33.
Jimin's PoV.:
Sarell sah noch genauso schön aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Der Baum des Lebens – ein riesiger Baum, der die ganze Insel mit seinen Wurzeln festhielt – blühte im Zentrum der Stadt. Seine Krone erstreckte sich über den Großteil aller Wohnhäuser und schützte sie vor der prallen Sonne. Überall blühten Blumen. Man konnte Bienen summen und Vögel singen hören. Unter anderem auch die Kreischer, die sich unter der Insel in dem Gestein ihre Nester gebaut hatten. Zwar klang ihre Melodie nicht allzu schön, aber ich hatte es dennoch vermisst und verspürte plötzlich ein bittersüßes ziehen in meinem Herzen.
„Das ist der Wahnsinn", hörte ich Hyunwoo murmeln. Er stand mit Taehyung neben mir am Bug des Schiffes. Seine großen Augen waren auf den Baum des Lebens fixiert. Taehyung schaute mindestens genauso erstaunt. Ihre Gesichter hätten mich zum Lachen gebracht, wenn diese Situation nicht so ernst gewesen wäre. Immerhin war ich gerade dabei Fuß in meine Heimat zu setzen. Zu den Leuten, die mich einst gefoltert und verbannt hatten, weil ich einen ihrer auszubildenen Soldaten umgebracht hatte. Mit offenen Armen würde man mich sicherlich nicht empfangen.
Ich sollte recht behalten, denn wir wurden bereits kurz nach dem Andocken von drei Wächter aufgehalten. Sie kamen zu uns marschiert, eingekleidet in brauner Lederrüstung und jeweils einem Speer in der Hand.
„Papiere?!", brüllte der Erste von ihnen zu uns hoch. Yoongi überließ Seokjin das Ruder und lehnte sich über das Geländer zu ihnen herunter. „Haben wir nicht!", antwortete er knapp. „Unautorisierten Personen ist der Zugang auf unsere Insel verboten!", merkte er an. „Wissen wir! Aber wir haben ihn hier!", der Kapitän deutete auf mich und obwohl es mir so ziemlich gegen den Strich ging, schlurfte ich neben ihn an das Geländer und zeigte mein Gesicht. Kurz herrschte Stille. Der Wächter besah mich eines strengen Blickes, ehe er nickte: „Na schön! Du willst wohl deine Familie besuchen?!".
„Nicht unbedingt. Eigentlich wollen wir bloß in die Bibliothek", versuchte ich zu erklären. „Was?!", kam es daraufhin von ihm. „Wir wollen in die Bibliothek!", wiederholte ich laut.
Erneut Stille. Der Wächter überlegte und als er sich entschieden hatte, drehte er sich zu seinen Kameraden herum und tuschelte irgendetwas mit ihnen. Wir konnten sie nicht verstehen, weil wir immer noch zu hoch in der Luft schwebten und Yoongi schien das ziemlich aufzuregen.
„Was haben die denn? Was reden die da? Können die uns nicht einfach auf die Insel lassen? Was ist das Problem?", knurrte er genervt. „Hab einfach Geduld", sagte ich leise und dann fiel mir auf, dass dies seit langem meine ersten Worte zu ihm gewesen sind. Auch Yoongi schien davon überrascht, denn er starrte mich perplex an. Bemüht, unter dem Blick nicht allzu klein zu werden, starrte ich zurück. Und so starrten wir uns an, bis der Wächter unten auf dem Steg endlich seine Entscheidung mit uns teilen wollte. Er räusperte sich einmal, um unsere Aufmerksamkeit zu kriegen und wir beide rissen unsere Köpfe in seine Richtung.
„Laut den gesetzlichen Regeln dürfen Außenstehende in Gemeinschaft mit einer Elfe die Insel betreten! Allerdings handelt es sich hierbei um ein verstoßendes Mietglied unseres Volkes! Zum Schutze aller, werdet ihr also zwei Wächter zugeteilt bekommen! Außerdem dürfen nur Vier von euch mitkommen und ihr müsst eure Waffen ablegen!", verkündete der Erste. „Ugh, scheiße. Damit können wir doch nichts anfangen!", fluchte Yoongi prompt los. „Entspann dich", versuchte ich ihn zu beruhigen, „Wenn du jetzt durchdrehst, verunsicherst du sie nur noch mehr. Wir sollten das Angebot annehmen. Wir kriegen das auch zu viert hin".
„Aber-...!", fing er wieder an. „Halt einfach die Klappe und stimme dem Angebot zu", ich trat ihm gegen sein Schienbein. „Aua!", jaulte er laut und rieb sich die Stelle. Die drei Elfen schauten daraufhin verwirrt zu uns hoch. Yoongi hingegen sah mich immer noch wütend an. Erst als ich herausfordernd die Augenbrauen anhob, gab er nach und wendete sich ihnen zu.
„Na schön, wir machen es so wie ihr es wollt!", rief er herunter. Der Wächter nickte zufrieden und marschierte mitsamt seiner zwei Kameraden zu einem kleinen Häuschen in unmittelbarer Nähe. Scheinbar die Hafen-Kontrolle. Kurz darauf kamen zwei Angestellte aus der Tür gelaufen, um uns mit der Rampe zu helfen. Hoseok und Jungkook schoben das Stück Holz über das Geländer und die beiden Angestellten fingen es auf, positionieren es rutschfest auf dem Steg. Der Kapitän zögerte kurz, dann kletterte er darauf und drehte sich zu uns allen um.
„Wie ihr gehört habt, dürfen nur Vier von euch mitkommen. Logischerweise schließt das Jimin und mich bereits ein. Dazu würde ich gerne Hoseok und Jungkook mitnehmen. Namjoon, Seokjin, Taehyung, Hyunwoo und natürlich auch Quassel bleiben hier. Falls etwas passiert, möchte ich das ihr sofort von hier verschwindet! Egal, ob wir bereits da sind, oder nicht", sprach er. „Wir können doch nicht einfach ohne euch fliegen", erwiderte Seokjin entgeistert. „Notfalls müsst ihr das. Wenn wir hier alle sterben, werde ich mir das niemals verzeihen können", antwortete er. „Und woher wissen wir, ob wir ohne euch losfliegen sollen?", hakte Namjoon nach. „Die Insel der Elfen wird in Aufruhr verfallen, wenn plötzlich jemand etwas Unanständiges tut. Ich bin mir sicher, dass ihr es mitbekommen werdet", versicherte Yoongi ihm. „Da hat er recht", stimmte ich zu, „Meistens wird ein Horn geblasen, wenn etwas Schlimmes passiert. Wenn ihr das hört, habt ihr vielleicht drei bis vier Minuten zeit, um euch zum Abflug bereit zu machen".
„Ich will aber nicht, dass ihr geht!", rief Hyunwoo verzweifelt und ich konnte dicke Krokodilstränen in seinen Augen erkennen. Mein Herz zog sich bei dem Anblick mitleidig zusammen. Also streckte ich meine Arme nach ihm aus und nahm ihn noch einmal in eine feste Umarmung. „Wir werden wiederkommen. Versprochen", redete ich auf ihn ein. „Ich glaube dir nicht. Beim Sturm hast du mir auch versprochen, dass alles gut werden wird. Aber wir sind fast alle umgekommen", wimmerte er gegen meinen Bauch. Ich streichelte beruhigend über seine langen Haare: „Schon, aber das hier ist was anderes. Das hier ist meine Heimat. Ich weiß wie die Leute ticken und finde bestimmt einen Weg, um sie zu überlisten".
„Wir gehen!", verkündete Yoongi plötzlich und stapfte die Rampe herunter. Hoseok und Jungkook folgten ihm. Auch ich wollte gehen, doch Hyunwoo krallte sich so sehr an mir fest, dass ich nicht einmal mehr Luft bekam. Schließlich musste Taehyung ihn von mir ziehen, damit ich gehen konnte. Ich winkte allen noch einmal zu. Tauschte auch einen längeren Blick mit Tae aus, ehe ich die Rampe zum Steg herunter ging. Kaum waren wir alle unten, versammelten sich die anderen am Geländer des Schiffes und schauten uns deutlich verunsichert hinterher. Ob es eine gute Idee gewesen war, sie so zurückzulassen? Ich bezweifelte es. Gleichzeitig spornte es mich aber auch an, diese Mission so schnell es ging zu beenden und unversehrt zu ihnen zurück zu kommen.
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Nun wird es wieder etwas spannend!
Ich habe letztes Mal voll vergessen zu fragen, wie ihr das neue Lied von Bts findet. Mich persönlich hat es erst nach zwei bis drei Mal anhören gecatscht, aber irgendetwas fehlt mir immer noch. Vielleicht liegt es an den simplen Lyrics, oder aber auch daran das JK gefühlt den halben Song singt. Naja, wenigstens das Englisch konnte man dieses Mal besser verstehen xD
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