Kapitel 5

Sophie P.O.V.
„Alles in Ordnung?", fragt Shawn besorgt nach und ich bekomme mein Husten wieder unter Kontrolle. „Ja, alles gut. Habe mich nur verschluckt.", winke ich ab und er scheint einen Moment nachzudenken, ob er mir das jetzt glaubt. „Du weißt, wer sich hinter Amila verbirgt und was für Musik sie rausbringen wird, oder?", mutmaßt er und ich nicke nur. „Ich weiß von allem, was sie macht.", gebe ich zu und winke dann ab. „Ist aber nicht so wichtig, wirst du schon noch mitbekommen, was sie für Musik rausbringen wird.", beende ich das Thema Amila und finde es merkwürdig, in der dritten Person über mich selber zu reden. „Berufsgeheimnis und so, ich weiß. Trotzdem bin ich gespannt.", stimmt er mir irgendwie zu und erzählt dann von seiner kleinen Schwester. Gespannt höre ich ihm zu und denke an Lena. Wenn sie wüsste, dass ich gerade auf einem Date bin, würde sie komplett am Rad drehen, weil sie sich so für mich freut. „Wie kommst du mit deiner Schwester eigentlich klar? Ich habe neulich ja ein paar Worte mit ihr gewechselt.", lenkt er das Thema dann auf mich und ich lächele. „Meine Schwester und ich verstehen uns sehr gut, auch schon immer eigentlich. Das einzige, was uns unterscheidet ist die Liebe zur Aufmerksamkeit. Ich habe lieber meine Ruhe und Lena hat genau gar kein Problem damit, im Mittelpunkt zu stehen, das war schon immer so.", erzähle ich und lächele. „Wobei, Lena hat genau gar kein Glück wenn es um Beziehungen geht. Das ist schon irgendwie mies.", füge ich nachdenklich hinzu und streiche eine Haarsträhne hinter mein Ohr. „Und du?", fragt Shawn nach und ich winke ab. „Nicht der Rede wert, aber ich bin definitiv besser dran als Lena." „Immerhin hast du ja gerade mich vor dir sitzen.", entgegnet der Kanadier und ich verdrehe meine Augen. „Sei nicht so selbstverliebt!", beschwere ich mich lachend und er grinst. „Aber so bringe ich dich zum Lachen und ich mag dein Lachen.", verteidigt er sich und meine Wangen nehmen eine leicht rote Farbe an.

Nach insgesamt fünf Stunden und drei weiteren Cappuccinos verlassen wir das Café schließlich und Shawn besteht darauf, mich zurück zum Hotel zu bringen. Seine Hand streift meine, während er mir etwas zu dem kleinen Musikladen erzählt, an dem wir gerade vorbeigehen. „Hier gibt es übrigens auch Platten von James Taylor.", erwähnt er dann und ich muss lachen. „Ich würde sagen, davon habe ich genug.", erinnere ich ihn und er nickt nur. „Stimmt, aber ich wollte es trotzdem erwähnen.", entgegnet er und lächelt breit. „Wenn das so ist...", murmele ich und verdrehe meine Augen. Und in dem Moment werde ich zurückversetzt zu Jake.

„Meine Schwester besteht immer darauf, dass wir an Weihnachten einen Barbie-Weihnachtsfilm gucken. Ich hasse die Filme, aber gucke sie ihr zuliebe immer mit.", sagt Shawn dann komplett zusammenhangslos und holt mich sofort wieder in die Gegenwart. „Was hast du gegen Barbie?", frage ich skeptisch und lege meinen Kopf leicht schief. „Ich habe alle Barbie-Filme geguckt.", füge ich noch hinzu und er zuckt mit den Schultern. „Ich schätze einfach mal, ich bin nicht so der Mensch, der sich von diesen Filmen angesprochen fühlen soll...", rechtfertigt er sich und den Rest des Weges reden wir über Weihnachtsrituale und Filme.

„Dann würde ich mal sagen, sehen wir uns wenn ich das nächste Mal in Toronto bin? Ich denke mal, das ist eher als dass du wieder in New York bist.", sage ich schüchtern und er nickt. „Du musst mir dann schreiben, wenn du weißt, wann du wieder hier bist.", verlangt er und ich nicke. „Natürlich, du wirst der erste sein, der es erfährt.", verspreche ich Shawn und er zieht mich in eine Umarmung. Meine Arme lege ich um seinen Oberkörper und mein Kopf liegt auf seiner Brust. „Wir sehen uns und bis dahin schreiben und telefonieren wir.", flüstert er und ich nicke undeutlich. „Bis dann.", murmele ich und bekomme dann einen Kuss auf die Stirn. „Pass auf dich auf.", sagt Shawn leise und ich nicke. „Du auch.", entgegne ich genauso leise und lächele ihn noch einmal an, bevor ich mich umdrehe und im Hotel verschwinde. Ich werfe noch einen letzten Blick über die Schulter und winke ihm zu, bevor sich die Tür hinter mir schließt.

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