Kapitel 6:
Hinter dem dunklen Holz kam ein riesiger Raum zum Vorschein. Die Decken waren einige Meter hoch, von ihnen hingen riesige Kronleuchter, die bunte Regenbögen durch den Raum schickten. Die Wände waren im selben Hellblau- türkiston gehalten, wie die Räume zuvor. Hohe Fenster zierten die Wände zu ihrer linken und ließen das helle Sonnenlicht herein.
Azura sah sich staunend mit großen Augen um, dieser Raum war wunderschön. Sie trat einige Schritte in den Raum, in denen diese widerhallten. Ihr Blick folgte den Pflanzen, die sich von außen an den Fenstern empor streckten und Schatten auf ihren Körper warfen. Sie ging weiter durch die Halle, ihr Blick an der Decke und den Wänden hängend.
Schließlich erreichte sie eine Treppe, sie begann am letzten Drittel des Raumes. Die Treppe bestand aus vier Teilen, sechs Stufen folgte immer eine kleine Platte. Sie bemerkte, dass beinahe jede Fläche dieses Raumes mit Gold verziert war und in der Sonne glitzerte. Sie folgte mit dem Blick der goldenen Treppen und sah schließlich einen Thron.
Sie stieg einige Stufen empor und betrachtete den türkisen Sessel mit den goldenen Ornamenten. Desto näher sie dem Sessel kam, desto mehr kleine Details entdeckte sie an diesem. Schließlich hatte sie alle 24 Stufen erklommen und stand direkt vor dem goldenen Thron. Vorsichtig strich sie über den türkisen Stoff der Armlehne, er fühlte sich seltsam warm an. Langsam hob sie ihren Blick, etwas warf einen riesigen Schatten an die Wand rechts von ihr.
Ihr Blick hob sich zu der türkis-goldenen Figur über dem Thron. An einem riesigen Pfeiler thronte ein riesiger Adler, die Flügel schützend geöffnet und in den Raum blickend. Die Figur war aus türkisenem Stein geschlagen, die Goldenen Linien kreierten Tiefe und schmückten den Adler auf wunderschöne Weise. An dem Pfeiler, an dem der Adler hing, erstreckten sich weitere goldene Zeichen bis zur Decke, in der Mitte ein türkiser Edelstein, den Azura nicht identifizieren konnte.
"Du wolltest diese Figur nie haben."
Azura wurde von seiner Stimme aus den Gedanken gerissen, sie fuhr zu ihm herum und wollte widersprechen, was wollte sie sagen? Obi-Wan sah sie nur ruhig an und lächelte ein wenig. "Weshalb?" Ihre Stimme hallte nicht wieder, aber der Ton regte etwas in ihr, wie ein kleines Licht an Erinnerung. Sie hatte einen Ton aufgesetzt, als wäre es ein Reflex gewesen.
Der Jedi musterte sie kurz, trat dann näher an den Thron und sprach weiter. "Du empfandest sie als aufgesetzt und überspitzt", erklärte er ruhig weiter und erklomm einige Stufen. Azura beobachtete ihn dabei, als würde sie versuchen diese Szene zu rekonstruieren und sich zu erinnern. Er sprach nicht weiter, als hätte er Sorge, ihren Gedankengang zu unterbrechen.
"Ich bin wirklich eine Königin?" Ihre Stimme hatte etwas an Lautstärke abgenommen. Sie sah ihn unsicher an, als würde sie gleich erwachen und wieder in ein Leben treten, ein Anderes. Der Jedi nickte ihr zu und sah zu ihr auf. Azura seufzte leise und blickte wieder hinauf zu dem Adler.
Es folgte eine drückende Stille.
Azura konnte ihre Gefühle nicht einordnen. Sie fühlte sich wie ein Chaos, das sie nicht ordnen konnte, ein Chaos, das Alles in sich aufsog.
Sie zuckte zusammen, als die große Doppeltür am Ende des Ganges aufgeschlagen wurde. Der Ton war ein scharfer Einschnitt in die Stille, die zuvor geherrscht hatte.
Es trat ein junger Mann ein. Azura hörte das Metall seiner Rüstung aufeinandertreffen, jeder Schritt hallte laut wider. Die Geräusche klangen wie ein Dröhnen in ihren Ohren. Der Mann schien nicht besonders alt, dennoch älter, als sie es war. Sie schätzte ihn auf 35, möglicherweise auch etwas jünger. Er trat durch die Halle, begleitet von einer seltsamen Atmosphäre, die der jungen Frau irgendwie bekannt vorkam, doch sie konnte noch nicht sagen, weshalb. Azura streckte ihren Rücken durch, faltete die Hände vor dem Bauch und betrachtete den Mann, der auf sie zukam.
Einige Teile aus Metall schützten seine Brust, seine Arme. Seine schweren, metallischen Stiefel schlugen auf den Boden und warfen laute Geräusche gegen die Wände. Seine Hose war aus schwarzen Stoff, seine ganze Erscheinung war ein bitterer Kontrast zu dem helle Bild dieses Palastes.
Azura betrachtete ihn ruhig und legte den Kopf erwartend schief. Die Geräusche seiner Schritte ertönten konstant, bis er vor der Treppe stehen blieb. Sein letzter Schritt war etwas kräftiger, als die Schritte zuvor. Azura unterdrückte den Reflex, zurückzuweichen. Sie sah den Mann direkt an und erwartete eine Aktion.
Obi-Wan stand zwischen den beiden, auf einer der Platten und beobachtete die Szene schweigend. Er mischte sich nicht ein, dieses hier sollte sie selbst klären. Er hatte die Hoffnung, das es ihr helfen würde.
"Hoheit" Der Mann am Ende der Treppe verbeugte sich leicht, dabei legte sich seine Hand auf den Griff seines Schwertes, das an seinem Gürtel hing. Sie antwortete nicht, sondern wartete nur auf weitere Worte von ihm, sie wusste nicht was sie sonst hätte tun sollen. Der Mann erhob sich wieder und sah Azura direkt an. "Die Menschen in der Stadt sind verunsichert", fuhr er fort, seine Stimme einen seltsamen, militärischen Unterton. Azura nickte leicht, sie dachte für einige Sekunden nach.
"Schickt alle freien Truppen in die Stadt, sie sollen den Menschen helfen, soweit sie können. Findet heraus, wie viel Schaden verursacht wurde und wo wir etwas tun müssen" Ihre Stimme hatte einen Ton angenommen, der ernst und entschieden klang. Sie hatte so laut gesprochen, das ihre Worte für einige Zeit in der Luft hingen. Obi-Wan sah sie überrascht an, als hätte er diese Antwort nicht von der Frau erwartet.
Sie stand, trotz der zerrissenen Kleidung und dem geschundenen Aussehen vor ihrem Thron und Obi-Wan war der Meinung, für einen Augenblick, ihr altes Ich zu sehen. Ihr Wesen als Königin.
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An der Stelle mal danke an Schneewoelfin als meine Betaleserin!
Ansonsten lasst wie immer gerne einen Kommentar und ein Sternchen da!
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