Chapter 51
Ivory Wheeland
"Ich danke dir.", antwortete ich leise, immerhin war er für mich da gewesen. Kurz darauf kuschelte ich mich bereits in meine Bettdecke und schlief dann ein.
Am nächsten Morgen hatte ich keinerlei Lust die Schule auszusuchen. Jedoch würde ich wohl Michael in Gefahr bringen, wenn ich dort nicht auftauchen und somit Bryce vor den Kopf stoßen würde.
Ziemlich demotiviert, zog ich mich also an und verließ wenig später das Gebäude. Das schwerste an diesem Tag war es wohl einfach so an Michaels Haus vorbei zu gehen. Nicht zu warten. Nicht mit ihm zur Schule zu gehen. Es schmerzte.
Niedergeschlagen, mit hängendem Kopf, begab ich mich also zur Schule.
Michael Langdon
Nachdem ich mich fertig angezogen und mit meiner Grandma gefrühstückt hatte, schnappte ich mir meine Jacke und meinen Rucksack und verließ das Haus.
Doch zu meiner Überraschung fand ich Ivy nicht wie sonst immer davor vor. Ich wartete noch etwa 10 Minuten, ehe ich mich dann alleine auf dem Weg machte. Vielleicht war sie ja krank oder sowas, nur konnte ich auch wohl schlecht bei ihrer Mutter klingeln und nachfragen.
Als ich schließlich an der Schule angekommen war, lief ich zu meinem Schließfach und kramte dort mein Chemie Buch raus.
Ivory Wheeland
Bryce wartete bereits vor dem Schulgelände auf mich. "Das hatte ich befürchtet.", meinte er, während er mich einmal musterte. "Komm mit, du wirst dich umziehen."
Sogleich ergriff er auch schon mein Handgelenk und zog mich mit sich. Kurz darauf fanden wir und vor den Toiletten wieder. Er drückte mir einige Kleidungsstücke in die Hand und öffnete die Tür zur Mädchentoilette.
"Beeil dich.", wies er mich noch an, ehe er mich in den Raum schob. Ich schloss mich in eine der Kabinen ein. Dort tauschte ich meine Kleidung gegen das bauchfreie, weiße Oberteil und die kurze Hose. Es sah ziemlich beschissen aus und passte sogar nicht zu mir. Aber das sollte es ja auch nicht. Es sollte zu ihm passen, zu seiner Clique. Mit meiner Kleidung unterm Arm, verließ ich den Raum wieder und würde sogleich von Bryce in Empfang genommen. Er pfiff einmal und legte dann seinen Arm um meine Taille. Leise knirschte ich mit den Zähnen. Zusammen gingen wir dann zu meinem Spind, in welchen ich die Kleidung packte und dann ins Klassenzimmer. Anstatt mich jedoch auf meinen eigentlichen Platz zu setzen, musste ich mich zu den Sportlern gesellen.
Michael Langdon
Ich war kurz davor, im Sekretariat nachzufragen, ob die irgendwas über Ivys Verbleib wüssten, ließ es dann jedoch bleiben, als es zum Stundenbeginn klingelte.
Eilig machte ich mich auf den Weg zum Klassenraum.
Doch als ich diesen betrat, machte sich nur Verwunderung in mir breit.
Dort saß Ivy. Jedoch nicht an ihrem üblichen Platz neben mir, sondern....bei Bryce.
Und sie sah auch anders an. Trug andere Klamotten, die so gar nicht zu ihr passten.
"Was starrst du so?", fuhr Bryce mich schließlich an.
Ich zuckte leicht zusammen und löste meinen Blick rasch von Ivy.
"Freak", fügte einer seiner Freunde hinzu und lachte. Eilig lief ich dann an denen vorbei und setzte mich an meinem gewohnten Platz. Fuck, was war bloß mit Ivy los?
Ivory Wheeland
Als ich aus dem Augenwinkel bemerkte, wie Michael den Klassenraum betrat, richtete ich meinen Blick auf den Tisch vor mir. Ich schaffte es nicht ihn anzusehen, so schlecht fühlte ich mich.
Bei dem Kommentar von Bryce, biss ich mir auf die Unterlippe. Wie gern ich Michael doch zur Seite stehen und Bryce eine verpassen würde, doch es war mir leider nicht möglich.
Michael Langdon
Den ganzen Unterricht über, konnte ich mich nicht eine Minute darauf konzentrieren, was der Lehrer vorne erzählte.
Die ganze Zeit über musste ich an Ivy denken.
Was war bloß passiert?
Warum trug sie solche Klamotten und warum saß sie jetzt bei Bryce?
Und...warum hatte sie mich nicht einmal angesehen, als ich den Raum betreten hatte?
Kein Gruß, kein Lächeln, nichts.
Irgendwas war da doch faul.
Als es zur Pause klingelte, war ich der erste, der mit dem Rucksack auf den Schultern aufsprang.
Ich lief zu Ivys Tisch, gerade kümmerte mich auch Bryce recht wenig.
"Hey, Ivy, könnten wir vielleicht mal kurz reden?", fragte ich sie dann, Bryce sah mich feindselig an.
"Unter 4 Augen?", fügte ich hinzu, mein Blick war stets auf sie gerichtet.
Ivory Wheeland
Gleich nach der Stunde kam Michael zu uns hinüber oder eher zu mir. Er bat mich darum einmal kurz mit mir unter vier Augen zureden. Sogleich musste ich an das zurück denken, was Bryce gesagt hatte. Keinen Kontakt, ansonsten würde er Michael etwas antun. Ich konnte es keinesfalls riskieren, konnte es nicht riskieren ihn in Gefahr zu bringen.
"Nein, ich denke es wäre besser, wenn wir keinen Kontakt mehr haben.", antwortete ich, bemüht darum bestimmt zu wirken. Ich wollte nicht, dass er weiter nachfragte, dass er zweifelte. Deshalb versuchte ich so glaubwürdig wie möglich zu wirken. Ich würde es einfach nicht ertragen, wenn er weiter auf mich einreden würde.
"Du hast sie gehört, also verpiss dich.", fügte Bryce noch hinzu.
Michael Langdon
"Aber...", fing ich leise an, mein Blick weiterhin auf Ivy gerichtet.
Doch dann stieß mich Bryce leicht aber bestimmt zurück.
"Jetzt verschwinde endlich", meinte er.
Mein kompletter Körper war angespannt und am liebsten hätte ich ihm dafür eine reingehauen, doch ich drehte mich einfach um und ging.
Verletzt. Traurig. Allein.
Scheiße. Hatte ich irgendwas falsch gemacht?
War sie wegen irgendeinem Fehler von mir so?
Ivory Wheeland
Ich ging einfach, sagte nichts weiter dazu. Und wieder war er alleine. So wie ich gerade. Nur, dass es für ihn um einiges schlimmer sein musste, denn er hatte keine Ahnung was los war.
"Siehst du, so leicht wirst du den Versager los. Ist doch super gelaufen.", riss mich Bryce aus meinen Gedanken. Ich blickte zu ihm hinüber und er hatte wieder dieses selbstgefällige und triumphierende Grinsen im Gesicht. Es war widerlich. "Du wirst übrigens heute Abend auf meiner Party kommen."
"Ich gehe nicht auf Partys.", war meine Antwort, woraufhin er kurz spöttisch lachte.
"Ab jetzt schon. Es sei denn...", erwiderte er und formte mit seiner einen Hand eine Pistole.
"Schon gut, wann soll ich da sein?", fragte ich genervt.
"Ich hol dich 'ne Stunde vorher ab und geb dir dann bei mir noch was Ordentliches zum Anziehen.", antwortete er.
Michael Langdon
Ich hatte kein Bock mehr.
Auf nichts. Nicht auf diese beschissene Schule, nicht auf Ivy und schon gar nicht auf Bryce oder seine Idioten-Freunde.
Was war bloß los mit Ivy? Warum verbündete sie sich einfach so mit dem Feind?
So plötzlich, ehrlich?
Jedenfalls kochte ich nahezu vor Wut, aber wohl eher, weil ich verdammt traurig war. Verzweifelt. Und allein.
Ich ging zur Schulkrankenschwester und schwafelte irgendwas von Bauchschmerzen. Sie schickte mich schließlich nach Hause, nachdem ich sie einige Minuten davon überreden musste, dass ich wohl gestern Abend was Falsches gegessen hatte oder so.
Wie dem auch sei, ich konnte gehen.
Das war die Hauptsache.
Ich ging jedoch nicht nach Hause, nein. Ich hatte keine Lust auf Grandma und noch weniger Lust hatte ich darauf, ihr erklären zu müssen, warum ich so früh aus der Schule kam.
Also lief ich Richtung Strand.
Ich...musste gerade einfach raus.
Weg.
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