Chapter 45
Ivory Wheeland
"So wie es beim letzten Mal am Strand aussah, hat er wohl eher dich beinahe krankenhausreif geschlagen.", erwiderte ich mit einem leicht provozierenden Unterton. "Außerdem wirst du wohl kaum mit einer Waffe einfach so durch die Gegend spazieren und Michael ins Bein schießen. Wahrscheinlich würde dein Vater einen gänzlich beschränkten Vollidioten wie dich auch nicht an seine Waffe heran lassen."
Bryce
Mein Lächeln verfinsterte sich sofort bei ihren Worten.
"Ach, Nein?", meinte ich leise.
"Du hast Recht. Jedenfalls...würde er das nicht wissentlich machen. Jedoch weiß ich, wo er den Ersatzschlüssel für seinen Waffenschrank aufbewahrt. Und ein wenig Schießübung habe ich auch schon. Zwar bisher nur mit Dosen und nicht mit Menschen, aber hey, früh übt sich", meinte ich schulterzuckend.
"Du solltest also lieber aufpassen, wie du mit mir redest, Schätzchen."
Ivory Wheeland
Ich schluckte schwer. Entsprach es der Wahrheit was er sagte? Ich konnte nicht sicher sein. Jedoch wollte ich Michael auch nicht in Gefahr bringen. Ihm dürfte nichts passieren, niemals.
"Was willst du von mir? Was soll ich tun, damit du Michael in Ruhe lässt?", erkundigte ich mich.
Bryce
So gefiel mir das alles schon viel besser.
Ich lächelte ihr sachte entgegen, Strich ihr mit meinem Zeigefinger eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Nicht allzu viel. Halt dich...einfach von ihm fern. Und weil du ja sonst keinen hättest...könntest du ein wenig mehr Zeit mit uns verbringen. Die Jungs und ich würden uns darüber jedenfalls sehr freuen", meinte ich zu ihr.
Ivory Wheeland
Ich presste meine Lippen aufeinander, als er mir eine meiner Haarsträhnen hinters Ohr strich.
"Das kannst du nicht von mir verlangen. Ich mache was du willst, aber du kannst nicht verlangen, dass ich den Kontakt zu Michael abbreche.", erwiderte ich verzweifelt.
Bryce
"Kann ich nicht?", lachte ich leise.
Dann beugte ich mich schmunzelnd zu ihr vor.
"Du siehst doch, wie ich das kann", flüsterte ich in ihr Ohr.
"Natürlich kannst du auch sagen, dass du das nicht machen möchtest. Nur wirst du Michael dann demnächst wohl nur im Krankenhaus sehen können. Aber hey, wenn er dann irgendwann in ein paar Monaten wieder raus kann, darfst du ihm sicher mit seinen Krücken helfen", fügte ich schulterzuckend hinzu, nachdem ich wieder ein wenig Abstand zwischen uns geschafft hatte.
Ivory Wheeland
Ich biss mir auf die Unterlippe, um die Tränen zu unterdrücken. Alleine die Vorstellung, dass er Michael etwas Derartiges antun könnte, machte mich fertig. Gerade hatte ich das Gefühl Bryce gegenüber gänzlich machtlos zu sein. Ich hasste dieses Gefühl. Machtlosigkeit hieß gleichzeitig, dass ich verletzbar war.
"Okay...ich werde tun was du verlangst, aber du versprichst dafür dich von Michael fernzuhalten und ihm nichts zu tun.", sprach ich leise, wobei ich meinen Gegenüber jedoch nicht ansah.
Bryce
Ein zufriedenes Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit.
"Abgemacht", grinste ich.
Sachte aber bestimmt, legte ich meinen Mittel- und Zeigefinger unter ihr Kinn, brachte sie somit dazu, mich anzusehen.
"Dann bis morgen in der Schule. Und...solltest du irgendwem davon erzählen...naja, du kannst dir ja wohl denken, was dann passiert", schmunzelte ich.
Dann zog ich meine Finger weg, grinste ihr nochmal zu, ehe ich mich dann umdrehte und ging.
Ivory Wheeland
Kurz blickte ich Bryce noch nach, ehe ich mich dann schnell auf den Weg nach Hause machte. Dort angekommen begab ich mich ohne Umwege in mein Zimmer. Ich schloss die Tür ab und blickte mich um. Dort stand ich nun in diesem Raum, der mir so vertraut war und doch erschien er am heutigen Tag viel größer und ließ mich in ihm regelrecht verloren wirken.
Ich wusste nicht was ich tun sollte. Weder wollte ich Michael verletzen, noch ihn in Gefahr bringen. Letzteres war mir jedoch wichtiger und so blieb mir kaum etwas anderes übrig, als die Abmachung mit Bryce zu befolgen.
Verzweifelt schmiss ich mich aufs Bett und verkroch mich leise schluchzend unter der Bettdecke.
Tate Langdon
Natürlich bemerkte ich immer, wann wer das Haus betrat und verließ.
So fiel es mir auch auf, dass Ivy nach Hause gekommen war, nur...später als üblich. Und irgendwie sah sie auch nicht sonderlich glücklich aus.
Klar, auch sonst kam sie wohl kaum freudestrahlend zurück.
Generell gehörte Lächeln wohl nur wirklich auf ihre Tagesordnung.
Jedenfalls war ihre Mutter gerade einkaufen und ihr Vater war...was wusste ich schon, wo der war.
Und als ich dann an ihrem Zimmer vorbei lief und leises schluchzen hörte, fühlte ich mich irgendwie so, als sollte ich wohl besser nachsehen, ob alles...ok war.
Sachte klopfte ich an ihre Tür.
"Hey Ivy, ich bin's, Tate. Darf ich reinkommen?", fragte ich, während ich noch vor ihrer verschlossenen Tür wartete.
Vielleicht wollte sie gerade ja auch niemanden sehen.
Oder vielleicht brauchte sie gerade doch jemanden.
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