Chapter 49

Ivory Wheeland
Nach einer Weile setzte ich mich wieder auf und blickte Tate an. "Wie war eigentlich dein Leben vor deinem Tod? Auf welche Schule bist du gegangen? Hattest du viele Freunde? Wie war deine Familie so?", fragte ich ihn schließlich neugierig, denn ich wollte ein bisschen mehr über ihn erfahren.





Tate Langdon
Ich blieb für einen Moment still und musste kurz überlegen.

Sollte ich es ihr sagen?

Oder sollte ich lieber meine Klappe halten?

Andererseits...ich wollte sie nicht anlügen müssen deswegen. Ich musste sie schon wegen Michael anlügen, da kam mir das hier irgendwie...unwichtiger vor.

Vielleicht...sollte ich es einfach mal versuchen, keine Ahnung.

"Nein, ich hatte nicht sonderlich viele Freunde. Ich...war eher der Einzelgänger-Typ. Keine Ahnung, die anderen waren alle so...Mainstream und abgehoben. Darauf hatte ich keinen Bock", meinte ich dann leise.

"Ich bin auf die Westfield High gegangen und...naja, ebenso lange, bis ich nicht mehr hingehen konnte. Ist ziemlich viel abgefuckte Scheiße in der Zeit passiert. Viel zu viel", meinte ich leise, nachdenklich.

"Auch meine Familie war nicht gerade die beste. Meine Mum hatte sich so nen ziemlichen Idioten angelächelt, nachdem mein Dad abgehauen war. Und dann lebte ich hier zusammen mit ihr, ihm und meinen Geschwistern", fügte ich hinzu.





Ivory Wheeland
"Schule und Mitschüler waren scheinbar schon immer ziemlich scheiße.", murmelte ich. Er ging nicht wirklich darauf ein was passiert war, aber da wollte ich auch nicht weiter nachfragen, zumindest jetzt nicht. "Und deine Geschwister? Was ist mit ihnen?"





Tate Langdon
"Sie sind tot", erklärte ich ihr.

"Allesamt. Mein Bruder wohnt sogar mit hier im Haus, meine Schwester hingegen hatte das Glück, nicht hier gestorben zu sein", erzählte ich ihr.

Na gut. Über Glück oder nicht Glück ließ sich streiten.

Ich jedenfalls würde gerne nicht hier festsitzen.





Ivory Wheeland
"Das tut mir Leid.", antwortete ich. Es war schon ein wenig ungewöhnlich, dass er und alle seine Geschwister gestorben waren und zwei davon auch noch in diesem Haus. Jedoch wollte ich dies nicht unbedingt jetzt ansprechen. "Dein Bruder ist also auch hier? Vielleicht kannst du mich ihm ja mal vorstellen...natürlich nur, wenn er möchte."





Tate Langdon
"Klar, er würde sich sicher freuen. Aber du solltest besser aufpassen, er...spielt gerne und kann dabei ein wenig...wild mit seinem Gegenüber umgehen", meinte ich, wohl bedacht mit meiner Wortwahl.

Beau war schon immer ein sehr aktiver Kerl gewesen.

Auch jetzt, wo er tot war, hatte sich das nicht geändert.

Darüber war ich froh. Eine der wenigen Konstanten in meinem Leben. Und ich war froh darüber, dass ich wenigstens ihn hier hatte. Ein Stückchen Familie eben.





Ivory Wheeland
"Er spielt gerne", wiederholte ich fragend. "Wie alt ist er? Ist er jünger als du." Ich fragte mich auch, ob er wohl auch eine solche Ähnlichkeit mit Tate und Michael hatte. Scheinbar hatten sich nämlich die blonden Locken von Constance bei beiden gut durchgesetzt. Sicher hatte auch Michaels Vater welche gehabt.





Tate Langdon
"Er ist etwas älter als ich, aber...er ist geistig einfach nicht so fortgeschritten. Dennoch ist er ein echt guter Kerl, nur macht er manchen oft...ziemlich Angst. Unberechtigt, muss man dazu sagen. Ich kenne keine andere so herzensgute Seele", meinte ich.

Das war wahr.

Ein Wunder, dass er der Sohn meiner Mutter war. Das passte mal so gar nicht.

Wäre er in einer anderen Familie aufgewachsen...hätte er wohl ein längeres, sorgenfreieres Leben gehabt.





Ivory Wheeland
Ich nickte leicht. "Okay, für gewöhnlich habe ich vor eher wenig Sachen Angst, das sollte also kein Problem sein.", erwiderte ich lächelnd.

"Es gibt Essen!", ertönte von unten die Stimme meiner Mutter, welche ich jedoch einfach ignorierte. Ich hatte keinen Hunger und auch keine Lust darauf mit meinen Eltern zu Essen.





Tate Langdon
Ich schmunzelte bei ihrer Bemerkung leicht und sah dann zu ihr, als die Stimme ihrer Mum ertönte.

"Willst du nicht zu ihnen runtergehen?", hakte ich nach.

Sie sollte sich nicht verpflichtet fühlen, hier mit mir zu hocken.

Ich wollte sie schließlich von nichts abhalten.

Aber wahrscheinlich würde sie das auch nicht geschehen lassen.

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