150. Toronto (Special)
Hallo meine Lieben, bevor wir heute starten, möchte ich mich kurz für die Resonanz zum vorherigen Kapitel bedanken.
Ich vermag es gar nicht in Worte zu fassen aber, der Blog feiert heute sein 150igstes Kapitel. Und nicht nur das. Wir haben gemeinsam die 100 k Reads erreicht, wofür ich euch überaus dankbar bin. Niemals hätte ich am Anfang gedacht, dass mein bescheidener Blog einmal so viele interessierte Leser bekommen würde, geschweige denn, dass ich es schaffe, so viele Kapitel, mit den unterschiedlichsten Themen, auf die Beine zu stellen.
Kapitel 150, das bedeutet, es gibt wieder ein Special.
Ein Special aus meinen Reiseerlebnissen, verknüpft mit den Erinnerungen an Nialls Konzert in Toronto, Kanada.
Die Stadt Toronto befand sich schon seit langer Zeit auf unserer Wunschliste jener Orte, die wir gerne besichtigen wollten. Zum einen, weil wir schon viel Positives davon gehört hatten und zum anderen, weil die Niagara Fälle nur eineinhalb Stunden Autofahrt von dort entfernt sind.
Als dann noch der dritte Aspekt berücksichtigt werden konnte (ein Konzert von Niall), ergriffen wir die Chance und nahmen die Reise in Angriff.
Um es gleich vorweg zu sagen: wir haben es nicht bereut, denn Toronto ist wirklich faszinierend. Alte und neue Gebäude bestimmen das Stadtbild und lassen es dadurch sehr interessant und gleichzeitig aufgelockert wirken.
Wir wohnten dieses Mal nicht in einem Hotel, sondern in einer privaten Unterkunft, die wir aber über Booking.com gebucht hatten. Das Haus, in dem sich unser Zimmer, inklusive frisch renoviertem Bad befanden, war 130 Jahre alt. Dana, die Besitzerin, hieß uns herzlich willkommen und gab uns gute Tipps, bezüglich einiger Dinge oder Orte, bei denen es sich lohnte, vorbeizuschauen.
Einer dieser Orte ist der Distillery District, ein Viertel, das vorwiegend aus Backsteingebäuden besteht und wo sich kleine Geschäfte und zahlreiche Pubs aneinanderreihen. Es erinnerte uns an Irland und wir mochten es sofort. Wir nahmen auch gleich unser erstes Abendessen auf kanadischem Boden in einem Pub ein. Live Musik inklusive und das Essen war super. Der Distillery District wurde zu einem unserer Lieblingsplätze in Toronto und somit waren wir Dana sehr dankbar für den Tipp.
Toronto liegt am Ontario See, der auf den ersten Blick wie ein Meer wirkt, weil er einfach riesig ist. Am nächsten Tag gingen wir dort spazieren, betrachteten die Boote, Schiffe und Yachten, die sich dort im Wasser tummelten und statteten der Wasserschutzpolizei einen Besuch ab. Wir durften sogar kurz mit auf eines der Boote, das dort ankerte.
Ich muss dazu sagen, dass wir irre Glück mit dem Wetter hatten und dass, obwohl es Anfang September war, wir praktisch eine Woche Sommerurlaub in Kanada bei Temperaturen zwischen 28 bis 35 Grad verbrachten. Es regnete kein einziges Mal und die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch, fast wie in Florida.
Ich genoss es, mit meinem Mann die Stadt zu erkunden und natürlich besuchten wir das riesige Shopping Center, die Eaton Mall. Dort findet man alles, was das Herz begehrt. Leider können die Preise in Kanada nicht mit denen in den USA in Konkurrenz treten, aber nicht immer geht es ums Kaufen, wenn man ein Shopping Center betritt, sondern einfach nur ums Bummeln und Anschauen.
Weiterhin befindet sich in Toronto eine Besonderheit: Ein Netzwerk von unterirdischen Fußgängertunneln unterhalb der Innenstadt, das als PATH bezeichnet wird. Das Tunnelsystem ist 27 Kilometer lang und 371.600 Quadratmeter groß und somit laut Guinness Buch, das größte Untergrund Tunnelsystem.
Wir haben gar nicht geschafft, alles abzulaufen, weil wir auch andere Dinge sehen wollten. Zum Beispiel die Niagara Fälle.
Das war ein absolutes Muss für uns.
Mit unserem Mietwagen brachen wir nach dem Frühstück auf und da ein Navi an Bord war, gab es auch kein Problem, dorthin zu finden. Man fährt fast nur Autobahn, nur am Ende ein kleines Stück Landstraße und schon ist man da.
Da es sehr warm war, tat es gut, das erfrischende Wasser zu spüren, dass bis nach oben auf den Fußgängerweg spritzte, den man entlang der Fälle laufen kann. Ich fand es einfach nur herrlich und die Wassermassen sehr beeindruckend.
In Toronto besuchten wir auch das Museum der Metropolitan Police, das sehr interessant anzuschauen war. Und natürlich kehrten wir im Giftshop ein, wo ich meine Sammlung an Kühlschrank-Magneten vergrößerte.
Weiterhin unternahmen wir einen Abstecher nach China-Town, besuchten das Gabbage Town Festival, ein Straßenfest in der Gegend, wo wir wohnten und schauten uns Sugar Beach an. Dabei handelt es sich um einen künstlich angelegten Sandstrand am See, der mit unzähligen rosa Sonnenschirmen ausgestattet ist. Diesen Tipp bekamen wir ebenfalls von Dana. Zum Chillen eignet sich dieser Platz wirklich hervorragend.
Hervorzuheben ist auch das Aquarium, ein Wasserzoo, in dem man nur Meeresgetier sieht. Das fand ich wahnsinnig schön, denn die Unterwasserwelt fasziniert mich ungemein. Man lief durch den Hai-Tunnel und wenn man es schaffte, konnte man ein Selfie mit einem Hai schießen, der quasi über einen hinwegschwamm. Ich habs nicht geschafft, denn die Biester sind schnell. Dafür fotografierte ich massenweise Rochen und Schildkröten.
Tja, und inmitten der Sehenswürdigkeiten und der kanadischen Hitzewelle fand Nialls Konzert in der Budweiser Arena, in Toronto statt. Es war der heißeste Tag dieser Woche, 35 Grad und ich weiß noch wie ich dachte: „Es wird ein super Tag, ein schönes Konzert, aber meine Credits der Besonderheiten habe ich schon in Europa aufgebraucht. Heute wird alles ganz normal, ohne irgendwelche Aufreger oder halbe Herzinfarkte."
Nun, das Schicksal beschloss, zum x-ten Mal, mich eines Besseren zu belehren, indem es mir vor Augen führte, dass man den dummen Gedanken, man habe seine Credits verspielt, niemals haben sollte.
Glaubt mir, ich erahne förmlich eure Ungeduld beim Lesen und ihr stellt euch die Frage, was mir in Toronto auf dem Konzert widerfahren ist. Das werde ich nun erzählen.
Ich freute mich auf Ian, einen seiner engsten Bodyguards, der wusste, dass wir nach Toronto kommen, um das Konzert anzuschauen. Leider reiste Basil nicht mit in die USA/Kanada, sodass wir auf seine Anwesenheit verzichten mussten, aber Ian ist genauso cool und nett.
Wir hatten Soundcheck Tickets und durften demnach zusammen mit den Meet & Greet Besuchern früher rein. Allerdings lief das Procedere anders ab als in Europa. In Kanada wurde zuerst das Meet & Greet durchgezogen und anschließend der Soundcheck. Es gab auch keine Stehplätze, sondern nur Sitzplätze und Lawn Seats. Das sind Plätze auf einer Wiese, die hinter der Tribüne ist und man kann sich da setzen (bzw stehen), wohin man will und wo noch Platz ist.
Unsere Plätze waren jedoch nummeriert, aber beim Soundcheck wurde man auf einer der vorderen Reihen platziert und noch nicht auf seinem eigentlichen Sitzplatz.
Ian sah uns schon und winkte, bevor Niall auf die Bühne kam.
Ach, was sah er wieder schnuckelig aus und obwohl das Ganze schon fast ein Jahr her ist, kann ich mich noch genau daran erinnern.
Niall war unheimlich gut drauf, spielte drei Songs und beantwortete fünf Fragen. Ich war nicht böse, dass meine nicht gezogen wurden, denn das Glück hatte ich ja bereits in Zürich und ich gönne es wirklich jedem, dieses Glück zu haben.
Brav warteten wir, bis alle nach dem Soundcheck ihre Sitze verließen und da kam auch schon Ian auf uns zu, um uns zu begrüßen. Er drückte mich ganz fest und fragte dann, was wir alles schon gesehen hätten. Einige Minuten unterhielten wir uns und dann drückte ich ihm mein Geschenk für Niall in die Hand, verpackt in einer durchsichtigen kleinen Zippertüte. Ich hatte ihm einen Golfball mit dem Yeti aus dem Film Small Foot bedrucken lassen und ihm einen Brief dazu geschrieben, in dem ich ihn unter anderem an unsere kleine Konversation in Zürich erinnerte.
Ian versprach, Niall das zu geben und ich nahm meinen Mut zusammen und fragte, ob er mir eine Setlist vom Konzert besorgen könnte. Das war nämlich das Einzige, was mir noch in meiner Sammlung fehlte. Ians Antwort war: „Klar, wir haben jede Menge davon im Backstagebereich. Ich besorge dir eine."
Innerlich jubelte ich aber mein Mann fragte ganz dreist ob Niall nicht vielleicht die Setlist unterschreiben könnte. Ich hätte mich das nie getraut, geschweige denn, in diesem Augenblick daran gedacht. Ian sagte ganz gechillt: „Klar, das macht er bestimmt. Ich bringe dir nachher die Setlist. Wo sitzt ihr denn?"
Ich glaube es erübrigt sich zu erwähnen, wie aufgeregt ich schon war, bevor das Konzert überhaupt startete. Die Wartezeit zog sich dahin und als endlich der Voract, Maren Morris auf die Bühne kam, war ich heilfroh.
Maren gefiel mir sehr gut, sie hat live eine super Stimme aber ich bin ehrlich, Julia Michaels gefiel mir noch besser. Trotzdem hatte die Sache mit Maren einen Vorteil, ein Bonbon sozusagen. Sie singt ja mit Niall zusammen „Seeing Blind", das Duett auf seinem Album und wir bekamen nun die Originalversion live zu hören.
Dazu jedoch später etwas.
Als Maren fertig war, blieben wir zunächst auf unseren Plätzen sitzen und plötzlich sagte mein Mann: „Da kommt Ian, ich glaube er sucht uns."
Wir standen auf, winkten ihm und als er uns erblickte, winkte er zurück und deutete an, dass wir aus der Reihe herauskommen sollten, was wir schließlich taten. Ich war mega aufgeregt und gespannt, ob Niall wirklich seinen Namen auf die Setlist geschrieben hatte und als Ian endlich vor uns stand, da verzog er keine Mine und gab mir ein zusammengefaltetes Stück Papier. Die Setlist.
Alles was ich sah waren Buchstaben, mit schwarzem Filzstift geschrieben, die durch das weiße Papier durchschimmerten. Und diese Buchstaben bestanden nicht nur aus Nialls Unterschrift.
Ich kann euch gar nicht beschreiben, wie sehr mein Herz geklopft hat, als ich die Setlist entfaltete und auf das Stück Papier starrte, das so unendlich kostbar für mich ist.
Niall Horan hat mir etwas auf die Setlist geschrieben.
Sabine
Thanks for coming to all the shows!
Hope you enjoyed!
Love, Niall
Ich war echt den Tränen nahe und habe Ian ganz fest gedrückt und mich bei ihm bedankt. Und als Ian sah, wie ich mich freute, da hatte er ein mega fettes und glückliches Grinsen auf den Lippen.
„Sag Niall danke dafür", war alles, was ich erstmal rausbrachte, weil ich so geplättet war. Aber dann packte mich die Neugier und ich stellte Ian eine Frage. „Weiß Niall eigentlich, wem er das geschrieben hat?" Und Ian guckte mich beinahe schon vorwurfsvoll an, als er antwortete: „Natürlich weiß er das. Er kennt dich und weiß wer du bist."
Diese Vorstellung fühlt sich für mich nach wie vor grotesk an. Schließlich hat er unzählige Fans und gibt auf der ganzen Welt Konzerte.
Ich faltete mein besonderes Geschenk sorgfältig zusammen und verstaute es in meiner Handtasche, damit nichts daran passiert. Die Setlist hat auch die Heimreise gut überstanden und hängt nun eingerahmt an der Wand. Jeden Tag fällt mein Blick darauf, jeden Tag lese ich die Worte, die Niall mir geschrieben hat.
Manchmal zieht mein Mann mich auf, indem er sagt: „Du hast es schwarz auf weiß, Niall liebt dich."
Für mich ist Niall ein außergewöhnlicher junger Mann. Er hätte das nicht machen müssen, eine Unterschrift auf der Setlist hätte mich schon unendlich glücklich gemacht. Und deswegen rechne ich ihm das sehr hoch an. Seine Fans sind ihm wichtig, er vergisst nicht, dass er von ihnen lebt und sie ihn großgemacht haben.
Für mich wird er immer ein besonderer Mensch sein, jemand, dessen Stimme und Musik ich über alles liebe.
Das Konzert in Toronto war großartig, die Stimmung super und wir bekamen Finally free live zu hören, jenen Song, den er für den Film Small Foot schrieb. Ich musste heimlich grinsen, als ich daran dachte, wie ich ihm die Frage stellte und er mich charmant und eiskalt anschwindelte, weil er es musste.
Auch das Duett mit Maren Morris wirkte sehr überzeugend, beide Stimmen passen wirklich hervorragend zusammen und ich freute mich sehr, die beiden zusammen endlich einmal live hören zu können.
Niall beendete das Konzert mit dem Song Mirrors, einer meiner Lieblingssongs von seinem Album Flicker und als die Lichter angingen, nachdem er die Bühne verlassen hatte, da wurde mir bewusst, dass ich ihn nun für lange Zeit nicht sehen werde. Aber das Blatt Papier, das sich in meiner Handtasche befand, das habe ich für immer.
Manchmal geschehen Dinge, die man sich einfach nicht vorstellen kann und die, wenn man sie liest, wie eine mega kitschige Fanfiction klingen. Und mal ehrlich, es klingt wirklich wie eine FF, wenn man darüber nachdenkt, dass Niall Horan einem etwas geschrieben hat. Aber ich sehe tagtäglich den Beweis, schwarz auf weiß, dass ich das nicht geträumt habe.
Hier seht ihr das Foto von der Setlist mit meinem Namen, den Niall geschrieben hat.
LG, Ambi xxx
09.08.2019
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top