Chapter 25
//Achtung: Wir wissen, dass in diesem Kapitel ein Logikfehler ist, da Ivy bereits ein Bild von Tate gesehen hat und weiß wer er ist, jedoch haben wir uns dafür entschieden das einfach zu übergehen und so zu tun als wäre damals nur Adelaide auf dem Bild gewesen.//
Ivory Wheeland
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Michael nun den Keller verließ. Erst als er weg war bahnten sich die Tränen ihren Weg über meine Wangen. Leise begann ich zu schluchzen und nahm nun auch die Kopfhörer aus den Ohren.
Ich lehnte mich mit den Rücken gegen die Wand und begann leise zu weinen. Und langsam wurde mir der Grund klar, weshalb ich mich zuvor nie darum bemüht hatte Freunde zu finden und generell alle von mir wegstieß. Wenn man niemanden in seinem Leben hatte, dann konnte man auch von niemandem enttäuscht oder verlassen werden. Es machte alles schlichtweg einfacher und weniger schmerzvoll. Vielleicht hätte ich auch nach diesem Umzug weiter an meiner Methode festhalten sollen, dann hätte ich das alles hier vermieden.
Tate Langdon
Ich hatte Michael jetzt schon öfter mal im Haus gesehen und...scheiße, würde er mir nicht so ähnlich sehen, hätte ich ihn wohl kaum wieder erkannt.
Es war nicht so, dass ich Vatergefühle oder so einen Scheiß für ihn hätte, schließlich war ich nun mal nie ein echter Dad für ihn gewesen und doch...bedeutete er mir irgendwie ein wenig was.
Was eigentlich verrückt war. Komplett verrückt. Eigentlich sollte er mir scheißegal sein, war er jedoch nicht so ganz, vielleicht auch, weil ich mich so sehr in ihm wiederfand.
Ich war froh gewesen, als meine Mutter ihn aus diesem Haus geholt hatte. Weg von den Geistern, die sich nahezu um die Babies gerissen hatten.
Doch, dass er jetzt wieder hier war, bedeutete nichts Gutes.
Das Haus tat ihm nicht gut. Die Geister darin taten ihm nicht gut.
Und heute hatte es zum ersten Mal richtige Ausmaße angenommen.
Ich hatte nur wenig von seinem Streit mit der neuen Bewohnerin mitbekommen, aber das hatte schon gereicht, um zu wissen, dass er die Kontrolle verlieren konnte.
Und das relativ schnell.
Ich blieb nicht sichtbar für die Menschen, wollte jedoch mit der Bewohnerin - ihr Name war soweit ich mitbekommen hatte Ivy - sprechen.
Sie...irgendwie warnen, keine Ahnung, was ich mir von dem Gespräch erhoffte.
Aber ich musste es wenigstens versuchen.
Irgendwie musste ich doch etwas bewirken können, auch wenn ich nun mal...tot war.
Ivory Wheeland
Nach einer Weile schaffte ich es wieder mich etwas zu beruhigen. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und erhob mich zögernd von der Matratze. Es brachte mir auch nichts hier unten herum zu sitzen und zu heulen. Ich konnte sowieso nichts mehr an dem ändern was passiert war. Vielleicht war es einfach besser es bei der momentanen Situation zu belassen und einfach den Kontakt abbrechen. Eventuell war es das einfachste.
Recht niedergeschlagen lief ich die Kellertreppe wieder hinauf und begab mich in die Küche, um mir einen warmen Kakao zu machen, so wie mein Vater es früher immer gemacht hatte, wenn ich traurig war. Heutzutage konnte ich wohl vergessen, dass er etwas Derartiges für mich tat.
In der Küche angekommen stieß ich auf eine Person. Eine Person, die ich zuvor noch nie gesehen hatte, aber die mich sogleich an Michael erinnerte. Der Kleidungsstil, die blonden Locken.
"Darf ich fragen wer du bist und warum du in unserer Küche herumstehst?", erkundigte ich mich sogleich skeptisch. Ich war im Türrahmen stehen geblieben, um einen ausreichenden Abstand zwischen uns zu halten, denn theoretisch war es kein gutes Zeichen eine fremde Person in seinem Haus anzutreffen.
Tate Langdon
Natürlich war auch den anderen Geistern aufgefallen, dass wir mittlerweile neue Mitbewohner hatten, doch die meisten kamen ganz gut darauf zurecht. Sie störten wenigstens nicht übermäßig, so wie schon manch andere, die hier gewohnt hatten.
Sie Mutter und die Tochter wirkten sehr nett; die beiden erinnerten mich schon fast ein wenig an Violet und ihre Mum. Vom Dad hatte ich mir noch kein Bild machen können. Er war ja auch so gut wie kaum zuhause, außer eben die letzten paar Tage über, aber am Anfang eigentlich nie.
Ich stand gerade an der Küchenzeile, sah aus dem Fenster, als die Stimme der Tochter ertönte.
"Oh. Hey, sorry, ich...ich bin Tate. Ich bin ein Patient deiner Mum, doch sie hat gerade noch einen Patienten, weshalb sie mir angeboten hat, hier in der Küche zu warten. Und du musst dann wohl Ivy sein. Sie hat schon ein paar Mal von dir erzählt. Natürlich nur gutes", sagte ich dann zu ihr, setzte ein leichtes Lächeln auf.
Keine Ahnung, was ich mir von dem Gespräch erhoffte. Ich wollte ihr nicht die komplette Wahrheit erzählen, denn die dürfte nun mal besser nie ans Licht kommen. Aber irgendwie musste ich sie ja warnen. Vor den Geistern hier, die ihr eventuell was anhaben wollten. Unter anderem.
Ivory Wheeland
Ich runzelte leicht die Stirn. Es war schon ungewöhnlich, dass meine Mutter einfach welche von ihren Patienten in unser Haus ließ, jedoch hatte sie ihn wohl auch nicht einfach draußen stehen lassen können.
"Schön zu wissen, dass meine Mum mit ihren Patienten über mich redet.", murmelte ich. "Aber so viel Gutes kann sie ja wohl nicht zu erzählen haben."
Ich lief zum Kühlschrank hinüber und nahm die Milch heraus, welche ich auf die Küchenzeile stellte. Am Schrank mit den Tassen stehend, sah ich einmal kurz zu dem Jungen hinüber.
"Möchtest du auch einen Kakao?", erkundigte ich mich, da ich ja sowieso gerade dabei war mir einen zu machen.
Tate Langdon
Leicht schüttelte ich den Kopf, als sie fragte, ob ich auch einen Kakao wollen würde.
"Nein, trotzdem Danke", meinte ich und musterte sie leicht.
Sie erinnerte mich ein wenig an Violet, das war mir schon nach einigen Tagen aufgefallen.
Nicht vom Aussehen her, aber...das reichte auch schon, um mich traurig zu stimmen.
Ich vermisste Violet ziemlich. Nachdem sie alles rausgefunden hatte, hatte sie mich stets ignoriert und ich sah sie kaum noch. Das tat echt weh.
"Das Haus ist noch genauso, wie ich es in Erinnerung habe", fing ich nun leise an.
"Weißt du, ich hab hier früher auch gewohnt, zusammen mit meiner Mum, ihrem Loser von Freund und meinen Geschwistern", erzählte ich dann, um so vielleicht einen Gesprächseinstieg zu schaffen. Ein relativ unauffälliger hoffentlich.
Auch meine Mutter hatte ich schon seit langem nicht mehr gesehen. Eine Zeit lang war sie täglich hergekommen, hatte versucht, mit mir zu reden. Doch seit sie Michael hatte...war Das auch nicht mehr so.
Mann, das war doch alles total abgedreht.
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