Kapitel 20:


Sie sah zunächst nur.... Schwarz. Das Licht erreichte sie erst Minuten, vielleicht sogar Stunden, später, genau konnte es die Frau nicht sagen. Sie spürte plötzlich Boden unter ihren Füßen. Sie blinzelte einige Male, wobei sich ein Bild um sie herum bildete. Verwirrt sah sich die Frau um, ein heller Gang. Beide Seite waren mit Glas besetzt und ließen die helle Sonne reinscheinen. Azura nahm die Hand über die Augen, um das gleißende Licht abzuschirmen. Sie sah an sich herunter, die selbe Kleidung wie sie gestern trug. Sie hob ihren Blick wieder und sah aus dem Fenster hinaus, leise zog sie die Luft ein.

Ein Planet, der schier aus Gebäuden bestehen zu schien, keine Wiesen, keine Bäche. Sie beobachtete, wie Schiffe durch die engen Schluchten aus Häusern huschten, wie die Straßen mit abertausenden Menschen besetzt waren, wie der Planet ein riesiges, funktionierenden System darstellte. Überall schien etwas zu blinken oder zu leuchte, überall war jemand.

Die Frau wandt den Blick wieder von der Außenwelt ab, sie war zu laut für sie und sah sich den Gang an. Feine Fliesen schmückten den Boden, während an der Decke lange Lampen hingen und die Decke in einer leichten Rundung in die Scheibe überging. Fasziniert sah sich die Frau die feine Arbeit an, es erinnerte sie an den Palast. Noch einmal kurz sah sie aus der Fenster, aber schüttelte leicht den Kopf, bevor sie sich wieder abwandte.

Fast schon zögerlich, begann sie sich zu bewegen, als hätte sie Angst, dass die Fliesen unter ihr verschwinden würden. Sie trat leise und zaghaft über den schneeweißen Boden, auf die Seite des Ganges, an dessen Ende sie eine Kammer erspähte. Ihre Schritte machten keine Geräusche, was sie innerlich etwas zusammenzucken ließ, normalerweise machten ihre kleine Absätzen Töne.

Vorsichtig ging sie weiter, die Halle kam näher. Als sie die helle Sonne verließ, betrat sie den überraschend kleinen Raum, in welchem lediglich ein Aufzug stand. Azura sah kurz zu den Fenstern hoch oben an der Wand, trat dann aber doch in den Aufzug. Etwa drei Dutzend Knöpfe leuchteten vor ihr. Sie wusste nicht recht wohin, weshalb sie einfach den Knopf 17 drückte. Angespannt wartete sie, während sich die weiße Kabine nach unten bewegte. Sie zupfte etwas an ihrem roten Oberteil und presste die Lippen zusammen.

Es vergingen einige Momente, bis sich die Tür wieder öffnete. Azura zog scharf die Luft ein, als dahinter eine riesige Halle zum Vorschein kam. Eine Kammer, die sich über zwei Etagen zog, bestückt mit riesigen Regalen, die mit einer unermesslichen Anzahl an Schriften und Holopads gefüllt waren. In der Mitte des Ganges standen mehrere lange Tische, auf denen kleine Bildschirme waren.

Verwirrt wanderte Azura über den langen Gang. Sie hatte fast schon Angst, etwas anzufassen. Was war das für ein Saal? Die junge Frau sah in die langen Gänge des Raumes, niemand war dort. In der Mitte des Raumes blieb sie stehen, als würde sie etwas aufhalten. Sie drehte sich etwas um ihre eigene Achse und ließ ihren Blick herumwandern, was war los?

"Du solltest zuerst mit Meister Yoda sprechen!", erklang eine Stimme in einem der Gänge. Azura schluckte leise und wollte sich bewegen, doch ihre Muskeln reagierten nicht. Sie stand einfach starr da und sah zur Quelle der Stimme. Was sollte sie tun? Wo war sie überhaupt?

Zwischen zwei der hohen Regalen hörte sie Schritte, sie wollte weichen, doch konnte nicht. "Was soll ich ihnen denn sagen?", stellte eine weibliche Stimme die Gegenfrage. Sofort blieb ihr Herz stehen, es war ihre Stimme. Zwischen den Regalen traten zwei Gestalten hervor. Sie sahen real aus, als würde sich diese Szene direkt vor ihr abspielen, doch das war unmöglich. Eine davon war ein, kaum jünger aussehender, Obi-Wan, der auf eine Frau herab sah.

Azura muss kaum jünger gewesen sein, vielleicht ein paar Jahre. Sie war genauso groß, wie sie es in Wirklichkeit war. Ihre Haare waren nur Schulterlang und provisorisch hinter ihr Ohr gekämmt, während sie einen Haufen Bücher trug. Azura blieb einfach stehen und beobachtete die beiden Menschen. Obi-Wan seufzte leise und schüttelte den Kopf. "Ich kann ihm nicht einfach sagen, dass ich abreisen soll.", erwiderte ihr Abbild und stellte die Bücher auf einen der Tische. "Weshalb nicht? Was wenn du diesem Planeten helfen kannst?", antwortete der Ältere ernst.

Ihr jüngeres Ich seufzte laut und setzte sich an die Station. "Ich habe Verpflichtungen Obi-Wan, hier bei euch!", antwortete die Frau und strich ihr Haar zurück. Sie sah zu dem Älteren auf, der nur den Kopf schüttelte. "Du hast auch dort Verpflichtungen, diesen Menschen gegenüber!", ergänzte der Mann nur, bevor ihm ein Stapel Bücher in die Hand gedrückt wurde. "Find lieber heraus, wo die Station ist.", damit las die Frau vor ihr weiter.

Bei euch? Was bedeutete das? Sie solle abreisen, nach Wrea? War es überhaupt eine Erinnerung? Sie wusste es nicht. Es brach ihr Herz, sie und Obi-Wan schienen sich so gut zu verstehen, was war wohl ihre Vergangenheit? War es überhaupt die Vergangenheit?

Azura spürte langsam die Tränen auf ihren Wangen.

Sie war so müde. 

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Ich hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen! 

Vergesst das Sternchen und die Review nicht

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