13. Kapitel
Schmollend war sie mir schließlich die Treppe herunter gefolgt, wobei ich jedoch sehen konnte, wie sich ihr Blick immer weiter veränderte je weiter wir ins Wohnzimmer kamen.
Anscheinend überraschte sie der elegante Einrichtungsstil meiner Eltern sehr.
Im nächsten Moment konnte ich aber auch schon einen kleinen Schrei vernehmen, worauf ich verwirrt herumschoss.
Was war denn nun wieder mit ihr passiert?
Verwirrt wanderte mein Blick umher bis ich Kylie in einem der Sessel sitzen sah. Anscheinend hatte sie diesen beim ganzen Staunen nicht gesehen und war über ihn gestolpert. Wie automatisch wanderten meine Mundwinkel leicht hoch, was ihr überhaupt nicht gefiel.
„Ich warne dich, wenn deine Mundwinkel auch nur ein bisschen zucken, verarbeite ich dich zu Hackfleisch", konnte ich sie zischen hören, wobei sie probierte sich aus dem Sessel aufzurappeln.
„Darüber könnte man nicht mal lachen, so dumm wie es ausssah", mischte sich nun eine weitere Stimme ein und zwar die meines Bruders.
Verwirrt blickte ich ihn an und hob nur eine Augenbraue. Wollte er nicht netter zu ihr sein? War doch dumm, wenn er sich auch noch die Karten bei ihr verspielte, so hatte am Ende ja keiner seinen Spaß.
Oder war das etwa sein Zeichen, dass ich nun freie Bahn bei ihr hatte, weil er nicht mehr wollte?
Auf meinen fragenden Blick war er aber nicht eingegangen, sondern nur an mir vorbei gesaust.
„Klappe Leonardo", fuhr ich meinen Bruder auf seine Aussage schließlich an, worauf ich sofort einen grimmigen Blick von ihm erhielt.
Anschließend wandte ich mich zu Kylie und hielt ihr die Hand hin, um ihr aus dem Sessel zu helfen.
Mein Bruder wandte sich darauf wieder zu mir und warf mir einen grimmigen Blick zu, bevor dieser zu Kylie huschte und anschließend wieder zu mir.
„Müssen wir sie mitnehmen?", kam es anschließend von ihm, worauf ich ihn zum zweiten Mal verwundert anschaute.
Jetzt verstand ich ihn eindeutig nicht mehr.
Kylie dagegen, schnappte neben mir nur nach Luft.
„Ja, und wenn dir das nichts passt, kannst du dir dein frühstück gleich mit Chico teilen. Ich glaub der hat nämlich kein Problem, wenn jemand zusammen mit ihm aus der Klosschüssel trinkt", erwiderte ich in einem eben so barschen Ton.
Der sollte sich mal etwas zusammenreißen, wenn er hier noch etwas reißen wollten.
„Vergleich mich nicht mit einem Hund", zischte dieser darauf nur und ich konnte sehen, wie er einen Schritt auf mich zu trat.
Ebenfalls baute ich mich etwas vor ihm auf, wobei ich erkenne konnte, wie seine Augen über mich huschten.
„Wieso? Ihr beide seht euch doch zum Verwechseln ähnlich"
Nun trat Leonardo ein paar Schritte zurück und gab schließlich nach. Anscheinend wollte er hier nicht noch eine Prügellei vom Zaun brechen.
Mit einem letzten verächtenden Blick, den er erst Kylie schenkte und anschließend mir, wandte er sich schließlich ab und verschwand durch die Tür.
„Komm jetzt, sonst nimmt er noch mein Auto und fährt es zu Schrott", richtete ich mich an Kylie und packte sie schließlich am Arm, um sie aus der Haustür zu ziehen.
Zu meinem Glück hatte Leonardo sich nicht an meinem Wagen vergriffen, sodass wir ohne Protest in diesen einsteigen konnten.
Die meiste Zeit der Fahrt herrschte Stille. Zumindest bis Leonardo anfing mich auf italienisch voll zu quatschen.
„Ich versteh immer noch nicht warum du sie mitnimmst. Wir könnten sie auch einfach jetzt rausschmeißen und ohne sie was frühstücken gehen", grummelte er leise.
„Du hörst dich an wie eine alte, griesgrämige Ehefrau, die mal wieder ihren Willen nicht bekommt", entgegnete ich nur und konzentrierte mich nur weiterhin auf die Straße.
Für einen kurzen Moment herrschte wieder Stille von seiner Seite, bevor erneut auf italienisch anfing sich über Kylie auszulassen.
„Nein, ich meine es ernst. Wir können sie auch einfach rausschmeißen. Das erspart uns ein paar Probleme und du weißt genau was ich meine"
Genervt stöhnte ich einmal auf.
„Warst du nicht derjenige, der vor ein paar Tagen einen Aufstand wegen ihr gemacht hast. Wahrscheinlich hat sie heute schon mehr Sätze mit dir gewechselt als im letzten Jahr zusammen, als freue dich doch lieber. Und wenn du so ein Problem mit ihr hast, dann sags ihr doch persönlich"
Immer noch genervt blickte mich mein Bruder von der Seite an.
„Mach ich auch"
Anschließend wandte er sich tatsächlich herum zur Rückbank und wollte seinen Mund öffnen, aber da hatte ihm Kylie schon das Wort abgeschnitten.
„Ich weiß schon was du mir an den Kopf werfen willst und zwar dass du mich nicht leiden kannst und aus dem Auto schmeißen möchtest, aber glaub mir, dass beruht aus Gegenseitigkeit"
Sofort konnte man erkennen, wie sich auf Leonardos Miene Verwirrung ausbreitete. Anscheinend hatte sie und verstanden.
„Vielleicht solltest du in Zukunft aufpassen über wen du lästerts, denn du bist nicht der Einzige, der diese Sprache spricht", fügte sie schließlich noch hinzu, wobei sie ihm ein ziemlich falsches Lächeln schenkte.
Nun musste selbst ich leicht aufflachen und konnte sehen, wie sich unsere Augen im Rückspiegel trafen. Leonardo dagegen drehte sich peinlich berührt auf seinem Sitz wieder nach vorne.
Das sie italienisch konnte, hätten wir uns aber auch denken können.
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