4. Kapitel
„Das sollen Waffen sein?", nacheinander legten die Zwerge ihre Waffen wieder zurück auf den Stapel. Sie schienen nicht besonders begeistert von den Verteidigungsgeräten zu sein. Nacheinander legten sie ihre Waffen wieder zurück. „Wir haben dich für Schwerter gefragt. Und für Äxte", meinte einer der Zwerge. Ich ging runter ins Kinderzimmer um mich schlafen zu legen. Was mich betraf so war ich ganz schön müde, ganz im Gegensatz zu Bain und Tilda. Aber ich würde sie sowieso nicht ins Bett kriegen. Die würden da oben bleiben, bis sie hoffnungslos einschlafen würden. Zwar würde ich schon gerne wissen, wozu die ganzen Zwerge bitte Waffen brauchten, aber ich glaubte nicht, dass es irgendwas ernstes mit diesen kleinen Gesellen auf sich hatte und ich verspürte auch nicht die Lust nochmal hochzugehen und die Zwerge zu fragen. Von daher schlüpfte ich schnell unter meine Bettdecke, um einzuschlafen.
Der Wind brauste durch die kleinen Ritzen in der Wand. Trotz der warmen Wolldecke war es mir eiskalt. Ich konnte von oben Stimmen vernehmen, die anscheinend von Abenteuern erzählten. Ich konnte nur ein paar Worte auffangen. Dann hörte ich Schritte, die die Treppe runtergingen und dann in das Schlafzimmer kamen.
Es war Pa, der Tilda im Arm hielt und Bain in sein Bett führte. „Gute nacht", sagte mein Vater noch und schloss dann leise die Tür. „Boah, man ist das kalt hier", meinte Bain augenblicklich, als die Tür geschlossen worden war, „Hat hier jemand das Fenster aufgelassen?" Der Junge schien definitiv nie müde zu sein, denn jetzt rüttelte er heftig an mir, denn er war anscheinend der Meinung, dass ich schlief.
„Ich bin ja schon wach", brummte ich und setzte mich im Bett auf "und nein ich habe kein Fenster aufgemacht".
„Kann ich dann wenigstens deine Wollsocken habe? Mir ist viel kälter, als die", Bain schaute mich mit seinem Oh-ich-armer-kleiner-Bruder-Blick an und ich seufzte.
Alles, was ich wollte war schlafen. Also hab ich ihm meine Wollsocken und kuschelte mich in meine Decke. Bain meinte zwar, er würde sicherlich nie einschlafen, doch nach kürzester Zeit konnte ich neben Tildas ruhigen Atem auch seinen hören. Ich hörte oben die Stimme von meinem Vater. Er wollte wohl auch zu Bett gehen. Dann war es plötzlich still. Nur das rauschen des Windes war zu hören. Anscheinend waren die Zwerge auch eingeschlafen. Zumindest hörte ich nichts mehr von ihnen. Es war jetzt sicherlich schon tief in der Nacht und nur aus der Ferne hörte ich leise einen Kuckuck rufen. Jetzt war wahrscheinlich ganz Seestadt eingeschlafen. Alle außer mir. Ohne meine Wollsocken waren meine Füße wie Eiszapfen und auch mein restlicher Körper schien viel zu kalt zu sein. In einer gewöhnlichen Nacht währe ich jetzt hoch zum Kamin gegangen und hätte mich bis morgen daran gewärmt, aber leider besetzten diesen Platz jetzt wahrscheinlich schon dreizehn Zwerge. Noch eine Ewigkeit lag ich da und starrte aus dem Fenster. Ich weiß nicht, ob ich geschlafen habe, aber als mich dann auf einmal ein lautes Poltern aus dem Schlaf riss wusste ich, dass ich zumindest irgendwie in einem Dämmerungszustand gewesen sein muss.
„Nicht so laut, Oin", hörte ich eine Stimme von oben.
Oin? War das einer der Zwerge? Den einzigen Namen, den ich mir gemerkt hatte, war Thorin gewesen, da er irgendwie der Chef der Bande gewesen sein muss.
Augenblicklich war ich hellwach. Ich sprang aus dem Bett und rüttelte Bain wach. Es war zwar noch stockdunkel draußen, sodass ich nicht viel von Bain sehen konnte.
„Hast du die Zwerge gehört?", fragte ich Bain, „Die hauen ab".
„Ernathaft?", Bain rieb sich verschlafen die Augen, „Kannst du mich zu denen bringen, ich will auch Abenteuer erleben".
Ich rüttelte Bain nochmal. Der tickte wohl nicht mehr richtig. Ich würde auf keinen Fall den dreizehn Typen in die Nacht folgen. Ich war doch nicht lebensmüde.
„Du wirst in deinem Leben schon noch genug Abenteuer erleben", meinte ich und zog ihm seine Decke weg.
„Was wollen wir jetzt machen?", fragte ich, „Ich meine irgendwas müssen wir doch machen, wenn wir schon mal wach sind".
Ich nahm meinem kleinen Bruder meine Wollsocken weg und streifte mir sie über die Füße.
„Na wir spionieren ihnen natürlich nach", Bain ging zu Tildas Bett um sie ebenfalls wachzurütteln.
„Wir können doch nicht einfach so raus gehen und sie verfolgen", meinte ich und stellte mich dem Unfriedenstifter entgegen.
„Klar könnnen wir das"
„Außerdem sind die sowieso schon über alle Berge"
„Gar nicht war, die sind noch lange nicht weit weg. Die kennen sich doch in Seestadt nicht aus, aber wir schon"
„Ich werde ihnen definitiv nicht nachspionieren"
„Ach komm schon, Sigrid, dann schauen wir wenigstens kurz raus um zu schauen in welche Richtung sie gehen"
Ich seufzte. Naja, was sollte das schon. Bain und ich würden jetzt sowieso nicht mehr einschlafen und das einzige, was wir hier machen könnten, war putzen und da war mir selbst Zwergen nachzuspionieren lieber.
Ja, ich weiß, das kommt etwas später, aber jetzt kommen wieder regelmäßiger Kapitel. Ich habe es nur einfach völlig vergessen, tut mir leid!!
*Setzt ein unschuldiges Gesicht auf, geht langsam rückwärts und rennt dann auf eine rettende Klippe zu. Man hört nurnoch einen Aufschrei und dann ist alles still.*
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