25.
Yoongi's PoV.:
Der Moment, in dem wir aus der heftigen Gewitterwolke herausflogen und blauen Himmel über uns sahen, erleichterte uns alle. Seokjin seufzte laut, Quassel ließ sich brummend auf seinen dicken Hintern fallen und Hoseok jubelte, als hätten wir gerade einen jahrhundertelangen Krieg gewonnen. Auch mir fiel ein Stern vom Herzen. Ich hielt eine Hand über meine Brust und schaute noch einmal zurück, wo die heftige Naturgewallt ihres Weges ging und alles zerstörte, was ihr dabei in die Quere kam. Wir konnten wirklich von Glück reden, dass wir noch lebten. Wäre Jimin nicht gewesen, würden wir jetzt wahrscheinlich vom Himmel fallen und in den tiefen des Meeres versinken. Der Gedanke bescherte mir Gänsehaut.
Ich schaute wieder nach vorne. In weiter Entfernung zur Backbord Seite konnte ich eine Insel erkennen und wenn mich nicht alles täuschte, war das Tyrell. Es musste Tyrell sein, hinsichtlich dessen wie groß und bunt die Insel aussah.
„Hoseok, mach alles zum Andocken bereit! Wir machen hier halt!", rief ich zum Deck herunter und der Jüngere, der bis zu diesem Moment wie ein Honigkuchenpferd gestrahlt hatte, wurde mit einem Mal wieder ernst. „Alles klar!", antwortete er und salutierte einmal. Amüsiert sah ich dabei zu, wie er von einer Ecke des Schiffes zur anderen rannte. Dabei die Arbeit von Jungkook – der nach wie vor in meiner Kajüte bei den Verwundeten hockte – ebenfalls erledigte.
„Ich werde gleich den Boden küssen, wenn wir gelandet sind", murmelte Seokjin leise. Ich sah auf seine käsebleiche Gestalt herab: „Vergiss es. Du suchst gleich mit uns nach einem Arzt für Taehyung und Jimin. Taehyung hat es echt schwer am Kopf erwischt und Jimin ist aus unerklärlichen Gründen bewusstlos geworden".
„Stellst du gerade mein Wohlergehen über das von Jimin?", jammerte der Ältere empört. „Nein, aber-...", ich verdrehte die Augen, „Bei dir weiß ich, dass es nicht so schlimm ist".
„Weißt du gar nicht! Ich habe bestimmt schon drei Mal meine eigene Kotze runtergeschluckt, weil du mir nicht erlaubt hast aufs Deck zu kotzen", erwiederte er prompt. „Eww, ich will keine Einzelheiten von deiner Kotze hören! Außerdem bist du ein Himmelspirat. Wir müssen sowas aushalten können", winkte ich ab. „Kann ich aber nicht. Du weißt doch, dass ich bei heftigen Stürmen eine Gleichgewichtsstörung bekomme. Alles dreht sich und mir bleibt nichts anderes übrig, als mich irgendwo festzuklammern", jammerte er weiter. Ich steckte mir prompt meine Finger in die Ohren: „Blablabla, ich höre dir nicht mehr zu, bis du aufgehört hast herum zu heulen".
Daraufhin schwieg Seokjin schmollend.
Ich konnte mich derweil wieder auf das Fliegen konzentrieren. So wie es schien, hatte Tyrell auch etwas von dem heftigen Sturm abbekommen. Im Hafen, der sich über die Klippen erstreckte, waren einige Docks zersplittert. Umgekippte Mülltonnen und Wäsche lag verstreut auf den Straßen. Die Weiden der Zuchttiere standen unter Wasser. Nichtsdestotrotz zeigten sich die Einwohner von ihrer besten Seite. Beim Andocken wies uns ein einäugiger Troll den Weg zu einem heilen Steg und er zeigte sich geduldig mit Hoseok, der alleine ein bisschen länger brauchte um die Taue festzuziehen. Als das Schiff endlich festgebunden war und nicht mehr geschaukelt wurde, atmete ich erleichtert durch. Sammelte meine Beherrschung, ehe ich Seokjin beim Kragen packte und mit nach unten aufs Deck zog.
„Quassel bleibt zur Bewachung des Schiffes hier. Wir anderen werden jetzt so schnell wie möglich einen Arzt für Taehyung und Jimin suchen", weihte ich Hoseok in meinen Plan ein. „Okay. Ich nehme Taehyung und du Jimin?", schlug er vor. „Meinetwegen", zwar war ich nicht gerade erpicht darauf eine vorlaute Elfe durch die Gegend zu tragen, aber ich hatte keine Lust zu diskutieren.
In meiner Kajüte sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Der Inhalt meiner Regale und Schränke fand sich in einem durcheinander auf dem Boden wieder. Stühle ungekippt, Bücher aufgedeckt und Teller zersplittert. Inmitten des Chaos saßen Hyunwoo und Jungkook, jeweils an der Seite von Jimin und Taehyung. Letzterer war überraschenderweise wach. Er blinzelte uns erst verwirrt an, dann lächelte er dämlich und streckte eine Hand nach mir aus. Ich nahm sie in meine, drückte beschwichtigend zu.
„Wie geht es dir?", wollte ich wissen. „Scheiße. Mein Kopf tut weh und mir ist schwindelig. Aber ihr habt es geschafft, nicht wahr? Wir sind endlich aus diesem Alptraum raus", säuselte er. „Ja, wir haben es geschafft", ich tätschelte seine Hand ein wenig, „Kannst du aufstehen? Wir wollen einen Arzt suchen gehen. Vielleicht kann der dir mit deinen Kopfschmerzen helfen".
„Ugh, ich weiß nicht", Taehyung schloss die Augen und einen Moment lang dachte ich, er würde wieder einschlafen. Aber dann holte er tief Luft und hievte sich langsam hoch. Ich stützte ihn dabei so gut es ging.
„In Ordnung, wir können los", kam es von Hoseok. Ich drehte mich zu ihm um und stellte überrascht fest, dass er Jimin in den Armen hielt. „Wolltest du nicht Taehyung nehmen?", fragte ich nach. „Schon, aber Taehyung scheint ja wohl gut alleine zurecht zu kommen. Also stützt du ihn, damit ich Jimin tragen kann. Es sei denn du möchtest tauschen?", mein Gegenüber wackelte herausfordernd mit den Augenbrauen. Keine Ahnung wieso, aber es reizte mich tierisch. Eingeschnappt schaute ich weg: „Nein, danke. Trag du ihn ruhig".
„Wird da jemand eifersüchtig?", kommentierte Seokjin, der sich an meinem Schreibtisch abgestützt hatte. „Ruhe da hinten! Du siehst aus, als hätte man dich die ganze Nacht lang in den Arsch gefickt!", pampte ich ihn an. „Mh, so vulgär", summte Hoseok amüsiert. „Ich hasse euch! Alle beide! Jetzt seht zu das ihr von Bord kommt, oder ich trete euch höchstpersönlich runter!", zickte ich los, denn mittlerweile war ich mit meinen Nerven am Ende. Ein weiterer Kommentar und ich wäre vermutlich an die Decke gesprungen. Doch zu meinem Glück kannten die Jungs ihre Grenzen und wussten, dass sie diese besser nicht überschreiten sollten. Also schlurften sie allmählich aus meiner Kajüte raus. Taehyung, Hyunwoo und ich liefen zuletzt.
Der einäugige Troll, der am Steg auf uns gewartete hatte, sah uns mitleidig an: „Ihr habt ganz schön was abgekriegt, was?".
„Leider, ja. Mein Schiff muss später unbedingt zur Werft. Aber vorerst brauchen wir einen Arzt. Sie wissen nicht zufällig wo wir einen finden?", hakte ich nach, in der Hoffnung das er uns weiterhelfen konnte. „Das kommt drauf an-...", überlegte er laut und scannte Jimin ab. „Wie meinen Sie das?", verwirrt folgte ich seinem Blick. „An eurer Stelle würde ich zu Kim Namjoon gehen. Er wohnt östlich von hier auf einem Berg an den Klippen. Er ist zwar kein Arzt, aber er braut die verschiedensten Tränke zusammen und sie alle haben uns bislang das Leben gerettet. Die Leute von hier nennen ihn nicht umsonst den allmächtigen Hexenmeister", erklärte er mir.
Das klang vielversprechend. Zumal wir immer noch nicht wussten was es mit Jimin's lebloser Gestalt auf sich hatte. Er atmete zwar noch, aber wer konnte schon wissen wie lange das anhielt? Er könnte jeden Moment sterben. Und damit würden wir nicht nur unsere Eintrittskarte nach Sarell – der Insel der Elfen – verlieren...
„Okay, vielen Dank. Dann gehen wir zu diesem Namjoon", ich deutete eine respektvolle Verbeugung an und der einäugige Troll nickte freundlich. Dann machten wir uns auf den Weg. Wir hielten uns an den östlichen Klippen, genauso wie er es uns gesagt hatte. Der Weg war nicht weit. Schon nach ein paar Minuten war in der Ferne eine kleine Erderhebung zu sehen und oben drauf stand ein kleines schiefes Häuschen, mit bunten Fenstern und einem riesigen Garten. Als wir näherkamen, entdeckten wir auch gleich den Besitzer. Er stand inmitten seiner vielen Pflanzen und Kräuter, schippte Eimerweise Wasser vom Boden. Er trug einen Strohhut und unterschiedlich farbige Gummistiefel, was ihn wie der letzte Penner aussehen ließ. Unter einem allmächtigen Hexenmeister hatte ich mir definitiv jemand anderen vorgestellt.
„Hallo?", rief ich, nachdem wir an seinem Gartentor angekommen waren. Allerdings zeigte er keine Reaktion. „Hallo?!", wiederholte ich, dieses Mal etwas lauter. Der Hexenmeister schreckte hoch und starrte uns entgeistert an. Dann lächelte er breit, stapfte in unsere Richtung. Den Eimer in seiner Hand warf er vorerst beiseite. „Hallo", begrüßte er uns, „Womit kann ich euch behilflich sein?".
„Wir sind mit unserem Himmelsschiff in den Sturm geraten und wurden verletzt. Mein Freund Taehyung hat eine Platzwunde am Hinterkopf und die Elfe ist bewusstlos. Keine Ahnung, was mit ihm passiert ist, aber man hat uns gesagt das du uns helfen kannst", antwortete ich. „Soso", er sah uns alle einmal nacheinander an. Bei Seokjin verharrte er und zwinkerte charmant: „Solch hübschen Männern kann ich meine Hilfe nicht verwehren. Kommt gerne rein und ich werde schauen, was ich tun kann".
Das Gartentor öffnete sich knarzend. Allerdings traute sich keiner den ersten Schritt zu machen und so standen wir einfach da, starrten uns an.
„Wenn ich bitten darf?", Namjoon hielt Seokjin seine Hand entgegen. Mein bester Freund nahm sie zögerlich an und stakste zu dem Fremden rüber. Dummerweise stolperte er dabei über seine zwei eigenen Beine und fiel Namjoon geradewegs in die Brust. „Hoppla", grinste dieser, „Welch warme Begrüßung". Seokjin machte ein merkwürdiges Geräusch. Eines, welches ich nur zu gut von ihm kannte. Das tat er immer, wenn er kurz davor war sich zu übergeben. Und wie es das Schicksal so wollte, würgte er plötzlich das Essen der ganzen vergangenen Woche hoch. Alles auf Namjoon's Hose, seine Gummistiefel und sogar in die Gummistiefel rein. Ich riss erschrocken die Augen auf. Namjoon tat es mir nach, blinzelte dabei perplex.
„In der Tat, eine sehr warme Begrüßung", atmete er dann mit zitternder Stimme und Hoseok neben mir konnte sich nicht mehr halten vor Lachen, ließ dabei sogar fast Jimin fallen. „E-Es tut mir unheimlich leid", prustete ich, während ich Seokjin zurückzog, „Dem armen Kerl wird immer schlecht, wenn ein Sturm aufkommt. Ich habe ihm nicht erlaubt auf mein Schiff zu kotzen und jetzt hast du es abgekriegt".
„Ja, scheinbar...", angeekelt schaute Namjoon an sich herab, „Naja, ist ja auch egal. Gehen wir rein. Ich werde mich umziehen müssen". Kurz darauf watschelte er in sein Haus zurück und wir folgten ihm kichernd.
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Es gibt wohl nichts schlimmeres als angekotzt zu werden. Ich wurde mal von meinem kleinen Bruder angekotzt, aber da war er auch noch ein Baby. Was es allerdings nicht besser gemacht hat. Wenn jemand kotzt, könnte ich gleich dazu kotzen xD
Und wie findet ihr es das Bts jetzt noch eine englische Single rausbringt? Ich persönlich feier es nicht so sehr. Vielleicht liegt es nur an dem komischen Namen Butter. Aber es scheint mir auch so, als würden die verzweifelt versuchen einen Grammy Award zu kriegen und der westlichen Gesellschaft gefällig zu sein. Dabei fände ich es eigentlich viel cooler, wenn die das mit einem koreanischen Lied machen. Wozu muss es englisch sein? ;-;
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