe meiner Mutter vertraut, Jahre lang, Geheimnisse erzählt und irgendwann erfahren das sie sie meinen Vater sagt wie zum Beispiel das ich schwul bin und er mich dafür dann zusammen schlägt. Anstatt mir den Rücken zu stärken, weil ich sie immer beschützt habe indem ich ihre Schläge kassierte, verriet sie mich, damit er sie in Frieden lies" von dieser Aussage war ich geschockt. Seine eigene Mutter hatte ihn an seinen gewalttätigen Vater verraten? Ich sah die Angst, in den Augen der Mutter als sie daran zurück dachte, auch wenn das keine Entschuldigung war, sie musste selbst traumatisiert gewesen sein. „Also wollte ich weg, einfach nur weit weg. Sie wollte ja nicht mit kommen. Also beschloss ich Idol zu werden, Trainee, so wär ich raus von zuhause. Mein Erzeuger und sie haben versucht mich aufzuhalten, nur Yeji hat mich unterstützt. Yeji war die einzige für die es mir leid tat zu gehen, die ich nicht zurück lassen wollte aber als auch Yeji sich weigerte mit zu kommen war ich verletzt. Ich bin abgehauen und hab mich nie wieder gemeldet. Ich habe nie wieder was von meiner Familie gehört, bis die beiden hier geklingelt haben vor einer halben Stunde und mit mir reden wollten. Worauf ich verzichten kann, weil sie mich nie unterstützt oder akzeptiert haben..." sagte Hyunjin. Das war eine krasse Geschichte. Nicht nur ich hatte eine schwere Kindheit und schwierige Familiengeschichte... auch Hyunjin ging es so. „Ich versteh das nur zu gut Jinnie... unsere Väter sind beide Arschlöcher." sagte ich und sah dann auf zu Hyunjins Mutter. „Aber darf ich fragen warum sie so plötzlich hier auftauchen?" Zwar kannte ich jetzt die Vorgeschichte aber nicht den Grund für den Besuch. War sie noch immer mit Hyunjins Vater zusammen? Wenn sie Hyunjin nicht akzeptierte wie er war was wollte sie hier ? Hatte Yeji die Mutter überredet? Ich merkte natürlich auch die Blicke der Mutter. Ich merkte das sie von Schwulen nicht viel hielt... wieder Stille. „SAG WAS!" schrie Hyunjin seine Mutter an. Wir alle Zucken zusammen, ich drückte Hyunjins Hand. „Jinnie..." sagte ich leise und kraulte ihn ein wenig. Er vergrub sein Kopf an meinem Rücken aber sah zu seiner Mutter. „Nur einmal, mach den Mund auf und sag das was du denkst" sagte er nun wieder ruhiger zu seiner Mutter. „Warum seit ihr hier? Hm?" wiederholte er und seine Mutter atmete durch. „Ich will dich um Verzeihung bitten." „Pff" gab Hyunjin nur von sich aber seine Mutter sprach weiter. „Und wieder Kontakt zu dir aufbauen, denn..." sagte sie dann und sah zu ihm auf, es war das erst mal das sie auf sah. „Nein danke." sagte er. Was sie natürlich verletzte aber auch in Hyunjins Stimme war der Schmerz zu hören und die Angst des traumatisierten Kindes. Ich drückte seine Hand. „Lass sie ausreden, hör ihr zu. Okay?" sagte ich sanft und er seuftze aber nickte dann. Er sah zu ihr und gab ihr ein Signal weiter zu reden. „Ich hab mich von ihm getrennt" sagte sie dann. „Wurde auch Zeit. Aber was interessiert mich das?!" „Hyunjin..." „Okay... Sorry..." ich lehnt mich mehr an Hyunjin, welcher den Kopf mehr an meinem Hals vergrub. „Ich weis ich habe viele Fehler gemacht. Ich habe Angst gehabt und ich habe versucht Yeji zu beschützen. Du hast immer so stark gewirkt als würde es dir nichts ausmachen. Ich weis es war falsch und das es keine Entschuldung dafür ist, das ich dir als Kind diese Lasten aufgeladen habe. Ich weis das meine Angst nichts daran ändert das es nicht richtig war, deine Geheimnisse an deinen Vater zu erzählen aber er hat versprochen die Finger von deiner Schwester zu lassen und egal wie streng er zu dir war, egal wie weh er dir tat, du hast immer gelacht und gesagt, schon okay eomma" begann seine Mutter zu erzählen. „Und trotzdem hättest du auch mich beschützen müssen! Du hättest auch für mich da sein müssen! Natürlich habe ich versucht stark zu sein für euch! Aber ich war ein Kind! Dann Ein Teenager und ich hätte dich gebraucht!" sagte er und ich drückte seine Hand. „Ich weis! Und es tut mir leid. Es gibt keine Entschuldigung dieser Welt die das wieder gut macht. Aber ich habe es endlich geschafft, ich habe ihn verlassen und möchte versuchen meine Fehler zu bessern. Wir vermissen dich. Ich bin stolz auf dich was du erreicht hast und ich... gebe mir wirklich Mühe dich... zu akzeptieren wie du bist" sagte sie. Natürlich wussten wir was sie meinte. Seine Sexualität. „Sie spricht viel von dir." sagte Yeji dann. „Sie hat gegen unseren Erzeuger sogar ausgesagt" ergänzte sie. Hyunjin lächelte leicht. „Das ist gut. Es wird eurer Leben verbessern. Aber es tut mir leid. Ihr seit kein Teil meines Lebens mehr und ich kann euch nicht zurück in mein Leben lassen" dann sah er zu seiner kleinen Schwester. „Tut mir leid" wiederholte er und ich schluckte. Ich fand es sehr stark von den beiden hier aufzutauchen und mit ihm reden zu wollen. „Können wir kurz alleine reden Hyunjin?" er nickte und ich sah zu den beiden Frauen. „Würdet ihr uns...?" „natürlich" sagte die Schwester. Die beiden standen auf uns verließen den Raum. Ich drehte mich auf Hyunjins Schoß. So das ich nun mit der Brust zu ihm saß und nicht mehr so seitlich mit dem Rücken zu ihm. Ich hatte ein Bein rechts und ein Bein links von ihm und die Arme um seinen Hals. „willst du meine Meinung hören?" fragte ich ihn sanft und spielte an seinen blonden Haaren und er nickte. „Ich weis sie hat schlimmes getan. Und ich sage nicht das du ihr diese von heute auf morgen verzeihen sollst, aber sie hat sich getrennt und ist dann hier her gekommen um mit dir zu reden. Das viel Ihr oder den beiden sicher auch nicht leicht. Ich finde das sehr stark. Ich zwinge dich nicht dazu, aber dennoch, Yeji ist deine Schwester und deiner Mutter scheint sehr viel an dir liegen. Menschen können sich ändern. Ich glaube sie bereut es. Und ich würde ihr diese Chance geben." sagte ich dann sanft und er zögerte. „Vielleicht wirst du es eines Tages bereuen, den beiden diese Chance nicht gegeben zu haben. Und wenn dich das zu sehr belastet, kannst du jeder Zeit wieder den Kontakt abbrechen" sagte ich sanft und er nickte. „Da hast du leider recht..." sagte er leise. „Leider?" fragte ich nach und er nickte. „Ja leider, warum liebe ich dich Felix?" ich machte ein gespielt empörtes Gesicht. „Weil ich wundervoll bin!" sagte ich lachend, den ich war davon ja selbst nicht überzeugt. „Stimmt. Du bist der wundervollste Mensch auf diese Planeten~ egal was passiert solange ich dich habe, bin ich sicher" sagte er und ich musste grinsen. Er kam mir näher. „Schleimer" hauchte ich an seine Lippen und er schmunzelte. „Aber es funktioniert oder ?" „halt die Klappe Hyunjin" er grinste und küsste mich was ich nur zu gern erwiderte.
Nach dem wir ein wenig geredet und natürlich geknutscht hatten, holten wir seine Mutter und seine Schwester wieder in den Raum. Ich hatte in Zwischenzeit Kaffee für alle gemacht und mich richtig angezogen. „Sei froh das ich mit Felix zusammen bin. Ich hätte dich rausgeschmissen ohne je wieder ein Wort mit dir zu reden." sagte er direkt zu seiner Mutter. Ganz schön hart aber ich verstand es. Sein Vater würde ich gerne umbringen. Genau wie meinen. Eine weitere Person für Rachel's Liste der schrecklichsten Menschen die man gern verschwinden lassen würde. Die Mutter verstand was Hyunjin damit sagen wollte und schien sich darüber sehr zu freuen. Sie sprang auf und viel mir um den Hals. „Danke danke danke, das du ihn überzeugt hast uns eine Chance zu geben." Ich war total perplex davon. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich klopfte der Frau leicht auf den Rücken und sagte. „Nichts zu danken. Vermasseln sie es nicht, ich habe ihm auch gesagt das er jeder Zeit den Kontakt wieder abbrechen kann" sagte ich dann genau so direkt weil ich mit offenen Karten spielen wollte. Sie löste sich und lächelte. Sofort nickte sie und bedankte sich erneut. Bevor sie musternd zwischen uns hin und her sah. „zusammen...Dein Freund..." wiederholte sie leise Hyunjins Worte aus dem Gespräch vorhin, der nur seinen Kaffee abstellte und die Augen verdrehte. „Ja mein Freund, boyfriend, Partner, Lebensgefährte. Betitel es wie du willst. Ich führe eine Beziehung mit Felix, weil ich ihn liebe akzeptier das oder wir brauchen das mit dem Kontakt aufbauen garnicht erst versuchen..." sagte Hyunjin immer noch gereizt und ich drückte sanft seine Hand. Yeji, sah ihren Bruder an und lächelte sanft. „Gib ihr ein wenig Zeit sich daran zu gewöhnen, sie gibt sich wirklich Mühe, das wirst du sehen." sagte Yeji sanft, auf die Hyunjin nicht so einen Groll hatte wie auf seine Mutter. Er seufzte und nickte. „Ist ja nicht so als wäre ich schon seit 10 Jahren für Männer interessiert aber nagut..." sagte er und nippte an seinen Kaffee. „Seit 10 Jahren?" fragte ich dann überrascht. Da war ich gerade mal 8 gewesen, aber klar Hyunjin war da bereits 14. Jetzt mit 18 und 24 waren die 6 Jahre Altersunterschiede nicht mehr relevant aber früher wäre es für jeden merkwürdig gewesen. Schon komisch. 18 und 24 Jahre war normal aber 12 und 18 wäre für jeden ein Drama gewesen. Ein weiteres Thema worüber sich die Klatschpresse das Maul zerreißen könnte, wenn das mit uns eines Tages raus kam.
⚠️ TW: Flashback an Häusliche Gewalt, Homophobie. Etwas detaillierter hier deswegen Wer ein Problem damit hat so etwas zu lesen bitte diesen Absatz überspringen. Wird auch nicht mehr wirklich erwähnt in den nächsten Kapiteln.
Hyunjin POV
Vor 10 Jahren.
Ich wusste das mein Vater heute von der Arbeit nach Hause kam, weswegen ich versuchte so lange wie möglich in der Schule zu bleiben. Es waren nur 3 Tage. Nur 3 Tage die ich aushalten musste bis er wieder fort ging für die Arbeit. Ich hatte heute relativ gute Laune, ich hatte meiner Mutter und meiner Schwester vor 2 Tagen eins meiner größten Geheimnisse anvertraut und es fühlte sich befreiend an, dies auszusprechen. Zumal ich auf Unterstützung sties bei den beiden, zumindest glaube ich das. Ich ahnte nicht was für ein Spiel meine Mutter spielte und das ich mich hätte lieber nur meiner Schwester öffnen sollen. Als ich von der Schule nach Hause kam, sah ich das Auto meines Vaters in der Einfahrt und seufzte leise. Ich hatte gehofft, er würde später kommen oder wäre auf dem Weg verunfallt. Ja man wünschte keinen Menschen den tot aber mein Vater war kein Mensch, für mich war er ein krankes Monster und als ich die Tür aufschloss, hörte ich ihn bereits meinen Namen brüllen. Wahrscheinlich war er wieder betrunken und mies gelaunt, wahrscheinlich würde er dies wieder an mir auslassen. „Du Nichtsnutz von Kind komm sofort in diese Küche!!!" rief es aus der Küche, und weil ich ihm wohl nicht schnell genug war, kam die erste Scotch Flasche geflogen. Ich duckte mich und sie zerschellte hinter mir an der Wand. Ich spürte etwas nasses an mir, Alkohol. „Du dummes Kind musst du dich auch ducken! Jetzt ist mein Lieblingsscotch ruiniert!" schrie er mich an. „Dann wirf sie nicht nach mir!" schrie ich zurück und stand dann in der Küche. „Du Nichtsnutz von Vater" sagte ich knurrend und bekam dafür eine ziemlich heftige Ohrfeige, mein Wange wurde rot aber ich hielt meinen Blick standhaft zu ihm. „Wiederhol das" sagte er zu mir und ich schnaubte leicht. Ich hasste ihn. „Du bist ein Nichtsnutz von Vater. Ich wünschte du wärst tot." dafür gab es eine stärke Backpfeife, so stark mein Kopf drehte ich aus Reflex und der Wucht des Schlages zur Seite. Meine Wange wurde noch röter und eine Träne stieg mir in die Augen. Aber die Genugtuung vor ihm zu weinen würde ich ihm nicht geben. Meine kleine Schwester sprang meiner Mutter schreiend in die Arme. Yeji weinte, sie weinte oft wenn mein Vater ausrastete, das war zu viel für sie. Auch wenn mein Vater sie nie geschlagen hatte. Mein Vater sah zu ihr und zu meiner Mutter. „Bring sie dazu mit dieser Heulerei aufzuhören! Ich hasse es wenn man heult! Weinen ist Schwäche und meine Tochter ist nicht schwach!" aber je lauter mein Vater wurde und je härter sein Ton wurde, desto mehr begann Yeji zu weinen. „Sorg dafür das sie aufhört zu weinen, Weib! Das ist deine Aufgabe oder ich bringe euch beide um!" sagte er zu ihnen und sah dann zurück zu mir. „geh nach unten ich komme gleiche." sagte er und ich widersetzte mich dieser Anweisung nicht. Ich kannte den Ablauf bereits. Still lief ich Richtung Wäschekeller, warum der Keller? Hier unten hörte mich niemand schreien, nicht ein Mal die Nachbarn nebenan. Aber kurz bevor ich die Stufen nach unten stieg, packte meine Mutter mein Handgelenk. „Egal was er dich fragt, sag Nein. Streit einfach alles ab. Bitte. Dann wird er dich in Ruhe lassen." sagte sie und ich lächelte leicht. Ohne weiteres Wort ging ich nach unten, sie wusste das ich das nicht tun würde. Sie und Yeji, die zusammengekauert auf der Couch saßen, waren die einzigen die meine Schreie hörten, die einzigen die etwas unternehmen konnten, aber sie taten es nicht.
Als mein Vater nach unten kam hörte ich das Geräusch seines Gürtels. Ich wusste was käme, mein Vater schlug mich oft mit seinen Gürtel, das Leder fetzte auf der Haut, hinterließ blutige Kratzer und offene Stellen, wo es zuvor in meine Haut schnitt. Mein Rücken war übersäht von Wunden, frischeren und welche die bereits am abheilen waren. Narben der vielen Schläge. „Mein Sohn, ich stell dir ein paar Fragen und wenn du sie richtig beantwortest, bekommst du keine Strafe." ich nickte leicht und sagte leise. „Ja, Sir..." das musste ich tun, sagte ich nicht Sir, bekam ich Schläge. „Bist du Schwul?" ich war überrascht, geschockt. Woher wusste er das? Und ich hatte noch nie so viel Abneigung gehört wie in diesem Moment. Es widerte ihn an. Ich schluckte. Ich spürte den ersten Schlaf auf meiner Haut und gab ein schmerzvolles Geräusch von mir. „Sag etwas!" schrie er mich an und ich kniff die Augen zusammen, bereit für den nächsten Schlag. Ich wusste was er wollte, er wollte das ich log, das ich nein sagte. Er wollte mich brechen, das probierte er schon seit Jahren. Aber ich war immer noch ich und lies mich von ihm nicht kontrollieren oder gar brechen. „Ja Sir, ich steh auf Männer" sagte ich dann und er holte wieder aus. Er stellte die selbe Frage, wieder und wieder. Und ich sagte „Ja Sir, ich stehe auf Männer." wieder und wieder. Und auch Schläge kassierte ich wieder und wieder. „Du musst nur nein sagen Hyunjin. Dann höre ich auf, du musst nur nein sagen. Du musst einfach nur artig sein, dann gibts keine Strafen mehr." sagte er nah an mein Ohr. Aber ich wusste es würde sich nie ändern, es würde immer etwas geben das er an mir auszusetzen hatte. Ich hatte aufgehört die Schläge zu zählen, es waren viele, zu viele, meine Beine zitterten. Mein Kreislauf machte schlapp, wir hatten nicht viel Geld und ich nicht viel gegessen heute. Ich war dünn und müde und die Schläge machten meinen Kreislauf zu schaffen. Aber ich hielt sie aus, so lange ich konnte, den ich wollte meinen Vater die Genugtuung nicht geben, hier zusammenzubrechen. Aber egal wie sehr ich kämpfe, mir wurde schwarz vor Augen und ich klappte zusammen. Und irgendwie war die Schwärze meine Rettung, meine Erlösung vor dem Schlägen. Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf dem Bauch, auf meinem Bett, neben mir saß meine kleine Schwester Yeji, sie war noch so jung. Sie war 10 Jahre alt, nochmal 4 Jahre jünger als ich. Yeji hatte einen Lappen neben sich, sie säuberte meine Wunden und cremte sie ein, sie tat das oft. Ich hatte ihren Teddybären im Arm als ich wach wurde und sah zu ihr. „Hey, na Zaubermaus." sagte ich leise und sie kicherte. „Nenn mich nicht so Brüderchen!" sagte sie und ich lächelte leicht. „Tut es arg weh?" fragte sie und ich schüttelte den Kopf. „Nein, und dank deiner Pflege ist der Schmerz vollkommen weg" sagte ich dann und sie lächelte. Natürlich tat es weh, es brannte höllisch aber das würde ich ihr nie sagen. „Warum sagst du nicht einfach was er hören will?" fragte sie dann leise und ich schluckte. Ich setzte mich auf und nahm ihre kleine Hand in meine. „Yeji, versprich mir eins. Merk dir was ich jetzt sage. Das ist wichtig." sagte ich dann und sie nickte sofort aufmerksam. „Egal sie sehr jemand versucht dich zu verändern, dich zu biegen oder zu brechen. Du musst immer du selbst bleiben. Veränder dich für niemand. Du bist toll so wie du bist, und es gibt ganz viele Menschen die dich lieben werden, wie du bist. Ich liebe dich wie du bist. Du bist stark und schön, egal was dir andere sagen Merk dich das ja?" sagte ich dann und sie nickte sofort „stark und schön so wie wir sind und wir müssen uns für niemanden verändern." Widerholte sie und ich nickte. Sie hielt mir den kleinen Finger hin. Ein kleiner Finger Schwur, das war unsere Art einander Dinge zu versprechen, die für die Ewigkeit gelten sollten.
Flashback Ende.
Hyunjin und ich hatten an dem Abend noch viel geredet. Er hatte mir von seiner Kindheit erzählt, von traumatischen Erlebnissen aber auch ein paar guten Dingen. 2 Tage später bekam ich ein Bild von ihm und seiner Schwester geschickt. Er traf sie um mit ihr zu reden. Der Kontakt zu seiner Schwester fiel ihm leichter als zu seiner Mutter. Aber das war okay. Er versuchte es und er schien es wirklich zu wollen, das fand ist toll. Er schrieb mir das sie mittlerweile auch Trainee aber für eine Gruppe war und er ihr vielleicht ein bisschen beim trainieren helfen würde. Das freute mich für die beiden aber wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht auf das was er mir erzählte.
Ich saß in der Schule. Konnte mich selbst nicht konzentrieren da ich in den Gedanken bei Hyunjin war. Ich konnte nicht vergessen wie er sich seiner Familie gegenüber verhalten hatte. Das was er erlebt hatte und das was es mit ihm machte. Ich verstand sein Verhalten, ich selbst hatte und wollte ja auch kein Kontakt zu meinem Vater, der Punkt der mich so nachdenklich machte war die Ausstrahlung die er dabei hatte. Er wirkte so kalt, so... voller Wut und Hass, Schmerz, so voller Dunkelheit . Ich kannte ihn nicht so aber es erinnerte mich an den Auftritt der Live Show in Amerika. Die Ausstrahlung die er dort hatte, war zwar nicht genau die gleiche, aber genau so düster. Ich fragte mich ob es einen anderen Hyunjin gab als den, den ich kannte. Eine dunkle Seite hinter all dem lebensfrohen und liebevollen jungen Mann, den ich mittlerweile meinen boyfriend nannte. Wie gut kannte ich ihn? Eigentlich nicht sonderlich gut... Als ich auf seine Familie traf bemerkte ich das ich so viel von ihm wusste aber eigentlich, gleichzeitig auch gar nichts! Und auch ich hatte meine Geheimnisse vor Hyunjin. Egal wie intensiv und düster Hyunjins dunkle Seite war, ich würde ihn deswegen nie verlassen. Ich liebte ihn, sehr. Vielleicht zu sehr. Und vielleicht würde er gehen wollen, wenn er meine Geheimnisse der Vergangenheit erfuhr. Ich wollte es ihm sagen, alles, was meine Vergangenheit und jedes Geheimnis, die ich tief in mir vergraben hatte, wirklich, aber die Angst vor Ablehnung war zu groß. Zumindest zu groß um ihm jetzt schon davon zu erzählen.
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Ich hoffe ihr verzeiht mir dieses Triggerthema. Es kam mir plötzlich in den Kopf und ich musste es einfach tun. 😂😅🙈
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Leben ist nicht immer einfach. Aber bleibt wie ihr seit ❤️
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