Kapitel 9:

Sie trat aus der Tür und wurde von sofort Obi-Wan begutachtet. „Gehts dir gut?", fragte er etwas besorgt. Azura zögerte kurz und sah ihn dann an. "Mir gehts gut" Ihre Stimme war ruhiger als sie erwartete.

Er musterte sie noch einmal, nickte dann und sah sich in dem Raum um. "Das ist unerwartet.", sprach er plötzlich und sah sich die Möbel an. Azura presste die Lippen zusammen und sah sich den Raum noch einmal an, er wirkte so hell und schön. "Weshalb?" Ihre Frage hing einige Sekunden in der Luft, es fühlte sich seltsam an diese Frage zu stellen.

Obi-Wans Blick wanderte zurück zur Frau und betrachtete sie kurz. "Es wirkt nicht wie du.", antwortete er simpel und bewegte sich dann langsam zur Tür. Azura sah sich noch einmal um, was er wohl meinte? Sie folgte Obi-Wan schweigend zur Tür, gemeinsam verließen sie den Raum. Es herrschte eine schwere Stille zwischen den Beiden, während sie das Schloss verließen.

Sie gingen über riesige Gänge mit hohen Decken und kunstvollen Dekorationen. Azura hatte eine seltsame Empfindung während sie die Gänge betrachtet, alles wirkte so riesig und imposant. Sie hatte beinahe Angst, einen Teil des Mobiliars zu berühren, als würde es sich sonst auflösen. Alles fühlte sich wie ein seltsamer, leerer Traum an.

Es vergingen einige Minuten, in denen verschiedene Leute ihren Weg kreuzten und sie begrüßten, sie alle senkten die Blicke und verbeugten sich leicht. Azura lächelte sie nur kurz an, sie wusste keine andere Reaktion darauf. Sie würde am liebsten abwinken und die Menschen bitten, sich nicht zu verbeugen, doch etwas in ihrem Unterbewusstsein hielt sie auf. Obi-Wan beobachtete sie dabei, sagte aber nichts weiter.

Zwei Wachen standen vor einer riesigen Tür am Ende eines Ganges, der Längste, den Azura bisher gesehen hatte. Die beiden Männer sahen sie kurz an, zogen dann aber die Tür auf. Sofort flutete das helle Sonnenlicht den Gang und tauchte alles in ein goldenes Licht. Azura trat vorsichtig zwischen den beiden Männer her und in die warme Luft der Außenwelt.

Sofort spürte sie Sand und Staub auf ihren Lippen. Die junge Frau sah gegen die gleißende Sonne zu den Häusern vor sich. Sie erkannte nur Schatten und hob schützend ihre Hand über die Augen, sofort wurde das Licht erträglicher. "Komm mit.", sprach Obi-Wan sanft und ging zur Seite weg. Azura betrachtete die Schatten für einen Moment, folgte ihm aber dann.

Sie ließ die Hand sinken, als sie eine hohe Treppe herunter gingen, die Sonne lag nun in ihrem Rücken und malte lange Schatten vor ihre Füße. Azura begutachtete die Gebäude vor sich, sie sah mehrere Rauchkegel aufsteigen. Sie ging die Treppe Stufe für Stufe hinunter, links von ihr lagen die Gebäude, einige Meter unter ihr, rechts ragte die Steinwand empor, auf der das Schloss thronte.

"Die meisten sind in Sicherheit", sprach Obi-Wan plötzlich und sah auf den Rauch im Himmel. "Die meisten.", antwortete Azura leise, sie erreichten die Straße der Stadt. An den Seiten standen hohe Gebäude aus Holz mit kunstvollen Verzierungen aus verschieden Holzarten und Pflanzen.

Azura trat langsam über die Straßen und sah sich um, diese Gebäude wirkten alle so warm und freundlich, dennoch spürte man die angespannte Stimmung in der Luft. Immer wieder hörte sie Geräusche aus Gassen. Azura meinte, Stimmen zu hören, doch sie sah keine Menschen.

Die Königin versuchte sich das Leid vorzustellen, all der Menschen die hier lebten. Sie sah einige Läden, Bäckereien und einen Blumenladen, vor welchem die Blumentöpfe umgefallen waren, die bunten Blumen lagen traurig auf dem Steinboden.

Azura blieb vor dem Geschäft stehen und hob eine kleine, blaue Blume auf. Der Kopf der Blume hing traurig gen Boden, vorsichtig strich sie über die Blüten der Pflanze. "Hoheit?" Azura sah auf als sie die Stimme hörte, sie klang jung. In der Tür des Ladens stand ein junges Mädchen, blonde Locken, blaue Augen und eine Wunde auf der Wange. Azura sah sie überrascht an und ließ die Blume sinken.

"Hallo.", sprach Azura überrascht, bewegte sich aber nicht. "Ihr seid am Leben.", meinte das Mädchen überrascht und trat in die Sonne. "Bin ich.", antwortete Azura sanft und trat auf das Mädchen zu. "Wohnst du hier?", fragte die junge Frau sanft und ging vor dem Mädchen auf die Knie, nun waren sie auf Augenhöhe. Das Mädchen nickte nur. "Ich weiß nicht wo Mama und Papa sind.", wisperte sie und Tränen bildeten sich vor ihren hellblauen Augen.

Die Königin presste die Lippen zusammen und sah hoch zum Schloss, es stand imposant über der Stadt und warf einen großen Schatten auf die Stadt. "Zwei Straßen weiter ist ein Auffanglager.", unterbrach Obi-Wan Azuras Gedanken. Die junge Frau nickte. "Okay, dann bringen wir dich da mal hin.", meinte sie sanft, stand auf und hielt dem Mädchen dann ihre Hand hin.

Zögerlich legte sich die kleine Hand in ihre warme Hand. Die Braunhaarige lächelte das Mädchen kurz an und folgte dann Obi-Wan. Er führte sie die Straße noch einige Meter hinunter und bog dann zwischen zwei Häusern in eine dunkle Gasse, die Sonne erreichte den Boden dort nicht. Schweigend folgte sie dem durch die Schatten, am Ende schien die warme Sonne wieder. Sie hörte mehr Stimmen aus dem Licht kommen.

Obi-Wan verließ die Schatten zuerst und sah sich auf dem Platz um, den sie erreicht hatten. Die junge Frau verließ nur wenige Sekunden nach ihm die Dunkelheit, sofort zog sie scharf die Luft ein.

Die Gebäude ihr gegenüber waren nur noch Ruinen, einige Flammen züngelten zwischen den Resten der Gebäude empor und verwandelten sich zu Rauch. Sie blieb stehen und sah sich um. Links war ein großes Zelt aufgebaut worden, dahinter ragen unbeschädigte Gebäude empor die einen Schatten auf das Zelt warfen. Dort waren ein Dutzend Männer, sie alle kümmerten sich um Verletzte. Menschen jedes Alters, alle gekleidet in sommerliche, bunte Kleidung. Das Mädchen riss sich los und lief zu dem Zelt, sie warf sich einer jungen Frau mit schwarzen Haaren in die Arme. Die Frau weinte laut und drückte, trotz des Verbandes an ihrer Schulter, das Mädchen an sich.

Einige Leute standen auf dem Platz in der Sonne, ihre Wunden waren bereits versorgt und sie unterhielten sich leise. Einige sahen sie überrascht an, die Gespräche wurden immer leiser, immer mehr Leute sahen die junge Frau an, die einfach nur da stand und die Szene beobachtete. 

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So neues Kapitel neues Glück :) 

Was haltet ihr von dem Kapitel? 

Vergesst das Sternchen und die Review nicht! 

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