Chapter 8

Ivory Wheeland

Es dauerte recht lange, bis die Haustür geöffnet wurde. Ich spielte bereits mit dem Gedanken erneut zu klingeln oder einfach zu gehen. Jedoch war dies schlussendlich ja nicht mehr nötig.

Vor mir stand eine blondhaarige Frau, wobei ich davon ausging, dass sie ihre Haare wohl mittlerweile bereits färbte, denn sie war nicht mehr die Jüngste. Ihr Lippen waren geschminkt und ihre Haare gestylt. Im Allgemeinen sah sie aus, als hätte sie noch eine Verabredung, für die sich sich herausgeputzt hat. Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen, während sie mich ansah.

"Hallo, mein Name ist Ivy, ich bin vor kurzem mit meinem Vater und meiner Mutter in das Haus gegenüber gezogen und meine Mutter hat mich gebeten Ihnen diese Cupcakes vorbei zu bringen.", erklärte ich freundlich und hielt der Dame den Karton hin.





Constance Langdon

"Oh", meinte ich Leise, stets mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

Wieder wanderte mein Blick zurück von der kleinen Box, welche ich anfänglich etwas zögerlich entgegen nahm, hoch zu ihrem schmalen Gesicht.

"Vielen Dank dafür. Und richte deiner Mutter auch einen schönen Dank aus", sagte ich.

"Ich bin übrigens Constance. Constance Langdon", fügte ich hinzu, mit einem etwas breiterem Lächeln als zuvor. "Möchtest du kurz auf einen Tee oder einen Kaffee reinkommen?", bot ich höflichkeitshalber an. Außerdem wollte ich ja auch wissen, was für Leute mittlerweile in diesem alten, voll Kummer gefüllten Haus eingezogen waren. Ihre Mutter, die Psychologin, hatte am Telefon jedenfalls recht...ruhig geklungen. Ihre Tochter kam da wohl anscheinend eher nach dem Vater.

In ein paar Monaten waren sie wahrscheinlich eh wieder draußen, auch wenn das ziemlich schade wäre...dann müssten wir uns schließlich einen neuen Therapeuten suchen.





Ivory Wheeland

Am liebsten hätte ich ihr Angebote dankend abgelehnt, doch aus meinem Mund kam nur: "Ja, gerne." Ich hätte mich dafür selbst ohrfeigen können. Nicht nur, weil ich für gewöhnlich werde Kaffee, noch Tee trank, sondern auch, weil ich nicht sonderlich Lust hatte gezwungen freundlich zu sein. Jedoch hatte meine Mutter vor hier für längere Zeit zu bleiben und somit sollte ich unsere Familie wohl nicht gleich in Unbeliebtheit von Seiten unserer Nachbarin stürzen.

Das was mich aber am meisten an der ganzen Situation störte war, dass ich die ältere Dame, welche sich als Constance Langdon vorgestellt hatte, nicht einschätzen konnte. Es wäre also besser zu Anfang vorsichtig zu sein.





Constance Langdon

Ich ließ sie hinein treten und schloss hinter uns beiden die Holztür wieder. Nun führte ich sie durch den Flur, an dessen Wänden einige Bilder von verschiedenen Künstlern hingen, auch eins von meinen Kindern. Also, von zwei von ihnen. Addy und Tate. Von Beau hatte es nie Fotos gegeben und die würde es ja nun auch nie geben. Nun führte ich sie in die Küche, in welcher nur zwei Fotos standen, eins von Tate und Addy zusammen und eins von Michael und mir, an seinem 16. Geburtstag. Weitere Kinderfotos von ihm standen im Wohnzimmer, jedoch verblieben wir in der Küche und so lehnte ich mich leicht gegen die Theke, während ich mir eine Zigarette anzündete. Ich liebte es, alte Fotos aufzubewahren, auch wenn die Fotos von meinen Kindern oft alte Wunden aufrissen. Und trotzdem bedeuteten mir die Fotos so unfassbar viel, weil sie das einzige waren, was ich noch von ihnen hatte. Nur...bei Tate war das nochmal was anderes. "Setz dich ruhig", meinte ich zu ihr.

"Ich mach uns mal einen Tee" fügte ich hinzu und schaltete den Wasserkocher an.

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