Kapitel 28

Shawn P.O.V.
Schnell gucke ich mich einmal gründlich um, bevor ich mit klopfendem Herzen auf die Klingel drücke und Jake mich verwirrt anguckt. „Rays? Wie Lena Rays?", fragt er leise und ich nicke nur. Ohne dass die Gegensprechanlage genutzt wird, wird die Tür geöffnet und wir stehen in einem schlichten Treppenhaus. „Ich habe keinen Plan, in welchen Stock wir müssen. Wir müssen wohl die Treppe nehmen.", gestehe ich ihm dann und gehe vor.

Im dritten Stock steht eine Tür einen Spalt offen und ich nicke nur in die Richtung. Nach einem schnellen Blick auf das Klingelschild stoße ich dann die Tür auf und stehe direkt in einem Flur. Die Wohnung sieht aus wie eine typische Wohnung in New York. Einfacher Holzboden und helle Wände, wobei die Außenwände, die ich von hier aus sehen kann, aus Ziegelstein sind. Leicht zögernd gehe ich weiter in die Wohnung hinein und höre, wie Jake die Tür hinter mir schließt. Direkt vor mir geht es ins Wohnzimmer, das ich schon mehr oder weniger kenne. Der große Flügel fällt einem sofort ins Auge, obwohl er am anderen Ende vom Raum vor den Fenstern steht. Daneben steht ein Esstisch und es gibt einen Durchgang in einen weiteren Raum. Die Küche. „Hallo?", frage ich dann in die Stille und zwei Sekunden später steht Sophie vor mir. „Überraschung!", ruft sie strahlend und springt mir in die Arme. Auch wenn mir schon fast klar war, dass Sophie hier ist, bin ich trotzdem überwältigt von ihrer Präsenz und halte sie einfach nur fest, unfähig, irgendwas anderes zu machen. „Was machst du hier, Darling?", frage ich sie dann irgendwann und sie grinst. „Ich wollte dich sehen.", sagt sie einfach nur und ich küsse sie. Obwohl es nur ein paar Tage waren, die ich sie nicht gesehen habe, hat sie mir unendlich gefehlt. Sophie ist nicht meine erste Freundin, aber ich habe noch nie für irgendwen so viel Liebe empfunden wie für sie. Wenn mich jetzt jemand fragen würde, ob sie die Richtige für mich ist, würde ich ohne zu zögern ja sagen, obwohl wir noch nicht lange ein Paar sind. Sie ist die erste, mit der ich mir eine Zukunft vorstellen kann und für die ich sogar meine Musik aufgeben würde, wenn es sein muss. Sie bedeutet mir alles.

Sophie P.O.V.
Nervös drücke ich auf die Klingel meiner Eltern. Sie wissen noch nicht, dass ich in New York bin, und während Shawn bei Terminen ist, besuche die beiden. Nach einer gefühlten Ewigkeit geht dann die Tür auf und meine Mutter steht in der Tür. „Hey Mom.", grinse ich sie an und nehme sie in den Arm. „Sophie.", sagt sie leise und schluchzt auf. „Du hast mir gefehlt, Kleines." „Wer ist da an der Tür, Ann?", fragt dann mein Vater und sie bedeutet mir, leise zu sein. „Niemand.", ruft sie nur und ich folge ihr so leise wie möglich ins Wohnzimmer. „Überraschung Dad!", sage ich dann und er starrt mich an, als wäre ich ein Geist. „Soph... Kleines... Du bist hier?", fragt er überfordert und ich nicke. Einen Moment starrt er mich noch ungläubig an, dann steht er schnell auf und breitet seine Arme für mich aus. Lächelnd lasse ich mich in die Arme meines Vaters sinken und genieße den Moment mit meinen Eltern. „Es ist so komisch, dass jetzt beide Töchter so weit weg wohnen.", gesteht er und ich nicke. „Es ist komisch, dass wir so weit auseinander sind.", stimme ich ihm zu und lasse mich dann auf das Sofa fallen. „Erzähl uns doch ein bisschen von Toronto, Kleines. Wie ist es so? Hast du genug Freunde da?", will meine Mutter wissen und ich lächele. „Ich habe Faith und Brian und...", beginne ich und stocke dann kurz. „Und meinen Freund.", führe ich dann fort und verstecke mich hinter meinen Haaren. „Du hast einen Freund?", fragt mein Vater direkt aufmerksam und ich beiße mir auf die Lippe. „Ja, seit knapp einem Monat sind wir offiziell zusammen, kennengelernt haben wir uns kurz bevor ich nach Toronto gezogen bin.", bestätige ich ihm und bedeute ihm dann, zu schweigen. „Ich weiß, dass du dir jetzt Sorgen machst, aber er ist kein Arsch wie Jake es war. Er ist aufmerksam und trägt mich durchgehend auf Händen. Ich liebe ihn so sehr, dass ich nicht mal wusste, dass das geht. Ich würde ihn euch ja vorstellen, aber er ist vielbeschäftigt wegen seinem Job und könnte nicht mal eben mit mir nach New York fliegen.", stelle ich direkt klar und meine Mutter lächelt. „Solange er dich glücklich macht, sind wir das auch. Es wird schon irgendwann die Möglichkeit für uns geben, ihn kennenzulernen."

Nach ein paar Stunden, in denen ich von Toronto erzählt habe, verabschiede ich mich von meinen Eltern und mache mich auf den Weg zu Shawns Hotel. Andrew weiß noch nicht, dass ich da bin, und er muss es auch nicht erfahren. In der Lobby werde ich schon von Shawn und Jake erwartet. „Also, wie willst du uns hier rauskriegen?", fragt Shawn interessiert und ich grinse nur. „Wir gehen einfach durch diese Tür dort." Mit meinem Kopf deute ich auf die Eingangstür, vor der eine Menschenmasse steht. „Bist du jetzt komplett verrückt?", fragt Jake mich dann und ich zucke mit den Schultern. „Nein, bin ich nicht. Kommt mit.", sage ich dann und gehe zielstrebig zum Treppenhaus. Dort führe ich die beiden eine halbe Treppe nach unten und stoße dann eine unauffällige Tür auf. „Der Mitarbeiterausgang.", erkläre ich und trete hinaus. Mit Shawns Hand in meiner und Jake, der wachsam hinter uns geht, führe ich die beiden durch die unbekannteren Ecken von Brooklyn.

Es hat länger gedauert, als es sollte, aber ich habe dafür jetzt alle Aufgaben für die Schule fertig und ein aufgeräumtes Zimmer. Das zweite ist bei mir vermutlich das größere Wunder.

Ich muss sagen, dass mich die Geschichte momentan verrückt macht. Ich habe gestern das dritte Mal komplett umgeändert, was im Laufe der Zeit noch passiert, aber ich muss auch sagen, dass ich die Idee so um einiges besser finde. Ich möchte gar nicht so viel sagen, weil ich nichts verraten möchte, aber Sophie hat noch einen langen Weg vor sich und ich würde lieber schon viel weiter sein, weil ich die Ideen umsetzen möchte. Ich entschuldige mich schon mal im Vorfeld, falls bald ein paar Zeitsprünge kommen.

Was denkt ihr von Sophie und Shawn zusammen? Und, was mich fast noch mehr interessiert, wie stellt ihr euch die Zukunft der beiden vor?

Ich werde mich jetzt gleich an das nächste Kapitel setzen, vielleicht kommt in den nächsten Tagen mal wieder ein bisschen mehr, dafür müssen nur meine Lehrer mitspielen und dürfen mir nicht so viele Aufgaben geben.

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