Der 13. Januar. Den ganzen Tag über hatte Rose Jiyan Alvin es gewusst. Ihre Familie hatte es auch gewusst und trotzdem waren sie nun überrascht, als Rose das Happy-Birthday-Liedchen mit einem lauten Schluchzen unterbrach.

,,Es tut mir leid. Macht...macht einfach weiter." Genau in dem Moment, als Hemin, Rose kleine Schwester, den Mund aufmachen wollte um aus voller Kehle weiter zu singen, wird sie von Roses Schluchzen, das diesmal viel lauter war als der letzte, unterbrochen. Hemin stand da mit offenen Mund, sah aus als hätte sie ihre Stimme verloren.

,,Rosie? Wieso weinst du?", fragte ihre um 7 Jahre ältere Schwester, Derya.

Hemin, die anscheinend ihre Stimme wiedergefunden hatte, hob das Kinn und runzelte die Stirn: ,,Verarsche? Ist es weil niemand gekommen ist?"

Rose, die die Wut packte, hob den Kopf und schaute Hemin verständnislos an: ,,Bist du bescheuert? Ich hab ihnen gesagt, dass ich diese Jahr nicht feier!"

Sie wandt sich von ihrer Schwester ab und starrte die selbstgemachten Kerzen, die eine 18 sein sollten, böse an. Sie hatten schon längst angefangen zu schmelzen. Das Wachs floß langsam an der Kerze runter und tropfte auf den Kuchen.

Blöder Kuchen.

Sie mochte eigentlich keine Kuchen. Die waren meist zu trocken, aber aus Liebe zu ihrer Mutter sagte sie am Vortag nichts. Denn ihre Mutter, die ständig fragte was für einen Kuchen sie haben wolle und meckerte, dass kein Geburtstag ohne Kuchen gefeiert werden würde, vor allem nicht der 18. Geburtstag, ließ sie nicht in Ruhe. Ihre Mutter hatte ihr auf Arabisch gesagt, dass sie Kuchen machen würde, egal ob sie wollte oder nicht.

Nur weil niemand gekommen ist? Es ging nicht darum heute 100 Leute um mich zu haben, sondern darum, dass ich nur Diana bei mir haben will. Ich führe mich wie ein Kind auf. Wieso kann es mir nicht einfcah egal sein?

Diana, Roses beste Freundin, die sich schon kannten, bevor sie richtig denken konnten, hatte Rose um 0.00 Uhr eine Nachricht geschickt: HAPPY BIRTHDAY ROSE. Nicht zu vergessen, die vielen Emojis, die die Nachrichten schmücken sollten. Aber, weil Diana eben Rose beste Freundin war und schon wie eine Schwester war, hatte Diana natürlich viele - für Rose Geschmack zu viele - peinliche Videos und Fotos auf Snapchat gepostet. Das ist das ultimative Symbol dafür, das man befreundet war.

Für Rose hieß es Demütigung und eine Entschuldigung sie an ihrem Geburtstag nicht zu besuchen oder überhaupt anzurufen, denn die Nachricht und die lustige Demütigung im Netz waren das einzige was sie von ihrer besten Freundin an ihrem Geburtstag bekommen sollte.

Rose war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Sie hatte erwartet, dass Diana wenigstens an ihrem 18. Geburtstag zu ihr kommen würde. Aber Rose fragte sich seit Wochen:

Wieso sollte ich jemanden an einem meiner glücklicheren Tagen bei mir haben wollen, wenn sie vor 6 Monaten, an einen meiner schlimmsten Tagen, nicht dabei war? Wo war sie als-

,,Puste die Kerzen aus", ertönte die strenge Stimme hinter ihr. Bei der Stimme zuckte sie zusammen.

Ihr Vater, Sergen, der die Balkontür schloss und einen unangenehmen Luftzug mit sich rein brachte, der von dem Rauch der Zigarette umhüllt war, setzte sich hin: ,,Ich muss noch zur Arbeit, also mach schnell."

*****Hey, was geht? Dies ist meine erste Geschichte. Ich hoffe, dass ich euch damit etwas unterhalten kann und dass ich euch die Welt dieses Mädchen, ob echt oder vielleicht auch nicht, näher bringen kann. However, wie findest du es? *****