Chapter 44

Ivory Wheeland
Ein paar Tage nach unserem Strandbesuch hatte ich, wie sonst auch, am Morgen vor dem Haus gewartet, in dem Michael mit seiner Tante wohnte. Jedoch wartete ich vergeblich, denn er kam nicht. Deutlich später als sonst machte ich mich also auf den Weg zur Schule, denn ich ging davon aus, dass er krank sei.

Nur sehr schleppend verging der Schultag und der Unterricht schien ewig zu dauern. Schließlich hatte ich es jedoch geschafft und konnte mich auf den Weg nach Hause machen.

 

 

Bryce
Heute war ich mal nicht in meinem Audi zur Schule gefahren, sondern hatte mich von meinem älteren Bruder Jackson fahren lassen, welcher über die Woche mal wieder Zuhause war und nicht in der Uni in Washington.

Am Wochenende war mir eine ziemlich gute, wie ich fand, Idee gekommen bezüglich dieser Ivy und diesem Freak Michael.

Noch immer war ich der Meinung, dass das absolut kein Umgang für sie war und dass ein so hübsches Mädchen nicht zu einem solchen Idioten gehörte.

Keine Ahnung, was das überhaupt zwischen denen war. Vielleicht waren sie nur Freunde, vielleicht war das auch nur eine Fickbeziehung, Freundschaft Plus oder sie waren wirklich zusammen, ich hatte absolut keinen Plan.

Jedenfalls wäre es am besten für sie, überhaupt nichts mit ihm zu tun zu haben. Er hatte doch eh nichts zu bieten.

Und das mit dem Strand vor ein paar Wochen, war doch bloß Glück für ihn gewesen. Normalerweise hätte ich ihn mit links verprügeln können, doch...naja, vielleicht war ich an dem Tag zu bekifft gewesen, womit meine Kondition darunter gelitten hatte, was wusste ich schon. Jedenfalls sollte sich dieser Mistkerl darauf nichts einbilden.

Nachdem es zum Schulschluss geklingelt hatte, packte ich meine Sachen und lief zur Tür hinaus.

Weiter hinten konnte ich Ivy bereits erkennen. Ich lief also etwas schneller und holte sie dann nach einigen Minuten ein, hatte mir extra ein wenig Zeit gelassen, damit wir nicht mehr von gefühlt 1000 Schülern umringt waren.

"Hey", rief ich und joggte die letzten paar Meter zu ihr, ehe ich dann neben ihr her lief.

"Wie geht's?", fragte ich sie mit einem breiten Lächeln.

 

 

Ivory Wheeland
Ich konnte sofort zuordnen, welcher Person die Stimme hinter mir gehört und sagte mir, dass ich ihn einfach ignorieren und weiter gehen sollte. Auf Bryce hatte ich nun wirklich gar keine Lust und war eigentlich ziemlich froh darüber gewesen, dass er Michael und mich die letzte Zeit in Ruhe gelassen hatte. Seit dem Michael nun an meiner Seite war, hatte ich auch nicht mehr das Bedürfnis in Auseinandersetzungen zu geraten oder mich zu prügeln. Wenn es nötig war würde ich mich natürlich nicht dafür drücken, jedoch war ich zu dem Schluss gekommen, dass jegliche Interaktion mit Bryce gänzlich überflüssig war.

Dieser schien aber nach seiner gerufenen Begrüßung, welche meinerseits ohne eine Reaktion verlief, noch nicht nach zu lassen. Stattdessen befand er sich kurz darauf neben mir und erkundigte sich wie es mir ginge.

"Was sollen diese Höflichkeitsfloskeln? Darüber sind wir doch wohl hinaus, also was willst du?", erkundigte ich mich genervt, jedoch ohne ihn anzusehen und während ich weiterhin stur meinem Weg folgte.

 

 

Bryce
Ein leises Lachen entwich meiner Kehle, als sie das antwortete.

Sie hatte schon immer ein großes Mundwerk. Die meisten würden das wohl nervig finden, ich hingegen fand es ziemlich heiß. Etwas anstrengend, aber eben auch heiß.

"Ich wollte mich doch nur mal nach dir erkundigen. Wir haben immerhin schon Ewigkeiten nicht mehr miteinander gesprochen", lächelte ich breit und sah sie beim Gehen weiterhin an.

"Wie läuft's mit Michael? Ist er krank oder warum ist er heute nicht zur Schule gekommen?", hakte ich nach.

Eigentlich war es mir scheißegal, warum er nicht zur Schule gekommen war. Jeder Schultag ohne ihn, war ein guter Schultag.

 

 

Ivory Wheeland
"Pff.", machte ich lediglich zuerst. "Meinetwegen hätte diese Ewigkeit noch um einiges länger andauern können. Und außerdem geht es dich nichts an was mit Michael ist und so wie ich dich einschätze interessiert es dich auch nicht. Stell also keine überflüssigen und fragen und zieh stattdessen Leine."

Ich verschnellerte meinen Schritt etwas, in der Hoffnung er würde endlich nachgeben und mich in Ruhe lassen.

 

 

Bryce
Als sie dann anfing, etwas schneller zu laufen, verschnellerte sich mein Tempo ebenfalls.

Ich ließ für sie mein Football-Training sausen, das sollte sie gefälligst mal zu schätzen wissen. Meine Zeit war schließlich wichtig.

"Ich versteh' immer noch nicht, wie du mit solch einem Versager was zu tun haben kannst. Einem Mädchen wie dir stehen doch alle Türen offen. So hübsch wie du bist. Ich bin immer noch der Meinung, du hättest einen besseren Umgang verdient. Du...solltest vielleicht in Erwägung ziehen, dich von diesem Freak zu lösen und mal...neues Terrain zu erkunden", grinste ich leicht und legte beim Laufen sachte meine Hand auf ihr Schulterblatt.

 

 

Ivory Wheeland
Noch ehe ich zu sprechen begann, wischte ich bereits seine Hand von meiner Schulter.

"Du und deine 'Freunde' seid die Versager. Ihr glaubt, dass es lediglich auf Beliebtheit, auf Markenkleidung und darauf wie viele Mädchen ihr im Bett hattet ankommt. Die High School ist für euch das wichtigste in eurem Leben, nicht unbedingt der Unterricht, aber alles drum herum. Die Wahrheit ist jedoch, dass die Schule bald schon vorbei ist und dann habt ihr das alles nicht mehr. Und während ihr dann die schmucke Firma eures Daddys übernehmt und langsam verbittert, habe ich noch immer Michael an meiner Seite und lebe mein Leben."

 

 

Bryce
Wieder bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen.

"Nicht, wenn Michael zuvor irgendwas zustoßen sollte", meinte ich nun nach einigen Sekunden.

"Weißt du, ich habe diesen Kerl schon immer gehasst. Er hat einfach so etwas an sich, sowas... armseliges. Er bettelt ja nahezu danach verprügelt zu werden", lachte ich leise.

"Vielleicht...sollte ich ihm mal einen...eindrucksvolleren Denkzettel verpassen", meinte ich schulterzuckend.

 

 

Ivory Wheeland
Mein Gesichtsausdruck verfinsterte sich und ich legte nochmal an Tempo zu, um mich dann vor ihn zu stellen und ihn somit zum Stehen zu bringen.

"Du hältst dich gefälligst von Michael fern.", zischte ich, wobei ich ihm meinen Finger vor die Brust stieß.

 

 

Bryce
Ich fand's süß, wie sie versuchte, ihn zu verteidigen.

Doch auch dumm. Er sollte sich selbst verteidigen können und kein Mädchen dafür brauchen. Doch das zeigte nur mal wieder, dass er einfach kein echter Kerl war.

"Sonst was?", meinte ich und trat einen Schritt näher, mit einem Grinsen auf den Lippen.

"Ich habe keine Angst vor euch. Weder vor dem Loser, noch vor dir, Süße", sagte ich und sah auf sie hinunter.

"Meine Jungs würden ihn ohne mit der Wimper zu zucken, einfach Krankenhausreif schlagen. Aber...auch ich kann ihm so richtig...richtig wehtun", ich pausierte kurz und sah ihr für einen Moment einfach in ihre großen Augen.

"Was hält mich davon ab, ihm einfach irgendwann mal auf dem Weg zur Schule mit der Waffe meines Vaters ins Bein zu schießen? Oder in den Arm? Oder in den Rücken?", meinte ich schulterzuckend, lachte leise auf.

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