Kapitel 10

Shawn P.O.V.
Nervös wippe ich mit dem Fuß, während ich hoffe, dass keiner der umstehenden Menschen auf mich aufmerksam wird. Ich stehe gerade am Flughafen von Toronto und warte auf Sophie, die gerade gelandet ist. Ihr Gepäck wird übermorgen von einem Umzugsunternehmen geliefert, worüber sie sehr erleichtert ist. Dann entdecke ich das Mädchen und beginne automatisch, wie verrückt zu grinsen, als sie mich entdeckt und zu mir kommt. „Hey Shawn!", begrüßt sie mich gut gelaunt und ich nehme sie in den Arm. „Bereit, dein neues Leben anzufangen?", frage ich sie und sie nickt, bevor sie mich loslässt und wir gemeinsam zum Auto gehen. „Ich habe schon Möbel bestellt, die werden heute  Nachmittag geliefert. Dann müssen die nur noch aufgebaut werden und ich muss meine Klamotten einräumen, die ich jetzt schon mithabe. Den Rest mache ich dann, wenn alles geliefert ist.", erklärt sie mir ihren Plan für die nächsten Tage und ich brumme nur zustimmend, während ich durch die Innenstadt fahre und schließlich vor ihrer Wohnung halte. Ein Mann im Anzug wartet vor der Tür und Sophie steigt aus. „Wartest du?", flüstert sie mir noch zu und wartet meine Reaktion ab, bevor sie zu ihm geht. Worüber sie reden, bekomme ich nicht mit, aber er gibt ihr die Schlüssel und verabschiedet sich dann mit einem Händedruck von ihr.

Sie steigt zurück ins Auto und deutet auf ein Tor. „Da geht es zur Tiefgarage, du kannst dich auf meinen Parkplatz stellen." Sobald das Auto aus ist, steigt sie begeistert aus und holt sich ihren Koffer. „Komm, du musst die Wohnung unbedingt sehen!", ruft sie und geht zum Fahrstuhl. Eilig laufe ich ihr hinterher und hole sie auch schnell ein. „Wir haben doch Zeit.", erinnere ich sie und steige in den Fahrstuhl. „Ja, ich weiß, aber ich bin aufgeregt!", erklärt sie und strahlt. Lächelnd streiche ich ihr ein paar lose Haare aus dem Gesicht und dann kündigt ein leises Pling an, dass wir im dritten Stock angekommen sind.

Euphorisch öffnet sie die Wohnungstür und als ich ihr in die Wohnung folge, verstehe ich, warum sie die Wohnung so liebt. Das helle Parkett strahlt förmlich im Sonnenlicht, das durch die Fenster in die Wohnung fällt. Wir stehen in einem Flur, von dem links ein breiter Durchgang in einen großen Raum mit Küche und Balkon führt und rechts sind zwei weiße Türen, am Ende des Flures eine weitere. Sophie zieht sich die Schuhe aus, bringt ihren Koffer in das Zimmer am Ende des Flures und öffnet dann alle Türen und Fenster. „Warum stehst du da wie eine Statur?", fragt sie mich lächelnd und kommt zu mir. „Keine Ahnung.", entgegne ich nur und gehe ihr zwei Schritte entgegen, bevor ich sie hochhebe und auf den Balkon trage. „Shawn, was soll das?", fragt sie überrascht und ich lasse sie wieder runter. Ich zucke mit den Schultern und ziehe sie an mich, so dass ihr Rücken an meiner Brust liegt. Gemeinsam gucken wir schweigend auf die Stadt, bis es irgendwann klingelt. Erschrocken zucken wir zusammen und dann macht sie die Tür auf, während ich auf dem Balkon stehen bleibe.

Meine Hände stützen sich auf dem Balkongelände ab, während ich zuhöre, wie immer mehr Möbel Stück für Stück in die Wohnung getragen werden. Als die Lieferanten sich verabschiedet haben, bekomme ich eine Nachricht. Überrascht gucke ich auf das Bild, das Sophie scheinbar eben von mir gemacht hat. Lächelnd drehe ich mich um und sehe sie da stehen, mit dem Rücken an die Tür gelehnt und ihren Blick auf ihr Handy gerichtet. Ich poste das Bild bei Insta, mit der Unterschrift „What if we're all made to find our destiny and begin again?". Innerhalb von zwei Sekunden habe ich einen Kommentar von Amila. Genau das ist der Punkt. Aber unser Schicksal setzt sich aus vielen Dingen zusammen. Schockiert starre ich auf mein Handy und dann gucke ich wieder zu Sophie. Sie lächelt mich an und kommt zu mir. „Du bist ein ziemlicher Fan von Amila, oder?", stellt sie grinsend fest und ich nicke nur.

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