Die drei Fragen
„Seit wann das denn?", fragte Kirishima verwirrt. Kaminari war normalerweise der erste, der widersprach.
Bakugou schnaubte. „Die wollen nur ihr Verhör von heute morgen fortsetzen. Komm, Red. Ich hab' kein Bock auf den Scheiß" Bakugou schob Kirishima etwas zur Seite, um aufstehen zu können.
Kirishima seufzte und schaute seine Freunde an. Sie wirkten etwas betrübt und es war ja nicht so, dass er ihnen etwas vorenthalten wollte. Er überlegte. „Okay, sagen wir drei Fragen. Wenn ihr sowieso nur etwas über uns wissen wollt, können wir uns auch dieses dämliche Spiel sparen."
Bakugou hielt überrascht inne und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Echt jetzt?", fragte er und setzte sich zögernd wieder.
Kirishima zuckte mit den Schultern. „Hast du was dagegen? Ich dachte nur, dass wir das wir das Thema dann schnell erledigt haben." Er lächelte seinen Freund an. Bakugou knurrte ein geschlagenes „Meinetwegen", ehe er die Hand seines Freundes nahm und sie drückte.
„Ihr beide seid so süß!", strahlte Mina und klatschte in die Hände. „Drei Fragen, ja? Heißt jeder von uns darf eine stellen?" Sie sah Kaminari und Sero an. „Wer möchte anfangen?"
Sero überlegte nicht lange. „Was habt ihr gestern Abend wirklich gemacht?"
Bakugou grinste diabolisch. „Die Frage hast du verspielt. Wir haben es euch bereits gesagt, dass da nichts gelaufen ist. Wir haben gemeinsam einen Film geschaut und sind dabei eingeschlafen."
Sero stöhnte. Er hätte so vieles fragen können. Bakugou grinste zufrieden. „Nächste Frage!", befahl er, in der Hoffnung schnell aus der Situation heraus zu kommen.
Mina erwiderte sein Grinsen. „So leicht kommt ihr mir nicht davon. Du", sie deutete auf Bakugou, „hast bereits angedeutet, dass ihr sehr wohl vorhabt mit einander zu schlafen. Habt ihr schon darüber geredet wer unten und wer oben sein wird? Wenn ja, wie werdet ihr es machen?"
Minas Frage wischte das Grinsen von Bakugous Gesicht. „Das geht euch gar nichts an!", erwiderte er aufgebracht. Kirishima starrte seine Freundin fassungslos an, während ihm langsam die Röte in die Wangen stieg.
„Hey, sei kein Spielverderber!", sagte sie zu Bakugou, nun ihrerseits ein diabolisches Grinsen aufgesetzt.
Bakugou versteifte sich und warf Kirishima einen gereizten das-haben-wir-jetzt-davon-Blick zu. Kirishima seufzte und drückte seine Hand. „Soll ich?", fragte der Rothaarige leise.
Der Blonde erwiderte nichts, hielt Kirishima aber auch nicht davon ab, als er leise auf Minas Frage antwortete. „Ja wir haben darüber gesprochen. Ich werde oben sein und Bakugou unten."
Drei Sekunden Stille herrschte, ehe die anderen die Information verarbeiteten. „Bakugou wird Bottom sein?", rief Mina ungläubig. Auf Kaminaris und Seros Gesicht spielte sich dasselbe Unglauben ab.
„Was?", zischte Bakugou und deutete mit dem Daumen auf seinen Freund. „Er ist fucking hot! Wieso zu Hölle sollte ich mich nicht von ihm ficken lassen?
Kirishima wurde noch röter, während die anderen nach Bakugous Ausbruch in Gelächter ausbrachen. Bakugou warf ihnen Todesblicke zu, und sie bekamen sich schnell wieder ein.
Mina wischte eine Lachträne weg. „Sorry, Baku. Es hat uns wohl einfach nur überrascht."
Bakugou antwortete nicht. „Nächste Frage!", knurrte er zu Kaminari. Eine Frage noch, dann könnte er gehen.
Kurz herrschte Stille, als Kaminari sich eine Frage überlegte. Dann hob er den Kopf. Sein Blick wanderte über Bakugou und glitt dann zu Kirishima, bevor seine Frage direkt an ihn richtete. „Was genau ist letzte Woche geschehen, dass es dir so schlecht ging? Du hast gesagt, es hätte etwas mit Bakugou zu tun, wolltest aber nicht sagen was."
Kirishima versteifte sich und er spürte wie Bakugou tröstend einen Arm um ihn legte. Er lehnte sich an seinen Freund und suchte Halt in der Berührung. Kaminari wusste nicht, wie weitreichend diese Frage eigentlich war, aber Kirishima war trotzdem gewillt sie zu beantworten.
„Ich glaube dafür muss ich euch erst einmal was erzählen.", sagte er ernst. Er bemerkte Bakugous besorgten Blick, sah aber selbst seine Freunde an. Sie schienen zu spüren, dass Kirishima es nicht leichtfiel darüber zu sprechen.
„Ich habe es euch nicht erzählt – und bitte denkt nicht, ich hab's nicht gemacht, weil ich euch als Freunde nicht schätze – aber mein Vater war schwerkrank und das hat mich sehr belastet. Ich ... war zu Hause permanent damit konfrontiert und wollte meine Probleme nicht auch noch hierhertragen. Er ist letzten Woche in der Nacht von Freitag auf Samstag gestorben. Deswegen bin ich am Freitag zu meinen Eltern gefahren."
Einen Moment herrschte Stille. Bakugou drückte Kirishimas Hand noch ein wenig fester, wie um ihn zu erinnern, dass er ihm beistehen würde. Der schockierte Gesichtsausdruck der drei verwandelte sich langsam in pures Mitgefühl. Mina stand auf und nahm Kirishima in den Arm. Kaminari und Sero folgten ihrem Beispiel und Bakugou rückte ein wenig von seinem Freund ab, damit Kirishima den Trost seiner Freunde entgegennehmen konnte.
„Tut mir leid, Kiri.", murmelte Mina bedrückt.
Kirishima lächelte traurig. „Danke Leute. Aber bitte versteht, wenn ich nicht viel drüber reden möchte. Mir geht es schon viel besser, ihr müsst euch keine Sorgen machen."
Sero nickte. „Klar, Mann. Aber wenn etwas ist, kannst du immer zu uns kommen."
Kirishima lächelte. Er hatte wirklich tolle Freunde und er fühlte sich viel besser, jetzt wo er ihnen von seinem Vater erzählt hatte. Er schaute zu seinem Freund herüber und sah, dass Bakugou den dreien auch wenig zulächelte. Vielleicht mochte er sie doch ein wenig mehr, als er zugab.
Kaminari räusperte sich und alle Aufmerksamkeit richtete sich auf ihm. „Aber du hast jetzt nicht erzählt, was das mit Bakugou zu tun hat."
Kirishima kicherte blickte zu seinem Freund, dessen Lächeln bei der Frage wieder sofort verschwunden war.
„Er hat mich geküsst.", antwortete Kirishima verlegen und kratze sich am Hinterkopf.
„Das ist doch nichts Negatives.", sagte Sero verwirrt.
„Ich habe ihn geküsst, ihm aber nicht gesagt, dass ich ihn liebe.", sagte Bakugou leise, fast reuevoll.
„Was?", fragte Mina aufgebracht. „Du hast ihn geküsst, aber dann im Regen stehen lassen?" Mina boxte ihm in die Schulter.
Bakugou wurde rot, halb aus Verlegenheit, halb aus Wut. „Ja verdammt. War 'ne scheiß Aktion, ich weiß." Er rieb sich die schmerzende Schulter, wusste aber, dass er es verdient hatte.
Kirishima kicherte. „Er hat es ja wieder gut gemacht." Er suchte Bakugous Blick und zwinkerte ihm zu. Bakugou lehnte sich vor und küsste ihn.
Mina gab ein entzücktes „Awww!" von sich und Bakugou löste sich ein wenig von ihm. „Komm, lass uns endlich zurück gehen und diese Nervensägen alleine lassen", flüsterte er gegen Kirishimas Lippen.
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