4. Kapitel
„Wer hat dir denn das Herz gebrochen, dass du schon Mordgedanken hast", murmelte ich nur, während ich meine Hand mit dem High Heel etwas sinken ließ.
Sie dagegen rollte nur einmal mit den Augen, wobei ihre Hand zu dem Treppengeländer wanderte. „Pass auf, was du sagst, sonst hast du gleich noch den zweiten im Gesicht"
Das kleine Schmunzeln auf meinen Lippen, was dabei entstand, konnte ich jedoch nicht vermeiden. Sie zog sich dafür nun an dem Treppengeländer hoch, wobei ihr Gesicht einen schmerzverzogenen Ausdruck angenommen hatte.
Lange hielt sie sich aber nicht auf den Beinen, denn ein paar Sekunden später sank sie wieder auf den Boden, da sie den Schmerz wahrscheinlich nicht aushielt.
Ohne groß zu zögern, legte ich den High Heel beiseite und steuerte auf sie zu. „Darum solltest du dich vielleicht kümmern", dabei nickte ich einmal zu ihrem Knöcheln, bevor ich unter ihre Arme griff und sie auf die Beine zog.
Vorsichtig legte ich ihren Arm um meine Schulter, damit ich sie stützen konnte, wobei dies gar nicht so leicht war, denn sie war ein ordentliches Stück kleiner als ich.
„Wo willst du hin?", fragte ich sie, worauf sie nur mit dem Kopf zu einer Tür nickte. „Ins Bad", konnte ich sie dann noch murmeln hören, bevor ich sie etwas fester packte und an mich zog, sodass ich anschließend mit ihr auf die Tür zu steuern konnte.
Sobald ich diese aufgeschlossen und das Licht angeschaltet hatte, ließ ich sie aus meinen Armen frei, sodass sie sich auf den Rand der Badewanne setzten konnte.
Sie strich sich die schwarzen Haare hinters Ohr und wischte sich anschließend etwas die Tränen aus den Augen, die wahrscheinlich entstanden waren, nachdem ich das grelle Licht eingeschaltet hatte.
Dann wanderten ihre Augen zu mir.
Zumindest spürte ich nur, wie sie sich in meinen Rücken bohrten, nachdem ich mich zu der großen Schublade gewandt hatte, die unter dem riesigen Spiegel angebracht war.
Irgendwo hier musste es doch sicherlich etwas zum verarzten geben für ihren Knöcheln. Arm war ihre Familie schließlich ja nicht.
Das Haus alleine bewies es ja schon.
Sobald ich das gefunden hatte, wonach ich suchte, knallte ich die Schublade zu, sodass man den Inhalt etwas rumpeln hören konnte. Sie musterte mich immer noch verwirrt, wovon ich mich aber nicht sonderlich beeindrucken ließ.
„Krempel mal deine Hose hoch!", wies ich sie nur an, worauf sie aber nicht reagierte.
Stattdessen starrte sie mich weiter aus den dunkelblauen Augen an, die von Sekunde immer größer zu werden schienen.
Das sie diese Augenfarbe noch heißer wirken ließ, konnte ich mir nicht selber verheimlichen.
Immer noch wurde ich von ihr wie ein Tier aus dem Zoo betrachtet, worauf ich es nicht vermeiden konnte, dass mir ein Grinsen über die Lippen huschte.
Ich liebte es, wenn Mädchen so anhnungslos vor mir saßen. Das gab mir immer ein Gefühl der Macht.
„Du willst wissen, wie ich heiße, oder?"
Nun schaute sie mich verwundert an und ich konnte sehen, dass sie sich leicht aufrichtete, wie als wollte sie mir signalisieren, dass sie nicht so schüchtern war, wie sie momentan herüberkam.
Trotzdem änderte sich nichts daran, dass ich es immer noch genoss, so die Kontrolle über dieses Gespräch zu haben.
„Woher weißt du denn, dass ich das fragen wollte?", entgegnete sie nur und legte dabei ihren Kopf etwas schief. Ihre Haare vielen so etwas von ihrer Schulter unter der ihre braungebrannte Haut hervorkam.
Sie war so was von mein Typ.
„Du warst verwirrt und das bestimmt nicht wegen meines Aussehens"
Nun zogen sich ihre Augenbrauen skeptisch hoch und ich konnte es mir nicht verkneifen erneut ein Schmunzeln über meine Lippen wandern zu lassen. Dies Antwort musste einfach sein.
„Aber ich verrat ihn dir trotzdem, wenn du mir deinen sagst", schob ich noch hinterher, bevor ich langsam vor ihr in die Hocke ging, sodass wir nun auf einer Höhe waren.
Den Blickkontakt unterbrach ich dabei aber kein einziges Mal.
Ich merkte, wie sie mit ihrem Bein zuckte, als ich die Voltaren Creme auf den Knöchel schmierte und anschließend den Verband umlegte.
„Und warum sollte ich das tun?", konnte ich sie nur fragen hören.
„Weil ich hier gerade deinen persönlichen Sanitäter spiele, also wird es doch nicht so schwer sein mir deinen Namen zu verraten", entgegnete ich nur und knotete mit einem letzten Zug den Verband zu, bevor ich mich wieder hinstellte und erneut auf sie herunterschaute.
Ihr Gesicht verzog sich dabei leicht und ich spürte ihre Nervosität förmlich, wie als konnte ich sie jeden Moment aus der Luft greifen.
„Alsoooo?", zog ich nun das Wort etwas länger, wobei ich sie fragend anschaute. „Wie heißt du nun? Oder muss ich mir selber einen Namen ausdenken?"
Das ich dies bereits schon längst wusste, verheimlichte ich ihr.
Ein bisschen lustig konnte es heute Abend ja auch noch für mich werdenl. Vielleicht sprang dabei auch noch etwas heraus. Bei so einem Mädchen, was da vor mir auf dem Rand der Badewanne saß, würde ich ganz sicherlich nicht nein sagen.
„Kylie", kam es etwas zögerlich von ihr.
„Und was machst du hier? Alleine auf dieser Party?", fragte ich nur, wobei ich den Fakt ignorierte, dass wir uns in ihrem eigenen Haus befanden. Nun verdunkelte sich ihr Blick etwas und ich konnte sehen, wie sie sich vom Badewannenrand abdrückte und anschließend erhob.
„Ich wohne hier und eigentlich war ich dabei mein Haus vor dem Untergang, auch genannt meine Brüder, zu bewahren"
Für einen Moment schaute ich sie nur an, wobei ich meine Augen sehr davon abhalten musste sie nicht abzuchecken.
Anschließend legte sich gespielte Verwunderung auf mein Gesicht. „Ach du bist Eisprinzessin?"
Natürlich war sie das. Das wurde mir heute beim Mittagessen ja mehrmals erzählt.
Für einen kurzen Moment ließ ich meine Augen gewähren über ihren Körper zu wandern, der zwar nur in einer Jeans und ein enges schwartes Shirt gehüllt war, aber immer noch bombastisch aussah.
„Zumindest weiß ich jetzt wieso", entwich es mir dabei mit einem leichten Pfeifen, was sie nicht gerade als lustig empfand.
Denn ihre Augen hatten nun einen dunklen Ton angenommen und ich spürte, wie sie mich in einem angriffslustigen Blick musterte. Wie als würde sie sich gleich auf mich stürzen wollen und das nicht gerade, weil sie mich toll fand.
Im Gegenteil eher. Wahrscheinlich durfte ich gleich zu einer Eisstaue in ihrem Palast werden.
„Ich bin wer?"
„Die Eisprinzessin. Das Mädchen, was keinen an sich heranlässt", erklärte ich ihr nur das, was die Jungen mir heute Nachmittag in der Cafeteria erzählt hatten.
Sie dagegen starrte mich nur an, worauf ich lässig die Augenbraue hochzog. Anscheinend probierte mich gerade jemand mit den blauen Augen einzuschüchtern. Praktisch waren sie dafür auf jeden Fall. Jedoch schien es eher weniger zu funktionieren, da ich es einfach nicht zu ließ.
Viel mehr machte ich mir einen Spaß daraus sie noch anzugrinsen.
„Auch wenn ich erst seit heute richtig auf der Schule bin, muss ich sagen, dass du dir einen ziemlichen Ruf aufgebaut hast.
„Und der wäre?", hakte sie nur in einem provozierenden Ton nach.
„Weißt du das nicht selber. Schließlich verteilst du am Tag mehr Körbe, als ein Basketballspieler in einem Spiel wirft"
Dabei musterte ich sie mit den selben Blick, den sie nun im Gesicht hatte. Anstatt zu Antworten starrte sie mich aber nur mit zusammengekniffenen Augen an.
Für eine ganze Weile ging dieser Blickkontakt zwischen uns hin und her bis ich mich langsam etwas mehr aufrichtete und ihn schließlich unterbrach.
„Also hat Spaß gemacht sich mit dir zu unterhalten", richtete ich mich noch an sie, worauf sie so aussah, als würde ich sie mit diesen Worten wieder aus den Gedanken holen, Dann steuerte ich dicht an ihr vorbei, wobei mir ihr etwas blumiger Geruch in die Nase stieg.
Das mir dieser sofort gefiel, war mir schon aufgefallen, als ich sie von den Treppenstufen hochgezogen hatte.
Bevor ich durch den Türrahmen schlüpfen konnte, vernahm ich abermals ihre Stimme, was mich stehen bleiben ließ.
„Warte!"
Langsam wandte ich mich zu ihr herum.
„Du hast mir nicht gesagt, wie du heißt"
Sofort umspielten meien Lippen ein kleines Schmunzeln.
Eigentlich sollte sie dies ja wissen sowie ich es bei ihr auch gewusst hatte, aber für so ein hübsches Mädchen sagte ich es auch gerne noch einmal.
„Angelo"
Dann war ich aus dem Bad verschwunden und hatte die Tür mit einem Knall hinter mir ins Schloss geworfen.
Kein Wunder warum mein Bruder sich Hals über Kopf ins sie verschossen hatte. Etwas gewisses hatte sie schon, was einen dazu brachte sie anzustarren.
Mit schnellen Schritten steuerte ich durch den Flur und stieg anschließend die gläserne Treppe herunter, die ich vor einer halben Stunde hoch gekommen war.
Zwar konnte ich jetzt noch hier bleiben und den Alkohol etwas fließen lassen, aber ich musste auch noch irgendwie zurückkommen und mein Bruder würde mich bestimmt nicht mitnehmen sowie ich ihn kannte.
Wahrscheinlich war er noch eingeschnappt wegen heute Nachmittag, wobei ich mich ehrlich fragte wieso.
Außerdem musste ich ihn in diesem ganzen Gewusel erst einmal finden.
Mit schnellen Schritten kämpfte ich mich durch die feiernden Leute, wobei ich ein paar unabsichtlich rempelte, damit sie mir Platz machten.
Zumindest bis sich eine Hand auf meine Schulter legte und ich den festen Druck spüren konnte, der mich dazu brachte herumzufahren.
Nun wurde ich von den kaffebraunen Pupillen meines Bruders gemusterte, die nicht gerade so erfreut aussahen.
Aber das waren sie ja eigentlich nie. Zumindest, wenn sich mich anschaute.
„Was machst du hier?"
Langsam zog ich eine Augenbraue hoch. Nur um ihn noch weiter zu provozieren. Das war schließlich eine meiner Lieblings Beschäftigungen.
„Feiern! Wolltest mir ja schließlich nicht sagen, wo heute Abend etwas steigt, also musste ich selber herkommen", antwortete ich über die laute Musik, wobei ich jedoch ziemlich brüllen musste.
Seine Augen rotierten dabei einmal und ich sah, wie er die Luft ausstieß. Anscheinend sah er ein, dass nun meckern nichts half.
Stattdessen wechselte er das Thema.
„Hast du Kylie irgendwo gesehen?"
Innerlich breitete sich sofort ein Grinsen aus, wohingegen ich äußerlich meine Miene nicht verzog.
„Nein, aber viel Gllück beim Finden. Ich sorg schonmal dafür, dass Mum und Roberto heute Abend später nach Hause kommen. Dann habt ihr eure Ruhe, wenn du es schaffen solltest sie herumzubekomen"
Dabei klopfte ich ihm etwas auf die Schulter, bevor ich mich herumdrehte und auf den Flur zu steuerte durch den ich herein gekommen war.
Die Chance, dass er das wirklich schaffen sollte, war noch geringer als sein IQ. Und wenn doch, dann wurde die Nacht heute Abend ja wirklich noch spannend.
Ahhhh ich habe es tatsächlich geschafft ein neues Kapitel hochzuladen und endlich haben es die beiden geschafft sich kennenzulernen. Jetzt würde ich gerne sagen stay tuned aber ihr wisst ja schon alle was passiert hahaha
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