~Der junge Mann~
Nach der Arbeit würde er sie abholen. Ja, so hieß es und wie versprochen, steht der junge Mann am späten Nachmittag an der warm beschienen Steinwand des Mietshauses. Klackend fiel die Tür ins Schloss und kündigt jene junge Frau an, auf die er wartet. Sie steht so gleich auf dem Steinweg und sieht nach rechts und links- auf dieser Seite wartet er. Ein wunderbares Kleid trägt sie, denkt er und drückt die rauchende Zigarette aus. Wie vereinbart. Frida freut sich über sein Erscheinen und steigt die Stufen herunter. Wie immer: sagt der junge Mann und sieht zu ihr. Viel kleiner ist sie nicht- eine Handbreit höchstens. Er nimmt ihre Hand legt einen flüchtigen Kuss auf diese und richtet sich aus der gebeugten Haltung auf. Wie immer: lacht Frida angetan. In keiner Weise ist diese Geste Vulgär- respektvoll, dass ist sie. Nah beieinander stehend gehen sie erst durch ihre kleine graue Stadt und enden im blühenden Feld.
Oh, wie schön diese Zeit doch war. Besonders als wir uns einmal an einem Sonntag trafen. Es war als wir uns ein halbes Jahr kannten, Frida strahlt die Mutter besonders an. Sie hatte das meiste Gefühl von den Frauen. Die Finger ineinander verschlungen, verließen Frida und der junge Mann wieder das Treiben der Stadt und kommen erst zum Stehen, wie sie nur noch die Grillen in der stillen Natur zirpen hören. Wie immer. Der Wind weht durch die Obstbäume am Feldrand und umströmt sie. Hier! Antwortet der junge Mann und sie lassen sich nieder: Schön ist es heute, oder Frida? So ruhig und befreiend. Er schließt die Augen und reckt sein Kinn der Sonne entgegen. Die Strahlen küssen die Gesichter der beiden Verliebten und wärmen ihre Herzen zusätzlich. Wunderschön, sagt Frida. Doch meint sie nicht die Sonne über ihnen- sein Gesicht. Noch schöner wie die Sonne ist er. Der junge Mann öffnet seine Augen und sieht zu ihr: Ich frage mich eins? Still verlieren sie sich in den Augen des andren. Was? Was fragst du dich? Frida ihre Stimme ist leise.
Sie kommen sich näher.
Die Hand des jungen Mannes liegt auf der feinen von Frida.
Sie kommen sich nah.
Immer dachte er nur, wie es wäre- aber er will es jetzt sagen: Wenn du mich so nah bei dir hast...?Ihre Nasenspitzen berühren sich: ...wenn ich dich liebe, wenn ich das tue.
Er küsst sie.
Zärtlich wie der Morgentau liegen ihre Lippen aufeinander.
Es wäre nicht in Ordnung, es wäre mein Wunsch, verrät Frida ihre Zuneigung. Auf seinen Lippen ziert sich ein Lachen.
Wenn ich so darüber nachdenke, weiß ich gar nicht warum wir es uns nicht viel früher eingestanden haben. Frida sieht leicht errötet in die Frauenrunde. Weil es doch normal ist! Sagt die alte Dame. Genau! Auch ich habe damals, trotz meiner spitzen Zunge, nicht den Mut gefunden es meinem jetzigen Ehemann zu sagen. Die kräftige Frau lacht endlich befreit auf und wirkt gar nicht mehr so rabiat.
Ach, das kann ich nicht glauben, lacht die alte Dame. Eine Frau mit solch einem Kriegergemüt, kann doch alles sagen: bekräftigt sie.
Oh nein, ich der härteste Stein hat bröcklige Ecken, säuselt die Mutter und hält der alten Dame belehrend den Finger entgegen.
Und wie! Ganz aufgeregt und wortkarg bin ich manchmal geworden und es passierte auch im Sommer.
Lass uns auch deine Geschichte hören, wenn ich bloß rede, habt ihr bald die Ohren voll.
So beginnen sie alle nach einander ihren Sommer zu erzählen. Gespannt lauscht Frida nun den Gedanken der anderen...
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