Chapter 16

Ivory Wheeland

"Ist schon gut. Mach dir keine Gedanken darüber.", meinte ich lächelnd. Ich wollte ihm keine Unbehaglichkeit bereitet und schon gar nicht wollte ich ihm ein schlechtes Gewissen machen, weil er es mir nicht erzählen wollte. Ich musste es nicht wissen.

"Lass uns einfach das Thema wechseln.", schlug ich vor. "Alsoo...was machst du so in deiner Freizeit?", fragte ich ihn nach einer kurzen Denkpause.




Michael Langdon

Ich war zugegebenermaßen ziemlich erleichtert über den Themenwechsel und lächelte leicht, ehe ich antwortete.

"Eigentlich nichts besonderes. Ich höre viel Musik -hauptsächlich sowas wie Nirvana, Pearl Jam oder Fall Out Boy-, ansonsten lese ich gerne Comics oder Horrorromane, zeichne ein wenig, zocke Videospiele oder schau mir Filme an", erzählte ich leise.

"Und du so?", hakte ich nun im Gegenzug nach.

Mir fiel auf, dass ich echt so gut wie nichts über sie wusste. Außer, dass sie oft umgezogen war und dass ihre Mum Psychiaterin war. Und dass sie Nirvana hörte, was schon mal ein ganz großer Pluspunkt war. Die meisten Jugendlichen heutzutage hörten sowas wie...K-Pop oder Möchtegern-Rap. Ich war da doch eher der Grunge oder Rock Fan.




Ivory Wheeland

Von Wort zu Wort wurde Michael mir sympathischer. Er hatte nicht nur einen guten Musikgeschmack, sondern mochte auch Horror, Filme und Videospiele. Eine bessere Antwort hätte er mir auf meine Frage eigentlich gar nicht geben können. Wo war er nur mein ganzes Leben lang gewesen.

"Ich höre auch viel Musik, meist Grunge, Rock und Metal, hin un wieder auch andere Genres, aber nur sehr selten etwas aus den aktuellen Charts, sondern eher ältere Lieder. Außerdem gucke ich gerne Filme, hauptsächlich Horror, spiele Videospiele und hin und wieder lese ich auch, aber ich bevorzuge es selbst zu schreiben. Früher habe ich öfters Klavier gespielt und mich auch mal am Komponieren versucht, doch mittlerweile nicht mehr, höchstwahrscheinlich weil wir kein Klavier besitzen.", erzählte ich und erinnerte mich an die Musikstunden in der Schule zurück. Zum einen hatte ich es geliebt Klavier zu spielen, zum anderen aber auch gehasst, weil mich meine Lehrerin stets dazu gedrängt hatte bei Schulaufführungen aufzutreten oder der Klasse etwas vorzuspielen.



Michael Langdon

Okay, jetzt war ich mir mehr als sicher, dass ich sie echt mochte. Zum Glück war sie nicht eine dieser Mädchen, die auf solch eine Frage mit 'shoppen und feiern' geantwortet hätten.

Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als sie von sich erzählte.

"Vermisst du das Klavier spielen?", fragte ich leise nach.

Ich wünschte, ich könnte ein Instrument spielen, doch...naja, dafür fehlte mir das Durchhaltevermögen. Generell konnte man sagen, dass ich ein sehr ungeduldiger Mensch war.

Eine meiner schlechten Eigenschaften, schätzte ich.

Jedoch gab es da wohl auch schlimmere.





Ivory Wheeland

"Ob ich es vermisse?", wiederholte ich die Frage nachdenklich. "Ich denke schon...irgendwie. Keine Ahnung. Es ist einfach so, dass Musik einen seine Gefühle ausdrücken lässt. Durch das Schreiben ist das zwar auch möglich, aber manchmal lassen sich Gefühle einfach nicht in Wort fassen."

Vielleicht würde ich sogar noch regelmäßig spielen, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte und eventuell wäre ich dann auch nicht so geworden wie ich jetzt war. Aber sicher konnte ich das im Nachhinein natürlich nicht sagen. Und ich schätze ich mochte mich auch irgendwie so wie ich jetzt war, auch wenn ich für meine Mutter hin und wieder ziemlich anstrengend war und viele Probleme machte. Ich hatte nie das Bedürfnis verspürt mich zu ändern.



Michael Langdon

"Und was genau schreibst du so?", fragte ich sie nun.

Ich würde ihr vieles zutrauen, von Kurzgeschichten über düstere Gedichte bis hin zu ellenlangen Romanen.

Ich fände jedenfalls alles cool.

Ich zog meine Boots nun aus und stellte sie neben das Bett, ehe ich dann meine Beine etwas anzog und mich im Schneidersitz hinsetzte, während ich weiterhin zu ihr sah und auf ihre Antwort wartete.


Ivory Wheeland

"Meistens eher kurze Geschichten, weil ich keine Ausdauer habe um längere zu schreiben, beziehungsweise mir immer neue Ideen kommen und ich mich dann auf die neuen konzentriere, anstatt auf die alten.", antwortete ich lächelnd. Die Tatsache, dass er seine Schuhe auszog und sich in den Schneidersitz setzte, freute mich, denn irgendwie bedeutete es wohl auch, dass er sich hier wohl fühlte.


Michael Langdon

"Das klingt gut", lächelte ich sachte, während ich weiterhin zu ihr sah.

"Und...schreibst du die Geschichten nur für dich oder hast du sie schon mal jemanden gezeigt, deinen Eltern oder so?", fragte ich.

Vielleicht hatte sie sie ja auch bereits veröffentlicht oder sowas. Konnte ja auch sein.

Wenn ja, würde ich sicher nicht lange zögern, sie zu lesen.

Bereits jetzt war ich mir sicher, dass sie gut waren. Allesamt.

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